Spiegelrondell

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Oblivia

Mitglied
Spiegelrondell

In den Spiegel schaue ich
Den Menschen, den ich schaue
Spiegel, sag, was siehst du in
Schaue Spiegel, sieht du den
„Ich“, der aus dem Spiegel
Schaue? Schaut will’s heißen, und nicht schaue
In dem Spiegel, was seh‘ ich
Den Spiegel selbst, sieht man den nicht?
Spiegel mich, wer schaut zurück?


Es wirkt auf den ersten Blick vielleicht ein bisschen grotesk, aber bei genauem Hinschauen sollte man mehr erkennen können. Kommentare erwünscht!

Viele Grüße

Oblivia
 

Panther

Mitglied
halolo
also das thema interessiert mir...auch die auf den ersten blick unorthodoxe herangehensweise...wer ist ich, der da aus dem spiegel heraus mein schein sein muss...schaue spiegel und sage mir wer ich ist...weiter so und dann noch ein bisschen mehr uneindeutig...freue mich schon auf das nächste...


gruß panther
 

Oblivia

Mitglied
Danke, aber es steckt schon noch mehr drin.#

Schau nur zum Beispiel einmal die ersten Wörter jeder Zeile an, oder die letzten, oder...
Und nie veressen, was ein Spiegel macht.

Viele Grüße

Oblivia
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Deinem Anspruch folgend...

Zitat aus http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=19354&pagenumber=2
„Aber wenn es schwer wird zu erahnen, was der Autor sagen will, wenn er es ja auch ganz anders gemeint haben könnte, als man es liest, dann hat er verdammt noch einmal Mist fabriziert! Es ist nun mal die Pflicht des Autors dafür zu sorgen, dass der Leser das versteht, was er sagen will. Wenn er das nicht kann, hilft ihm Kritik vielleicht weiter, weil sie ihm sagen kann, was er falsch gemacht hat."(O-Ton Oblivia)

..und hier meine Bemerkung zu diesem Gedicht: Ich sehe – außer der allgemeinen Spiegel-Faszination, die intelligente Wesen mitunter befällt – NICHT, was der Autor mit diesen Ver-Satz-Stücken sagen will. Ich kann noch nicht mal entschlüsseln, was da gesagt wird (ich kriege einfach kein Bild aus diesen Fragmenten gebaut), geschweige denn, was damit gemeint ist (wofür das Bild Symbol sein soll). Ich finde es – entschuldige, wenn ich jetzt laut deiner Forderung Scheiße sage, da ich Scheiße denke – etwas armselig, wenn ein Autor unter seinen Text schreiben muss, dass man was darin erkennen können sollte. Bleibt die Frage: Wenn man es nicht kann – liegt es am Leser oder am Autor?
 

Oblivia

Mitglied
Ah jon!

Du hast wohl meine Kritik zu Deinem Text immer noch nicht verkraftet und sinnst jetzt verzweifelt nach Rache. Sind das die "Umgangformen", nach denen du schreist?

Es gibt da einen gewissen Unterschied zwischen Lyrik und Prosa, aber selbst Du hast ja erkannt, dass es um die Faszination des Speigels geht. Und es ist ein Spie(ge)l mit Worten und Wörtern. Was also hast Du nicht verstanden? Klar steckt noch mehr drin, aber wenn du hier die Weltformel suchst, sind Deine Erwartungen wahrscheinlich etwas zu hochgesteckt.

Schade, daß Du auf soe eine billige Art versuchst, Kritik an deinen Texten zu vermeiden, schreib doch einfach dazu, dass Du nur Lob willst. Nach Deinen Kommentaren zu anderen Texten habe ich von Dir mehr erwartet, schade.

Etwas bedenklich stimmt mich, dass Du Scheiße denkst wie Du ja selbst schreibst...

trotzdem nett, dass Du mein Gedicht gelesen hast.

Viele Gr
 

Gagamello

Mitglied
hallo

wenngleich meine meinung vielleicht niemanden interessiert, komm ich nicht umhin, sie trotzdem zu äußern..
einerseits wird allseits nach kritik gefragt.. wenn dann wirklich kritik gepostet wird, fühlt sich mancher autor angegriffen.. ich denke das niemand im forum anspruch auf vollkommenheit stellen kann.. aber kann/darf kritik mittel zum selbstzweck sein?
in diesem sinne
fg
achim
 

jon

Mitglied
Teammitglied
@Oblivian

Ich will kein Lob – ich krieg nur selten Kritik, das ist was anderes. Wenn ich Kritik kriege, dann selten welche, die mich wirklich weiterbringt. (Und bevor du hier hämisch auflachst: Ich denke mitnichten, dass das für den "künstlerischen Gehalt" meiner Texte spricht, sondern nur dafür, dass ich mein Handwerk halbwegs beherrsche). Nachdem du so getönt hast, du verlangtest ausführliche und konkrete Kritik, hatte ich gehofft, du wärst einer, der weiß, wie das geht. Einer, von ich BRAUCHBARE Kritik bekommen könnte. Entschuldige, dass ich mich so irrte.

Diese "Das steckt mehr drin"-Formulierung von dir fand ich schon armselig, bevor ich deine angebliche Kritik an meinem Text gelesen habe – ich hatte es mir verknifffen, so deutlich zu sagen. Wenn ein Text es nötig hat, dass der Autor auf dessen Sinngehalt hinweist, dann ist am Text was nicht in Ordnung. Andererseits: Wenn ein Text es nicht nötig hat und der Autor sich den Hinweis dennoch nicht verkneifen kann, dann ist mit dem Autor was nicht in Ordnung. Entweder hat er zu wenig Selbstvertrauen oder sein Schreib-Ziel ist Selbstbeweihräucherung so nach dem Motto: "Wenn ihr es nicht von selbst merkt, liebe Leser, dann muss ich euch eben darauf hinweisen, wie klasse ich geniale Aussagen in wunderbaren Worten verpacken kann."

Der Unterschied zwischen Lyrik und Prosa mag ja existieren, aber erstens hast du nicht drübergeschrieben: „Prosa-Leser unerwünscht", zweitens nimmt deine Kritik-Forderung keine solche Differenzierung vor und drittens: Ich (und da niemand sonst es entdeckt und hier im Thread verraten hat, geht es wohl jedem so) weiß immer noch nicht, was – außer der Spiegel-Fasziniation – nun "mehr" in diesen Zeilen stecken soll. ((Wie du mir übrigens auch noch immer nicht gesagt hast, was an "Das Wasser geht in der Dusche an" "schlechter Stil" ist.))

Und nun werde ich mal bewusst unsachlich (wissend, das die Moderatoren hier vielleicht mit Löschung dieses Posts reagieren, was ich ihnen nicht übelnähme) – du bist ja ohnehin der Meinung, dass dein Umgangston der einzig wahre ist, solange du ihn pflegst, jedoch völlig inakzeptabel, sobald ein anderer ihn übernimmt: „Etwas bedenklich stimmt mich, dass Du Scheiße denkst wie Du ja selbst schreibst..." Noch bedenklicher ist, wenn einer Scheiße schreibt und Bonbon denkt...

„trotzdem nett, dass Du mein Gedicht gelesen hast.“ – Vergiss es! Ich lese höchst selten aus Nettigkeit irgendwelche Texte, nur aus Interesse. Ich las das Spiegelrondell – wie schon angedeutet – bevor du dich herabgelassen hast, deine Faulheit, zu lesen (Prosa ist ob ihrer gelegentlichen Länge wohl zu anstrengend?), auf die Unfähigkeit eines Autors (mich) zurück zu führen.

Und noch ein Wort zum Schluss: "...sinnst verzweifelt auf Rache." Das einzige, was mich verzweifeln macht, ist, dass es immer wieder Leute wie dich gibt, die (brauchbare) Kritik fordern, aber weder bieten noch annehmen. Rache, mein Lieber/meine Liebe, setzt ein verletztes Ego voraus – mein Ego (auch mein Autor-Ego) kannst du mit solchen unqualifizierten Bemerkungen wie "nicht der beste Stil" oder "schon mal was von Absätzen gehört?" (und in mehr bestand deine ach so brillante Kritik ja auch nicht) verletzen. Dazu bedarf es etwas mehr (... Klasse hätte ich beinahe gesagt ...) Treffsicherheit.

Ohne Gr
 

Haget

Mitglied
MoinMoin Oblivia und Antworter,
ich gehe davon aus, dass wohl alle(?) bemerkt haben, dass bei dem Gedicht jeweils das erste und letzte Wort der Zeilen von oben nach unten gelesen einen Text ergeben. - Gute Idee.
Hier aber wurde leider der Inhalt des Gedichts - eigentlich interessante Idee! - dieser vorstehenden Wirkung völlig untergeordnet und erscheint dadurch reichlich wirr. Ob es sich zur Perfektion "aufräumen" lässt, weiß ich nicht. Jedenfalls ein lohnenderes Ziel, als sich hier andere wirre Worte/Wörter an die Köpfe zu werfen - führt zu nichts.

Frohes Wirken
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
An sich gefällt mir das Gedicht gut, es ist ja auch schon einige Zeit hier.

Jetzt befasse ich mich verstärkt mit Gedichtformen - und ich verstehe nicht, wieso es ein Rondell (nicht mit der anderen längeren französischen Form zu verwechseln) ist.

Beispieldefinition: Quelle: Theodorschule Paderborn
http://theodorschule.lspb.de/Kinder/Gedichte/Rondell/Erklaerungen.html

Ein Rondell ist ein Gedicht, das aus acht Zeilen besteht.
Einige Zeilen wiederholen sich nach einem festen Schema:

1. Satz 1
2. Satz 2
3. beliebiger Satz
4. Satz 1
5. beliebiger Satz
6. beliebiger Satz
7. Satz 1
8. Satz 2

Oder bilden die Spiegel ein Rondell? http://de.wikipedia.org/wiki/Rondell Wikipedia:
Das Rondell ist ein im Grundriss rundes oder gerundetes Artilleriebauwerk von besonderer Stärke, dessen Höhe der des angrenzenden Walls entspricht.
Ich verstehe das Gedicht, dass wie ein zersplitterter Spiegel wirkt, aber nicht den Titel.
 
I

Ivor Joseph

Gast
Ich sah mal einen Schimpansen,
der staunend seine Hand ansah,
während er langsam die Finger bewegte.

Das war besser.

Grüße, Ivor
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich habe danach gesucht, was Du uns im Zusammenhang mit dem Gedicht sagen wolltest, ich glaube, ich bin darauf gestoßen.

Ein interessanter Vergleich mit dem Spiegel. Der Schimpanse sah seine Hand (wahrscheinlich im Spiegel) und es ging ihm besser. Es hat fast etwas von einem Zen-Koan.
 
I

Ivor Joseph

Gast
Hmm, das kann man so sehen.

Der (junge) Schimpanse entdeckte sein Ich.
Es dauert bis man begreift, dass das die eigen Hand ist, man sich spürt und wahrnimmt; Babys machen das auch.

Und dann fühlte er sich sicherlich wohl.

LG, Ivor
 
I

Ivor Joseph

Gast
Übrigens - hie reine Legende:

Bei den Einstellungsgeprächen der Fa. Microsoft,
wo man Fragen beantworten musste,
soll es die folgende gegeben haben:

Wenn man sich im Spiegel betrachtet,
sind links und rechts vertauscht.
Warum nicht auch oben und unten ?

:)
 



 
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