Schwerer Weg

Es ist leichter...

zu schweigen, als über alles zu reden...
zu lügen, als die Wahrheit zu sagen...
nur zu erzählen, als dem anderen zuzuhören...
zu streiten, als zu versuchen einander zu verstehen...
wegzuschauen, als sich in die Augen zu sehen...
die Arme zu verschränken, als sich die Hände zu reichen...
sich umzudrehen, als sich einander zuzuwenden...
fortzugehen, als einen Schritt aufeinander zu...
sich abzulenken, als über alles nachzudenken...
etwas aufzugeben, als darum zu kämpfen...
alles in Frage zu stellen, als einander zu vertrauen...
anderen zu glauben, als auf die innere Stimme zu hören...
etwas anderes zu suchen, als sich selbst zu finden...
alles schwarz zu malen, als nach Farben zu suchen...
in Erinnerungen zu leben, als an die Zukunft zu glauben...
sich zu trennen, als einander eine zweite Chance zu geben...
für immer fortzugehen, als aufeinander zu warten...


Ich hatte gehofft,
dass wir zusammen den schweren Weg gehen würden,
es zumindest versuchen würden.
Leider hast du dich letztlich für den leichteren Weg entschieden
und bist für immer fortgegangen...

Guten Morgen peaches,

gefällt mir sehr, wie Du "den einfachen und schwereren Weg" aufzeigst.

Als Kämpfernatur...gehe ich eher die "schweren" Wege und beneide manchmal die, die den einfacheren nehmen.*seufz*

lG
schönen Tag
Stoffel

Ich weiss nicht, peach...,
ist dieses Schwarz-Weiss-Malen nicht ein wenig zu simpel. Klar, der Verfasser kann die Situation nicht anders schildern, weil er sie als solche nicht akzeptiert bzw. verkraftet, und das ist natürlich auch sein gutes Recht!
Allerdings kann sich diese Situation für das bescholtene Gegenüber ganz anders dargestellt haben... Flucht bedeutet oft Hilflosigkeit, nicht Gleichgültigkeit.
Irgendwie würd ich mir ein wenig Distanz zum ganzen wünschen, aber bei derlei Emotionen ist das natürlich noch nicht möglich!
und doch - natürlich! - hat mich dein Gedicht angesprochen.
Einen schönen Tag
Kerensa

schwer und leicht, schwarz und weiß...

Morgen miteinander!

@ Stoffel
Jaja, das ist wohl von Mensch zu Mensch unterschiedlich, welche Art von Weg sie bevorzugen. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass der leichte Weg meistens nicht der bessere ist, obwohl ich mir manchmal auch wünsche, ich hätte es mir leichter gemacht oder könnte es mir leichter machen.
Aber da muss man dann eben durch...


@ Kerensa
Ich denke nicht, dass es hier nur um Schwarz und Weiß geht.
Eigentlich geht es doch nur darum, dass es immer noch eine andere Möglichkeit gibt, manchmal vielleicht eine schwerere, unbequemere, eben eine, bei der man mehr kämpfen muss. Trotzdem hat man immer die Wahl, egal auf welcher Seite man steht und in welcher Situation man sich auch immer befindet.
Und ehrlich gesagt, denke ich, dass das meiste in meinem Gedicht eigentlich allgemein gültig ist und nicht nur in dieser einen bestimmten Situation gilt.
Ansonsten denke ich auch, dass der leichte Weg nicht immer der schlechtere und der schwere Weg nicht immer der bessere sein muss, doch meistens ist es wohl schon so. Aber dass ist eben meine persönliche Meinung...

Lieben Gruß
und Euch ein schönes Wochenende,
Peaches