Silvestergedanken

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Als kleinen Neujahrs-Service lasse ich den geneigten Leser an meinem gestrigen Silvester-Abend teilhaben - voll gefühlsecht versteht sich.

Den Großteil der Fete verbrachte ich auf der Sanitärkeramik des Gastgebers. Wer, wie ich, mit einer gehörigen Laktoseunverträglichkeit gesegnet ist und sich in großen Gebinden Racletteportionen in die Visage schiebt, um sie mit den verschiedensten Alkoholika herunter zu spülen, der kann sich in etwa die biochemischen Prozesse in meinem Inneren ausmalen. Die anderen Partygäste, die ebenfalls nicht als Antialkoholiker bekannt sind, waren über meine Dauersitzungen ebenso wenig erfreut, wie ich. Die Wohnung wurde dereinst ohne Gäste-WC geplant. Eine Nachlässigkeit, die sich nun rächte.

Zum Zeitvertreib begann ich alles zu lesen, was die Klobibliothek hergab. Unter anderem vertiefte ich mich in eine Essen-und-Trinken-Ausgabe von September 2003 - Titelthema Steakzubereitung. In diesem Zuge wurde ein Spitzenkoch interviewt, in dessen Restaurant ausschließlich Gebratenes vom Rind angeboten wird. Jetzt fing ich an zu stutzen. Ein Koch ist ja landläufig dafür bekannt, dass er kocht. Suppe, Gemüse, Kaffee - eben alles was sich so kochen lässt. Ein Koch jedoch, der ausschließlich brät, müsste ja folgerichtig "Brat" heißen. Ich denke, ich werde das der Essen-und-Trinken-Redaktion unverzüglich schriftlich zugehen lassen, falls ich je vom Klo runter komme...
 

Limba

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Frohe Neues und gutes gelingen, Paule- nullnull- ohne zwo, in diesem Falle,
gestatte mir, Deinen Gedanken fortzuspinnen:
gesetzt der Fall, dieser >Nurbrater< arbeitet in einer britischen Schiffskombüse, wo ja bekanntliche alle Smutjes Pit gerufen werden, bleibt nur noch eine vernünftige Schlußfolgerung, es muß sich um Brat Pitt handeln! Endlich verstehe ich, weshalb die Damenwelt derartig auf Köche steht!
Bei uns im schönen deutschen Lande allerdings weist die Kombination eines solchen Küchenwunders mit dem stolzen Rufnamen Dieter auf eher kannibalistische Gaumenfreuden hin, ein Dieter Nuhr- Brater!
Hoffentlich geht´s schon rinn in Kopp, nach der Fete.
Auf ein klares Morgen, mfG Limba
 

Mortimer

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Moinsen Paule002,
das Teil fängt echt einladend und quasi ohne langweilendes "Vorspiel" :) an. Bis auf diesen Satz "Die anderen Partygäste, die ebenfalls nicht als Antialkoholiker bekannt sind [...]", den ich etwas zu holprig finde, ist dein Text stilsicher und besticht durch prägnante dem Genre angemessene kurze Sätze (Verbesserungsvorschlag des kritiserten Satzbeginns: Die anderen Partygäste, deren Beziehung zum Alkoholkonsum ebenfalls nicht durch asketischen Verzicht gekennzeichnet war....). Allerdings ist das gute Stück dann - wie eine kurze aufbrausende Brandung - ebenso schnell zu Ende wie es angefangen hat. Welcher Teufel hat dich denn da geritten? Telefon geklingelt? Elfmeterschießen in der Glotze? Oder noch zuviel Restalk? :) Paule, da hätteste weitermachen müssen, Mensch, das Ding hätt noch was werden können, ist genau mein angekokelter Humor gewesen. Schade, Paule, da haste ne gute Story etwas amputiert. Also, wenn du noch Reste im Kühlschrank hast, setz dich ran und hau nen längeren Mittelteil plus Schluss an das gute Stück, würd mich freuen.
Liebe Grüße Mortimer

PS: Habs jetzt nicht bewertet, da die Story ja nicht fertig ist:)
 

Limba

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Danke für den Paukenschlag mit der schillernden Pfanne, Paule002, das wird mir noch eine Weile anhängen, glaub ich. Doch mittlerweile tut´s schon nicht mehr weh, Humor ist bekanntlich, wenn man trotzdem lacht.
Humorig genug ist Deine Geschichte ja, mir erschien sie auch nicht zu kurz, mit dem Satz bezüglich der anderen Schnapsnasen möchte ich aber meinem Vorredner beipflichten.
Gruß Limba,
Apropo >Sie<, das braucht es nicht, es sei denn, Sie bestehen darauf, wir sind doch hier in der Leselupe alle Brüder im Geiste, denke ich.
 
Kürzewürze

an Sir Mortimer: "Die Länge ist der Tod der Kürze!" Weiß doch jeder Titanic-Leser. Ansonsten trifft die Faulheitsvermutung vol zu!

an Limba: Das "Sie" war nur des Humors wegen gewählt.

an beide: Der Antialkoholiker-Satz hat mir auch nicht so dolle gefallen, aber da war dann auch schon wieder die Faulheit auf dem Plan... (s.o.)

an die Welt: ein famoses 2008 wünscht der Paule
 

Limba

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Famos wird es zweifellos, wenn Du weiter so prima lupilupi machst.
Alles Gute auch Dir nebst allen, die das lesen.
 



 
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