Tagtraum

Raskolnikov

Mitglied
Verdammter, klebriger Schweiß rinnt mir den Körper hinunter, die Haut füllt sich an wie Fliegenpapier, dass schmierig braun flimmert und überhäuft ist mit lauter in den letzten Zuckungen sich befindlichem Ungeziefer. Die Mundhöhle fühlt sich zähflüssig und breiig an, ich wage es erst gar nicht meine Zunge herumfahren zu lassen. Mein Ventilator rattert wie wild, als wäre er kurz davor abzuheben, aber irgendwie fächert er mir nur Kopfschmerzen zu. Morgens im Bett, wie aus dem Wasser gezogen, einer abgestandenen Brühe ,in der alles Leben vergeht. Ich möchte meinen Körper aufreißen und in ein Glass Wasser tauchen, die Sonne brennt unentwegt ihre Furchen in mein kümmerliches Antlitz und schweigt bedächtig.
Es fällt immer schwerer die Kontenance zu halten, mein Zahnfleisch fängt leidlich an zu quälen, ich beobachte meine Hand, ein Brotmesser fährt unentwegt durch die störende Stelle.
Der blutige Geschmack wirkt beruhigend und kräftigend.
Auf der Autobahn, zwei bekannte Gesichter vor mir, doch irgendwie eigentümlich zusammengesetzt, als hätte man es nicht geschafft, die einzelnen Teilchen richtig zuzuordnen. Wir jagen nur so vor uns hin mit starren Gesichtern und glühenden Augen. Aufprall, ich liege im Blut, halte etwas in meiner Hand, schau mich um und muss grausig lachen. Verdammter...............
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
re

um diesen tagtraum bist du wirklich nicht zu beneiden. gut geschrieben, aber grauenhaft. der inhalt, meine ich. ich hoffe, du erlebst derartiges nicht wirklich! ganz lieb grüßt
 

Raskolnikov

Mitglied
Die Wirklichkeit scheint meist so lange real zu sehen, bis man sich ihr entziehen kann, zum Glück bin ich bis jetzt immer wieder aufgewacht. Gruß Raskolnikov
 



 
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