Bildbeilage : L'exécution de Maximilan von Manet
Sieben Schüsse, ein Toter.
"Maximilian", rief ich mir selber zu, "Maximilian, wieso hier? Wieso jetzt? Wieso du?"
Die letzte Nacht hatte ich im Verliess verbracht, ein Ort der Verdammnis, ein Ort des Verrates, ein ort der Einsamkeit. Zuerst waren da noch Hoffnung und Hilfegeschrei, als das Licht noch durch einen Spalt der Türe drang, bevor sie von den Wärtern zugeschlagen wurde. Ein lautes Knarren, ein dumpfer Ton, fieses Gelächter, dann Stille und das leise Tropfen von Wasser, das in glasigen Perlen von der Decke heruntertropft. Die letzte Verbindung zur Aussenwelt : weg. Ich bin abgekapselt, getrennt, verlassen - einsam.
Ich hatte noch geschrien, die Angst überwältigte mich, unterdrückte meinen Verstand, ich kehrte zu den menschlichen Urinstinkten zurück, dem Drang zu Überleben, dem Egoismus meiner Seele, der Angst.
Dann schmiss ich mich an die eine Wand, dann an die andere, schliesslich auf den Boden, wo ich liegenblieb und vor mir hinwimmerte. Ich bohrte meine Nägel in den kalten, harten Steingrund, riss sie auf. Ich blutete, doch ich sah die rote Farbe nicht, denn im Schatten gibt es kein Licht und ich fand auch keinen Führer, keinen Freund, selbst mein eigener Körper schien nun gegen mich zu spielen. Ich spürte, wie das von meinen Magensäften bereits zersetzte Brot wieder in meine Kehle zurückbefördert wurde... ich würgte, dutzende Male, bis ich erschöft und lebensmüde neben meinem Erbrochenen niedersank und einschlief.
Es war eine kurze Nacht, die wohl kürzeste meines Lebens. Ich wurde von der aufgehenden Türe geweckt. Das Licht breitete sich bis zu mir aus, erreichte mein Auge. Ich zuckte zusammen. Jemand war hereingekommen. Wer war es? Eine weibliche Stimme sprach. Sie hatten mir wohl eine Hure geschenkt. Mir war alles egal geworden, ich hatte meine Manieren schon lange vergessen, also nahm ich das Präsent an und verdammt, ich hatte nicht davor zurückgeschreckt das kleine Miststück zu benutzen, zu schmähen, zu vergewaltigen. Ich war nun nicht mal mehr ein halber Mensch, sondern ein Tier.
Als die Hure verschwand, blieb ich auf dem Boden sitzen, zählte die Sekunden, Minuten, Stunden bis ich endlich rausgeholt wurde aus diesem Drecksloch. Ich war noch halbnackt als ein Wärter mir die Hände zusammenband. Ein anderer zog mir die Hose wieder hoch. Ich wurde hinausgeführt. Das Licht brannte in meinen Augen, schweren Schrittes wurde ich vor die Gewehre der sieben Schützen in die richtige Position geleitet, nicht mal mehr sterben durfte man wie es einem beliebte. Die Augenbinde wurde mir aufgesetzt. Ich atmete tief ein, hörte meinem Herzschlag zu und verfolgte mein Blut auf seinem Weg durch meine Adern.
Trommelwirbel. Das Laden der Gewehre. Eine schreiende Frau. Corinna? Herzklopfen. Erinnerungen. Bilder. Unschuld. Liebe. Sieben Schüsse. Ein Toter.
Sieben Schüsse, ein Toter.
"Maximilian", rief ich mir selber zu, "Maximilian, wieso hier? Wieso jetzt? Wieso du?"
Die letzte Nacht hatte ich im Verliess verbracht, ein Ort der Verdammnis, ein Ort des Verrates, ein ort der Einsamkeit. Zuerst waren da noch Hoffnung und Hilfegeschrei, als das Licht noch durch einen Spalt der Türe drang, bevor sie von den Wärtern zugeschlagen wurde. Ein lautes Knarren, ein dumpfer Ton, fieses Gelächter, dann Stille und das leise Tropfen von Wasser, das in glasigen Perlen von der Decke heruntertropft. Die letzte Verbindung zur Aussenwelt : weg. Ich bin abgekapselt, getrennt, verlassen - einsam.
Ich hatte noch geschrien, die Angst überwältigte mich, unterdrückte meinen Verstand, ich kehrte zu den menschlichen Urinstinkten zurück, dem Drang zu Überleben, dem Egoismus meiner Seele, der Angst.
Dann schmiss ich mich an die eine Wand, dann an die andere, schliesslich auf den Boden, wo ich liegenblieb und vor mir hinwimmerte. Ich bohrte meine Nägel in den kalten, harten Steingrund, riss sie auf. Ich blutete, doch ich sah die rote Farbe nicht, denn im Schatten gibt es kein Licht und ich fand auch keinen Führer, keinen Freund, selbst mein eigener Körper schien nun gegen mich zu spielen. Ich spürte, wie das von meinen Magensäften bereits zersetzte Brot wieder in meine Kehle zurückbefördert wurde... ich würgte, dutzende Male, bis ich erschöft und lebensmüde neben meinem Erbrochenen niedersank und einschlief.
Es war eine kurze Nacht, die wohl kürzeste meines Lebens. Ich wurde von der aufgehenden Türe geweckt. Das Licht breitete sich bis zu mir aus, erreichte mein Auge. Ich zuckte zusammen. Jemand war hereingekommen. Wer war es? Eine weibliche Stimme sprach. Sie hatten mir wohl eine Hure geschenkt. Mir war alles egal geworden, ich hatte meine Manieren schon lange vergessen, also nahm ich das Präsent an und verdammt, ich hatte nicht davor zurückgeschreckt das kleine Miststück zu benutzen, zu schmähen, zu vergewaltigen. Ich war nun nicht mal mehr ein halber Mensch, sondern ein Tier.
Als die Hure verschwand, blieb ich auf dem Boden sitzen, zählte die Sekunden, Minuten, Stunden bis ich endlich rausgeholt wurde aus diesem Drecksloch. Ich war noch halbnackt als ein Wärter mir die Hände zusammenband. Ein anderer zog mir die Hose wieder hoch. Ich wurde hinausgeführt. Das Licht brannte in meinen Augen, schweren Schrittes wurde ich vor die Gewehre der sieben Schützen in die richtige Position geleitet, nicht mal mehr sterben durfte man wie es einem beliebte. Die Augenbinde wurde mir aufgesetzt. Ich atmete tief ein, hörte meinem Herzschlag zu und verfolgte mein Blut auf seinem Weg durch meine Adern.
Trommelwirbel. Das Laden der Gewehre. Eine schreiende Frau. Corinna? Herzklopfen. Erinnerungen. Bilder. Unschuld. Liebe. Sieben Schüsse. Ein Toter.