Schwarze Zeit

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Walther

Mitglied
Schwarze Zeit


Es gab die schwarze Zeit mit Wut und Drogen.
Sie zog mich fast ins Nichts und in den Tod.
Das Drängende war Schmerz und reine Not.
Das Hochgefühl hat nicht nur mich betrogen.

Es gab die schwarze Zeit, da war ich Kot,
Ich bin hinaus und in den Dreck geflogen
Und habe mich für wenig ausgezogen,
Die Augen stierend leer und starr und rot.

Ich habe mich an den Entzug verkauft
Und bin mir selbst abhanden fast gekommen.
Ich hab mich mit dem besten Freund gerauft

Und ihm den letzten Schuss dabei genommen.
Die Zeit hat mich gefressen und getauft.
An Vieles denk ich ungern und verschwommen.
 

memo

Mitglied
Ich freue mich über die gewählte Gedichtsform. Ein Sonett sieht man nicht so oft. Die klaren Vorgaben von Versmaß, Reim, Strophenform und Zeilenanzahl, regen dazu an die formale Umsetzung genauer zu betrachten.
Ich habe mich dabei ertappt, die Silben zu zählen.
Inhaltlich hast du ein sehr ernstes Thema gewählt. Ich habe dein Gedicht mehrmals gelesen.
Liebe Grüße
memo
 

Walther

Mitglied
Morgen Memo,
danke für Deine lobenden Worte.
Bei manchen Gedichtformen lohnt sich das Silbenzählen. :) Wobei ich selbst immer wieder "holpere". So ist das bei den Feierabenddichtern: Sie reimen und stolpern über das Metrum.
Und da manchmal ein blindes Huhn ein Korn findet, ist das Ergebnis gelegentlich einmal erwährenswert.
Liebe Grüße und eine schöne Woche W.
 

Walther

Mitglied
Hallo Haremsdame,
das Sonett ist der bescheidene, recht ordentliche Versuch, wenn man die Bewertungen und Kommentare betrachtet, modernes Thema mit traditioneller Gedichtform zu verbinden. Danke deshalb für Deine lobenden Worte. Ich habe also ein paar Leser erreicht. Das ist gut und wichtig zu wissen für jeden Autor.
Liebe Grüße W.
 

Walther

Mitglied
Guten Morgen Milko,
danke für die lobenden Worte. Einen guten Tag und eine schöne Woche!
Gruß W.
 

Höldereden

Mitglied
Hallo lieber Walther!

entsinnst Du Dich noch an mich, habe vor fast einem dreiviertel Jahr als ich noch in Australien war hier viel ins Leselupeforum geschreiben.

Ich finde dein Sonett großartig. Nur eine einzige zeile störte mich:
Und bin mir selbst abhanden fast gekommen
Weil die etwas gewaltsam an die Form gepasst klingt, aber leider fiel mir nach langem Überlegen auch keine Alternative ein. Nichts desto trotz ziehe ich den Hut, würde mir nie getrauen ein Sonett zu schreiben!
Also liebe Grüße und Begeisterung!

Höldereden!
 

Walther

Mitglied
Hallo Höldereden,
klar erinnere ich mich. Welcome back from Downunder.
Danke für Deine lobenden Worte.
Der zitierte Vers ist in der Tat der einzige, der den Sprachfluß etwas hemmt. Mir fiel bisher keine bessere Lösung ein. Aber vielleicht ja einem anderen Lupianer.
Hinweise werden dankend entgegengenommen. :)
Gruß W.
 



 
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