Schubgela(n)det

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B.Wahr

Mitglied
Schubgela(n)det

Du hast verlassen mich mit Schub
Gar schnell und plötzlich war ich sooo genug

Gefaltet hast Du alte Socken
Gepaart und weggesperrt
Ganz ohne Locken
Was sein wird, werd

Und Du, Dich schieb ich in die Lade,
Ganz weit zurück
Und schließ
Dich ein in dem Verlies


Ein jeder ist heut sehr kommode
Wenn auch marode
Drum schiebt und drängt
Man sich so leicht zu Tode

Man fühlt sich eingeengt
Man springt und sprengt
Und ist auch gleich seziert
Wenn mal was explodiert

Schubgelandet kommt:
Die Bomb´!
 
K

Klopfstock

Gast
Lieber B.Wahr,
was soll man sagen? Wieder mal so originell, daß ich staune.
Bittere Ironie.
Allein die Schublade mit einem Verließ zu vergleichen,
finde ich gelungen.
Am besten gefällt mir, wie Du mit dem Wort "(K)komode"
umgehst -bequeme Lebenshaltung und bequemes Möbel;):D

Und ganz genial finde ich, wenn Du so doppeldeutig:
"Drum schiebt und drängt man sich zu Tode" schreibst - das sagt alles. Verdammt, ich wollte mir würde auch so etwas einfallen;)
"Man springt und sprengt" - ja, von einem zum anderen
und sprengt dabei alle "Ketten".....ob nun im partnerschaftlichen Bereich, oder im gesellschaftlichen,
oder im moralischen, der Mensch springt und sprengt
und ist "auch gleich seziert" bei einer Sprengung -
verdammt noch mal, lieber B.Wahr, das ist Dir echt gelungen. Ein Gedicht zum nachdenken, schmunzeln
und gleichzeitig auch zum traurig sein...

Danke für diesen tiefsinnigen Spaß!!!

Dir ganz liebe Grüße
in Deinen Schwatzwald
von der Klopfstöckin
 

Herr Müller

Mitglied
Hallo B.Wahr

da kann ich Klopfstock nur Recht geben, tiefsinnig, tiefsinnig. Ich mag auch diese Doppeldeutigkeiten. Das mit der Bombe am Ende werden viele falsch verstehen und sich fragen, warum man sich denn über den Terrorismus lustig machen muß;)
Ich find jetzt oooch nischt zum Meckern. :(

Herr Müller
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber B.Wahr,

zuallererst dachte ich an den kleinen Kobold Pumuckl, den der meister Eder ja auch immer in die Schublade gesperrt hat, wenn er wieder zu viel Unsinn angestellt hatte.

Wir können es uns nicht so einfach machen. "In die Schublade sperren" kann ja eher heißen, dem anderen den Rücken zuzuwenden.

Was das kommode Verhalten betrifft, so kommt da auch jeder an seine Grenzen irgendwann einmal, und dann wird sich die aufgestaute Wut entladen müssen mit der entsprechenden Schubkraft.

Sehr viel zwischenmenschlich Ungereimtes hast Du hier geschickt auf einen Reim gebracht und das von Dir gewählte Möbel mit seinen Fächern hat Dir dabei gute Dienste geleistet.

Junge, Junge, da wäre ich doch lieber die nicht vorhandene Locke in Deiner Schublade.;) Und am Sezieren habe ich auch keine Freude.:(

Dies ist wieder ein echtes Zwischen-den-Zeilen- Gedicht und es gefällt mir gut.:)

Einen schönen Abend wünsche ich Dir , wenn möglich ruhigen Blutes und guten Mutes.
Mit ganz lieben Grüßen:)
Vera-Lena
 

B.Wahr

Mitglied
Liebe "Klopfstöckin",

ja - was soll ich erst sagen? Deine fantastische Textarbeit hat mein Gedichtle sozusagen seziert. Mit allem, was so zwischen den Zeilen steht. Ich bin verblüfft.

Es freut mich, daß Du die etwas eigenartige Mischung aus nachdenklich, schmunzlig und traurig erkannt hast und sie nicht für schwachsinnig hältst. Ich hätte eigentlich mit einer Ver( s)Schiebung aus diesem gestrengen Forum gerechnet, aber die kann ja ironischweise immer noch kommen...

Eines noch: Über mangelnde Einfälle solltest gerade DU Dich nicht beklagen! Verdammt nochmal!



Lieber Herr Müller,

schön, daß Du auf Anhieb nischt zum Meckern fandst. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Wenn nicht, dann wäre dies wohl mein erstes Un-B-Meckertes.

Übrigens finde ich, über den "kleinen Terrorismus" sollte man sich täglich lustig machen. Am besten 3 mal...

Danke fürs Reinlesen und Deinen sinnigen Kommentar!



Liebe Vera-Lena,

bei den süßen Pumuckeliaden bin ich leider ein wenig zu kurz gekommen. Manchmal wär´s schon gut, wenn jeder seinen Kobold in die Schublade sperren (und vergessen) würde. Zweifellos ging´s dann in vielen Bereichen etwas kommoder zu ...

Aber leider nimmt einem so ein schönes Kommödchen ja nicht alle Ungereimtheiten ab. Aber Recht hast Du: Beim Verreimen war´s hilfreich! Ich hoffe nur, daß ich dabei nichts verräumt hab!

Vor einem Lockendasein in meiner Schublade möchte ich Dich ehrlich b-wahren. Wenn Locken erst in Laden hocken, ist´s aus mit dem Verlocken. Meist folgt ein kurzes Bocken und schnell ist man dann von den Socken ...

Ich freu mich, wenn´s Dir gefallen hat und bedanke mich herzlichst für Deine zwischenzeilige Textarbeit!


Euch Allen
vielen Dank fürs Reinschauen, Kommentieren und Bewerten!
Schönen Abend und fröhlichen FreuTag wünscht
ruhigblutig, gutmutig und liebgrüssig
B.Wahr
 



 
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