Selbstzerstörung

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Du wehrst Dich,
du schreist,
verkündest Dein Leid.
Doch wir hören es nicht
wir sind taub,
blind,
wir spüren nichts
wollen nichts spüren,
bis es uns erschlägt
mitten ins Gesicht
unser Licht auslischt.
Es gab viele Anzeichen,
Wassermassen,
die unser Hab und Gut ertränkten
Feuersbrünste,
die unsere Körper verkohlten
Dürrekatastrophen,
die unsere Ernten verdörrten
Epidemien,
die nach unserem Leben trachteten
Kriege,
in denen wir unsere Freunde ermordeten,
unsere Frauen vergewaltigten,
unsere Kinder mißhandelten.
Die Vergangenheit zeigt uns unsere Fehler
drückt unsere Gesichter in unsere stinkende Scheiße,
doch wir erkennen nichts.
Wir wiederholen die Fehler,
ertränken uns weiter
verbrennen uns,
mißhandeln uns,
bis wir unser Ziel erreicht haben,
unseren Tod.
 

Duisburger

Mitglied
Hallo,

das Werk wirkt sehr überladen und auch der erhobene Zeigefinger ist allzudeutlich sichtbar.

Warum so viele Worte, wenn

"Wir richten uns selbst zugrunde"

das selbe aussagt. Hier wäre (viel) weniger viel mehr gewesen. Auch das Fehlen von Methapern und zum Nachdenken anregende Wortspiele, welch die Lyrik so interessant machen, fehlen hier völlig.

Der erste Satz deines Werkes widerspricht dem Rest bzw. der pauschlen Kernaussage.

Wir wiederholen die Fehler,
ertränken uns weiter
verbrennen uns,
mißhandeln uns,
bis wir unser Ziel erreicht haben,
unseren Tod.


Du wehrst Dich,
du schreist,
verkündest Dein Leid.
Doch wir hören es nicht
wir sind taub ...
Jener, der sich wehrt, schreit, sein Leid verkündet, ist dieser im "wir" eingeschlossen? Gehört er/sie nicht zu jenen, die im letzten Satz deines Werkes gemeint sind?
Oder sollte da doch jemand sein, der nicht kontinuierlich an seiner eigenen Zerstöreung werkelt?

Solche pauschalen Rundumschläge mit den erhobenen Zeigefinger sind mir immer ein wenig suspekt.

Die Warnung in deinem Werk ist gut und richtig, nur die Umsetzung wird dem nicht gerecht.

lg
Uwe
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

mir fiel auf..
erst geht es um jemand bestimmten..
dann allgemein. Um "uns/wir".

"bis es uns schlägt
mitten ins Gesicht"

eher doch so, oder?

lG
Stoffel
 



 
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