Sonett

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Franny

Mitglied
Du liebst mich nicht, doch willst mich nicht verlassen,
hältst mich gefangen hier, in Fesseln schaler Lust;
wann fingst Du an, was einst verehrt, zu hassen,
was einst begehrt, zu sehn mit Überdruß?

Sagtest Du nicht, ich sei Dein ganzes Leben,
ich sei der Anfang und der Reise Ziel,
ich hätte erst der Suche Sinn gegeben,
den Traum erfüllt, der lange Zeit Dich trieb?

Sagtest Du nicht, daß ewig Dein Verlangen
nach meiner Lippen Kuss - wie gierig Du sie trankst,
und immer wieder, bis zuletzt Du müde
in meinen Armen in die Nacht versankst?

Nun sag mir, soll, die Sehnsucht zu erfüllen,
den Durst in mir ich nun mit meinen Tränen stillen?
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Franny,

sooooo ein schönes Gedicht und so traurig.

Nur zwei Fragen:
In der dritten Strophe wechselst Du zwischen Einzahl und Mehrzahl - nur Reimschema?

Und ist das ein typisches Sonettschema? Ich dachte das wär 4/4/3/3 ?

Liebe Grüsse von
lap
 

Franny

Mitglied
Hallo lapismont,

long time no see ;-) und ich freue mich sehr, mal wieder von Dir zu hören - ja, es ist furchtbar traurig und ja, es ist in der Tat ein Shakespeare-Sonett und der Plural kommt daher, daß sich 'sie' auf 'meine Lippen' zurückbezieht ... aber Hauptsache, daß Du es soooo schön findest ....
vielen Dank und gute Nacht

servus,

Franny
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Interessantes Bild

Ja Franny,

mich treibts nur sporadisch her.
Manchmal steh ich unter Poesie und manchmal nicht - dann mag ich auch nicht in der Leselupe rumhopsen und nehm mir ein gutes Star Wars Buch und beschütze die Neue Republik.
Möge die Macht mit Dir sein!

Aber zum Trinken.
Ich kannte bisher nur das Bild: Küsse zu trinken. Lippen hingegen verband ich damit nicht - obgleich das genauso reizvoll ist.

Dir auch schöne Nächte
lap
 



 
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