Stern der Illusion

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Inge Anna

Mitglied
Stern der Illusion

Die Wirklichkeit, dir blasser Ton,
die Farbe abgerieben;
doch gibt's den Stern der Illusion,
sein Leuchten ist geblieben.
Du darfst den Blick hineinversenken -
Lass' dir lichtvolle Träume schenken.

Sie neigen sich, gehören dir -
du wirst die Arme breiten,
schwebst leicht mit ihnen, fort von hier
durch wunderbare Weiten;
dann schaust du ihn, bist nahe schon,
dem hellen Stern der Illusion.
 

Eve

Mitglied
Hallo Inge Anna,

die Stimmung in deinem Gedicht gefällt mir gut ... schöne Bilder, die du da herauf beschwörst :)

Allerdings "hakt" es irgendwie leicht hier
Du darfst den Blick hineinversenken -
Lass' dir lichtvolle Träume schenken.
aber einen konstruktiven Vorschlag habe ich leider nicht auf Lager ...

Ich denk' nochmal nach ;-)

Viele Grüße,
Eve
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Inge Anna,

bei "Lass'dir lichtvolle Träume schenken" ist nur das Apostroph falsch. Grammatikalisch richtig müsste da stehen: [red]Lass dir[/red], so lautet der Imperativ, also die Befehlsform.

Dein Text macht eine starke Aussage. Manchmal in Zeiten seelischer Schmerzen, Verlusten oder Enttäuschungen bedient sich die Seele dieses Heilmittels. Um mit den Schmerzen fertig zu werden und nicht daran zu zerbrechen, malt sie sich eine glänzende Zukunft aus.

Gelungenstes Paradebeispiel dafür ist der Film" Das Leben ist schön" in dem ein Mann mit seinem Sohn heimlich seiner Frau ins KZ nachfolgt und dem Kind erzählt, sie gingen dorthin, um den ersten Preis eines Rätsels zu gewinnen. Es ist einzigartig, wie der Mann mit seiner optimistischen Einstellung Frau und Kind das Überleben dort ermöglicht. Er selbst wird allerdings erschossen.

Du hast für diese Aussage die kleine Form eines zweistrophigen lyrischen Werkes gewählt und hast damit eine glasklare Aussage machen können.

Dir ganz liebe Grüße von Vera-Lena
 

Inge Anna

Mitglied
Liebe Vera-Lena,
ja, mit dem Apostoph hatte ich schon immer Schwierigkeiten. will den Fehler jetzt gleich beheben.
Danke für Deinen ausführlichen Kommentar zu diesem Text, den ich sozusagen zwingend schreiben musste.
Liebe Abendgrüße von
Inge Anna
 

Inge Anna

Mitglied
Stern der Illusion

Die Wirklichkeit, dir blasser Ton,
die Farbe abgerieben;
doch gibt's den Stern der Illusion,
sein Leuchten ist geblieben.
Du darfst den Blick hineinversenken -
Lass dir lichtvolle Träume schenken.

Sie neigen sich, gehören dir -
du wirst die Arme breiten,
schwebst leicht mit ihnen, fort von hier
durch wunderbare Weiten;
dann schaust du ihn, bist nahe schon,
dem hellen Stern der Illusion.
 

dissidentin

Mitglied
Eine sehr schöne Message, spricht mir aus dem Herzen. Ich finde auch dass erst eigene Träume (oder hier Illusionen) die Realität beseelen und ihr Farbe und Glanz verleihen. Gefällt mir sehr gut.

Die eine Stelle hakt im ersten Moment tatsächlich, aber wenn man sich das Gedicht noch einmal durchliest und sich auf den Rhythmus einlässt macht dieser Flowwechsel es sogar noch lebendiger.

Gefällt mir echt gut...
 



 
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