Schwarze Witwe

Haggard

Mitglied
Schwarze Witwe


Alles war so schnell gegangen. Vor einigen Stunden hatte er noch in seinem Wagen gesessen und wollte zu Frau und Kind nach Hause fahren.
Plötzlich kam dieses hübsche junge Ding auf dem Gehweg angerannt und war einfach zu ihm auf den Beifahrersitz gestiegen, als er an der roten Ampel gewartet hatte.
Hysterisch hatte sie ihn angeschrieen, er solle doch das verdammte Gaspedal durchtreten, da ihr Freund sie verfolgte und wieder windelweich prügeln wollte.
Sie sah erschöpft und mitgenommen aus, also glaubte er ihr.
Hilfsbreit (in jeder Form) hatte er sich ihrer angenommen.
Das ganze hatte in diesem Hotelzimmer geendet, in welchem er jetzt nackt auf dem Doppelbett lag.
Ekstatisch hatte er sie eine Stunde am Stück gevögelt und zum Schluss den ganzen Frust seiner öden Ehe aus sich herausgespritzt.
Mit offenen Augen lag er auf dem Bett und starrte zur Decke.
Der Radiorecorder auf dem Nachtkästchen verkündete blechern die 20:00 Uhr-Nachrichten:
„...War die gesuchte Serienmörderin Donna Black, welche in Ermittlerkreisen auch die schwarze Witwe genannt wird, den Fahndern knapp entkommen. Sie war zu Fuß geflüchtet und verfolgt worden, als sich plötzlich ihre Spur verlor. Zur Beschreibung der Frau...“
Gefahr! Lebensgefahr! Eine Warnung! Alle Alarmglocken in seinem Kopf hätten lautstark zu läuten begonnen, wenn sein Körper nicht vor einigen Minuten von einer bestialischen Furie in einem Akt blutrünstiger Gewalt regelrecht dahingeschlachtet worden wäre. Sein Bauch sah aus, als hätte ein Arzt mitten in der Obduktion einfach die Lust an der Arbeit verloren und den gesamten Inhalt der Bauchhöhle in einem Wutanfall auf dem Leichnam verteilt. Am Hals und im Gesicht war mit dem Messer ebenfalls fleißig gearbeitet worden. Was vom Gesicht noch übrig war, zeigte eine verzerrte Totenfratze, die scheinbar kurz vor dem Ableben das schlimmste gesehen hatte, dass sich ein Mensch vorstellen kann.

P.S.: Keine große Geschichte. Will euch allen damit nur eine Sache nahe bringen, die mir echt am Herzen liegt: TRAU NIEMALS EINER FRAU!

(Falls sich jemand die Frage stellt, warum ich dieses Ding nicht bei Kurzgeschichten oder Erzählungen gepostet habe. Das liegt daran, dass ich hier das Publikum als ein bisschen "empfänglicher" für dieses Thema fand)
 

Ralph Ronneberger

Foren-Redakteur
Teammitglied
Spricht das nun für oder gegen das Publikum

Hallo Haggard,
ich finde, Du hast schon Besseres geschrieben. Um zu der zweifelhaften Erkenntnis zu gelangen, keiner Frau trauen zu dürfen, muß man sich von ihnen nicht gleich den Bauch aufschlitzen lassen. Frauen haben, wenn sie den Männern ans Leder wollen, meist ganz andere Methoden. Solch bestialische Schlächtereien sind ja wohl eher Männersache. Das hat etwas mit dem Sexismus des Mannes zu tun. Soviel ich weiß, töten Frauen aus allen möglichen Motiven heraus, aber nicht des sexullen Kicks wegen. Oder kann mich da jemand eines Besseren belehren?

Gruß Ralph
 

Haggard

Mitglied
Hi Ralf

Ich habe diese Geschichte schon vor längerem geschrieben.
Nur war sie in der "Urform" meiner Ansicht nach zu lang für die Leselupe.
Was hier nun zu bewundern ist, ist im Endefekt nur eine
"verstümmelte" Version des Originals. Manche Zusammenhänge
sind deshalb nicht so klar, wie sie eigentlich sein sollten.
Deshalb, so vermute ich, gefällt dir die Geschichte auch nicht so gut, wie einige meiner anderen.

Zu deiner Frage, ob das jetzt für oder gegen das Publikum
spricht: Ich meinte das weder positiv, noch negativ. Unter der Rubrik "Sonstiges" ist halt öfter was zu lesen, das mit
Mord und Totschlag endet. In einem anderen Forum hätte ich
vielleicht die zartbesaitete Leserschaft schockiert.

Bis demnächst

Haggard
 

Renee Hawk

Mitglied
ähm, ich denke ich habe den Satz "Traue niemals einer Frau" überlesen, bzw. aus meinen Augen verloren.

Wäre es nicht besser zuschreiben: "Traue niemals einem Anhalter" oder irgendwas ähnliches. Das mit der " .. niemals einer Frau" finde ich ziemlich Oberflächlich und/oder engstirnig. Oder habe ich da eine verkappte Ansicht?


Liebe Grüße

Reneè

PS.: Ich fühlte mich aber nicht als Frau angesprochen das zu schreiben, sondern als Mensch. Wollte ich nur noch schnell erwähnt haben.
 

Haggard

Mitglied
Hi bignose

Wie schon gesagt, in der längeren Version wäre alles ein
bißchen klarer gewesen.
Aufgrund der Kürze kann, daß muß ich zugeben, wirklich der
Eindruch entstehen, daß ganze sei ein bißchen platt.


Hi Renee

Es klingt vielleicht ein bißchen hilflos, aber daß mit dem
"Trau niemals einer Frau" sollte als kleine sarkastische
Anmerkung am Schluss stehen und nicht den Sinn der ganzen
Story beschreiben.

Bin übrigens kein Frauenfeind, hab selber zwei! ;)
...Frau und Tochter, bin mir sicher, du hast nichts anderes
gedacht.
 

Renee Hawk

Mitglied
*schlägt sich vor den Kopf*
na klar, Sarkasmus - Mensch ich habe den Unterton nicht gelesen.

*schüttelt den Kopf über sich selbst*
habe ich wieder mal was gelesen ohne zwischen den Zeilen zu lesen?

*schaut sich die Sache nochmal an*
nun ist es klar wie Kloßbrühe
*ein grinsen zieht über ihr Gesicht*

Recht hast Du ...

Liebe Grüße

Reneè
 



 
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