Spätfolgen

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Rumpelsstilzchen

Foren-Redakteur
Teammitglied
„Du musst es sein!“, wisperte sie und blies eine Strähne aus dem Gesicht, um ihn besser sehen zu können. Seine Haut schimmerte bronzen im Licht der Straßenlaterne, als er zielstrebig die Straße überquerte. Er hatte sie noch nicht bemerkt und begann zu singen. Der Klang seiner sonoren Stimme in der nächtliche Stille verwandelte ihre Haut in einen prickelnden Resonanzboden. Er war es! Ihr Prinz! Das Herz schlug ihr bis zum Halse, als sie vorstürzte und nach ihm griff. Er verstummte. Einen endlosen goldenen Augenblick sah er sie an. Eine rosa Schlange huschte über ihre leicht geöffneten Lippen. Reglos saß er auf ihren geöffneten Handflächen, nur seine Kehlblase blähte sich rhythmisch. Andächtig hob sie die Hände.

Zuerst war es, als küsste sie einen veralgten Flusskiesel.
Dann spürte sie, wie seine starken Arme ihren Körper umfingen, sein warmer Atem roch nach Sommerwind im Schilf. Sie presste sich an ihn, drängte die kleine Schlange in die feuchtwarme Höhle, die ein wenig nach Teichwasser schmeckte. Zärtliche Hände glitten über ihren Rücken, ergriffen ihr Haar. Sanft zog er sie zurück. Seine goldenen Augen schimmerten feucht, als er den Kopf schüttelte. Ungläubig gab sie ein halbes Schütteln zurück.
„Warum?“, formte ihr Mund und ihr Blick suchte in seinem Gesicht nach der Antwort. Er ließ sie los und wandte sich ab.
„Ich kann nicht.“ Seine Altostimme schnitt hell durch die Nacht.
„Versteh doch, ich war ein Ochsenfrosch!“
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
na,

das wäre ja ne tolle überraschung, wenn da plötzlich n ochse vor ihr gestanden hätte! is ja sowieso mancher kerl nochse, aber doch nich gleich so . . .
lg
 



 
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