Systemwechsel (EDV-Sonett)

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JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Neue EDV

Ein jedes Ding hat seine Zeit, gewiss!
Nun ist die Zeit sich neu zu integrieren,
Vorbei das Testen und Implementieren,
Der Fortschritt war zum grössten Teil Beschiss.

Nun muss man sich in neue Schemen pressen,
Es ist wie's ist, da hilft nun mal kein Jammern,
Es wäre dumm, ans Gestern sich zu klammern,
Ob praktisch oder nicht, man muss es fressen.

Noch gestern war'n wir stark, wir war'n Experten,
Doch wenn wir uns auch stets nach Kräften wehrten,
Die alte Welt, die konnten wir nicht halten.

Ab heute sind wir alle Vollidioten,
Das Chaos herrscht und ist nun auszuloten,
Doch morgen schon sind wir wieder die Alten.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Walter

Die Sieben geht schon in Ordnung, da ich selbst im fehlenden Gegensatz in den Quartetten einen gewissen Mangel sehe. Ich habs auf die Schnelle einfach nicht besser hinbekommen.

Hallo NDK und Doska

Eure Benotungen kann ich nicht nachvollziehen. Immerhin ist das Sonett handwerklich ordentlich und überdies darf es für sich ein hohes Mass an Originalität beanspruchen.
Letzteres gilt für 98% der Werke in der LL nicht. Bei gewissen Autoren, ich will hier ja keine Namen nennen, meint man gar immer das selbe Gedicht zu lesen....

LG

Jürgen
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo JoteS,

Dein Text ist formgerecht. Der Inhalt kommt wichtigtuerisch daher, ist aber bei näherem Hinsehen ("... Doch morgen schon sind wir wieder die Alten") nicht gerade weltbewegend - ein sprachgewandter Aufstand im Wasserglas um etwas Banales, Alltägliches...
Ich frage mich, was Deine eigentliche Botschaft ist. Vielleicht die Selbstironie der "Experten"? Sollte es so sein, hast Du sie gut getarnt. Alles in allem macht dieser Text auf mich den Eindruck eines eher unreflektierten Tagebucheintrages, daran ändert auch die Sonettform nichts.

Deshalb mein Fazit: Viel lyrischer Wind um wenig Inhalt. Dein Text macht mir keine Lust auf mehr - das bedeutet auf der LL bekanntermaßen eine "5".

Schöne Grüße, NDK
 

Doska

Mitglied
Hallo Jürgen!
Genau das Handwerkliche ist es, woran ich etwas auszusetzen habe. Du achtest nicht auf den Rhythmus (Jambus=erste Silbe unbetont und Trochäus=zweite Silbe unbetont.)Daher holpert dein Gedicht beim Lesen.
Deine Aussage "ein hohes Mass an Originalität" kann ich so auch nicht teilen, scheint mir etwas zu hoch angesetzt. Ich fand es aber ganz witzig, sonst hätte ich weniger Punkte vergeben.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo NDK

Wüsste ich nicht, wie Du sonst selbst übelsten Schund bewertest, könnte ich mit dieser Erklärung gut leben.

Hallo Doska

Deine Kritik am Technischen halte ich für übertrieben; gemessen am LL-Niveau ist das Gedicht eines sicher nicht: unterdurchschnittlich.
Zum Thema/zur Originalität nur soviel: Ich selbst bin mittlerweile soweit, für jedes Gedicht, dass nicht vom Seelenschmert handelt tendenziell 2 Punkte mehr zu geben, aber bitteschön.....

Gruss

Jürgen
 

NewDawnK

Mitglied
@ JoteS

Manchmal haben die, die nach Deinen Worten "übelsten Schund" verzapfen, der Welt mehr zu sagen als so mancher Sprachakrobat, der glaubt, er könne sich das Wesentliche durch Nachahmung antrainieren. Gerade dann, wenn es um Originalität und Wahrhaftigkeit geht, ist die Form bei weitem nicht alles.
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
hm

der inhalt ist banal, der rhythmus nicht stimmig, die interpunktion ein graus und besonders originell kann ich s auch nicht finden.
außerdem, lieber jotes, sollte man sich nicht an den negativen orientieren, von wegen "mein Werk ist besser als der Durchschnitt auf der lupe", sondern bemüht sein, höchste qualität zu liefern.
lg
 

JoteS

Foren-Redakteur
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Nörgelei

Hallo Flammarion

"der inhalt ist banal, der rhythmus nicht stimmig,"
Aha, ganz im Gegensatz zu Deinem letzten Gedicht zum Thema Porzellantasse. Inhaltlich noch näher am Banalen und rhythmisch keinen Deut besser.

"die interpunktion ein graus und besonders originell kann ich s auch nicht finden."

Bezüglich der Interpuntion erwarte ich gespannt Deine Vorschläge.
Wie originell Du es findest ist mir eigentlich wurscht, ungewöhnlicher als eine hässliche Sammeltasse ist das Thema in der Lyrik jedoch allemal.

"außerdem, lieber jotes, sollte man sich nicht an den negativen orientieren, von wegen "mein Werk ist besser als der Durchschnitt auf der lupe", sondern bemüht sein, höchste qualität zu liefern."

Jeder - ohne Ausnahme - taxiert hier seinen Stellenwert. Mit nach unten orientieren hat das nichts zu tun und ist völlig in Ordnung. Wenn hier ein nettes kleines Feature schon mit dem Wörtchen unterdurchschnittlich spielt, dann wird man wohl noch seine dezidierte Meinung dazu äussern dürfen.

Bemüht ist das richtige Stichwort. Zunächst sollte man sich als Redakteur nebst einer anständigen Orthographie, zu der die Grossschreibung nun einmal gehört, befleissigen.
Wenn dann noch ein gesundes Mass an Bescheidenheit (das ich als einfacher User zum Glück nicht nötig habe ;) ) hinzu käme, ja dann.....

Ganz liebe Grüsse

Jürgen

P.S.: ...und nicht am Doppel-s rumkritteln; ich habe nun mal kein Sz auf meiner Tastatur (wie 7,5MI0 andere auch).
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
NDK

Ob Du es nun wahrhaben willst oder nicht: Ein bisschen Handwerk gehört dazu und Sprache kommt ohne Sprachlogik nicht aus.
In einem Literaturforum Sprachmüll wegen des hohen Herzeleid-Faktors mit 8 und mehr Punkten zu beehren halte ich für mehr als zweifelhaft.

Mir scheint, Du verwechselst oft und gerne literarischen Wert mit Empathie und fehlende Weinerlichkeit mit einem Mangel an beidem.

Aber wir kennen und schätzen uns ja schon länger gegenseitig. Nein ernsthaft: Den einen oder anderen Deiner Texte finde ich gut; ebenso wie manchen Deiner Kommentare aber letztendlich werden wir wohl akzeptieren müssen, dass wir nicht auf dem selben Planeten leben.

Gruss

Jürgen
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
nun,

wenn du schon ein paar Kommas drin hast, dann kannst du auch Punkte setzen oder andere Satzzeichen, was deinem Gedicht auch gleich mehr Ausdruck verschaffen würde.
Dein Gedicht und meine Sammeltasse lassen sich kaum vergleichen, weder inhaltlich noch sonst wie.
lg
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Flammarion

Grundsätzlich könntest Du Recht haben: Es wäre wahrscheinlich geschickter, die Interpunktion in einem Gedicht entweder ganz oder gar nicht stattfinden zu lassen.
Zwar entsteht allein durchs Zeilenende schon eine kleine Sprechpause (die man als Interpuntions-Ersatz gelten lassen könnte), aber man sollte wohl keine halben Sachen machen.

LG

Jürgen
 

strolch

Mitglied
ok du willst sagen, dass neues, auch schon wieder altes bedeutet, alles ist in bewegung ständig erneuerung.

aber so richtig glücklich ausgedrückt ist es nicht.

das sagst du schon in der ersten strophe, da konntest du schon schluß machen.

ja noch ein gedanke - das ist nicht ein systemwechsel. vielleicht denkst du noch mal über den titel nach. denn der passt nicht zum inhalt.

lg brigitte
 

Walther

Mitglied
Hallo Doska,

obwohl wir vom Inhalt her uns einig sind: Das mit dem Holpern ist leider nicht richtig. Der Rhtythmus stimmt. Allenfalls im letzten Vers könnte das "Wieder", mit einer Betonung auf den zweiten Wortsilbe etwas gegen den deutschen Sprachfluß schwimmend, stören.

Sonst aber stimmen alle Verse: 5 hebiger Jambus, mit einer Auftaktsenkung, eigentlich formal perfekt. Besser jedenfalls als manche andere Reimversuche hier. Da beißt die Maus keine Faden ab.

Nun können wir dem Streit um die Interpunktion und den Inhalt einen breiten Raum einräumen (tun wir ja schon ;)). Allerdings bleibt dabei erhalten, daß die Form als Stilübung jedenfalls über den Durchschnitt hinausreicht.

Ich will mich hier nicht zur Thematik, was ist originell und was nicht, verbreiten. Das ist, weil sehr durch persönliches Empfinden bestimmt und wenig eindeutig "meßbar", echtes Glatteis in meinen Augen. Vieles, was manche als originell bezeichnen, halte ich doch häufiger für aufgeblasen, verkünstelt, überdreht und hingedrechselt. Man sollte einen Text als normaler Sterblicher verstehen können, ohne daß für die Metaphern ein Bedienungs- bzw. Entschlüsselungshandbuch nachgereicht werden muß.

Aber das ist eine Einzelmeinung, die, wie ein LeLulianer mal in seiner Fußzeile so schön vermerkte, eben mangels Anzahl keine Mehrheitsmeinung darstellt.

Gruß W.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ach Brigitte

So gesehen sagen hier manche ständig nur, dass sie frustriet sind. Dazu genügten drei Worte. (Nee, Dich meine ich jetzt nicht.)

Ein klein wenig mehr sagt das Gedicht dann schon aus.

Die Quartette sind eine Standortbestimmung, die Terzette der Rück- und Ausblick. Es ist fast alles so, wie es sich im Sonett gehört, einzig These und Antithese in den Quartetten konnte ich nicht genügend herausarbeiten - die Synthese in den Terzetten allerdings sehr wohl.
Überhaupt die Terzette: Die Gegensätze darin sind, dass wird hoffentlich niemand ernsthaft bestreiten wollen, sogar besonders gut gelungen.

Da ich mir aber recht sicher bin, dass Du von all diesen Dingen bisher noch nie etwas gehört hast, verzeihe ich Dir hiermit Dein offensichtlich laienhaftes Urteil gern. ;)

Gruss

Jürgen
 

strolch

Mitglied
weißt du was dein fehler ist?
du unterschätzt die leute. du teilst ziemlich aus, bei anderen, und wenn es dich trifft, dann bist du in deinem ego arg verletzt.

es ist ja nur gut, dass auch andere nicht mit deinem werk "zurecht" kommen. es geht um den inhalt und dem titel. der titel verspricht etwas, aber er hält es nicht. darum geht es.

du schreibst: "Die Quartette sind eine Standortbestimmung, die Terzette der Rück- und Ausblick" ok aber du versprichst mir ein systemwechsel, wo ist dieser?

es geht nicht um die form, sondern um den inhalt. was nützt mir eine gute form und der inhalt ist...?
gut ist, wenn beides passt. für mich ist es eben nicht gelungen.

du stellst doch hohe ansprüche, nur bei anderen und nicht bei dir?

lg brigitte
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Brigitte

Mir fehlte es bei Deinem Kommentar einfach an der Substanz, respektive an Relevanz. Besser, wir belassens dabei.
Mein Ego und ich sind in Topform.

Gruss

J.
 



 
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