Spätsommer-Sonett

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HerbertH

Mitglied
Spätsommer

Es ziehen dichte Wolkenberge über
den Himmel hin, verdecken ihn, sie treibt
der Sturmwind schneller an und garnichts bleibt
in Ruhe. Stetig grauer wird es, trüber.
Die ersten Tropfen fallen. Wem wär lieber,
es bliese nur in Boen? Doch zu beleibt
die Wolkenbäuche, Aufwind zwingt, zerreibt,
zerreißt sie, Donner rollt, und Federstieber
verkaufen Hagel an Frau Holle statt
des Schnees. Sie schüttet Körner auf die Halme
und schlägt sie nieder, ganz zu Boden, platt,
zerstört. Das bringt die Bauern auf die Palme,
sie haben solche Ernten wirklich satt,
sie sind empört: Es halfen keine Psalme.
 

MarenS

Mitglied
Nach wie vor mag ich Sonette ohne Strophenabsätze nicht, ganz gleich ob sie vom satz her übergreifend sind oder nicht. Das ist mir zu brockig, zu klotzig.

Es grüßt dich die Maren
 

HerbertH

Mitglied
Spätsommer

Es ziehen dichte Wolkenberge über
den Himmel hin, verdecken ihn, sie treibt
der Sturmwind schneller an und garnichts bleibt
in Ruhe. Stetig grauer wird es, trüber.
Die ersten Tropfen fallen. Wem wär lieber,
es bliese nur in Boen? Doch zu beleibt
die Wolkenbäuche, Aufwind zwingt, zerreibt,
zerreißt sie, Donner rollt, und Federstieber
verkaufen Hagel an Frau Holle statt
des Schnees. Sie schüttet Körner auf die Halme
und schlägt sie nieder, ganz zu Boden, platt,
zerstört. Das bringt die Bauern auf die Palme,
sie haben solche Ernten wirklich satt,
sie sind empört: Es halfen keine Psalme.

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und hier noch die Variante mit abgesetzten Strophen, so, wie Maren sie lieber mag:


Es ziehen dichte Wolkenberge über
den Himmel hin, verdecken ihn, sie treibt
der Sturmwind schneller an und garnichts bleibt
in Ruhe. Stetig grauer wird es, trüber.

Die ersten Tropfen fallen. Wem wär lieber,
es bliese nur in Boen? Doch zu beleibt
die Wolkenbäuche, Aufwind zwingt, zerreibt,
zerreißt sie, Donner rollt, und Federstieber

verkaufen Hagel an Frau Holle statt
des Schnees. Sie schüttet Körner auf die Halme
und schlägt sie nieder, ganz zu Boden, platt,

zerstört. Das bringt die Bauern auf die Palme,
sie haben solche Ernten wirklich satt,
sie sind empört: Es halfen keine Psalme.
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Maren,

ich habe mal die Variante Deiner Wahl daneben gestellt.
So mögen die Lesenden entscheiden, was ihnen besser gefällt :)

lG

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Karin,

danke für die Aussage. Ich finde auch die Version mit 1 Strophe a 14 Zeilen nicht so schlecht, verleitet sie doch mehr dazu, mit Enjambements zu arbeiten. Ich lasse noch mal beide Varianten stehen. Vielleicht gibt es ja noch weitere Meinungen.

lG

Herbert
 
G

gitano

Gast
Lieber Herbert!
Hübsches Stimmungsbild mit dem Blick nach allerlei Richtungen:)
Zum Schriftsatz:
Der Block wäre sich auch noch leichter verdaulicher wenn Du die Einrückungen (Einzug)zum Versbeginn beachten würdest...ganz so wie sie zu Zeiten unser Vorväter in den Lesebüchern üblich waren (z5-8,z12-14 einrücken) oder zumindest die Zeilen 8 und 12. Für mich ist es eher ab und an mal angenehm im Block zu lesen...die Aufspaltung des Textes ist eh neumodischer Shitkroam :)...Sonett bleibt Sonett;)

Liebe Grüße
gitano
 



 
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