Schreie in der Nacht

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Vera-Lena

Mitglied
Schreie in der Nacht

Klaus Eichhorn war ein fescher Kerl,
ein Abkömmling des König Erl,
der einst mit Graus ein Kind umfing
und gleich darauf in Rente ging.

Auch Eichhorn liebt sehr das Verstecken,
wie schön ist’s, junges Blut zu necken.
Er schleicht sich voller Aberwitz
nach hinten auf den Autositz.

Nun naht, vom Rendezvous gerötet,
die Schöne, und sie zauberflötet
den Mozart mit viel Charme und Schmackes
beim Start der Zündung. Plötzlich knackt es.

Sie sieht Klaus Eichhorn rückgespiegelt.
Die Türen sind zentral verriegelt.
Er wär’ entflohn, doch ging das nicht.
Ihr Schreien war zu fürchterlich.

Sein Anschlag, gar nicht bös’ gemeint,
hat ihn nun selbst total geleimt:
Sein Schreck mordsmäßig! Früh zu Ende
ging von Klaus Eichhorn die Legende.
 
K

Klopfstock

Gast
KLASSE, liebe Vera-Lena......
"Ein Abkömling des König Erl" :D:D

"zaurberflötet";) oder das mit der "Rente" - meine
absoluten Lieblingsstellen, liebe Kollegin.
Da ist Dir mal wieder etwas äußerst humorvolles gelungen!!!
DANKE für dieses Amüsement:D;)

Dir einen vergnüglichen Tag
Irene
total durchlacht :D
 

Vera-Lena

Mitglied
:))))))))

Wen treibt's zu Tränen in der Nacht,
weil er sich halb kaputt gelacht,
es ist Kollegin Klopfirene,
ihr Lachen weckt als 'ne Sirene
den Trübsinn, scheucht ihn weit davon.
Wie lieb' ich diesen Silberton.:)

Liebe Irene, hocherfreut dankt Dir Kollegin Vera-Lena!:)
Dieser Text hat mir selber Spaß gemacht, und ich bin glücklich, wenn er ein Echo findet.
Wenn der gute Goethe wüßte... Bei google findet man 90 Einträge zum Wort "Erlkönig". Aber ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass er diese Figur erfunden hat, und dass sie vorher und nachher niemals mehr als eigenständiges Wesen in der Literatur auftaucht außer eben bei Leuten, die sie absichtlich frei nach Goethe benutzt haben.

Danke für Deine begeisterte Antwort!:)

Auch Dir noch einen fröhlichen Tag.:)
Ganz liebe Grüße von Vera-Lena
 

Inge Anna

Mitglied
Liebe Vera-Lena,
beim Lesen des Titels gänste mir etwas die Haut, war aber ganz schnell wieder glatt. Tolle Idee! Bei König Erl musste ich an Heinz Erhardts humoristische Kurzfassung von Goethes Ballade denken. Werde jetzt Dein Werk nochmals lesen - sozusagen als abendliches Zuckerstück.
Danke für den Lesegenuss und liebe Grüße eilen von mir zu Dir ins Bergische Land
Inge Anna
 

Vera-Lena

Mitglied
Heinz Ehrhardt

Liebe Inge Anna,

danke für Deinen Hinweis auf Heinz Ehrhardt. Könnte sein ,dass ich das schon einmal gehört habe, aber genau weiß ich das nicht. Ich muss es mal aufstöbern.

Danke auch für's Lesen und Deine liebe Antwort.:)

Schöne Grüße ins Saarland und noch einen schönen Abend!:)
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
König Erl

Liebe Inge Anna,

habe den "König Erl" gefunden. Das ist witzig. Es gibt noch eine kürzere Version von "Wum", dem Hund aus einer alten Rate-Fernsehsendung:

Wer reitet so spät durch Nacht sich wund,
es ist der Vater mit seinem Hund.

Noch einmal liebe Grüße!
Vera-Lena
 

LuMen

Mitglied
schaurig schön

Hallo Vera-Lena,

zur späten Abendzeit schüttelt´s mich nicht vor Schrecken, aber vor Lachen im Bett. Eine Moritat der Extra-Klasse!

Gute-Nacht-Gruß
LuMen
 

Vera-Lena

Mitglied
lustige Träume

Lieber LuMen,

lachend einzuschlafen, das ist doch was Feines.:) Da hattest Du hoffentlich auch lustige Träume.

Danke für Deine humorvolle Antwort und Dein Lob!
Einen schönen Tag wünsche ich Dir heute.:)
Liebe Grüße Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Pepp

Lieb Alma Marie,

wie schön, wenn auf die Schreie in der Nacht ein Nachtigallengesang antwortet! Dann ist die Welt doch wieder in Ordnung.:)

Danke für Deine Antwort! Einen eher mozärtlichen Tag wünsche ich Dir.:)
Liebe Grüße Vera-Lena
 

Herr Müller

Mitglied
Liebe Vera-Lena

sehr schön Dein Werk des Autoschreckers.
Eine klitzklize Kleinigkeit stört mich beim flüssigen Lesen:

Auch Eichhorn liebt sehr das Verstecken,
wie schön ist’s, junge Fraun zu necken
Das klingt irgendwie reingepresst, bestimmt hast Du an dieser Stelle auch lange überlegt?

Herr Müller Nörgelpfeife
 

Vera-Lena

Mitglied
lange überlegt

Lieber Herr Müller,

inhaltlich ist die Stelle wichtig, um vom Erkönig auf Klaus Eichhorn umzuschwenken und die Parallele aufzuzeigen. Das Wichtige am Erlkönig ist ja, dass er für den Vater unsichtbar also "versteckt" blieb. Dass der Klaus Eichhorn nur die jungen Frauen ärgert, war mir dann auch noch wichtig.

Mich stört nur das Wort "Fraun", weil da eigentlich noch ein "e" reingehört. Ein Apostroph machte sich auch nicht so gut, und darum habe ich es so stehen gelassen.

Dir noch einen ganz umärgerlichen Tag.:)
Liebe Grüße Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Danke!

Gut, lieber Herr Müller,

so läßt sich diese Stelle glätten, und dass es sich um ein weibliches junges Blut handelt, erfährt der Leser schon 4 Zeilen später, der Abstand ist noch nicht zu groß.

Danke für die Unterstützung!
Liebe Grüße Vera-Lena
 

Rudolfus

Mitglied
Liebe Vera-Lena

Die Abkömmlinge des Königs Erl,
Die tun sich mächtig plagen.
Manch einer sitzt im Zuchthaus Werl,
Seitdem sie aus den Sagen

Und Mythen wohl vertrieben sind.
In Nebeln sie gern wallen
Und locken manches süße Kind,
Das ihnen just gefallen.

Doch Autos mit Verriegelung,
Das ist nicht ihre Sphäre.
Das führt nur zur Versiegelung
Der Kräfte der Chimäre!

Glückwunsch zu dem originellen Gedicht!

Rudolfus
 

Vera-Lena

Mitglied
Trefflich gereimt

Hallo, Rudolfus,

danke für Deine treffliche gereimte Antwort. Nun haben wir aber wirklich die Erklärung dür das Desaster!;)

Dir ein schönes gruselfreies Wochenende.:)
Liebe Grüße Vera-Lena
 

Udogi-Sela

Mitglied
Noch ne Kleinigkeit

Mir gefällt dein Gedicht auch ausnehmend gut und die Kommentatoren wussten den Witz darin bereits treffend zu würdigen.

Aber eine Kleinigkeit ist mir noch aufgefallen: Die wechselnde Verwendung von Gegenwart und Vergangenheit.
Vielleicht bin ich auch nur mal wieder päpstlicher als der Papst!



Schreie in der Nacht

Klaus Eichhorn ist ein fescher Kerl,
ein Abkömmling des König Erl,
der einst mit Graus ein Kind umfing
und gleich darauf in Rente ging.

Auch Eichhorn liebt sehr das Verstecken,
wie schön ist’s, junges Blut zu necken.
Er schleicht sich voller Aberwitz
nach hinten auf den Autositz.

Nun naht, vom Rendezvous gerötet,
die Schöne, und sie zauberflötet
den Mozart mit viel Charme und Schmackes
beim Start der Zündung. Plötzlich knackt es.

Sie sieht Klaus Eichhorn rückgespiegelt.
Die Türen sind zentral verriegelt.
Er will oder mag entfliehn, doch geht das nicht.
Ihr Schreien ist zu fürchterlich.

Sein Anschlag, gar nicht bös’ gemeint,
hat ihn nun selbst total geleimt:
Sein Schreck mordsmäßig! Früh zu Ende
geht von Klaus Eichhorn die Legende.

Herzlichst
Udo
 

Vera-Lena

Mitglied
Zeiten

Lieber Udo,

warum hier die Zeiten wechseln, kann man bestimmt unterschiedlich betrachten. Ich wollte, wie bei Moritaten, dass es jemand erzählT:"Sabinchen war ein Frauenzimmer..." kennst Du vielleicht, und am Ende vernimmt man wieder den Erzähler. Um die eigentliche Angelegenheit aber dem Leser näher zu bringen, habe ich sie ins Präsens gesetzt. Als dann schon alles passiert ist, er also schon ko-geschrien ist, bin ich sogar in die Vorvergangenheit gegangen.

Also, so habe ich mir das gedacht.

Danke für Deine Antwort und Deine freundliche Anregung!

Dir ein schönes Wochenende.:)
Liebe Grüße Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
blond

Liebe Heike,

ich bin blondhaarig auf die Welt gekommen und sehe auch immer noch blond aus. Bezieht sich deine Frage auf Mozarts "Blondchen"??? Ich bin tatsächlich mal im Auto so erschreckt worden, aber da stand ich an der Ampel als zweites Auto. Und mein Vordermann war aus seinem Wagen gestiegen ohne dass ich das bemerkt hatte und klopfte an meine Scheibe. Mein Schrei war wieder einmal einzigartig. Also mir hat das schon genügt, da musste gar keiner ,wie in vielen Filmen, heimlich hinten drin sitzen.

Dir einen schreckfreien Tag.:)
Liebe Grüße Vera-Lena
 



 
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