Tagebuch der Verzweiflung (Auszug)

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Rubinuit

Mitglied
25. September
Mein Gemüt hat sich in den letzten Tagen verdunkelt wie ein erlöschendes Feuer. Kaum mehr bleibt genug Kraft, diese Zeilen zu schreiben, und obwohl ich einen tiefen Riß in mir verspüre, der mir den Zugang zu meinen Empfindungen verwehrt, verspüre ich einen grotesken Schmerz über meine Empfindungslosigkeit. Dieser Schmerz ist es, der mich dazu treibt, dies zu schreiben, um das festzuhalten, was ich verloren habe.
Bis zuletzt nagten die Enttäuschungen der letzten Jahre an meiner ohnehin zerfressenen Seele, so ich immer wieder gezwungen war, Hilfe zu suchen, um mein Leid ein wenig zu lindern. Es war die Suche nach einem Menschen, der, wenngleich er meine verworrenen Gefühle nicht vollständig zu teilen vermocht hätte, er mir dennoch mit einem Verständnis begegnet wäre, welches gleichsam eine Verbindung, und sei sie noch so zart gewesen, zwischen zwei dürstenden Seelen herzustellen vermocht hätte.
Nur einmal verspürte ich die Möglichkeit, eine solche Seelenbeziehung mit einem Menschen eingehen zu können, doch ich wurde aufs Bitterste enttäuscht. Damals glaubte ich, ich könnte diesem Menschen meine Qual rückhaltlos entdecken und meinem Leben, sofern man es noch als solches bezeichnen konnte, eine Wendung zu geben und mich aus dem vernichtenden Sturm in die Brandung wahrer Gefühle zu geleiten. Gestrandet. Endlich, nach so vielen Entbehrungen. Doch es kam anders...
 
R

rilesi

Gast
rubinuit

hallo rubinuit

interessanter text, über verzweifelte gefühle.
wie auch interessanter nickname rubinuit.
inuit= eskimo rubin = edelstein,
deutungsversuch, jemand, der einen schatz in sich
trägt etwas rotes und ist damit ins eis gegangen
um es abzukühlen weil es schmerzt.

weiter so! mehr davon...

lieber gruss von rilesi
 

Rubinuit

Mitglied
verzweyfel

Ich weiß Eurer beiden aufmunternden Worte durchaus zu schätzen und sei es nur eine kleine Geste, ein Luftbläschen im unendlichen Ozean meiner Tränen, die nie geweint wurden. Ich hoffe, daß der kleine Schimmer der Hoffnung, den ich durch eure Worte verspüren durfte nicht in der Dunkelheit meines Herzens verglimmt, dessen Ahnung von Wärme und Licht ich in mich aufsaugen durfte. Wie ein Tautropfen von einer Verdurstenden aufgesogen wird, unfähig damit den brennenden, quälenden Durst zu stillen, aber als ein Gefühl dafür, daß da noch etwas ist, was den Schmerze in wenig lindern kann. Somit verbleibe ich, Euch beiden durch einen dünnen Seelenfaden verbunden, bis auf bald Eure...
 



 
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