Straflos

Straflos

Jeder Hoffnung beraubt,
sitzt er auf dem Stuhl.
Unter Gewalt bäumt er sich auf,
ein letztes Mal gestorben.

Jeder Hoffnung beraubt,
sitzt er im Todestrakt.
Erwartet das unvermeidliche,
die Wahrheit stirbt mit ihm.

Mit erhobenem Finger
bewacht die Sternenfahne
die Menschenrechte.

Begeht dieselben Verbrechen,
straflos,
und erhebt den Finger.

Einer der Hauptgünde, warum ich gegen die Todesstrafe bin. Man kann sich eben nicht als besser bezeichnen, wenn man dasselbe tut.
Aber da wußte meine Mutter früher auch immer zu sagen: "Wenn zwei das gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe." Oder schon im alten Rom hieß es "Quod licet iovi non licet bovi"

Ein anderer Grund für mich ist die Irreversibilität der Maßnahmne und jegliches Fehlen eines pädagogischen Effekts. Wobei letzteres oft als Sinn der Strafe verkannt wird.

Ansonsten finde ich das Gedicht treffend formuliert.

Ave!
Sensiro

Danke für Eure Worte

Ich bin ganz Eurer Meinung. Was mich aber den Kopf schütteln läßt, ist das Verhalten der USA, die sich als Weltpolizei und Hüter der Menschenrechte sehen, selbst aber in mancher Hinsicht Entwicklungsland sind.
Mir kommt es immer wieder so vor, als glauben einige Cowboys es gibt noch den Wilden Westen. Da kann ich nur lachen und schicke sie nach Disneyland.

Grüße Thomas

USA

Tja Leute, diese Disskusionen kenne(und führe)ich schon seit 20 Jahren, aber man sieht ja, das gerade die "Supermächte" USA/Rußland anscheinend nicht lernfähig sind. Wie man gerade an der Wahl des Hardliners Bush sieht.
Was mich an politischen Gedichten immer interressiert: Was hat das mit einem selbst zu tun? Es gibt viel Mist auf der Welt, aber vor 100 Jahren hat man hier vielleicht gerade mal gewußt, wo die USA auf der Landkarte liegen(Also der Durchschnittbürger), viel weniger, was da los ist.
Was macht das mit uns, wenn in Indonesien Studenten zusammengeknüppelt werden? Was bringt uns unser Wissen um all die schlechten Dinge in der Welt?
Gruß Stenick

Die Welt ist ein Dorf, was sie früher war zählt nicht. Es gibt viele die wollen einiges
verbergen,
vertuschen,
verstecken,
verschleiern,
verschwinden lassen,
begraben ...
Doch wenn wir davon hören, wissen wir davon
Und wir vergessen nicht
Und holen die Leichen aus dem Keller
Und stellen Fragen
Und warten auf Antworten
Und Fragen sind unbequem
Ich bin getragen von der Hoffnung, durch meinen Beitrag mitzubauen an einer bessern Welt. Ich beginne bei mir zu Hause.

Grüße
Thomas

Hallo Thomas,
ich finde deine Antwort fast noch besser, als das Gedicht.
Sie hat was mit D I R zu tun.
Du sagst was du für wichtig erachtest. Und das mit starken Worten. Sei mir nicht böse, aber das kommt bei mir,(ich kann ja nur für mich sprechen,) besser an, als eine konstruierte, von dir(zum Glück) noch nicht erlebte, Todeszellen Situation.
Gruß Stenick

Hallo,
möchte auch meinen Komentar abgeben. Manchmal führe ich einen inneren Zweikampf, bin ich für oder gegen die Todesstrafe. Natürlich sind schon Justizirrtümer begangen worden, und wer einen Menschen hinrichtet, ist ja eigentlich auch ein Mörder, auch wenn er es im Namen des Gesetzes tut. Wenn ich dann aber sehe oder höre, dass ein Mann Kinder mißbraucht, sie gar noch tötet, in die Psychiatrie kommt, dort nach einiger Zeit als "geheilt" entlassen wird, wieder tätig wird, dann bäumt es sich in mir auf und ich frage mich, hat soeiner ein Recht auf Leben?

Aber machen wir es alle wie Thomas und fangen bei uns zuhause an, eine bessere Welt zu bauen.

Viele Grüsse Brigitte

Kein Mensch darf sich anmaßen
zu sagen:
Dein Leben ist Dir genommen, Du hast kein Recht mehr darauf.
Es gab Zeiten, wo Menschen sich anmaßten und es gibt Orte wo sie sich immer noch anmaßen
zu sagen:
dein Denken
dein Handeln
dein Sein
ist gefährlich, du hast kein Recht zu leben.

Es liegt nicht nur am Psychopaten der rückfällig wird sondern auch an den Menschen die das System tragen. Sie haben die Situation falsch eingeschätzt. Sie tragen Mitschuld! Und wie viele Menschen aus seiner Kindheit und Jugend tragen Mitschuld?


Lieber Stefan

Ich bin Dir ganz sicher nicht böse. Ich bin für jeden kritischen Gedanken dankbar. Wo ich doch weiß, daß ich erst am Anfang stehe.

Grüße