Schuhsohlophie

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Walther

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Schuhsohlophie


Ich beuge mich bis zu den Füßen.
In Bauches Mitte bieg ich mich
Und laß den Magen dafür büßen,
Daß er sich mästet fürchterlich.

Am Kopf die Adern rot anschwellen,
Er fühlt sich an, als ob er platzt.
Die Lunge faltet sich in Dellen.
Das Bücken hab ich fast verpatzt.

Die Hände nesteln an den Senkeln,
Oh, Himmel, rasch, die Luft wird knapp.
Ich schein lufttechnisch anzukränkeln
Und mache vor der Schleife schlapp.

Da hilft mir nur noch diese Treppe,
Die erste Stufe tut es schon,
Die Pfunde, die ich mit mir schleppe,
Die fordern ungerechten Lohn.

Ich höre leis den Atem pfeifen,
Der Schatten deckt die Schuhe ab,
Und ich beginne zu begreifen,
Das Futtern bringt mich noch ins Grab.
 



 
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