Seemannsgarn

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Vera-Lena

Mitglied
Seemannsgarn

Ein Wärter aufrecht, wachsam stand
auf seinem Turm am Küstenrand.
Von Ferne hört er die Sirenen,
die seine Dienste heiß ersehnen,

bezirzen ihn mit süßen Klängen,
erwecken rasch ein Sehnsuchtsdrängen,
betörend hold ist ihr Umgarnen.
Er will das ganze Meer umarmen.

Er sagt sich, lösch ich aus das Licht,
erreicht das Schiff den Hafen nicht,
doch sollt’ es weiter Funken schlagen,
hört niemals auf das Liebesklagen.

Er facht es an, er löscht es aus,
es wird ein strenger Rhythmus draus.
So hat der Mann nach vielen Stunden
Das Lichter-Morsen einst erfunden.

Zudem Sirenen seither wissen,
ein Leuchtturm ist kein Ort zum Küssen.
Drum bleibe mit mir in den Dünen,
dort kann die Liebe besser grünen.
 

Andrea1694

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

wieder einmal ein sehr schönes, weich, in sich fließendes, Gedicht von Dir!!!!

Habe es mit Freude gelesen und es hat mir wieder einmal ein lächeln auf mein Gesicht gezaubert.

Hoffe von ganzem Herzen das es Dir gut geht und wünsche Dir einen wundervollen Tag.

Herzliche Grüße sendet Dir,
Andrea
 

Vera-Lena

Mitglied
schön, dass Du wieder da bist

Liebe Andrea,

wie freue ich mich, wieder von Dir zu hören. Danke für Deine liebe Antwort. Schön, dass dieses Gedicht Dich erfreuen konnte!
Ja, es geht mir gut.
Auch Dir ein wunderschönes Wochenende.:)))))
Ganz liebe Grüsse Vera-Lena
 

Herr Müller

Mitglied
Leuchtturm

Hallo Vera-Lena, ein tolles Gedicht. Wunderbar flüssig.
Aaaaaber: Du fängst mit Leuchtturmwärter an, da ist jedem klar, da blinkt schon was. Du meinst aber sicher einen Turm, auf dem nur ein Feuer brennt. Das heißt, die eigentliche Erfindung des Blinken am Ende Deines Gedichtes verliert irgendwie Ihren Überraschungseffekt. Jetzt weiß ich aber auch nicht, wie die Türme früher hießen, als sie noch nicht blinkten. Vielleicht Feuerturm oder einfach nur Wachturm?
Vielleicht wäre die Lösung:
Ein einsam Wärter wachsam stand,

Ich weiß nicht, vielleicht denke ich zu technisch.
 

Vera-Lena

Mitglied
Technik

Lieber Herr Müller,

mit der Technik hatte ich ja schon öfter Schwierigkeiten. Zum Glück war dann immer jemand da, der mich darauf aufmerksam gemacht hat. Ja, ich meine einen Turm, auf dem man noch das Feuer unterhalten musste, der also nicht geblinkt hat. Ob diese Türme damals anders hießen, weiß ich aber nicht. Du könntest recht haben, dass die Pointe besser herauskommt, wenn ich das Leuchten am Anfang durch ein anderes Wort ersetze. Ich überlege es mir. Jedenfalls Tausend Dank!.:))))

Einen schönes Wochenende Dir und der Familie wünscht
Vera-Lena
 

Herr Müller

Mitglied
aufrecht

Guuuuuut. Ich hab gebrüllt vor Lachen. Das ist aber nicht Deine Schuld.
"Ein Wärter aufrecht, wachsam stand"
Mein erster Gedanke war, der ist sternhagelblau aber dennoch steht er aufrecht.

Kannste so lassen.
"Herr Müller aber herzlich"
 

Talarmar

Mitglied
Hallo VeraLena

Hier mein bescheidener Versuch dein sehr schönes Werk ein wenig zu verschlimmbessern. Ich hoffe Du trägst es mir nicht nach.

Ich finde es hat so viel mehr Sinn
Schönes Wochenende Nachbarin

Seemannsgarn

Aufrecht ein Wächter, wachsam stand
Im Feuerschein am Küstenstrand
Es dient zum Schutz und hält ihn warm
Gart ihm die Fische für den Darm

Fröstelnd zieht er sich hoch den Kragen
Der Wind hat plötzlich umgeschlagen
Durch den Sturm hört er Sirenen
Die Rettung von ihm heiß ersehnen

Sie locken ihn mit heulenden Klängen
Als wollten sie zur Hilfe drängen
Betörend scheint ihm ihr Umgarnen
Wie soll er bloß vor Klippen warnen?

Er sagt sich, lösche ich aus mein Licht
Erreicht das Boot den Hafen nicht
Doch lasse ich es ganz einfach brennen
Wird man’s als Warnung nicht erkennen

Er facht es an, löscht es wieder aus
Es wird ein strenger Rhythmus draus.
So hat der Mann nach wenigen Stunden
Das gute Leuchtfeuer einst erfunden.
 
K

Klopfstock

Gast
Liebe Vera-Lena,
mein erster Lacher galt - wie bei Herrn Müller -
dem "aufrecht stehenden Wärter". Irgendwie sah ich ihn
auch sternenhagelvoll, aber bemüht aufrecht zu stehen:D Wahrscheinlich hast Du es gar nicht so gemeint, aber manchmal schreibt man etwas und andere sagen, daß es spaßig ist;)
Auf der anderen Seite, warum soll ein Turmwächter keinen
"zum Aufwärmen" nehmen. Der Arme steht ja einsam auf seinem Turm, um ihn herum nichts als Wasser, Wasser, Wasser....Bei soviel Flüssigkeit kommt einem doch die Idee selber was zu schlucken. Und dann denkt er sich:
"Um mich herum Wasser - ich muß ständig auf das Feuer aufpassen. Was hilft? Feuerwasser!!!! Das ist es:D
So viel zum "Aufrecht stehen"....
Gefällt mir gut, Dein Gedicht- Gute Idee und Ausführung!!!

Wünsche Dir ein schönes Wochenende
und sende ganz, ganz liebe Grüße:)
 

Vera-Lena

Mitglied
Feuerwasser

Liebe Irene,

diese überaus treuen Menschen mussten ja auch im Winter auf die Schiffe aufpassen, und so weit ich unterrichtet bin, war das ohne (eine gut abgewogene Menge natürlich) Grog gar nicht möglich. Also die Idee, dass da einer etwas getrunken hat ist nicht abseitig.:D

Freut mich, dass Dir der Text gefällt.

Auch Dir ein wunderschönes Wochenende.:))))
Ganz liebe Grüsse Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Ballade

Lieber Talamar,

deine Neigung zu Balladen ist inzwischen hinreichend bekannt. Dies ist nun wieder eine geworden. Den Inhalt meines Textes hast Du grundlegend verändert, was nun wiederum Deinem Text keinen Abbruch tut. Mein Leuchtturmwärter wollte keinesfalls die Sirenen retten, sondern sich selbst vor denen, weil sie ihn, wie man aus Legenden weiß, das Leben gekostet hätten.
Um sich selbst zu schützen, dachte er, wenn sie mich nicht mehr sehen, weil es dunkel ist , suchen sie sich ein anderes Opfer. Aber er durfte ja wegen der Schiffe das Feuer nicht erlöschen lassen, und so schwankte er hin und her, was er nun tun sollte. Konsquenz: Feuer an - Feuer aus.

Danke für deine gelungene Ballade!

Dir muss ich wenigstens nicht schreiben, wie hier das Wetter ist.

Mit gut nachbarlichen Grüssen:))))
Vera-Lena
 

george

Mitglied
Es grünt so grün ...
Und jetzt auch noch die Liebe.

Eine nette Episode hast Du da geschaffen. Ich bin gespannt, wie Du das Funken oder Telefonieren verarbeitest, nachdem ich jetzt erfahren habe, wie die Morsezeichen entstanden.

Herzliche Grüsse
 

Vera-Lena

Mitglied
Entstehungsgeschichten

Lieber george,

es macht immer Spaß, wenn man mal erfährt, auf welche Weise etwas in die Welt gekommen ist. Ich lese solche Geschichten bei anderen Autoren auch immer gerne.
Aber wer mir noch einmal irgendsolche Geheimnisse verraten wird, weiß ich ja nicht.

Schön, dass Du reingeschaut hast!

Ein gutes Wochenende wünsche ich Dir.:))))
Ganz liebe Grüsse Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
ein Licht

Lieber B.Wahr,

schön, dass Dir durch mein Gedicht jetzt ein Licht aufgegangen ist. Auf manche Erklärungen muss man eben lange warten.

Was Du nicht hast, kannst Du Dir ja vorstellen, wenn Du im Dunkeln mal unterwegs bist (immer ohne Laterne, wie Du mir ja mal geschrieben hast), dann stellst Du Dir am Himmel so einen Blinker vor, jetzt nach rechts, dann nach links....
und schon ist alles Ente!:)))))

Ein helles Licht auf alle Deine Wege wünscht Dir von Herzen
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Leuchtturm

Lieber LuMen,

freut mich sehr, dass der Leuchtturm sein Licht auch auf Deinen Weg geworfen hat, und natürlich dass Dir dieser Text gefällt. Danke für Deine Antwort und auch Dir ein fröhliches und kreatives Wochenende!:))))

Liebe Grüsse Vera-Lena
 

george

Mitglied
Wie ist das aber mit Fernsehtürmen, Vera-Lena?

Es gibt zum Beispiel einen in Stuttgart, den ersten der Welt im Übrigen. Vor meiner Geburt gebaut, deswegen weiss ich die Anwort auf die entscheidende Frage nicht:

"Wo ist das ganze Wasser hin?"
Fragt sich verzweifelt
 

Vera-Lena

Mitglied
Turm

Lieber george,

Der See, der zu dem Fern-See-Turm gehört, liegt immer noch da, wo er seit eh und je gelegen hat, zwischen Deutschland und der Schweiz.
Getürmt ist der Turm, aber warum der das gemacht hat, steht vielleicht in der Akte von irgendeinem Psychiater.
Mehr kann ich Dir leider dazu auch nicht sagen.:confused:

Ebenso wissbegierig wie Du,
Vera-Lena
 

B.Wahr

Mitglied
Schwäbische(s) Mär

Liebe Türmer/innen,

die Story vom getürmten schwäbischen Fern-See-Turm halte ich - salopp gesagt für sehr getürkt. :eek: Wahr ist vielmär, daß die Schwaben schon immer regelmäßig vor der eigenen Haustür kehrten. Zumindest jeden Samstich. Da wird so ein See-le schnell zur Pfütze und verschwindend klein. Nun ja, es ist jedenfalls schon viel Wasser den Nesenbach runter, aber südlich von Märsburg liegt wahrhaftig noch eine rudimentäre Schwäbische Märes Pfütze. Wer mag, kann ja mal eintauchen ... :D

Schönen Sonntich
LG
B.Wahr

PS: Lieber Schorsch, Du weißt doch: Der Schwob wird erst mit 60 gscheid! Für einen so jungen Feger weißt Du aber schon verdammt viel. Der Rest gibt sich! Geduld, Geduld! Abwarten und Tee trinken ... ;)
 



 
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