Simurgh

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Meral Vurgun

Mitglied
Simurgh



König der Vögel
gib mir ein Schluck Himmel
es ist überall dunkel
meine Augen schliessen sich
es gibt kein Diener des Gottes in den Strassen
mein Herz ist ganz leer
kein Regentropfen in meiner Hand
weder warme Sonne auf meinem Kopf
alle Vögel sind geflogen
die Wolken gingen weg
die Erde und der Himmel sind vollkommen leer

Simurgh
fliege nicht zu hoch
tauche nicht in den Träumen
ich schreibe dir Gedichte
mit meinen krummen Bleistift
auf weisses Blatt
die Entfernung ist gross
verletzend
den Kopfschüssel
Tote gehen durch die Mitte meiner Stirn
dieses Herz hier
in meinem Brustgefäss
ist nicht aus Hand voller Kieselsteine
doch mein Gesicht
ähnelt sich zur Zeit nur mir
ich werde bis zur Dämmerung
bis die sonne in deine Augen strahlt
dir und dem Mond anschauen
und werde dein Gesicht in meinem Versteck bewahren

die Reiter des Abends stiessen der Dunkelheit
zünd eine Kerze an, wärme mein Herz
inhaftiere die Nacht nicht ins Trauer
komm, heb meine Hand
bringe mich in meine Kindheit
in meiner Erinnerung liegt eine grosse Stadt

Istanbul
halte deine Arme nicht leer
auf keinem Meer passen die Möwen so schön
trag über deinen Kopf liebevolle Wolken
wenn der Abstand Traurigkeit heisst
dann mein Name ist der Herbst
in meinem Sinn blieb nur die Liebe


ich weiss
der Tod kommt mit dem Schnee
rieche die Blumen Simurh
dieses Grün bleibt nicht bis zum Frühling
dieses Gelb, dieses Rot
und diese Orange Stille

ich habe Mai gesehen
tote Mohnblumen
böse Männer
die aus Märchenseiten raus kamen
Mörder, mit blutigen Händen
den Kampf, den ich wie verrückt mochte
jetzt kennt mein Herz kein Schmerzen mehr

ich schmelze Steine im Herzen
wie weisse Getreide
ich bin wie ein Ast mit voller Oliven
die Welt ist Frieden und Liebeshungrig
die bunte Menschengesichter
und die Kinder
mit Rosa farbigen Händen
alle Kinder der Welt
singen sie ein Lied Simurgh?
es sausen mir die Ohren...






Simurgh, Märchenvogel
ein Fabelwesen in der persischen Mythologie
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Meral,

den Vogel Simurgh kenne ich. Er ist ein Bösewicht und versucht, die Liebenden zu trennen. Aber es gelingt ihm nie. Ich kenne ein wunderschönes Märchen mit ihm. Der König der Tiere sagt:"Was Gott zusammengefügt hat, kann der Mensch nicht trennen." Der böse Vogel Simurgh raubt aber das Mädchen und bringt es zu einem hohen Baum, wo es in einem Nest sitzen muss. Ihr Herzensfreund findet sie dann aber auf sehr abenteuerliche und überrachende Weise wieder. Ja, wahrhaft Liebende kann man wirklich nicht trennen.

Nun weiß ich natürlich nicht, ob Du dasselbe Märchen meinst.

Dein Gedicht könnte wieder überarbeitet werden, um ein noch klareres Deutsch zu bekommen. Aber ich bringe das immer nicht über das Herz, weil die Fehler mir immer einen Aufschluss über Deine Heimatsprache geben und das finde ich sehr interessant.

Ich lese es mir noch ein paar Mal durch, um auch über den Inhalt etwas sagen zu können.

Also bis dann....

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
In Deinem Text, liebe Meral,

scheint es aber so zu sein, als wäre Simurgh der Beschützer der Liebenden. Vielleicht habe ich in dem Märchen, das ich kenne, das ich aber nicht schriftlich besitze, jemand hat es mir einmal erzählt, etwas verwechselt.

Dein Text spricht von einer großen Sehnsucht, von Schmerzen, die in der Vergangenheit zugefügt wurden, von dem Wunsch, aus diesen Schmerzen erlöst zu werden, von Schmerzen, die so leidvoll waren, dass das Herz versteinern musste.

Aber in der Gegenwart ruft das Lyrische Ich den Vogel Simurgh zu Hilfe und es versucht, die Steine zu zermahlen, damit das Herz wieder Liebe empfinden kann so wie es in der Kindheit war in Istanbul und wie es für alle Kinder sein sollte auf der ganzen Welt, dass sie voller Freude und Liebe sind.

Du weißt ja, ich liebe die Art und Weise, wie Du etwas erzählst.

"Es gibt kein Diener des Gottes in den Strassen."

Ich bin befreundet mit einigen sehr frommen Türken hier in meiner Stadt und ich weiß, dass auch sie so sprechen würden.

Aber wenn ein Deutscher schreiben würde: "Die Straßen sind leer gefegt, hier wandelt kein Diener Gottes." dann würde man denken, er spinnt und ist nicht ganz richtig im Kopf.

Bei Dir ist es ganz anders. Jedes Wort kommt blutwarm aus Deinem Herzen. Und alle Vergleiche, welche Du benutzt wirken glaubhaft.

An diesem Text freut mich besonders, dass Du ihn so hoffnungsvoll enden lässt. Eine Vision beschwörst Du herauf von Kindern, die in der Liebe sind und vielleicht auch weltweit als Erwachsene Liebende bleiben werden? So deute ich Deine letzte Frage an den Vogel Simurgh.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Meral Vurgun

Mitglied
Liebe Vera_Lena,
nein Simurgh ist nicht nur bösewicht.

"Der Simurgh (auch Simurg in Persisch oder Senmurv in Pahlavi) (wörtlich Si=30 und murgh="Huhn") ist ein Fabelwesen der persischen Mythologie. Simurgh bedeutet auch König der Vögel. Er wird als großer weiblicher Falke dargestellt oder als eine Mischung aus Greifvogel, Hund oder Löwe und gilt auch als Schutzvogel." Wikipedia.

danke dir. du hast mein Gedicht sehr gut analysierst.

ja es besteht, aus Sehnsucht, aus Liebe, aus Hofnung, aus Einsamkeit. aber wie du sagtest, alles kommt aus dem Herzen.

ich danke dir herzlich für das Lesen und deinen langen Komentar.

Liebe Grüsse.
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebe Meral,
liebe Vera-Lena,

gern möchte ich noch zwei andere Aspekte des Mythos beisteuern, der mir während meines Ethnologie-Studiums in die Hände & das Herz fiel.

Im arabischen Kulturkreis sind 51 Definitionen der Liebe bekannt, aus denen Fatema Mernissi den Begriff "Hanan" speziell für Frauen auswählte. Hieraus entwickelten sich mit der Zeit der sog. Hanan-Dialog und die Hanan Bridge, die islamische Frauenkultur und unsere zu einen suchte.

Diese Hanan-Frauenkultur wählte den Simurgh als Symbol.

Der Perser Fariduddin beschreibt ihn im 12. Jahrhundert in seiner durch den Sufismus inspirierten Dichtung (Konzert der Vögel) als ein äußerst faszinierendes Tier:

Einst versammelten sich tausende Vögel, die von der Pracht & Herrlichkeit des Simurgh gehört hatten. Viele Tage und Nächte waren sie unterwegs, um zu ihm zu gelangen. Die meisten starben während dieser Reise, die sie jedoch zuvor einen Grad spiritueller Vollkommenheit erlangen ließ, der sonst nicht möglich gewesen wäre.

Nur 36 überlebten und bekamen den Simurgh zu Gesicht (si=36; murgh=Vogel). Er lüftete sein Geheimnis: In Wirklichkeit sei er nur ein Spiegelbild ihrer selbst. Jeder, der nach Vollkommenheit strebe, könne seinen / ihren Glanz bewundern, der jeweils nur die Schönheit und Klugheit des anderen widerspiegele.


Hoffentlich habe ich euch nun nicht gelangweilt ... :cool:, aber ich finde diesen Mythos ungemein interessant.

Zum Gedicht selber hat Verena-Lena soviel Gutes gesagt, dem ich mich gern anschließen möchte.

Liebe Grüße
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Heidrun,

danke für Deine Ausführungen zum Simurgh und die genauen Angaben, so dass man der Sache weiter nachgehen kann, wenn man das möchte. Ich finde die LL immer sehr bereichernd durch Kommentare wie den Deinen hier und durch die Berührung mit anderen Kulturkreisen wie , Du liebe Meral, uns das ermöglichst.

Euch Beiden liebe Grüße
Vera-Lena
 

Meral Vurgun

Mitglied
Liebe Hiedrun,
Liebe Vera-Lena,

herzlicen Dank für eure Komentare.
Liebe Heidrun dir auch vielen Dank für deine Information.

ja. der ähnliche Märchenvögel gibt fast in alle Kulturen. zum Beispiel, der Simurg heisst bei uns Zümrüdü Anka, aber es gibt bei uns noch ein ähnlicher Legendenvogel und der heisst huma kuşu (alte name ist Umay) Du kannst den "huma kuşu* in tausend Liedenrn hören. in tausend Gedichten lesen. aber diese Vögel, diese Legende waren vor Islam da. Die Türken waren ja Schamanisten, bevor sie ins Islam treten.
der huma kuşu soll sehr hoch fliegen, sehr schön singen, sehr schöne Feder haben. Aber nimand hat ihn gesehen. man sagt, wenn man hat grosse Glück wenn man ihn hört oder seht, oder wenn man sein Schatten auf den Kopf hat. Bei uns gibt es noch ein Legendenvogel, der heisst Tuğrul kuşu. der ähnliche gib es in auch in Ungarn.
sihe,
http://de.wikipedia.org/wiki/Turul.

Aber ich liebe die Mytologie und die Volkslegenden in Alle Kulturen.


Liebe Grüsse euch.
 

Meral Vurgun

Mitglied
Simurgh



König der Vögel
gib mir ein Schluck Himmel
es ist überall dunkel
meine Augen schliessen sich
es gibt kein Diener des Gottes in den Strassen
mein Herz ist ganz leer
kein Regentropfen in meiner Hand
weder warme Sonne auf meinem Kopf
alle Vögel sind geflogen
die Wolken gingen weg
die Erde und der Himmel sind vollkommen leer

Simurgh
fliege nicht zu hoch
tauche nicht in den Träumen
ich schreibe dir Gedichte
mit meinen krummen Bleistift
auf weisses Blatt
die Entfernung ist gross
verletzend
den Kopfschüssel
Tote gehen durch die Mitte meiner Stirn
dieses Herz hier
in meinem Brustgefäss
ist nicht aus Hand voller Kieselsteine
doch mein Gesicht
ähnelt sich zur Zeit nur mir
ich werde bis zur Dämmerung
bis die sonne in deine Augen strahlt
dir und dem Mond anschauen
und werde dein Gesicht in meinem Versteck bewahren

die Reiter des Abends stiessen der Dunkelheit
zünd eine Kerze an, wärme mein Herz
inhaftiere die Nacht nicht ins Trauer
komm, heb meine Hand
bringe mich in meine Kindheit
in meiner Erinnerung liegt eine grosse Stadt
auf keinem Meer passen die Möwen so schön

Istanbul
halte deine Arme nicht leer
trag über deinen Kopf liebevolle Wolken
wenn der Abstand Traurigkeit heisst
dann mein Name ist der Herbst
in meinem Sinn blieb nur die Liebe

ich weiss
der Tod kommt mit dem Schnee
rieche die Blumen Simurh
dieses Grün bleibt nicht bis zum Frühling
dieses Gelb, dieses Rot
und diese Orange Stille

ich habe Mai gesehen
tote Mohnblumen
böse Männer
die aus Märchenseiten raus kamen
Mörder, mit blutigen Händen
den Kampf, den ich wie verrückt mochte
jetzt kennt mein Herz kein Schmerzen mehr

ich schmelze Steine im Herzen
wie weisse Getreide
ich bin wie ein Ast mit voller Oliven
die Welt ist Frieden und Liebeshungrig
die bunte Menschengesichter
und die Kinder
mit Rosa farbigen Händen
alle Kinder der Welt
singen sie ein Lied Simurgh?
es sausen mir die Ohren...






Simurgh, Märchenvogel
ein Fabelwesen in der persischen Mythologie
 

Meral Vurgun

Mitglied
Simurgh



König der Vögel
gib mir ein Schluck Himmel
es ist überall dunkel
meine Augen schliessen sich
es gibt kein Diener des Gottes in den Strassen
mein Herz ist ganz leer
kein Regentropfen in meiner Hand
weder warme Sonne auf meinem Kopf
alle Vögel sind geflogen
die Wolken gingen weg
die Erde und der Himmel sind vollkommen leer

Simurgh
fliege nicht zu hoch
tauche nicht in den Träumen
ich schreibe dir Gedichte
mit meinen krummen Bleistift
auf weisses Blatt
die Entfernung ist gross
verletzend
den Kopfschüssel
Tote gehen durch die Mitte meiner Stirn
dieses Herz hier
in meinem Brustgefäss
ist nicht aus Hand voller Kieselsteine
doch mein Gesicht
ähnelt sich zur Zeit nur mir
ich werde bis zur Dämmerung
bis die sonne in deine Augen strahlt
dir und dem Mond anschauen
und werde dein Gesicht in meinem Versteck bewahren

die Reiter des Abends stiessen der Dunkelheit
zünd eine Kerze an, wärme mein Herz
inhaftiere die Nacht nicht ins Trauer
komm, heb meine Hand
bringe mich in meine Kindheit
in meiner Erinnerung liegt eine grosse Stadt
auf keinem Meer passen die Möwen so schön

Istanbul
halte deine Arme nicht leer
trag über deinen Kopf liebevolle Wolken
wenn der Abstand Traurigkeit heisst
dann mein Name ist der Herbst
in meinem Sinn blieb nur die Liebe

ich weiss
der Tod kommt mit dem Schnee
rieche die Blumen Simurgh
dieses Grün bleibt nicht bis zum Frühling
dieses Gelb, dieses Rot
und diese Orange Stille

ich habe Mai gesehen
tote Mohnblumen
böse Männer
die aus Märchenseiten raus kamen
Mörder, mit blutigen Händen
den Kampf, den ich wie verrückt mochte
jetzt kennt mein Herz kein Schmerzen mehr

ich schmelze Steine im Herzen
wie weisse Getreide
ich bin wie ein Ast mit voller Oliven
die Welt ist Frieden und Liebeshungrig
die bunte Menschengesichter
und die Kinder
mit Rosa farbigen Händen
alle Kinder der Welt
singen sie ein Lied Simurgh?
es sausen mir die Ohren...






Simurgh, Märchenvogel
ein Fabelwesen in der persischen Mythologie
 

Meral Vurgun

Mitglied
Simurgh



König der Vögel
gib mir ein Schluck Himmel
es ist überall dunkel
meine Augen schliessen sich
es gibt kein Diener des Gottes in den Strassen
mein Herz ist ganz leer
kein Regentropfen in meiner Hand
weder warme Sonne auf meinem Kopf
alle Vögel sind geflogen
die Wolken gingen weg
die Erde und der Himmel sind vollkommen leer

Simurgh
fliege nicht zu hoch
tauche nicht in den Träumen
ich schreibe dir Gedichte
mit meinem krummen Bleistift
auf weisses Blatt
die Entfernung ist gross
verletzend
den Kopfschüssel
Tote gehen durch die Mitte meiner Stirn
dieses Herz hier
in meinem Brustgefäss
ist nicht aus Hand voller Kieselsteine
doch mein Gesicht
ähnelt sich zur Zeit nur mir
ich werde bis zur Dämmerung
bis die sonne in deine Augen strahlt
dir und dem Mond anschauen
und werde dein Gesicht in meinem Versteck bewahren

die Reiter des Abends stiessen der Dunkelheit
zünd eine Kerze an, wärme mein Herz
inhaftiere die Nacht nicht ins Trauer
komm, heb meine Hand
bringe mich in meine Kindheit
in meiner Erinnerung liegt eine grosse Stadt
auf keinem Meer passen die Möwen so schön

Istanbul
halte deine Arme nicht leer
trag über deinen Kopf liebevolle Wolken
wenn der Abstand Traurigkeit heisst
dann mein Name ist der Herbst
in meinem Sinn blieb nur die Liebe

ich weiss
der Tod kommt mit dem Schnee
rieche die Blumen Simurgh
dieses Grün bleibt nicht bis zum Frühling
dieses Gelb, dieses Rot
und diese Orange Stille

ich habe Mai gesehen
tote Mohnblumen
böse Männer
die aus Märchenseiten raus kamen
Mörder, mit blutigen Händen
den Kampf, den ich wie verrückt mochte
jetzt kennt mein Herz kein Schmerzen mehr

ich schmelze Steine im Herzen
wie weisse Getreide
ich bin wie ein Ast mit voller Oliven
die Welt ist Frieden und Liebeshungrig
die bunte Menschengesichter
und die Kinder
mit Rosa farbigen Händen
alle Kinder der Welt
singen sie ein Lied Simurgh?
es sausen mir die Ohren...






Simurgh, Märchenvogel
ein Fabelwesen in der persischen Mythologie
 



 
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