Sonett an eine Mutter

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Asfalon

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Sonett an eine Mutter

Aufgeplatzt in tausend Stücke,
wund gescheuert, totgewürft;
aus dem Auge tritt ein Nagel,
der für Schmerz und Härte bürgt.

Durch den Teppich schwimmen Fetzen
aus dem Jungfrauengewand,
rußgeschwärzte Locken auf der
weißlich fahlen Kinderhand.

Puppen werden niemals bluten,
nicht die bösen, nicht die guten,
wie sie nun erkennen muss;
Puppen haben keine Schmerzen,
nur aus Plastik sind die Herzen,
lieblich sanft der Schere Kuss.
 



 
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