Spaltenklettern

4,00 Stern(e) 1 Stimme
Spaltenklettern

Die Bleisohlen, die zum Schwerkraftausgleich unter Kreudens Raumfahrerstiefel befestigt waren, hinderten ihren Träger, wie ein Rennkänguru über die Oberfläche des Asteroiden zu hüpfen. Ihm persönlich wäre das völlig egal gewesen. Besser, wie ein Rennkänguru aussehen, als wie eine Schnecke durch die Gegend schleichen. Aber als Kommandant eines Raumkreuzers, und zugleich als Ausbilder für die beiden Kadetten Cedric und Louisa Danword, musste er mit gutem Beispiel vorangehen. Und bei Asteroiden mit kaum vorhandener Schwerkraft waren Bleisohlen nun einmal Vorschrift - auch wenn sie mehr beim Gehen behinderten als irgendeinen erkennbaren Nutzen hatten.
"Na, ihr Marshüpfer, könnt ihr schon was erkennen? Die Spalte muss doch jeden Moment auftauchen." Die Augen des Hauptmanns hatten vergeblich den Horizont abgesucht. Für ihn war alles nur ein einziges Orangebraun. All die Technik, die im Helm seines Raumanzuges eingebaut war, half ihm auch nicht weiter. Für ihn sah alles gleich aus.
"In ein paar Minuten sind wird da, Hauptmann." Die Zwillinge wiesen auf eine Stelle am Horizont. Kreuden wusste nicht, worauf die beiden hinaus wollten. Cedric, beleidigt wegen des Marshüpfers, überließ es seiner Schwester, Kreuden auf die Felsstücke aufmerksam zu machen, die sich für die Augen eines Erdbewohners gar nicht von ihrer Umgebung unterschieden.
"Direkt hinter den Brocken verläuft die Spalte. Die Oberfläche ist feuchter als die Umgebung, liegt am Wasserdampf, der aus der Spalte austritt. Macht das Rotbraun intensiver. Alles wie Daheim: Der größte Teil der Eiskristalle aus dem Innern des Asteroiden geht an der Oberfläche mangels ausreichender Gashülle bzw. Gravitation direkt in den gasförmigen Zustand über und verschwindet im Weltraum. Nur ein kleiner Teil bleibt als Wasserdampf auf der Oberfläche haften und gefriert dort wieder zu Eis. Hier herrscht gerade Sommer. Im Winter, wenn es noch kälter wird, kann man den Effekt besser beobachten. Es ist alles in bester Ordnung, Hauptmann."
"Ich arme, alte Erdschnecke muss ja wohl glauben, was ihr mir da erzählt. Komm, Mädchen, geh voran. Ich will bis zum Essen wieder zurück ins Schiff. Wir müssen wirklich nicht den ganzen Tag mit Proben sammeln verplempern."
Louisa Danword lachte leise. Mit Schritten, die viel raumgreifender und gleichmäßiger waren als die des Kommandanten, übernahm sie die Führung.

Salto vorwärts, weiche Landung, Salto rückwärts, stehen wie eine Eins. Mit zwei Fingern den Rucksack über dem Kopf balancieren. Kein Zweifel, das waren Marshüpfer. Gewohnt an die geringe Schwerkraft auf der Marsoberfläche, und auch daran, in geschlossenen Räumen bei irdischer Schwerkraft zu leben, waren die Kadetten voll in ihrem Element. Die Zwillinge hatten sich für die Arbeiten in der Spalte des Asteroiden der Bleisohlen entledigt (seltsamerweise erlaubten dies die Vorschriften) und ein paar Lockerungsübungen gemacht, wie sie das nannten.
"Wenn ihr damit fertig seid, euch der fehlenden Schwerkraft anzupassen, könnt ihr dann die Sicherungsleinen anlegen, damit wir anfangen können?" Kreuden musste sich zusammenreißen; wollte weder lauthals loslachen weil die Zwillinge sich wie kleine Kinder benahmen, noch rumpoltern, weil unnötige Zeit vertrödelt wurde. "Louisa, du gehst zuerst runter. Es reicht, wenn ich dich absichere. Cedric bedient den Fliegenden Hamburger. In einer Stunde wird gewechselt."
Mit wenigen Handgriffen legte das Mädchen die Sicherungsleine an, die sie vor einem Absturz in den tiefen Spalt schützen sollte.
Eigentlich hätte Kreuden ihr jeden Handgriff erklären und anschließend überprüfen müssen. Wie jedoch nicht anders zu erwarten, erledigte Louisa die nötigen Arbeiten perfekt und nahezu blind. Das Gleiche galt für Cedric. Der junge Mann war bis auf wenige Zentimeter an den Rand des Abgrunds getreten, seine Schwester stand neben ihm. Der Hauptmann blieb einen Schritt zurück. Cedric griff nach der Steuerung für den Fliegenden Hamburger, wie man die Mikroflugzeuge nannte, mit denen das benötigte Werkzeug nach unten und die Proben nach oben geschickt werden sollten.
"Los jetzt, Louisa."

"Und ihr beiden wollt wirklich zurück auf die Marskolonie? Mit dem, was ihr an Zeugnissen zu erwarten habt, könnt ihr nach der Prüfung doch jeden Posten auf der Erde bekommen. Eure Karriere ist doch jetzt schon so gut wie gemacht." Kreuden wollte die Gelegenheit nutzen, die Zwillinge auf das ungeliebte Thema anzusprechen. Es war noch eine halbe Stunde Fußweg zurück zur Alabama. Im Schiff würde es kaum noch die Gelegenheit für ein Sechsaugengespräch geben.
Cedric Danword kniff die Lippen zusammen. Es war - praktisch wie immer - Louisas Sache, die unangenehmen Fragen zu beantworten.
"Sie müssen uns verstehen, Hauptmann. Wenn es darum gehen würde, für ein paar Monate irgendwo eine Vertretung zu übernehmen - gerne. Aber ich habe keine Lust, für immer auf der Erde zu leben."
"Aber Louisa", Kreuden versuchte es mit Beschwichtigung, "wer redet denn von immer und ewig. Nach drei Jahren könnt ihr schon den Oberleutnant in der Tasche haben. Damit lässt sich überall etwas anfangen."
"Überall, sie sagen es Hauptmann", schaltete sich Cedric ein, "besonders daheim, auf dem Mars. Was sollen wir da auf der Erde. Man sollte wirklich meinen, zehn Milliarden Erdschnecken seien genug. Da müssen wir doch nicht auch noch rumkriechen und die Luft verpesten."
"Junger Mann, das kann man auch anders ausdrücken."
Kreuden wusste nicht, wen mehr verfluchen sollte, den Kadetten wegen der frechen Bemerkung - oder den General, der ihm aufgetragen hatte, den Marshüpfern einen Erdposten schmackhaft zu machen, obwohl diese unbedingt zurück nach Hause wollten.
"Tschuldigung, Hauptmann."
Louisa warf dem Bruder einen wütenden Blick zu. Es lag auch an Kreudens Empfehlung, wohin man sie nach der Abschlussprüfung schicken würde. Und jetzt konnte sie schon wieder den Ausputzer machen!
"Bitte verstehen Sie doch auch unseren Standpunkt, Hauptmann. Es ist einfach etwas anderes, eine zweitausend Meter tiefe Spalte runterzuklettern, als einen Viertausender hinauf. Ein Marsmarathon ist einfach etwas ganz anderes als ein Langstreckenlauf auf der Erde. Wir sind eine halbe Million Kolonisten. Da ist alles familiärer. Beim Bürgeramt in Los Angeles hat man uns angeschnautzt, als wir beim Anmelden zuerst unsere Namen nannten - und nicht die Registrierungsnummer. Dass man uns kein "M" auf die Identitätskarte geklatscht hat, war reinweg alles.
Abgesehen davon, Hauptmann: Erst einmal auf der Erde, wird man bis zum jüngsten Tag vertröstet. Noch kein Marsianer, der sich auf einen Erdposten eingelassen hat, ist jemals zurück nach Hause gekommen. Dafür kriegt jeder Taugenichts von der Erde einen Spitzenposten bei uns. Für die Drecksarbeit auf der Erde aber, da braucht's uns Marsianer."
Die Gesichtszüge des Mädchens waren hart und verbittert.
"Man hat euch zuerst nach der Registrierungsnummer gefragt, dann erst nach dem Namen?" Kreuden zuckte unwillkürlich zusammen. Dass junge Marskolonisten auf der Erde gegen allerlei Vorurteile zu kämpfen hatten, war ihm nicht neu. Aber dass die Zwillinge noch nach Jahr und Tag jeden Sündenfall einer Erdschnecke auswendig runterbeten konnten, gab ihm zu denken.
"Okay, drei Jahre Raumakademie reichen offenbar nicht aus, einen Marsianer an die irdische Bürokratie zu gewöhnen. Ginge mir vermutlich ähnlich. Aber denkt trotzdem noch einmal über die Sache nach. Ihr gehört zu den Besten eures Jahrgangs. In ein paar Jahren wird eure Kolonie ausgebaut, in der Südpolregion. Aber das wisst ihr ja so gut wie ich. Ihr könnt in der Raumflotte bis dahin eine Menge erreichen, zur richtigen Zeit und am richtigen Ort. Nicht aber am falschen Ort zur falschen Zeit."
Louisa hatte dem Hauptmann ins Gesicht gesehen, offen und inquisitorisch. Wusste nur zu genau, dass sie gerade die erste Schlacht gewonnen, wenn auch noch lange nicht den Sieg errungen, hatte.
"Marshüpferin", schoss es Kreuden durch den Kopf, "lange werde ich mit dir nicht mehr fertig."
 
G

Gerhard Kemme

Gast
Guten Tag MarleneGeselle und Forum!
Es wird der Ausbildungstag zweier Kadetten beschrieben, die auf dem Mars kaserniert sind und an jenem Tag auf einem Asteroiden unter Anleitung eines Captains trainieren. Dass die Rekrutin in absehbarer Zeit dem Ausbilder überlegen sein könnte, halte ich für unbegründet. Solche Situation hätte dann eventuell hergeleitet werden müssen. Beide gehören zu den besten ihres Offiziers-Anwärter-Jahrganges - dem würde auch nur der Gedanke an Illoyalität widersprechen. Allerdings gäbe es in der Story ein Überraschungs-Moment, wenn Mechanismen einer Entmachtung des Vorgesetzten erkennbar wären: Eine Extrem-Situation während des Trainings hätte ihr überlegenes Reaktions-Vermögen oder ihre telepatischen Kräfte zeigen können. MfG Gerhard Kemme
 
Marsianer

Hallo Gerhard,

lange nichts mehr von dir gehört.

Die Kadetten sind Marsbewohner der x-ten Generation, gewissermaßen die geborenen Astronauten. Ihr Farbsehen und ihre gesamte Wahrnehmung haben sich dem angepasst, sie sind dem Ausbilder, einer "armen alten Erdschnecke" in gewissen Punkten schon jetzt überlegen.
Zu den Jahrgangsbesten zu gehören heißt noch lange nicht, dass man blindlings gehorcht. Nach meiner Erfahrung sind es gerade die Besten, die am kritischsten sind. Oft mit Recht!
Darum geht es ja auch nur in zweiter Linie. Die Marsianer wehren sich dagegen, dass man ihre Begabung versucht auszubeuten, (nach der Prüfung) ohne sie mit entsprechenden Posten zu "belohnen". Der Hauptmann zeigt ja auch ein bisschen Verständnis für die Situation der Kadetten.
Das Ganze ist ja auch ein Sechs-Augen-Gespräch - also vertraulich.
Das Geschichte sollte eine Art Schlaglicht/Menetekel für eine Art Kolonialkrieg - wenn auch anders und mit anderen Mitteln.

Grüße
Marlene
 
Klassiker

Hallo Spinoza,

danke für deinen Kommentar. Wer liebt und verehrt sie nicht: Lem, Asimov ...

Leider denke ich nicht so gut über meine Mitmenschen und über die, die uns noch folgen werden. Das liest man ja aus meiner Geschichte heraus.
Ich bastele gerade an einer Miniserie, in der die Kadetten eine große Rolle spielen werden. Roboter, die Tücken der Technik und menschliches Versagen werden den Hintergrund liefern.
Habe mich privat in letzter Zeit mit Lems "Robotergeschichten" befasst. Habe nicht die Hoffnung, dass die Menschen sich an geschriebene oder ungeschriebene Regeln halten werden.

Hoffe, demnächst wieder von dir zu hören.

Grüße
Marlene
 
A

Amos

Gast
Hallo Marlene!

Mir wäre die Lektüre sicherlich etwas leichter gefallen, wenn du angemerkt hättest, daß es sich um einen Ausschnitt bzw. ein Teil eines größeren Projektes handelt. Die Atmosphäre des Textes hat mir gefallen, insbesondere die Beschreibung der Abläufe am Spaltenrand fand ich recht eindrucksvoll. Allerdings hätte ich sie nicht in den Dialog gepackt, denn man fragt sich, ob ein Ausbilder über diese Abläufe wirklich von einem Kadetten belehrert werden muß.

Schwierig scheint mir auch die Sache mit der vermeintlichen Virtuosität der Marshüpfer. Es ist wohl ein kleiner Unterschied, ob man auf dem Mars herumhüpft oder auf einem Asteroiden, wo die Elemente toben. Sollte man nicht mit spezifischen Gefahren (aufgrund der extrem geringen Anziehungskraft) rechnen? Sollte man nicht erwarten, daß ein Ausbilder, der doch hoffentlich schon viele solcher Spaziergänge unternommen hat, den "Frischlingen" noch so manchen Kniff beibringen kann? Und relativiert sich nicht die vermeintliche physische Überlegenheit bei Dauerbelastung (Langstreckenlauf)? Nur weil man hüpft, heißt das noch lange nicht, daß so ein Ritt ein Zuckerschlecken wäre, und der Trupp ist immerhin mehrere Stunden unterwegs.

Schließlich habe ich mir noch die Frage gestellt, was der Hauptmann wohl für Instrumente in seinem Raumanzug haben mag, daß er derart auf die Hilfe der Marshüpfer angewiesen ist; man stelle sich vor, der gute Mann wäre mit terrestrischen Kadetten auf dem Asteroiden unterwegs gewesen, wohl mehr oder weniger im Blindflug... Man hätte die besonderen Fähigkeiten der Marsianer gut umsetzen können, indem sie die Analyse der Meßinstrumente um Nuancen ergänzen -- oder man müßte wenigstens auf das (obligatorische) Versagen aufgrund überhöhter Emissionen von Defektpartikeln zurückgreifen ;>


Ich hoffe, du kannst mit den Anmerkungen was (konstruktives) anfangen. Schöne Grüße,

Amos
 
Wie sinnvoll ist Routine

Hallo Amos,

danke für deinen Kommentar.

Der Asteroid hat keine Athmosphäre im eigentlichen Sinne. Da können auch nicht die Elemente toben.
Übrigens ist die körperliche Belastung bei minimaler Gravitation sehr gering. Die Astronauten auf dem Mond trugen bekanntlich 120 kg Gepäck! Die Umstellung auf Erdgravitation, später im Schiff, dürfte der Knackpunkt sein.

Der Ausbilder hat einen anderen beruflichen Werdegang als die "Marsianer". Durch die unterschiedlichen Lebensbedingungen auf Erde und Mars entwickelt sich alles anders. Wenn es um astronautische Routine geht, bringt man den Kadetten nichts mehr bei. Ausflüge auf die Marsoberfläche, auch um zu arbeiten, kennen die Danwords schon von der Schulbank her. Denke mal an die beiden Marsmonde, die die Danwords als Marshüpfer sicher wie ihre Westentasche kennen.

Von jüngeren, anders ausgebildeten Leuten in Teilgebieten überflogen zu werden, ist etwas, womit man schon heute jederzeit fertig werden muss.
Die Aufgabe des Hauptmanns besteht nicht zuletzt darin, jedes Mitglied der Besatzung zur richtigen Zeit am richtigen Ort einzusetzen. Er muss nicht alles besser können, er muss "einen Primadonnen-Chor dirigieren".

Grüße
Marlene
 
A

Amos

Gast
Hallo Marlene,

hier nur ein kleiner Nachsatz.

Mit Atmosphäre meinte ich die Stimmung der Szene; ich hatte natürlich auch an den Schweif gedacht, der in der Nähe der Sonne unweiferlich auftritt und dem, was ich unter tobenden Elementen verstehe, schon recht nah kommt. Es sei denn, die Szene findet fernab eines Gestirns statt.

Zur Belastung unter niedriger Gravitation: Ich meine mich dunkel daran erinnern zu können, daß in einem Bericht über Außeneinsätze von Astronauten berichtet wurde, daß diese extrem anstrengend sein sollen, eben wegen der fehlenden Anziehungskraft. Die Mondspaziergänger haben auch ziemlich heftig geschnauft... Daß das Gewicht keine so gravierende Rolle spielt, versteht sich.

--Amso
 

Mazirian

Mitglied
Hallo Marlene,

find ich sehr schön, wie du anhand kleiner "Äußerlichkeiten", die grundlegenden Differenzen andeutest, die früher oder später zu Konflikten führen müssen.
"Von Bitte verstehen Sie doch", bis "hart und verbittert" ist es vielleicht einen Hauch zu explizit. Da hört man praktisch schon durch, wie auf dem Mars die Messer gewetzt werden.
Aber ansonsten sehr rund und schlüssig. Auch der Titel ist sehr gut gewählt. Ich hab dabei an jemanden gedacht, der in einer schmalen Spalte steht, einen Fuß auf jede Wand gestemmt und unter sich die dunkle Tiefe.

Der Name "Mikroflugzeug" klingt nach etwas, was eine Atmosphäre braucht, um fliegen zu können. Auf einem Asteroiden sollte es daher etwas mit Raketenantrieb oder Antischwerkraft sein.

Rennkänguru -> Rennkänguruh (Oder hat man das "h" auch der NDR geopfert? Dann vergiss es).

angeschnautzt -> angeschnauzt

Was sollen wir da auf der Erde. -> Was sollen wir da auf der Erde?

schönen Gruß

Achim

@Amos
Ohne dich frusten zu wollen ;)- aber Asteroiden haben auch keinen Schweif, weil sie nur aus Fels und ggf. Metall bestehen. Nur Kometen haben einen Schweif, weil sie aus Eis und gefrorenen Gasen bestehen, die in Sonnenähe verdampfen und als langgezogene Nebelfahne hinter ihnen herziehen.
 
G

Gerhard Kemme

Gast
@MarleneGeselle, hallo Forum!
Die Schreibintentionen von AutorInnen sind unterschiedlich. So wird für alles, was an lektorierenden Einwänden vorgetragen wird, ein Gegenargument aus irgendeinem übergeordneten Hintergrundwissen der Autorin bereitstehen. Wenn es ein Asteroid sein soll, dann gibt es dort keine nennenswerte Gravitation - ansonsten bitte die Gravitation eines solchen Felsklotzes mit 10 km Durchmesser einmal ausrechnen. Insofern sind die mehrfach erwähnten "Bleischuhe" auch etwas fraglich. Wenn, dann wäre es auch eher ein Bleigürtel, um die Schritte nicht durch die Trägheit der schweren Stiefel zu behindern. Allerdings - der Autor ist Herr seiner Story und ich liste nur mir aufgefallene Einzelheiten auf. Die Geschmäcker sind verschieden - so'n armer Hauptmann ist natürlich Spielball aller Untergebenen - dies wirkt ziemlich bemüht und praxisfremd, insbesondere da er als Gutmensch geschildert wird. Dann fehlt mir irgendein überraschendes Ereignis: Der Asteroid ist kein Fels, sondern ein schlafender Riesen-Raum-Hase, der plötzlich mit seinen Lenden vibriert oder es taucht ein Feind auf - nur in solcher Situation könnte eine Überlegenheit der Rekruten hervorragen: Sie riß die Bazooka hoch und knallte ihr das Geschoß mitten zwischen die Brustkrallen.
MfG Gerhard Kemme
 
Allen Leuten wohl getan ...

Hallo Gerhard,

du machst dir ja große Sorgen um den Hauptmann.

Der arme Mensch muss an Bord seines Schiffes ein einigermaßen erträgliches Betriebsklima aufrecht erhalten; er will dem General den Gefallen tun, die Zwillinge für die eigene Abteilung anzuwerben; er hat einen langweiligen Routineauftrag am Hals, der zur Ausbildung gehört, obwohl selbst ein Robby dabei einschlafen würde ...

Und allen muss er es recht machen.

Grüße
Marlene
 
Kolonialkrieg im Hinterkopf

Hallo Mazirian,

danke für deine Kommentare.

Ich habe die Zwillinge mit Absicht ein bisschen übertreiben und meckern lassen. Mit dem Hauptmann und der übrigen Besatzung kommen sie bestens klar; die "Erdschnecken" im Allgemeinen nerven und versuchen, sie auszunutzen.

Das Ganze ist ja ein vertrauliches Gespräch, da kann man sich auch mal gehen lassen. Die Zwillinge sind erst knappe zwanzig Jahre alt.

Grüße
Marlene
 
A

Amos

Gast
@Mazirian

Wer -- wie ich -- auch mal sein Pseudonym falsch schreibt, läßt sich von einer Richtigstellung nicht frusten ;> Ich wußte doch, daß ich zwischen Asteroiden bzw. Planetoiden, Meteoren und Meteoriten noch was vergessen hatte... OK, genug geplaudert

--Amos
 



 
Oben Unten