Schon wieder Afghanistan 2

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helmut ganze

Mitglied
Unser Mann am Hindukusch

1
Afghanistan am Hindukusch,
das Land, wo Milch und Honig fließen,
soll, wie es heißt, Demokratie
durch unser`n Einsatz bald genießen.
2
Einst hieß es, in Afghanistan
soll`n wir die Terroristen jagen,
die uns bedroh`n im eignen Land,
warum, wieso, kann man nur fragen.
3
Da finden wir an diesem Ort
ein Land mit andersart`gen Sitten,
mit Religion, die fremd uns ist,
welch Teufel hat uns bloß geritten.
4
Nun schickt man Dich ins fremde Land,
um Gotteskrieger zu besiegen,
was bisher niemand recht gelang,
sollst Du nun in die Reihe kriegen.
5
So stehst Du nun auf fremder Erde,
mit kahlen Bergen, weit verzweigt,
wo unsichtbar auf Deinen Schritten
der Tod sich als Begleiter zeigt.
6
Wirst Du dann zwischen Fels und Stein
vom Schicksal hinterrücks betrogen,
dann wirst Du heimlich und allein
im Zinksarg heimatwärts geflogen.
7
Wie weiter nun am Hindukusch,
man kann nicht geh`n, kann auch nicht bleiben,
so steh`n wir weiter, taub und blind,
bis Gotteskrieger uns vertreiben.


Heidenau, den 29. 06. 2009
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Heidrun,

ich habe deinen Vorschlag aufgegriffen und das Gedicht etwas verändert und zusätzlich verkürzt.
Vielen Dank für deine guten Ratschläge, die du mir bisher gegeben hast. Sie haben mir sehr geholfen.
Für dich öffne ich mein OEuvre http://www.gereimte-prosa.de.

Liebe Grüße
Helmut
 
H

Heidrun D.

Gast
Danke Helmut,

das schmeichelt mir & freut mich zugleich!

Liebe Grüße
Heidrun

P.S.: Bist ein wirklich gut aussehender Bub. ;)
 

Thylda

Mitglied
Lieber Helmut,

ich fand, daß durch dieses abstruse Wort "Hindukusch" die Abstrusität dieses Unterfangens stärker herausgearbeitet war. Jetzt ist es vergleichsweise lasch. Sorry.

Liebe Grüße
Thylda
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Heidrun,

leider komme ich erst heute dazu, dir zu antworten. Ich danke dir sehr für dein Kompliment.
Meine Gedichte im Internet sind alle vor meiner Zeit bei der Leselupe entstanden, deshalb auch die etwas andere Form. Ich hoffe auf weitere Ideen, die man verwerten kann.

Nochmals vielen Dank und liebe Grüße
Helmut
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Thylda,

da dir meine erste Version besser gefallen hat, will ich diesen Text noch einmal einstellen.

Unser Mann am Hindukusch

1
Afghanistan am Hindukusch,
das Land, wo Milch und Honig fließen,
soll, wie es heißt, Demokratie
durch unser`n Einsatz bald genießen.
2
Einst hieß es, fern am Hindukusch
soll`n wir die Terroristen jagen,
die uns bedroh`n im eignen Land,
warum, wieso, kann man nur fragen.
3
Nun finden wir am Hindukusch
ein Land mit andersart`gen Sitten,
mit Religion, die fremd uns ist,
welch Teufel hat uns bloß geritten.
4
Schon mehrmals hat am Hindukusch
so mancher Freund sich rumgetrieben,
trotz aller Mühe und Gewalt
ist keiner bis zum Schluss geblieben.
5
Nun schickt man Dich zum Hindukusch,
um Gotteskrieger zu besiegen,
was bisher niemand recht gelang,
sollst Du nun in die Reihe kriegen.
6
Da steh`st Du nun am Hindukusch,
in fremden Landen, weit verzweigt,
wo unsichtbar auf Schritt und Tritt
der Tod sich als Begleiter zeigt.
7
Wir sollen jetzt am Hindukusch,
vernetzte Sicherheit verbreiten,
darüber, ob der Plan gelingt,
lässt sich bestimmt vortrefflich streiten.
8
Kehrst Du dann heim vom Hindukusch,
vom Schicksal hinterrücks betrogen,
da wirst Du, heimlich und diskret,
im Zinksarg heimatwärts geflogen.
9
Wie weiter nun am Hindukusch,
man kann nicht geh`n, kann auch nicht bleiben,
so steh`n wir weiter, taub und blind,
bis Gotteskrieger uns vertreiben.

Heidenau, den 24. 05. 2007

Liebe Grüße
Helmut
 

Thylda

Mitglied
Lieber Helmut

bei dem Thema Afghanistan wird mir in mehrerlei Hinsicht nur noch schlecht http://groups.google.com/group/soc.culture.afghanistan/browse_thread/thread/36d7ee145346fd06 ähnliche Berichte findet man immer wieder... Nach "Befreiung" von den Taliban wird ein Gebiet dann den örtlichen Behörden/Polizei übergeben. Kein Wunder, daß einige die Taliban willkommen heißen, bedeuten sie doch nur den geringeren Eingriff in das Leben der Menschen dort.
Wieviel sind fossile Brennstoffe eigentlich wert?
Der Hindukusch, welch abstruses Wort, welch abstruse Situation. Schön, daß Du diese erste weniger sanfte Version nocheinmal so eingestellt hast.

Liebe Grüße
Thylda
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Thylda,

ich habe die Originalfassung meines Gedichtes gern noch einmal eingefügt. Inzwischen hat sich die abstruse Situation durch den Einsatz von Kampfpanzern noch verstärkt.

Liebe Grüße
Helmut
 



 
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