Stadgraben 2

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Und kein Gehen, sehen,
sehen was kommt.
Und kein Bleiben, schreiben,
weiter, was war.

Unter dem Dach, der Kinderraum,
schmale Bänke, der Neue,
sagte man, stank.

Mein Bruder weiß ein Gedicht
und stand ich nun, sagte
es auf: 7 Worte.

Sie saß auf der letzten Bank
mit ihren Brüdern, im Sommer
mit weißer Schleife im Haar.

Schönheit, am Ende, geht
sie die Treppe hinunter und
rettet die Welt.

Gummireifen, rote Handstutzen
abgeschabt, man ließ ihn fallen
und lebte ganz langsam.

Nur die Nächte wußten
bereits von diesen Tagen,
ein Bild, das in den Sternen noch heute.

Mitspielen könne sie nicht,
am Gartenzaun hinüberblicken
am Abend, und schien stolz darauf.

Sauerampfer essen unter der Kastanie,
liegen hinter dem umgestürzten Baum
Brigittes Handschrift zu lesen.

Weißt du wieviel Sternlein stehen,
eine Nacht, ich hatte immer Zweifel,
wie schläft man vor dem Ende?

Ein milder, heller Tag,
lasciate ogni speranza,
zu prüfen nur in der Kunst.

Die Erschießung der Aufständischen
gemalt in schwarzer Kreide -
Breitwandkino, Elephanten, die Kommission schläft.

Auf dem Stoppelfeld das
Kartoffelfeuer, über der Flamme
sieht das Aug nur Dunkelheit, Wärme.

Wieso das Bild mit der großen
Einschulungstüte vor der
Kirchentür, das was ich vergaß.

Friedrich hielt uns eine Kerze vor,
sagt Paris - wehe die Flamme erlischt,
ohne Hauch sprichst du, Paris.

(Je suis bien ... si tard ma première lettre
mais je vous... de vous envoyer
bientot la seconde).

Das Bild am Ende der Straße
im Winter, die Begrenzung, du mit dem Eis,
nah, gestern noch standen wir dort.

Neue Wallstraße zu diesen
Träumen, damals Aircondition
war eine Welt neben den Scheißhäusern.

Damals gab es in der Woche Sonnabend,
am Abend: ich aß und haßte -
verachtete. Einsamkeit hat auch sein Beginn.

Dort zu stehen unter den
stampfenden, wiegenden Gestalten,
Lemuren, Blitzlicht erstarrt.

Niemand strich mir über die Wangen
so wie du, wiegte mich in den
Schlaf, niemand unter dem Himmel.

Dunkel das Wasser im Stadtgraben
in ihm spiegelten sich die herabhängenden
Zweige der alten Trauerweide.

Sonderbar über die gefrorenen Flüsse
zu laufen, unter uns finstergrüner Abgrund
ungewohnte, fremde Sicht.

Meist fror ich, froh hinaus-
sehen zu können in die weiße
winterliche Welt aus der Wärme.

Am Tisch sitzen, manchmal,
Sonntags, an dem runden Tisch, Ekel
vor dem Fleisch, man bringt mich zu Bett.

In der kleinen Küche, draußen singt
Bernd zu der Gitarre,
Großmutter streicht mir übers Haar.

Vater teilt, dämmrige Stunde,
während des Abendessens
seh ich mich neu, verwundert.

Schach spielen, es stinkt
und Jever, B. ruft an,
versteht was ich nicht verstand.

Stille, lange Sonnabende,
um vier wurde es Nacht
unter den Laternen zog Nebel vorbei.

Neben mir, sah mir zu
der Tag, das Erschrecken, du,
so mußt du leben und kommst nicht davon.

Und die Ruhe, mag es sein,
das seltene Durchatmen, keine Sonne,
Herbst war es, blieb Herbst.

Zu meinen Geburtstagen fielen die
ersten Blätter, Kastanien, in den Nächten
wurde es kalt, Jahr für Jahr.

Der Traum blieb New York,
noch in Lederhosen fuhren wir hinauf
wie zu den Wolken, Empire State Building.

Damals hatten Wolken Gesichter, langsam
während man wartete, zogen sie vorbei
mit den endlosen Stunden, als wären es Berge.

Myers Rum, Essig tranken wir draus,
fürchterlich, die Zeit am Nachmittag, so früh
ohne Sinn, Reise in mir fort.

Rätselhaft, fremde Lippen zum
immersteten Träumen, keine Zeit
ist ähnlich ihrem ersten Mal.

Unter dem Schatten der Buche
rechts vom Becken, der erste
Sprung vom 3-Meter-Brett.

An der weißgekalkten Wand zu sitzen
in praller Sonne, Mukueis,
Stunden entfernt von der Nacht.

Der lange schwüle Weg zurück
endlos bis zur Aue zum Wall
hinauf die staubige, steile Straße.

Der Fabrikant mit den dummen Söhnen,
Bürgermeisterknaben, Ärzte mit Friedhof,
wie ihre Väter zu werden, schmaler Mund.

Das muffige Treppenhaus, hoch wie hier,
die erste Wohnung, die mir wirklich gefiel,
der riesige Balkon, mit dem Blick zu dir.

Wechselnde Feiern, und Namen, Spiele,
für alles zu haben, Dachböden,
das war alles, und Popcorn.

Vier Ecken Raten, Tee und mehr
im Gelausche, verschwindende Grenzen
zwischen ihm und ihr. Musik.

Die Zeit dort vorbei,
andere, weite Straßen zu sehen,
ein Wind in den Blättern.

Zu lesen in der dunklen Stube,
spannend und verboten, wie jede Freiheit
erreichbar wenn man will.

Als Großmutter starb im oberen Zimmer,
was lange währt wird endlich gut,
am nächsten Tag war Schnee, der See fror zu.

Das war ein seltsamer Traum,
als wollte sie mich besuchen,
Töne und Bilder, fern, neu, ungehört.

Für immer das Bild der weiße Hof
schneebedeckt der große helle Mond
steh ich im kleinen Zimmer am Fenster.

Am Hafen das lange Ruderhaus,
der Hohlweg, der Stein auf der Landspitze
mit der Bank, geritzte Sprüche.

Wilder Bürgerpark, zugewachsen die
schmalen Trampelpfade, umgestürzte,
verfaulte Bäume, sie traf ihn dort.

Moonlight / Sunshine, simple Melodien,
im Studio 65, Tillyklause,
wo wir Remmer hatten und Politik.

Unter den Sternen das Kotzen,
die Sonntagmorgende in der Bank, links,
sang und meistens war mir schlecht.

Heizen, im Winter, allein am Tag,
nur die Katze streicht herum,
wünschen, das es spukt.

Dunkle Tage, Schneetreiben, alle
Fenster hell, Straßenlaternen, Lange Straße
hinunter, hinauf, zurück aus der Stadt.

Und das Fahren im Zug, Holzbänke,
Gähnen, keine Zeit vergeht, die Fenster
sind feucht, dunkel dahinter, der Wald.

Die kleine Stadt mit dem Storch,
Sommergewitter, am Sonntag verlassene Straßen,
Hopper hat sie gemalt.

In Wirklichkeit ist keiner jener Tage.
Fremd und fern in mir
wie Träume der vergangenen Nacht.

Eingebrannte Wege durch den Sonntag,
heiß, auch schon eine Sauna, zu Fuß
durch die Sonne zurück.

Später durch die Nacht dann doch,
Karin sitzt gegenüber,
ein Aufguß denk ich, könnt helfen.

Atta unsar thu in himinam,
durchs Fenster links ein mildes Licht,
leise sprach er mit seiner großen Stimme.

Manchmal, trotz Verbot, Milch holen,
vorbei bei Hindenburg, solche Sommer
kennen keine, wenn die Blätter treiben.

Und hinaus zu lauschen, im Winter,
wenn alles schläft, Geschichten kommen
wie Träume, Schmetterling lebt.

Die Reise zur Nordsee, auf Stroh im Zelt
zu schlafen, salziges, trübes Meer,
als wär ich dort gewollt, da war ich.

Die Reise nach Hamburg, Neugraben,
Sachsenwald, Ruth telefoniert, ich sehe Schwiers ,
das war ein erstes Lachen in dieser Stadt.

In der Stille hörbar Regen am Fenster,
im Sommer zu den Schrebergärten:
gelbe Pflaumen, staubige Straßen, Sonntage.

Wenn ich schlief, der Sprung
über den Zaun, der Weg war unendlich
bis zur Brücke, mit nackten Füßen.

Asche, Röhre, weiß gekalkt, neben
den Gastürmen, Regentage wie andere,
Sinn, am noch unbekannten Berg.

Lang war der Weg nur für Kinderbeine,
am Eismann und Milchmann vorbei
zur Langen Straße, Richtung Weser.

Buttereiche und Puls, voller Menschen,
eingezwängt summte ich Lieder,
aus der hellen Straße den Wall hinunter.

Vor Weihnachten war es dunkel vor vier,
an den Straßenrändern Schneeberge,
die Weser runterrutschen, daß mir der Atem stockte.

Kalt waren solche Tage, ich, der immer fror,
und liebte, wenn sie mit dem Kopf zurückgelehnt
stand, im Advent, lauschte still dem Chor.

Drachen steigen - kann man lassen,
Gewichte, das ist neu, die nach oben ziehn,
wie in der Algebra, dachte ich.

Der Baum über der Aue,
schräg, zwei Äste zum Klettern, die
Ketten, hier und dort vor dem Fluß.

Winter, und Tanz mit ihr, vorbei
an der Bar, dem Ofen, 18 Uhr,
Gerd Ruges Radiobericht aus Moskau.

Einen toten Vogel zu begraben,
hinter dem Schuppen, dorthin kommen die Großen nie,
ein kleines Kreuz, flüchtiges Gebet, sind wie sie.

Sah noch das Fenster, Spülbecken,
links der Herd, dort war es immer warm,
und dunkel, fern was niemand lehrt.

Peugeot 404 fährt um den Block,
Herbst, der Wind legt Laub uns vor die Füße,
sie versteht nicht, es könnte Winter werden.

Wein, das einzige Haus wohl,
an dem er wuchs, sauer und hutzlig,
verteilte seine Spielkiste, zum Tod seiner Eltern.

Die armen Kinder im Kindergarten,
ein Zaun als wär's und war's: ein Gefängnis,
daß nur dort, wäre eine Katastrophe.

Die Scheiben beschlagen von innen
in jenem Herbst, an der Zelle kam ich vorbei
Abend für Abend, bis dorthin begleitest du mich.

Noch fern das Bad, heiß ungewohnt,
der Kachelgeruch, feucht, warme Nebelluft,
so nah von zuhaus, wurde nie wiederholt.

Tanzen im Zimmer, genau da, da war
wie immer ein fast, ein Riegel, ein liegen
auf Stroh, Doris vielleicht, wer war's?

Im Bahnhof den Schaukasten hämmern,
Bette Davis, Ben Hur und Moses,
anschließend manchmal Bratwurst, oder Micky Maus.

Der Gang durch die Baracken,
jenseits der Kampstraße wo es roch
nach Kohl und die Tritte dröhnten über das Holz.

Jederzeit war dort zu kaufen, das Zimmer
ein Warenlager, ein Tresen nahe der Tür,
im Hintergrund spielende Kinder.

Träume spielen um dieses Viertel,
Wiesen und Schlamm zwischen den Holzhäusern,
weitläufig wie ein Niedersächsisches Langhaus.

Die Gitter zu überklettern, mein Sport,
Speere, nebeneinanderstehend, ein Schloß,
dortherunter kam Vater, trieb die Katze ihre Beute.

Ihm trug ich nichts nach, wir waren weit weg
von ihm, lebten hier, ihn trug in der Mitte des Lebens
jedes Gespräch aus allem Lachen, für nichts.

Die Sonntag Nachmittage, wir aßen um halb eins,
dann schläft das Haus, ich saß und sah hinaus,
wenn es regnete und Autos langsam fuhren vorbei.

Pfingstsonntag war wohl der erste Kinogang,
nach der Kinderzeit voller freier Filme,
die erste eigene Reise, aus deren Stadt.

Mit dem Taunus zum Zoo,
wunderte mich welche Knochen aus dem Kopf wachsen,
erzählte man mir, nichts mehr in mir.

Die Reise nach Braunschweig doch, die
vielen Stufen hinauf zur Wohnung,
so vielleicht wird es ihn erinnern an Berlin.

Und nach Bremen, die Klasse,
Roland war der Größte, wenn man wüßte
wie sehr in der Zukunft liegt, die Liebe zur Stadt.

Aufs Eis zu springen, dunkle Kälte,
die, die immer kreisten in weiten Bögen,
dort, wo sie schwebten und ich war.

Es ist neben dem Leben ein anderes,
das es betrachtet und weiß im Herzen
wohin es will und langsam folgt.

Der Weg vorbei an der Gaslaterne,
neben dem Fußweg die Schneeberge, dunkel neblig,
zurück, menschenleer und frostig, der glühende Ofen.

Der Geruch, Laub, als ich
auf der Wiese, da war
noch Nebel über dem Feld.

Fast nur Herbst, die Mädchen
tragen Mäntel, in Rot, Bäume,
Fluß, ich kam nicht näher.

Sie werfen ihre Geldscheine in Körbe,
dazu Musik, riesengroß auf der Leinwand,
die vorbeihetzenden Menschen, Ungarn, Wochenschau.

Unter dem Dach war es stickig, heiß,
Briefe, Berlin Notopfer - 2 Pfennig, Spinnen,
staubig, fern, damals noch keine Gedanken an Sylt.

Da war niemand neben mir,
Herbst wie heut, unrasiert, zum Garten
das Fenster, kalt immer, gefroren das Land.

Seltsamer Mädchengang, sie schob
ihren Unterkörper vor wie andere die Lippe,
sie sprach kein Wort, schaute nur zur Straße.

Das war nicht hier, der kleine Tod,
ein Nachmittag im späten Sommer, kurz vor
dem Umzug, als würde es Licht.

Bitter, wahr zu werden, und niemals zu wissen,
es war immer ein Verstecken, später in Hamburg
erinnerte mich daran deine Nacht.

Wir fahren nach München, sie saß neben mir
Kretschmer und der Malventee, rot,
nach der Nacht machte es krank.

So müde, im Zug zurück, ein Bild
zwischen ihm und ihm, das
ich verschenkte im Frühling am Stahnwall.

Wir schossen mit Stahlzwingen,
die gab's bei Goldeway, recht billig,
niemand verlor sein Gesicht, na also.

Vor dem alten Baum über den schmalen Fluß
saß ich oft, er war alt und knorrig,
das Ufer voller Schlamm und Patronen.

Die Patronen konnte man bei der Polizei abgeben,
Pickelhaube, Laternen beschießen oder,
wie macht man das, Knallgas in Flaschen.

Sie rief ich an, Film-Eck
würde sie mich treffen,
und sie kam, sah wie sie suchte.

Alsterwasser trank ich mit dreizehn,
Doppelkopf mit den von den Dörfern,
bis die Busse fuhren.

Das Haus war immer dunkel,
die Treppe hinauf, oben,
dort drunten, manche aber.

Kränze aus Margeriten und Zöpfe,
geflochten, spät schnitt sie sie ab,
wovon sie träumte erfuhr ich nie.

So ferne Spiele in den Zimmern,
ein Leben lang der Versuch
wieder Kind zu werden bis zum Tod.

Versunken in eine Idee,
jenseits dieser Welt,
spielt das Kind, es schläft.

Wir schwiegen zusammen,
aufgeschreckt an der schönen neuen Welt,
bis sie uns wieder verließen.

Agricola heißt der Bauer,
zählte mich nie dazu,
alt waren sie für mich.

Sie trug schwarz solange ich mich erinnere,
gern ging ich mit ihr am Sonntag den Weg,
auch damals November, fern jedes neue Jahr.

Das Urteil was macht man danach,
erstaunt, verstört, verwundet,
noch einmal lesen, es bleibt.

Zählte sie nicht, sechzehn Cola-Rum,
oder so, hörte nur zu,
sie erzählte, ich hellwach.

Schnee, wenn ich daran denke,
auf die Stufen, dunkle Halle,
hohe Fenster, Postwertzeichen.

Seltsamer, fahler Park, hier ist Sommer,
und doch schon dunkel am frühen Abend,
sie kommt, zu dritt zur Musik.

Der kleine Laden linker Hand
Amerikaner gab es dort, voller Zuckerguß -
grau, voller Krüppel, war damals die Stadt.

Blinde mit Hund, bettelnd am Wege,
amputiert, beide Beine bis zum Gesäß,
auf kleinem Wagen, mit den Händen gehend.

Und sie in ihrer großen Ruhe, sie sprach
mit mir, dem Kind, das ich war,
als wär ich bereits fort aus dieser Stadt.

Rechts, Richtung Niemandsland, war ich zu oft,
sah mich, im Spiegel schon ging ich zurück,
neben dem Klavier der Bürgerwald, seine alten Wege.

Die Dielen schwankten seitwärts zum Fenster,
ein einziges Mal ging ich hinauf,
alles mit ihr war Erdbeben.

Alles schwarz/weiß, jeder Blick,
auf dem Hof links war die Steintreppe,
in meinem Rücken das niedrige Fenster, vor mir sie.

Manche Bilder, Traum, - Katze fällt,
Hubschrauber von rechts, Regenbogen übers Dach,
im Keller die Spinnen, Elke, meine Hand.

Hier war ich nie, nicht dort wo andere waren,
im Kino, Silvesterschloß, wenn ich dort stand,
sah mich, als wär selbst ein Besuch zu viel.

Im November, wenn es dunkel wird,
stehen beim Grüßen der Bekannten
die alten Gebäude vor mir auf, schneebedeckt.

Der lange dunkle Wall, rechts der hellen Straße,
der Schwulentreff, links, Martini-Café,
Bäume neu gepflanzt, dürr wie ich selbst.

Die Beklemmung vor dem Seil, der
Griff ins schmerzende Genick,
die hohen, breiten Steintreppen.

Als ich die Tasche fand,
erinnerte die Vereinbarung,
solche Tage sind im Herbst.

Barfuß die kurze Straße hinunter,
warm noch im Gewitter waren die Steine,
am Abend beim Murmelspiel.

Glocke von St. Martin, die Sirenen
Sonnabend um zwölf, lange Reihe der Verkäufer,
Pestkorb über uns, Eierverkäufer.

Geschenk, Weihnachten, wie sie feiern,
weiß ich nicht, und dachte manchmal,
blind, daß ich ihre Freude nicht empfand.

Und nicht trauerte um die Toten,
sondern Angst spürte vor ihrem Anblick
und floh in den kalten Januarmorgen.

Daß ich nicht bleiben mochte bei ihnen
war ein früher Gedanke, wunderlich,
ihre Umzüge mit Weihrauch und Altar.

Schwarz ging sie gekleidet, jede Stunde,
und ohne bitteres Pulver, daß ich ihr gab auf dem Löffel
konnte sie nicht leben einen Tag.

Mit solchem Schild und Schwert
zu spielen, das war von ihm
der alles gab wenn er nur weniges hatte.

Ich war ihm fremd als wär's sein Feind,
auch wenn er sprach und sein Gebet
war mir als müßt ich gehn.

Ein König, der nur Knecht und
beides nicht gewollt, am Ende
ging, betrunken, ohne Welt.

Niemand sah zu, nur das Gedächtnis,
einsame, verlorene Spiele,
beides geschah, der Tod danach.

Links das Haus, die Treppe,
im Pagenschnitt, und was sie sagte,
ganz vergessen, war nichts.

Auf einer Bank, sie das Kind,
die Straße nach Uhland benannt
fast ein Abschied.

Eine hölzerne Brücke, solche
Morgen gibt es nur in schwarz/weiß,
staubiger, heißer Tag.

Hier war es ohne Licht,
kein Weg, nur die Erinnerung
nahm Schritt für Schritt.

Und hier auch, einmal nur,
Das Gehen in meiner Hand,
stolpernd, in tiefer Nacht.

Auf Island ein Mooshaus,
mit Büchern voll, Schafe,
Butler soll werden, du oder ich.

Vorbei. Im Bürgerpark Musik,
an ihren Zelten und Treiben vorbei
dort schon, die zweite Hälfte begann.

Vorbei: an Stadtgraben und Schule,
rechts unter dem Arm eine Mappe,
keinem sah ich ins Gesicht.

Das war der Beginn:
ohne Wächter wollte ich leben,
daß machte mich dazu.

Ein Rot, Mohn wenn er reift,
in dunkler Zeit, Regen fällt in einen Park,
Schwäne, mein Weg, allezeit.
 



 
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