Spiegel im Spiegel

4,00 Stern(e) 7 Bewertungen

Tinka

Mitglied
Hallo Stoffel,
interessanter Text!

Ich habe nur Probleme mit den Personenwechsel (vielleicht bin ich aber auch "feiertagsgeschädigt")!!!!

Hat das "du" ihn gefunden und steht nun verhüllt da?????
Ist das "ich" der Spiegel der Seele?????
Schaut das "ich" (wer auch immer das ist) dem "du" zu bei der Findung des Glücks
- und warum verhüllt es sich dann - Eifersucht??????

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist dies ein kurzer, gefühlvoller Text der anhand eines gut gewählten Bildes eine unglückliche Liebe beschreibt.

Daher mein Vorschlag:

Nun steht ER da - verhüllt

(Hier würde ich auch auf den ersten Gedankenstrich verzichten, denn "denken" soll der Leser ja v.a. am Ende der Zeile).

Gruß Tinka
 

Sonnenkreis

Mitglied
Liebe Sanne,

zu Deinem Text fallen mir spontan zwei Gedanken
ein:

Das alte Märchen vom Spiegel, wenn er zerbricht,
das dann 7 Jahre Unglück folgen. Stimmt nicht.
Jedenfalls nicht ganz:)).

Weißt Du, heute heißt es viel mehr:

Wenn der Spiegel zerbricht, dann beginnt das
Leben. Weil dann der der Blick nach außen, und
somit man selber frei wird. Nämlich sich in
Liebe zu verbinden (und mit Liebe meine ich mehr...).
Ohne das man auf den Blick auf sich Selbst dabei
verlieren sollte...

Dir einen guten Jahresausklang und....

Ganz viele

Liebe Grüße
Sonnenkreis
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

ich denke mal...
da ist einer beglückt anfangs, wenn er in seinem Gegenüber all das sieht, was er selbst ist. Was er will, sich wünscht. Da spieglt etwas zurück.
Mei, viele passen sich halt an am Anfang. Da könnt man meinen, man hätt nen Zwilling.
Bis dann der Zeitpunkt des Negativen kommt. Und das spiegelt sich eben auch wider.
Und das hat man vielleicht nicht so gern.

Im Grunde gehts hier um eine Art von Täuschung.

Wie glücklich war er,
als er MICH fand.
ICH der Spiegel seiner selbst.

Doch NUN....
tja..

lG
Sanne

Lieber Sonnenkreis...
wie immer sehr viel Weisheit und Wahres drin, was Du sagst;)
 

Tinka

Mitglied
Hallo Stoffel,
vielen Dank für deine Erklärung, aber so wie du es nun (erklärend) geschrieben hast:

"Wie glücklich war er,
als er MICH (statt "ihn") fand.
(M)ICH der(n) Spiegel seiner selbst"

So wäre es auch für mich problemlos und ohne weitere Erklärungen sofort verständlich gewesen!

Liebe Grüße und ein gutes Neuse Jahr von Tinka
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Stoffel,

zu den ersten 3 Zeilen: Ja, genau so fängt es meistens an. Allerdings würde ich diesen Zustand nicht überbewerten. Ist der Mensch im Spiegel reich, berühmt, schön oder hat ein sonstwie interessant geartetes Kotelett um den Hals gebunden, spiegelt sich darin manchmal die halbe Welt gleichzeitig - und zwar sämtliche Zeitgenossen, die auch einmal reich, schön, berühmt oder satt sein wollen.
Daneben gibt es noch die Spiegel, die auf den ersten Blick ein ziemlich jämmerliches Bild abgeben, da schauen nur die ganz Mutigen und/oder Blinden rein - oder aber diejenigen, die in gleich welchem Spiegel grundsätzlich nur sich selbst sehen.
In jedem Fall bringt die Verhüllung die Wahrheit ans Licht - wer sich abwendet, hat nur einen Spiegel gesucht. Wer bleibt und den Augenblick der Enthüllung erträgt, ist eventuell auch an dem Spiegelträger interessiert.

Ein gelungenes Bild vom Sich-in-Anderen-spiegeln. Gefällt mir!

Gruß, NDK
 
S

Stoffel

Gast
Liebe Tinka,
ich erkläre ungern, denn jeder sollte selbst was draus lesen. Hier aber tat ichs gern:)

Lieber NDK,

danke Dir für Deinen ausführlichen Kommentar.
Ich weiß, auch DU bist ein Mensch. Damit meine ich jemand, der all das großartige menschliche sieht und sucht.
Bin ich auch.*smile*

Nun...man sagt ja..."rosarote Brille". Und der die auf hat, sieht in dem anderen oft gern sein Pendant. Weil er ihn SO sehen will,wie er selbst ist. Was wohl daher rührt, dass der andre...gerne eine Rolle oft spielt.
Naja...*seufz* Diese Rollen halten nicht alle durch zu spielen. Nicht der eine, nicht der andre, der sich da dem Spiegelbild dann auch wieder anpasst. (Drum eben "Spiegel im Spiegel")

Ich kann nur sagen...wohl dem, der das mal erlkannt hat, vielleicht ein wenig weise georden ist, der sich Gedanken machte.
Denn nicht jeder ist in der Lage dazu.

Euch ein gutes Neues Jahr.
lGStoffel
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Sanne,

ja das tut weh, wenn man benutzt wird, denn so offenbart sich mir Dein Text, auch wenn Du ihn anders gemeint haben solltest.

Da sieht der andere immer nur sich selbst, egal aus welchem Blickwinkel er einen betrachtet. Schließlich hat er sich satt gesehen, aber das Bild, das man selbst ist, konnte er nicht wahrnehmen, kaum etwas davon erkennen, es bleibt ihm verhüllt.

Sich selbst bleibt man vielleicht auch verhüllt, wenn nie jemand vorbeikommt, der einen Blick des Erkennens auf einen wirft. Das scheint mir auch noch in dem Text zu stecken.

Eine gute Spannung hast Du wieder aufgebaut innerhalb dieser wenigen Zeilen.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 
S

Stoffel

Gast
Liebe Vera,

ja,ich denke mal, das passt auch hier her...das "benutzt werden".

Mei, es ist sicher ein Wechselspiel...das Geben und Nehmen spielt ein Rolle.

Was mich persönlich bestürzt ist die Tatsache, das Menschen einem andren begegnen und ihm etwas vorspielen. Sie machen dem andren etwas weis. Sie spiegeln ihn wider, um ihm zu zeigen: ICH bin DAS was DU willst.

Der andre wiederum ist beglückt und froh. Denn er meint etwas gefunden zu haben, was seiner entspricht. Ein Pendant.
Jemand, der so ist wie er selbst. Wie schön. Oder?
Naja...

Ich kann mich grad nicht so konzentrieren, denn ich höre grad Nachrichten.
Da ist ein Hallendach eingestürzt.Und es gab Tote.

lG
Sanne
 
S

Stoffel

Gast
Moin sta.tor,

wollt nur sagen, dass ich darüber nachdenke.
Hab nur grad wenig Zeit und war krank.

Danke, ist ne Überlegung wert, zumindest wird es mich sicher inspirieren:)

lG
Sanne
 

BlueEyed

Mitglied
Hallo Stoffel,
ich denke,da ist Vieles dran. Aber ich sehe es weniger so, dass man es mit Absicht tut, um den anderen zu gefallen oder auf sich aufmerksam zu machen. Es ist ein Spiel, das die Psyche mit uns selber spielt. Dieses "Sich in anderem Wiederkentdecken" nennen Psychologen etwa Übertragung - dazu gibts dann Varianiten wie Gegenübertragung. Das wären dann ganz schöne viele Spiegel und man könnte das Spiel ewig weiter treiben. Aber wo bleibt das echte bild, das wahre Selbst??
Ich denke, dann wenn man sich gegenseitig "richtig" sieht, ist es vielleicht eher "unverhüllt" statt "verhüllt"?. Die Offenbarung sozusagen. Und dann stellt sich heraus, ob es Liebe war, oder ein Trugbild der eigenen Phantasie.
Ein wundervolles Gedicht.
LG
Blue
 
S

Stoffel

Gast
Hi Blue,

das ist oft das fatale. Menschen die sich kennenlernen sind oft nicht authentisch, "sie selbst". Sie spiegeln das wider, was ihr Gegenüber gerne hätte. Sie passen sich oft an. Lange hält das keiner durch. Einer wird dann sein wahres Gesicht zeigen, im Falle beide das Spiel spielen.

Vielleicht sollte ich das "Ihr" nehmen. Also nochmal umschreiben...

Mehr fällt mir dazu auch nicht ein.

Danke Dir für den Austausch

lG
Sanne
 



 
Oben Unten