Substanz

La Luna

Mitglied
Hallo Fonofil,

ein sehr schwieriges Gedicht, das ein mehrmaliges Lesen erforderlich macht, um wenigstens die Illusion hervorzurufen, es verstanden zu haben.
Ich könnte mir vorstellen, du beschreibst hier "hervorgebrochene" Emotionen, als Ausdruck der Zuwiderhandlung gegenüber der eigenen Überzeugung.
Ich lese ein Staunen darüber, dass etwas so Wichtiges, was zuvor in der Tiefe ruhte, so seicht erscheinen kann, wenn es erst einmal ans "Tageslicht" gekommen ist.
Falls ich damit richtig liege, hätte ich einen Vorschlag, bezüglich der Demut, zu machen.
Deklarieren statt reklamieren wirkt auf mich plakativer.
Und die Substanz....ja, ich denke, die muss wohl neu erarbeitet werden.
Ich hoffe, dass ich dir die Wirkung deines Textes etwas veranschaulichen konnte.


Liebe Grüße
Julia
 

fonofil

Mitglied
@Julia

Hallo Julia,

ich finde es sehr schön, dass mein Gedicht Dich dazu animiert hat, es mehrmals zu lesen. Im Grunde hast du die Stimmung sehr gut getroffen. Ich bin immer auf der Suche nach der Semantik hinter der Semantik, so dass ich versuche Stimmungen auszudrücken, die vielleicht hinter der Bedeutung der Worte schlummern.

Reklamieren finde ich aber trotzdem besser. Ich hatte 'deklarieren' erst angedacht, aber mich dagegen entschlossen, da 'deklarieren' für mich eine aktive, und im positiven Sinne aggressive Aktion ist. Wenn ich etwas deklariere bestehe ich auf ein Recht, von dem ich denke, dass ich es habe. 'Reklamieren' impliziert etwas Bittendes in diesem Zusammenhang auch etwas Leidenes. Der Protagonist zerfließt nach einem Gefühlsausbruch in Selbstmitleid, er ist wahrscheinlich nicht in der Lage aktiv zu deklarieren.

Danke für Deine Reaktion, es ist sehr wichtig für mich, die Möglichkeit zu haben, mit jemandem meine Texte zu besprechen.

Liebe Grüße aus Düsseldorf

Britta
 



 
Oben Unten