Schneelast

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aboreas

Mitglied
Das macht Sinn.

Der Schnee von gestern ist die Erinnerung, die in der Tat zur Last werden kann. Gibt man (biegsam) nach, kann man so auf Tauwetter warten, ohne Schaden zu nehmen. Doch nicht lange und der Schnee von heute fällt morgen...

Oder ist er, der Schnee, die Wirkung des gestrigen Tuns?

Besser, man sucht sich beizeiten einen geschützen Unterstand.
 

fenestra

Mitglied
Der Schnee von gestern
fällt mir auf das müde Haupt -
noch bin ich biegsam.
Liebe Rhea,

müßte es nicht dem Bild entsprechend heißen:
Der Schnee von gestern
liegt auf meinem müden Haupt
...
denn er fällt ja nicht mehr.

Oder sogar:
Der Schnee von gestern
beugt mein Haupt.

oder (das fände ich richtig gut):
Der Schnee von gestern
fällt nur langsam
vom gebeugten Haupt.

Du siehst, dieses Bild regt mich sehr an. Mach dir keine Gedanken über die 5 - 7 - 5 Regel, die wird von führenden Haiku-Schreibern heute nicht mehr streng verfolgt, da wir im Deutschen die Länge eines Textes eher nach Hebungen, als nach Silben empfinden.

Viele Grüße
fenestra
 

Rhea_Gift

Mitglied
Nun, schön, dass es dir auffällt fenestra - du hast eigentlich recht, aber ihr fällt tatsächlich immer und immer noch der Schnee von gestern aufs Haupt, immer und immer wieder - das bringt die Verbindung Bild + Redensart zusammen...und er will zum Verrecken nicht tauen, und das Haupt ist zu müde, ihn abzuschütteln, es kommt ja immer neuer nach (jedes heute wird ein gestern und wirft mir morgen das heute aufs Haupt) - wenn mal was taut... aber noch bin ich biegsam... ;)

LG, Rhea
 



 
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