Schulausflug

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nyleve

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SCHULAUSFLUG 10. OKTOBER 2005
Dass ich heute so was wie einen Muskelkater habe, darf ich ja gar keinem sagen ...
Da so was für mich doch recht untypisch ist – nein, nicht weil ich körperliche Tätigkeiten so gewohnt bin, sondern weil ich mich so gut wie nie irgendwelchen Sportarten aktiv hingebe – sollte ich das ganze wohl näher beschreiben ...
Montagmorgen 06:30 Uhr – oh nein, so bald aufstehen! Aber zu meiner Überraschung höre ich heute Marc Anton schon herumrennen (gestern Abend ist etwas völlig ungewöhnliches eingetreten, nämlich dass Marc Anton freiwillig um dreiviertel sieben ins Bett gegangen ist!) und auch Benedict habe ich schon kichernd gehör. Das Babyfon knistert, als Anna hustet. Na ja, wenigstens muss ich heute keinen aus dem Bett treiben, außer mich selbst, natürlich. Irgendwie habe ich es dann doch geschafft aufzustehen. Ich raffe das Gewand für die Buben zusammen und geh auch gleich zu Anna hinein, die inzwischen schon Sandmann ein Lied vorsingt. Ich lade auch noch ihr Gewand auf den Kleiderstoß auf und versuche dann mein Mäuschen zu frisieren und für den Tag zurecht zu machen. Den Kleiderstoß in der einen und Anna in der anderen Hand wanke ich die Stufen hinunter. In der Küche herrscht schon ein ziemlich heiteres Treiben. „Mama! Ich bin schon ewig auf, wo bist denn so lang!“ Marc Antons strafender Blick macht mich fast verlegen und um ein Haar hätte ich was zu meiner Verteidigung gesagt. „Mama!“ Benedicts Blick hingegen ist sehnsüchtig und er grinst wie ein frisch gewaschener Teddybär. „Krieg ich einen Saft??“ Ein typischer Morgen! Aber irgendwie scheinen heute alle ziemlich gut ausgeschlafen sein, außer mir. Brav und tadellos ziehen sich meine Kids- großteils selber – an. Ich stopfe noch die restlichen Utensilien in meinen – eigentlich Mamas – gelben Rucksack. Marc Antons kleinen blauen habe ich schon fertig und auch die Kindergartenrücksäcke der Kleinen sind schon längst gepackt. Rudi zieht sich mit einem „einen-schönen-Ausflug und viel Spaß“ ins Bad zurück. Letztendlich habe auch ich es geschafft meinen Rucksack fertig zu machen. Ja, was weiß denn ich, was ich alles brauche? Keine Ahnung. Ich war ja noch nie Begleitmama bei einem Schulausflug. Sicherheitshalber habe ich einige Tupperdosen mit diversen homöopathischen Kugerl, Notfalltropfen, Notfallsalbe, Wundesin, Pflaster in allen möglichen Größen und Farben reingeschmissen. Natürlich auch Taschentücher und nicht zu vergessen, genau, Feuchttücher! Zwei Flascherl zum Trinken (aber nein, doch kein Cola Light, was wäre denn das für eine Vorbildwirkung!?). Ein kleines Doserl habe ich noch mit ein paar Süßigkeiten bestückt, man weiß ja nie ! Nein! Doch nicht für mich selber! Beim Bäcker werden sich Marc Anton und ich dann noch ein Weckerl besorgen. Wir schaffen es doch tatsächlich um 07:28 außer Haus. Ich bin richtig stolz auf uns. Im Kindergarten ist noch ziemlich Tote Hose. Benedict und Anna müssen noch in die andere Gruppe zum Frühdienst, da es ja noch vor 80:00 Uhr ist. Aber das stellt, Gott sei Dank, überhaupt kein Problem dar. Neugierig freudig eilen die beiden in den Gruppenraum. Vorsichtshalber habe ich Anna und Benedict „vorgewarnt“, dass sie wahrscheinlich heute von Claudia abgeholt werden, da ich ja nicht weiß, wie lange der Ausflug tatsächlich dauert. Die Freude, mit Julian mitfahren zu können, war natürlich riesengroß! Marc Anton und ich düsen noch schnell zum Bäcker – einmal Laugenstangerl, einmal Pizzaweckerl. Ich parke mein Auto vor der Schule und Marc Anton verschwindet Richtung Garderobe. Heraußen tummeln sich Schüler in den verschiedensten Größen, die einen sind angezogen wie im Winter, die anderen scheinen den Sommer nicht loslassen zu können. Ich stelle mich in die Nähe des Haupteinganges, weiß nicht so recht, wie ich meinen Rucksack halten soll und warte. Uhr habe ich keine mit, das Handy ist irgendwo unter den zahlreichen Tupperdosen ... Langsam lösen sich die Schülerhaufen auf und verlagern sich in die Garderobe. Nur vereinzelt stehen jetzt weniger motivierte Schüler rum. Mit gegenüber sammeln sich schon ein paar Mädels und Burschen mit Rucksäcken anstatt der Schultasche. Die könnten in die b-Klasse gehören. Das Herumstehen zieht sich schon etwas und der feuchte Nebel beginnt schon meine dünne Jacke zu durchbrechen. Gerade als ich meinen knallgelben Rucksack zum bestimmt 10 mal in eine andere Position bringe, treten die Lehrkräfte aus der Schule. Freundlich werde ich von Marc Antons Lehrerin begrüßt. Wie aus dem nichts tauchen plötzlich alle Schüler der 2a – inklusive Marc Anton natürlich – auf und stellen sich brav und artig in einer Zweierreihe auf. Ich stelle mich daneben und werde von einigen Schülern skeptisch, aber auch trotzig gemustert. Die Lehrerin geht ganz vorne und startet auch schon los. Ich habe mich für das Mittelfeld entschieden, da ganz hinten die zweite Begleitmama geht. Da habe ich ja gleich die richtige Abteilung übernommen! Marc Anton und die anderen Burschen tummeln sich in diesem Part der langen Schülerschlange. Um gleich meine Position klar zu stellen, sage ich den Burschen in gespielt drohendem Ton – Wer nicht folgt, muss mir die Hand geben! Wow, ich glaube das wirkt, denn die Jungs schauen mich ziemlich fassungslos an. Ein triumphierendes Lächeln kann ich mir nicht verkneifen! Recht flott startet die Lehrerin los. Wahrscheinlich will sie einfach endlich losgehen, immerhin ist ja doch ein ganz schönes Stückchen bis nach Traun. Nach dem ersten Zebrastreifen habe ich schon erwartet, dass es jetzt ein gemütlicher Spaziergang wird. Aber so kann man sich täuschen! Das Tempo wurde nicht um das geringste langsamer und schon nach den paar Metern wünschte ich, ich hätte doch die Sportschuhe angezogen. Die Burschen neben mir allerdings haben den größten Spaß und scheinen über die Gehgeschwindigkeit nicht im entferntesten nachzudenken. Stattdessen albern sie herum und hie und da höre ich ein ziemlich übles Wort. Ich tu dann so, als ob ich gerade mit was anderem beschäftigt sei – Rucksack von der einen auf die andere Schulter laden, z.B. Als das Naturell der Jungs nicht nur mehr verbal ausgelebt wird, sondern in einer Herumschubserei endet, sehe ich mich gezwungen einzugreifen. Hört sofort auf, ihr zwei! Ich versuche meine Worte sehr autoritär und streng klingen zu lassen. Die beiden hören zwar auf, aber ob wegen meiner Ermahnung oder deshalb, weil sich in diesem Moment gerade die Lehrerin umgedreht hat, kann ich nur schwer abschätzen. Marc Anton findet das eher witzig und beginnt laut und wild zu lachen, sehr zur Belustigung von Roman und den anderen Jungs, die natürlich sofort darauf einsteigen und lautstark mitmachen. Oh Mann, das kann ja noch was werden. Das Tempo hat sich auch noch nicht verringert, im Gegenteil! Ich bin daher ziemlich erleichtert, dass wir bei einer Querstraße halten, um auf die 2b zu warten, die sich bereits einige Meter hinter uns daherwälzt. Keine 20 Sekunden Halt und lustig geht’s weiter. Der Nebel beginnt sich zu lichten, trotzdem kriecht die Feuchtigkeit überall hinein und der Rucksack beginnt sich auch schön langsam anzuhängen. Vielleicht hätte ich doch weniger reinstopfen sollen? Die ersten Kids beginnen an ihren Rucksäcken herumzufummeln und fischen Trinkflaschen und Jausenbrote heraus, was bei dem vorgegeben Tempo aber gar nicht so einfach ist. Hilfsbereit wende ich mich an den einen oder anderen – Soll ich dir helfen? Als Antwort bekomme ich nur trotzige „Was-will-denn-die-von-uns“ Blicke. Gut. Ich sollte mir wohl klarmachen, dass das kein Kindergarten oder Spielgruppenausflug ist. 7-jährge sind nun mal keine kleinen Kinder mehr! Und so werden die Brote und andere Leckereien im Gehen, oder besser fast Rennen, runtergeschlungen, ohne dass irgendjemand größere Probleme hätte. Erstaunlich, erstaunlich. Meine Aufgabe hat sich somit darauf beschränkt, erstens einmal nicht zurückzufallen, zweitens meinen Rucksack halbwegs elegant dahinzuschleppen und drittens aufzupassen, dass keiner auf die Strasse geschubst wird. OK, das müsste sich machen lassen, zumindest der dritte Punkt. Dass die Joh.-Roithner-Strasse lange ist, war mir klar, aber dass sie sooo lange ist, ist eine völlig neue Erfahrung für mich. Aber Gott sei Dank habe ich die Bibliothek bald in Sichtweite. In dem kleinen Park davor hält die Lehrerin an. Zeit zum Jausnen! Wie ein aufgescheuchter Bienenschwarm stoben die Kinder auseinander und finden sich in kleinen Grüppchen an den verschiedensten Plätzen des kleinen Parks wieder. Die Geräuschkulisse verhält sich dementsprechend. Ich zerre meinen Apfelsaft aus dem Rucksack und trinke eilig, nicht weil ich so durstig bin, sondern in der Hoffnung, den Rucksack leichter zu machen. Hunger habe ich seltsamerweise keinen. Ich bin einfach nur froh, normal atmen zu können ... Nach gut einer viertel Stunde hebt die Lehrerin die Hand und ein einziges „Wir gehen weiter“ reicht aus, um den Großteil der Schüler antanzen zu lassen. Ich bin ziemlich erstaunt, wie gut das funktioniert! Ein paar schwarze Schafe gibt’s aber auch hier und bis diese eingefangen sind warten die anderen schön artig. Ich stehe wieder neben den Jungs und beobachte belustigt den kindlichen Ehrgeiz witzig zu sein. Ein Junge allerdings übertreibt ein wenig und wird für meine Begriffe ein bisserl zu ausfällig. Jetzt hörst aber schnell auf damit! Versuche ich ihn maßzuregeln. Aber anstatt Ignoranz ernte ich ein freches „Du hörst selber auf!“ Völlig platt von dieser spontan scharfen Antwort, fehlen mir die richtigen Worte um zurück zu kontern und meine Autorität wieder herzustellen. Bis ich die richtige Vorgehensweise herausgekramt habe, hat sich die Schülerschlange schon wieder in Bewegung gesetzt und ich verschwinde aus dem Zuständigkeitsbereich meines Gegners- zum Glück. In der Bibliothek ziehen sich alle selbstständig die Jacken aus und brauchen meine Hilfe wieder nicht. Einige Schüler einer anderen Schule sitzen bereits in den vorderen Reihen und warten geduldig. Unsere Kids platzen sich auf die restlichen freien Stühle. Die Erwachsenen dürfen ganz hinten sitzen. Die beiden Autoren sitzen vorne und machen Reim-und Ratespiele mit den Kindern, lesen seltsame Geschichten mit grauslichen Schimpfwörtern und komischen Inhalten vor. Die Stunde zieht sich ziemlich dahin. Marc Anton jammert ständig nach seiner Wasserflasche und immer wieder muss ich ihn zum Ruhigsein ermahnen. Kurz vor Ende der Vorstellung schleiche ich mich aufs Klo und muss zu meinem Entsetzen feststellen: Mir tun die Füße weh! Das kann doch einzig und alleine nur an meinen Schuhen liegen, nicht wah?. So humple ich also aufs Klo und starre im Vorbeigehen sehnsüchtig die Regale mit den Büchern an. Es fordert ein ziemlich großes Maß an Selbstbeherrschung von mir, nicht alle Bücher heraus zu reißen und auf der Stelle zu lesen. Endlich am Klo. Doch der Weg zurück ist nicht minder schwer! Wenn ich hier nicht auf der Stelle raus komme, dann ... Puh! Die faden Autoren sind auch endlich am Ende, im wahrsten Sinne des Wortes, und unsere Klassen springen aus den Stühlen, eilen zu ihren Jacken, die sie natürlich selbstständig anziehen, und verlassen, fast fluchtartig die Bibliothek. Ich gehe als Letzte und verliere fast den Anschluss. Zum Glück warten alle draußen, um die Route für den Heimweg zu besprechen. Bitte, bitte den kürzesten Weg – flehe ich, im Stillen natürlich. Der kleine Park muss wieder zum Jausnen herhalten und diesmal vertilge auch ich mein Laugenstangerl. Nach ein paar Minuten gesellen sich die dritten Klassen zu uns, die hier ebenfalls Rast machen, bevor ihre Vorstellung beginnt. Die Lehrerinnen und Begleitpersonen stehen in einem Grüppchen zusammen, rundherum eine ausgelassene Schar Kinder. Meine Feuchttücher hätte ich mir auch sparen können! Ja,ja, jetzt weiß ich’s. Nach kurzer Zeit sind alle wieder versammelt stellen sich wieder brav in Zweierreihe auf. Wenigstens scheint jetzt die Sonne, schon recht kräftig vom tiefblauen Himmel. Diesmal gehe ich etwas weiter hinten und bin von lieben Mädchen umringt „Wer bist denn du?“ Neugierig mustern auch sie mich. Ich bin Marc Antons Mama. Aha. Aus ihren Reaktionen werde ich nicht ganz schlau. „Darf ich dir die Hand geben?“ „Nein, ich mag mit dir gehen!“ Hier wird die Drohung mit dem Handgeben nicht wirken, aber ich bin mir sicher, dass das bei den Mädels auch gar nicht nötig sein wird. Meine Füße versuche ich zu ignorieren, während wir heimwärts marschieren. Beim Bahnhof der nächste Stop. Ungefähr ein drittel der Kids muss aufs Klo. Ehrlich gesagt, ich habe mich schon die ganze Zeit gewundert, dass nicht ständig irgendwer vom Klogehen gejammert hat. Aber wiedereinmal muss ich mir die Tatsache klar machen, dass das kein Kindergartenausflug ist. Inzwischen beugen sich schon einige verdächtigt über das Geländer. Ich glaube, aus dem Augenwinkel meinen „Gegner“ von vorhin runterspucken gesehen zu haben. Eiligst bin ich bei ihm. „Aber hallo! Gespuckt wird da aber nicht!“ Mein Ton soll ermahnend und wirkungsvoll klingen. Der Junge schaut mich gelangweilt an „Hab eh nicht gespuckt.“ Sein Ton soll wohl cool und selbstsicher klingen. Ich erwidere nichts- was auch? Aber immerhin hat er mit dem Spucken aufgehört. Endlich kommt die Klogruppe wieder, denn die restlichen Burschen, inklusive meinem, haben jetzt eine „leere-Saftflaschen-Schlacht“ begonnen. Ohne zu zögern startet die Lehrerin, nicht minder langsam. Auf ungefähr halber Strecke wechseln wir zum Damm. Da gibt’s wenigstens keine Autos und der Boden ist schön weich ... Das Mädel an meiner Hand leidet auch schon, denn ungefähr alle 10 Meter fragt sie mich, wie weit es denn noch ist. Die Burschen haben eine schier unendliche Energiereserve. Sie veranstalten Wettrennen und „Wer ist am schnellsten“ Rennen. Unglaublich! Das Mädel und ich fallen immer weiter zurück und ich muss uns immer häufiger wieder nach vorne zu unserer Klasse manövrieren. Als der Gablerpark hinter uns liegt, fängt wieder die Strasse an. Das heißt, wieder besser aufpassen. Das Gruppentempo wird unmerklich langsamer und auch die Quatschereien werden leiser. Nicht so bei ein paar unserer Burschen. Mit einem unglaublich authentisch klingenden OHM ahmen sie Buddistische Mönche nach! Normalerweise sollen diese meditativen Gesänge beruhigen, aber den Buben scheint das Gegenteil einzutreten. Noch bevor ich in Trance fallen kann, verstummt das OHM abrupt und die gewöhnlichen Witzeleien fangen wieder an. Gleich sind wir da. Gleich sind wir da. Mehr zu mir selbst als zu dem jammernden Mädchen an meiner Hand murmle ich diese Worte vor mich hin. Um halb zwölf haben wir es dann endlich geschafft. Ich versuche meine Erleichterung zu verbergen und lehne mich lässig an einen Baum. Den Rucksack habe ich achtlos auf den Boden geknallt. Die verbleibenden ein einhalb Stunden, tja, wie werden die Schüler die wohl noch rüberbiegen? Oh nein, nicht mit lernen, oder so, ganz im Gegenteil! Die Kids dürfen noch auf den Schulspielplatz. Wie frisch aufgezogen rennen und hüpfen die Mädels und Buben herum, als ob sie den ganzen Tag noch keinen Schritt gemacht haben. Unglaublich fasziniert schaue ich ihnen noch ein paar Minuten zu, ehe ich mich von meinem Baum löse, den Rucksack mühselig aufhebe und mich von der Lehrerin verabschiede. Meine letzten Kraftreserven anzapfend wanke ich Richtung Auto. Nur nicht schwach werden, nur nicht schwach werden. Endlich beim Auto! Ich lasse mich auf den Sitz plumpsen, starte den Motor, höre die Gregorians. Ein buntes Blatt tanzt ausgelassen auf meiner Windschutzscheibe.
 
Straffen

Mehrere Anmerkungen:
1) Ich würde den Text etwas straffen und strukturieren. Er ist ziemlich unübersichtlich (keine Absätze) und zu detailverliebt. Jeder Huster und schlechte Tat der Schüler wird ausgiebig geschildert. Ich habe nach der Hälfte des Textes aufgehört weiterzulesen, weil's mir a) zu sperrig wurde und b) nix mehr Neues nachkam.

2) Auch wenn die Protagonistin im Verlaufe des Textes immer wieder Kontra von den Schülern kriegt, bedeutet das nicht, dass der Text deshalb humoristisch ist. Er ist für mich einfach eine exakte Aufzählung, was passiert ist und zu nahe an der nicht sehr lustigen Realität des Erlebnisses.

3) Um den Text zu verbessern würde ich mich an Deiner Stelle auf wenige verwobene Details/Begebenheiten bei diesem Schulausflug konzentrieren und die langsam überzeichnen und im Effekt steigern. Während die erste Begebenheit noch nahe (aber bereits absurd/humorig) sein soll (damit es nicht gleich von Anfang an völlig abstrus wirkt), kann dann langsam gesteigert werden. Der Leser ist so fähig und auch willig, diese Steigerung mitzumachen.

4) Auch würde ich unbedingt die Vorurteile der Protagonistin viel mehr ausschlachten. Die zuerst vorhandene Bestätigung, und dann Überzeichung oder Widersprechung der Vorurteile (plötzliche Wendungen) und vielleicht auf die Heldin zurückfallen lassen, diese Elemente machen den Humor aus.

So wie der Text jetzt ist, ist es ein sperriges Dahingeplätscher, das exakt nacherzählt, einem aber nichts nachliefert oder Erwartungen des Lesers nach einer Pointe oder Absurdität erfüllt.
Es sei denn, der Text war gar nicht als Satire oder humoristische Geschichte gedacht und hat sich nur hierher verirrt.

Marius
 

nyleve

Mitglied
Re: Straffen

Ursprünglich veröffentlicht von Marius Speermann
Mehrere Anmerkungen:
1) Ich würde den Text etwas straffen und strukturieren. Er ist ziemlich unübersichtlich (keine Absätze) und zu detailverliebt. Jeder Huster und schlechte Tat der Schüler wird ausgiebig geschildert. Ich habe nach der Hälfte des Textes aufgehört weiterzulesen, weil's mir a) zu sperrig wurde und b) nix mehr Neues nachkam.

2) Auch wenn die Protagonistin im Verlaufe des Textes immer wieder Kontra von den Schülern kriegt, bedeutet das nicht, dass der Text deshalb humoristisch ist. Er ist für mich einfach eine exakte Aufzählung, was passiert ist und zu nahe an der nicht sehr lustigen Realität des Erlebnisses.

3) Um den Text zu verbessern würde ich mich an Deiner Stelle auf wenige verwobene Details/Begebenheiten bei diesem Schulausflug konzentrieren und die langsam überzeichnen und im Effekt steigern. Während die erste Begebenheit noch nahe (aber bereits absurd/humorig) sein soll (damit es nicht gleich von Anfang an völlig abstrus wirkt), kann dann langsam gesteigert werden. Der Leser ist so fähig und auch willig, diese Steigerung mitzumachen.

4) Auch würde ich unbedingt die Vorurteile der Protagonistin viel mehr ausschlachten. Die zuerst vorhandene Bestätigung, und dann Überzeichung oder Widersprechung der Vorurteile (plötzliche Wendungen) und vielleicht auf die Heldin zurückfallen lassen, diese Elemente machen den Humor aus.

So wie der Text jetzt ist, ist es ein sperriges Dahingeplätscher, das exakt nacherzählt, einem aber nichts nachliefert oder Erwartungen des Lesers nach einer Pointe oder Absurdität erfüllt.
Es sei denn, der Text war gar nicht als Satire oder humoristische Geschichte gedacht und hat sich nur hierher verirrt.

Marius

Lieber Marius!

Du hast vollkommen recht!
Es ist tatsächlich ein Dahingeplätscher und humorvoll ist ist wahrscheinlich nur für Personen, die mich oder die Situation kennen.
Ich könnte bestimmt den Text noch kürzen, aber er ist jetzt so, wie eben der Schulausflug war.
Ursprünglich war der Text auch nur zum tatsächlichen "Nacherzählen" gedacht.
Ich werde mich bemühen, es nächstes mal besser zu machen!
Danke für deine Antwort
LG
nyleve
 



 
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