Siebenzeit

4,00 Stern(e) 3 Bewertungen
Filigrane Fäden
verweben
die Kühle der Nacht
mit der erwachenden Sonne
Tautropfen glitzern im Gras
bevor sie in der Kuh verschwinden
Über dem Fluss wallen Nebel
und die Sonnenstunden gehen zur Neige
Ich werde Sommersprossen pflücken
und sie zwischen den Seiten
dicker Schmöker konservieren
Zu gegebener Zeit
verziere ich mit ihnen
die novemberblasse Nase
meiner Freundin
Es ist Zeit zum Sieben:
Belanglose Routine
und eintöniger Regen
fallen durch das Raster.
Hängen bleiben
Herbstmond, Tagundnachtgleiche
Morgenglut in kalter Luft
Kastanienbraun glänzende Früchte eines Sommers
von flinken Eichhörnchen geschält
Ofenwarme Apfelkuchen
und der Duft
der immer wiederkehrenden Vergänglichkeit
 

erbsenrot

Mitglied
Hallo Gerhard,

mich wundert, dass diese wunderbare Zeilen, so gar keine Beachtung finden *kopfschüttel*.

Ich habe sie sehr gerne gelesen und mich daran erfreut!

Liebe Grüsse
erbsenrot
 
P

penelope

Gast
lieber gerhard,

ich kann mich der meinung meines vorschreibers nur anschließen. metaphern, die poetisch einwandfrei sind und zu emotionen einladen...

Ich werde Sommersprossen pflücken
und sie zwischen den Seiten
dicker Schmöker konservieren
Zu gegebener Zeit
verziere ich mit ihnen
die novemberblasse Nase
meiner Freundin

das ist einfach toll, finde ich!

liebe grüße
p.
 



 
Oben Unten