Selbstmitleid

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Hallo Wendla,

ein interessanter Gedanke. Aber der Titel "Selbstmitleid" ist mir nicht ganz klar. Was hat die Angst vor Veränderung mit Selbstmitleid zu tun?
Auch erscheint mir der Titel zu wertend.

Vielleicht wäre "Es stirbt in mir" besser? Nur so als Idee! Vielleicht fällt dir was besseres ein.

Bis bald,
Michael
 

Ingwer

Mitglied
Hallo Wendla,

ich finde Selbstmitleid als Titel gut. Fasst es zusammen ohne es vorwegzunehmen. Allerdings glaube ich nicht, dass der Mensch so egoistisch ist, wie es sich hier anhört.

MfG
Ingwer
 

sohalt

Mitglied
Selbstmitleid ist wichtig.
Es bringt einen nicht die Bohne weiter, aber manchmal braucht man's einfach. Wie einen Kropf am Hals, aber doch. Natürlich ist man ohne besser dran, aber da muss man selber draukommen. (Abgesehen davon sind Leute, die nie, nie, nie, aber auch gar nie auch nur das kleinste Mitleid mit sicher selber haben, damit üblicherweise auch nicht allzu großzügig in Bezug auf andere.....hart wie Leder, zäh wie Kruppstahl? - Dann lieber weinerliche Weicheier!)

"Selbstmitleid bringt dich nicht weiter" - ist also eine der Wahrheiten, die die Welt nicht braucht. Man erkennt das - schön für einen - man freut sich, man lässt andere damit zufrieden. Sinnlose Botschaft. Mitunter sogar kontraproduktiv. Weil - nicht immer, vielleicht, aber doch eindeutig überwiegend - verurteilt dazu, auf taube Ohren zu stoßen und eher Abwehr und Trotz auslösend. Wenn wer nämlich so viel Mitleid mit sich selber hat, dann meistens deswegen, weil einer das Gefühl hat, dass sonst keiner Mitleid mit einem hat. Selbstmitleid ist praktisch - glaubt man dann zumindest - das Einzige, was einem bleibt, und wenn einem wer das auch wegnehmen will - dann reagiert man gerne stinkig. Was meiner Erfahrung nach erfolgsversprechender ist: Sehr viel Mitleid mit dem Selbstmitleidigen zeigen, übermäßig viel Mitleid - bis es dem Selbstmitleidigen selber komisch vorkommt, dann überlegt er sich's vielleicht von sich aus.

Ich hoffe also, "das Selbstmitleid bringt dich nicht weiter" nicht die Botschaft deines Gedichtes sein soll. Ich schätze, es drückt einfach nur aus, das Trauer über einen Verlust eben nichts anderes ist als Selbstmitleid, und das -hoff ich zumindest, schön wär's halt - einigermaßen wertfrei. Ob das jetzt vom Erkenntniswert so viel hergibt... naja. Erinnere ich mich da doch sehr stark an einen Trost aus Kindertagen... Du musst nicht traurig sein, dass der Opa tot ist, das ist eigentlich nur egoistisch, weil du jetzt halt den Opa nicht mehr für dich hast, weil der Opa selber, dem geht's jetzt viel besser, der ist ja jetzt im Himmel. Schwacher Trost, fand ich damals.

mfg
Sohalt
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

wenn ich jemanden verloren habe, (und das waren viele,gerade auch junge Menschen) dann beweine ich den Verlust. In erster Linie. Ich weine um all das, was ich hatte und nicht mehr haben werde mit dem Menschen.

Selbstmitleid, ich schriebs anderswo schon. Halte ich nur ganz wenig, für ok. Ansonsten stehe ich dazu, zu sagen:
Es bringt einen nicht weiter.
Es lähmt viele ziemlich.
Ich selbst bin froh, es abgebaut zu haben.
Ja, wenn niemand da ist und einen tröstet, dann macht mans selbst. Aber das sollte, kann anders aussehen. Lieber sich selbst beschenken. Etwas Gutes tun.
Aber das ist eventuell ein andres Thema.

In dem Text steckt schon ein Funke drin, der zutrifft.

lG
Stoffel
 

sohalt

Mitglied
Von allen Dingen, die man sich selber schenken kann, ist Selbstmitleid noch eins von den harmloseren. Schoko? - Macht fett. Alkohol? - macht besoffen (+nach der Zeit süchtig). Zigaretten? - machen Krebs (+ siehe Alkohol). Schöne Sachen zum Kaufen? - geht ins Geld. Zeit für mich? - tja, wenn man die Zeit hat... Und abgesehen davon - jeden Tag ein wonniges Schaumbad? Auch keine Dauerlösung. Da gönn ich mir liebe mal ab und an eine Runde Selbstmitleid...

Sohalt

PS: Übrigens, war nicht ganz ernst gemeint, das da oben. Aber ich denke, du siehst, worauf ich hinaus will. Sagt sich halt alles leichter, wie sich's tut. Nochwas, Stoffel: zu deinem Zuckerstab-Gedankenkäfig-Gedicht wollt ich auch noch was sagen, aber ich find den Thread nimmer.
 
Hi Wendla!

Ich habe da so eine THese, dass Raben Straßen behausen, weiblich sind, dunkle Haare haben auf heller Haut und wenn niemand Urlaub hat, nach Kanada ausfliegen. Habe ich die richtige These gefunden?

Der Volle morthan-Devil
 



 
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