Sprachlos
“Kramer.” - Keine Antwort. ”Halloooo?”
“…Hallo Brigitte.”
“Ja? Wer spricht da?”
“Ich bin´s”.
“Ähm…”
“Du erkennst meine Stimme nicht?”
“Äh…sie kommt mir zwar bekannt vor, aber im Moment weiß ich nicht so recht…”
“Schade. Ich habe also nicht so einen nachhaltigen Eindruck bei dir hinterlassen, wie du, bei mir?”
“Wir kennen uns? Dann liegt es bestimmt am Telefon, dass ich deine Stimme nicht…, hilf mir doch mal auf die Sprünge, bitte.”
“Letzten Samstag, im Starfield, an der Theke, ich bin´s Joachim!”
“Aaahh. Na klar! Im Starfield ist es immer so laut, darum habe ich deine Stimme wohl am Telefon nicht gleich wieder erkannt. Sorry, Joachim, nimm´s nicht persönlich.” - Wer war Joachim? Sie konnte sich nicht erinnern.
“Ja, es war wieder ziemlich laut dort… Deine Stimme klingt am Telefon noch schöner, als ich sie in Erinnerung habe. Ich hatte solche Sehnsucht danach, wieder mit dir zu sprechen. Ich fand unsere Unterhaltung sehr anregend. Schade dass du schon gehen musstest, ich hätte dich gerne näher kennen gelernt… Ich glaube, wir sind füreinander bestimmt.”
Oh, Gott! Langsam dämmerte ihr, wen sie da an der Strippe hatte. Es verschlug ihr die Sprache.
“Brigitte? Du bist so still. Sag doch was. Ich weiß, du fühlst genau so wie ich. Ich konnte es ganz deutlich spüren. Wir haben uns gesucht, und gefunden.”
Sie konnte sich gerade noch abbremsen, um nicht laut zu lachen. Es war wohl eher so gewesen, dass Joachim sie gesucht und dann an der Theke gefunden hatte. Obwohl sie ihm bewusst den ganzen Abend über aus dem Weg gegangen war, weil ihr seine schmachtenden Blicke unangenehm waren. Als er sie dann doch noch aufgespürt hatte und ansprach, hatte sie ein paar belanglose Worte mit ihm gewechselt, weil er ihr leid tat, denn er war scheinbar alleine in der Disco und fand keinen Anschluss. Als ihr klar wurde, dass sie ihn den Rest des Abends nicht mehr loswerden würde, war sie mit einem “Muss jetzt leider gehen, muss Morgen früh raus, Tschüss, mach´s gut” - aus dem Starfield geflüchtet.
“Brigitte? Bist du noch dran? Wir müssen uns unbedingt wieder sehen und unsere Begegnung vertiefen. Hast du heute Abend Zeit? Ich würde dich dann so gegen 20 Uhr bei dir zu Hause abholen.”
Woher hatte er ihre Adresse? Und ihre Telefonnummer? Ihr wurde mulmig zumute. Es war wohl an der Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen. Sie gab sich einen Ruck. “Hör mal, Joachim. Es war ja ganz nett mit dir zu plaudern, aber mehr möchte ich nicht, okay?”
“Ist schon okay. Ich werde dir natürlich die Zeit geben, die du brauchst. Dann plaudern wir eben nur. Kann ich dich denn so gegen 20 Uhr abholen? Wir könnten irgendwo was essen und dann gehen wir es ganz langsam an.”
Sie war wohl nicht deutlich genug gewesen. “Joachim. Ich möchte mich nicht mir dir treffen! Ich habe kein Interesse daran, dich näher kennen zu lernen. Bitte akzeptier´ das!”
“Aber, wir können doch nicht einfach so auseinander gehen, als wäre nichts gewesen!”
“Joachim, da ist nichts gewesen, zwischen uns! Wir haben uns doch nur ein wenig unterhalten, mehr nicht.”
“Mehr nicht? Oh, Brigitte, es ist dir nur noch nicht bewusst, …wir haben uns ineinander verliebt!”
Jetzt wurde es ihr langsam zu bunt. “Joachim, bitte, ich will nicht unhöflich werden. Lass uns das Gespräch jetzt im Guten beenden. Ich bin nicht in dich verliebt und möchte auch keinen weiteren Kontakt zu dir!”
Stille. War sie jetzt zu hart gewesen?
“Joachim”, versuchte sie es in sanfterem Ton, “tut mir leid, dass ich so direkt sein muss, aber ich möchte nicht, dass du dir falsche Hoffnungen machst. Sieh mal, es wäre nicht fair von mir, wenn ich mich mit dir treffen würde und dir damit Hoffnungen mache, die ich aber nicht erfüllen möchte.”
” …Ja, das ist wirklich fair von dir.”
Sie atmete auf. “Also dann, Joachim, ich wünsche dir alles Gute. Nichts für ungut, okay?”
“Ja…nichts für ungut, okay…Ich hätte da wohl noch eine Frage…”
Seine Stimme klang bedrückt.
Er tat ihr leid. Sie gab ihrer Stimme einen mütterlich-verstehenden Klang. “Ja, klar, frag nur.”
” Das Mädchen hinter der Bar, weißt du, die mit den brünetten langen Haaren…”
Brigitte stutzte. “Du meinst, Carla?”. Was hatte Carla mit all dem zu tun? Oder hatte die ihm etwa Brigittes vollen Namen gesteckt, so dass er mühelos ihre Telefonnummer herausfinden konnte?
“Ja, genau! Carla Bachner, die meine ich!”
“Nein, nicht Bachner, die heißt Höferer mit Nachnamen.”
“Aha…Danke.” - Klick.
“Kramer.” - Keine Antwort. ”Halloooo?”
“…Hallo Brigitte.”
“Ja? Wer spricht da?”
“Ich bin´s”.
“Ähm…”
“Du erkennst meine Stimme nicht?”
“Äh…sie kommt mir zwar bekannt vor, aber im Moment weiß ich nicht so recht…”
“Schade. Ich habe also nicht so einen nachhaltigen Eindruck bei dir hinterlassen, wie du, bei mir?”
“Wir kennen uns? Dann liegt es bestimmt am Telefon, dass ich deine Stimme nicht…, hilf mir doch mal auf die Sprünge, bitte.”
“Letzten Samstag, im Starfield, an der Theke, ich bin´s Joachim!”
“Aaahh. Na klar! Im Starfield ist es immer so laut, darum habe ich deine Stimme wohl am Telefon nicht gleich wieder erkannt. Sorry, Joachim, nimm´s nicht persönlich.” - Wer war Joachim? Sie konnte sich nicht erinnern.
“Ja, es war wieder ziemlich laut dort… Deine Stimme klingt am Telefon noch schöner, als ich sie in Erinnerung habe. Ich hatte solche Sehnsucht danach, wieder mit dir zu sprechen. Ich fand unsere Unterhaltung sehr anregend. Schade dass du schon gehen musstest, ich hätte dich gerne näher kennen gelernt… Ich glaube, wir sind füreinander bestimmt.”
Oh, Gott! Langsam dämmerte ihr, wen sie da an der Strippe hatte. Es verschlug ihr die Sprache.
“Brigitte? Du bist so still. Sag doch was. Ich weiß, du fühlst genau so wie ich. Ich konnte es ganz deutlich spüren. Wir haben uns gesucht, und gefunden.”
Sie konnte sich gerade noch abbremsen, um nicht laut zu lachen. Es war wohl eher so gewesen, dass Joachim sie gesucht und dann an der Theke gefunden hatte. Obwohl sie ihm bewusst den ganzen Abend über aus dem Weg gegangen war, weil ihr seine schmachtenden Blicke unangenehm waren. Als er sie dann doch noch aufgespürt hatte und ansprach, hatte sie ein paar belanglose Worte mit ihm gewechselt, weil er ihr leid tat, denn er war scheinbar alleine in der Disco und fand keinen Anschluss. Als ihr klar wurde, dass sie ihn den Rest des Abends nicht mehr loswerden würde, war sie mit einem “Muss jetzt leider gehen, muss Morgen früh raus, Tschüss, mach´s gut” - aus dem Starfield geflüchtet.
“Brigitte? Bist du noch dran? Wir müssen uns unbedingt wieder sehen und unsere Begegnung vertiefen. Hast du heute Abend Zeit? Ich würde dich dann so gegen 20 Uhr bei dir zu Hause abholen.”
Woher hatte er ihre Adresse? Und ihre Telefonnummer? Ihr wurde mulmig zumute. Es war wohl an der Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen. Sie gab sich einen Ruck. “Hör mal, Joachim. Es war ja ganz nett mit dir zu plaudern, aber mehr möchte ich nicht, okay?”
“Ist schon okay. Ich werde dir natürlich die Zeit geben, die du brauchst. Dann plaudern wir eben nur. Kann ich dich denn so gegen 20 Uhr abholen? Wir könnten irgendwo was essen und dann gehen wir es ganz langsam an.”
Sie war wohl nicht deutlich genug gewesen. “Joachim. Ich möchte mich nicht mir dir treffen! Ich habe kein Interesse daran, dich näher kennen zu lernen. Bitte akzeptier´ das!”
“Aber, wir können doch nicht einfach so auseinander gehen, als wäre nichts gewesen!”
“Joachim, da ist nichts gewesen, zwischen uns! Wir haben uns doch nur ein wenig unterhalten, mehr nicht.”
“Mehr nicht? Oh, Brigitte, es ist dir nur noch nicht bewusst, …wir haben uns ineinander verliebt!”
Jetzt wurde es ihr langsam zu bunt. “Joachim, bitte, ich will nicht unhöflich werden. Lass uns das Gespräch jetzt im Guten beenden. Ich bin nicht in dich verliebt und möchte auch keinen weiteren Kontakt zu dir!”
Stille. War sie jetzt zu hart gewesen?
“Joachim”, versuchte sie es in sanfterem Ton, “tut mir leid, dass ich so direkt sein muss, aber ich möchte nicht, dass du dir falsche Hoffnungen machst. Sieh mal, es wäre nicht fair von mir, wenn ich mich mit dir treffen würde und dir damit Hoffnungen mache, die ich aber nicht erfüllen möchte.”
” …Ja, das ist wirklich fair von dir.”
Sie atmete auf. “Also dann, Joachim, ich wünsche dir alles Gute. Nichts für ungut, okay?”
“Ja…nichts für ungut, okay…Ich hätte da wohl noch eine Frage…”
Seine Stimme klang bedrückt.
Er tat ihr leid. Sie gab ihrer Stimme einen mütterlich-verstehenden Klang. “Ja, klar, frag nur.”
” Das Mädchen hinter der Bar, weißt du, die mit den brünetten langen Haaren…”
Brigitte stutzte. “Du meinst, Carla?”. Was hatte Carla mit all dem zu tun? Oder hatte die ihm etwa Brigittes vollen Namen gesteckt, so dass er mühelos ihre Telefonnummer herausfinden konnte?
“Ja, genau! Carla Bachner, die meine ich!”
“Nein, nicht Bachner, die heißt Höferer mit Nachnamen.”
“Aha…Danke.” - Klick.