Schmerzweb

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cara

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Schmerzweb

Die Zeit ist aus den Fugen mir geraten,
bald fällt die Nacht, bald graut ein neuer Tag;
und während wir noch auf ein Zeichen warten,
ist längst schon alles tot, was Trost vermag.

Die schwarzen Schatten ballen sich zusammen
und stellen mir den Blick beständig zu.
Noch seh' ich dich, umwirkt mit gold'nem Schleier,
schon bist du fort, und ich komm' nicht zur Ruh.

Denn trotzdem spüre ich noch deine Nähe,
obgleich mein Auge dich vergeblich sucht,
und in mir tanzt der Widerhall der Stimme,
die mich in dunklen Stunden oft besucht.

Und jede Träne, die um dich vergossen,
hat ihren Platz im Schmerzweb meines Herzens.
Sie sind wie Perlen, tief in mir verschlossen,
die ihren Glanz in meine Seele strahlen.

Ob ich wohl jemals durch den Vorhang blicke,
der unsere Vergangenheit verhüllt,
damit ich endlich sehe, welch' Geschicke
wir teilten, einst, in längst vergang'ner Zeit?

Und werd' in diesem Leben ich ergründen,
weshalb du mich so tief bewegst?
 



 
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