Stille

4,00 Stern(e) 1 Stimme

Joh

Mitglied
.


Stille

die er schon beim Frühstück versucht
mit Musik zu füllen

sie fortzuschreiben
Flucht in den Supermarkt
mit einem Teller Pasta hinunterschlingen
bis sie im Telefonklingeln zerplatzt

kriecht kaum merklich
zwischen die Worte auf Buchseiten
läßt Abendbrot wie das Holzbrett schmecken
dröhnt in einen Fernsehbericht

ein Tag ohne Eigenschaft
erschöpft zwischen die Laken gelegt
erwacht am Morgen grau
die Stille fütternd


Johanna Pless
6.2008

.
 
B

Beba

Gast
Hallo Johanna,

ein sehr interessanter Text. Und schöne Bilder, die du verwendest. Das Abendbrot, das nach dem Holzbrett schmeckt. Man kann sich die Situation sehr gut vorstellen. Besonders schön ich jedoch den Schluss:

erwacht am Morgen grau
die Stille fütternd
Für mich ist nie die Stille das Problem, sonders der Versuch, vor ihr zu entkommen. Dann machn wir Lärm und verschütten das Leben. ;)

Ciao,
Bernd
 

Joh

Mitglied
Hallo Bernd,

ich danke Dir fürs loben! Und ich bin wirklich versucht, Dir die Zeilen mit dem verschüttetem Leben zu klauen (Lach).

Dir einen schönen Sonntag, Johanna
 
H

Hakan Tezkan

Gast
sehr wortverspielt, gefällt mir!
vor allem das alltägliche, das du mit verborgenen ebdeutungen füllst spricht mich an...
sehr gerne gelesen.
meine lieblingsstellen:

Stille

die er schon beim Frühstück versucht
mit Musik zu füllen

sie fortzuschreiben
und

läßt Abendbrot wie das Holzbrett schmecken
dröhnt in einen Fernsehbericht
lg,
hakan
 

Joh

Mitglied
Hallo Hakan und Karl,

es ist schön zu hören, daß ihr die Szenerie nachempfinden konnte und danke für Euer beider Lob, über das ich mich wieder einmal sehr gefreut habe.

liebe Grüße, Johanna
 



 
Oben Unten