Sitzen geblieben

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Rumpelsstilzchen

Foren-Redakteur
Teammitglied
„Pfui Deibel! Das Vieh muss über eine gedüngte Weide gehüpft sein!“ Angewidert spie sie aus und warf den Frosch hinter sich. Ohne hin zu sehen nahm sie aus ihrem Eimer das nächste Exemplar. Misstrauisch schnupperte sie daran, drückte einen Kussmund auf seinen Kopf. Sie wartete einen Augenblick. Nichts geschah und sie warf es seinem Artgenossen hinterher. Mühsam beugte sie sich über ihren Eimer und sah hinein. Noch drei. Sie schielte zum Schuppen, wo der zweite Eimer wartete. Sie seufzte.

Dreißig Jahre.
Dreißigmal Frühjahr und dreißigmal Herbst.
Sechzigmal endlose Wochen, in denen nur die Dämmerung zählte, wenn sich die Nebel mit dem Tag hoben oder senkten. Ungezählte Stunden, in denen sie durch die Wiesen gestreift war, mit schweißkalten Füßen, den schmerzenden Rücken tief über den tanzenden Strahl ihrer Taschenlampe gebeugt, bis ihre Eimer gefüllt waren.

„Ipp, zipp, zapp - du bist ab!“ Der Ausgezählte roch ein wenig jauchig und sie war versucht, ihn gleich fort zu werfen. Aber wenn nun gerade er der Ersehnte wäre? Sie wog das Tier unschlüssig in der Hand. Ein stechender Schmerz fuhr durch ihre Lenden, als sie sich erhob. Ihre Finger krampften sich um die Rückenlehne des Gartenstuhls. Vorsichtig richtete sie sich auf und schlurfte zur Gieskanne.

Sie konnte es nicht riskieren. Jetzt nicht mehr.
 

Rumpelsstilzchen

Foren-Redakteur
Teammitglied
Nee, schlimmer: Sie haben mich.

Anderen kribbeln im Frühjahr die Pollen auf den Schleimhäuten rum, bei mir hüpfen Heerscharen von Fröschen durch die Hirngänge. Dieses Jahr war es besonders schlimm. Habe jetzt einen mehrwöchigen Schreibentzug hinter mir und bin einigermaßen guter Hoffnung, mal wieder was anderes als Froschlaich in meinen Hirnwindungen zu finden.

Ging in's Trübe fischen, abgeklärt ist er wieder aufgetaucht
 



 
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