Sonett, blockiert

4,00 Stern(e) 1 Stimme

Walther

Mitglied
Sonett, blockiert


Seit Stunden, sage ich ganz unumwunden,
Versuch ich nun - und tu dies hiermit kund -,
Das mit dem Dichten, und es wird bloß Schund!
Warum wird manchmal in zwei, drei Sekunden

Ein Stück aus Sprache, wild und kunterbunt,
Wie ein Gedankenblitz einfach gefunden,
Beschreibt das, was die Welt gefühlt, empfunden,
Erkannt hat, klar und schön? Ein solcher Fund,

Ein Schatz ist er, man könnte ihn verstecken,
Um ihn ans Licht zu zaubern, wenn der Zweck
Es anzeigt, da zu loben, anzuecken,

Wo beides Not tut! Mir kommt Mist und Dreck
Nur in den Sinn: Die Muse soll verrecken!
Und was ich hier geschrieben hab, schmeißt weg!
 

anbas

Mitglied
Hallo Walther,

beim Lesen haut es mich an folgender Stelle schnell mal raus, da das "in" betont werden muss, von meiner Lesegewohnheit möchte ich aber "zwei" betonen:
Warum wird manchmal in zwei, drei Sekunden
(hier bin ich also leicht blockiert :D)

Liebe Grüße

Andreas
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Walther,
meine Güte, was für ein furioser Schluss! Da hat ja einer völlig die Fassung verloren! - Aber das macht das Ganze sympathisch, denn allzeit gefasste Dichter sind langweilig.
Bezüglich der Schlusszeile fragte ich mich, ob vielleicht eine Änderung vorteilhaft sein könnte, in dem Sinne, dass der "verächtliche Gestus" noch direkter daherkommt.

Vielleicht in die Richtung:

und was bis hier geschrieben steht: Hau weg!

Hab mal "hau weg - redensarten" gegoogelt, fand ich ganz interessant.

lg wüstenrose
 



 
Oben Unten