Tanz

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Vera-Lena

Mitglied
Tanz

Taugeperltes Sonnenfunkeln
malst du lächelnd in den Sand.
Sterne löst du aus dem Dunkeln,
trägst sie als ein Schärpenband.
Meerschaum wiegt dich.
Zärtlich schmiegt sich
einer Flöte süßes Tönen
in dein Spiel, dem Licht verwandt.

Einer Blütenrispe Neigen
singt sanft leis’ in deinem Blut,
lehrt dich jenen Knospenreigen,
den der Hauch der Rose tut.
Wind versteht dich,
er verweht dich,
lässt zurück dich wieder gleiten
in dein Spiel aus Licht und Glut.

Über sternumsäumte Weiten
bebend auf dich eingestimmt,
will ich schwebend dich begleiten.
Eine deiner Hände nimmt
Schattenzeichen,
lässt sie bleichen
und entfacht den Feuerreigen,
den du längst für mich bestimmt.
 
C

caruso

Gast
Feinsinnig

Liebe Vera-Lena,

ein neues Gedicht aus der Klavieatur der Liebe?

Gefällt mir gut!

LG caruso
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Caruso,

herzlichen Dank für Deine freundliche Antwort. Ja, ich bin froh, daß ich wieder etwas eher Beglücktes schreiben kann. Die letzten Ereignisse, die ich in "Tod der Geliebten" und anderen Gedichten versucht habe zu verarbeiten, sind nun mehr zur Ruhe gekommen. Schön, daß Du wieder gesund bist!

Ich wünsche Dir einen fröhlichen Tag.

Liebe Grüße Vera-Lena
 

NotAnAddict

Mitglied
Welch Tanz.

Hallo Vera-Lena.

Dein Gedicht gefällt mir sehr. Der Rhythmus des Ganzen im Zusammenspiel mit der Bildlichkeit und dem Reim.
Ich finde es sehr gelungen.
Ich tanze förmlich mit. ;)

Liebe Grüße,
Addict.
 
K

Klopfstock

Gast
Liebe Vera-Lena,
Dein "Tanz" scheint mit durchflutet vom
paradiesischen Licht - klingt kitschig, oder???
Aber ich empfinde es so.
Freut mich, daß Du nach den gedankenschweren
Gedichten der letzten Zeit wieder einmal etwas Heiteres, Unbeschwertes geschrieben hast.
Man tanzt tatsächlich mit, aber leicht schwebend...

Wünsche Dir noch einen schönen Abend
und sende liebe Grüße
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Klopfstock,

Kommentare könnten so kitschig sein wie sie wollen, Hauptsache der dazugehörige Text ist es nicht. Nein, liebe Irene, Deine Antwort wird niemals kitschig sein, ich weiß doch, wie Du es meinst. Es freut mich, wenn Du bei diesem Gedicht etwas empfinden kannst. Danke für Deine lieben Worte!

Auch Dir noch einen schönen Abend und vielleicht einen Traumtanz?

Ganz liebe Grüße von Vera-Lena
 
I

inken

Gast
Oh, liebe Vera-Lena

Alles an deinem Gedicht ist beschwingt, leicht
und birgt das Geheimnis des tänzerischen Ausdrucks -
es gefällt mir sehr gut....lächel...

liebe Grüße inken
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe inken,

da ich ja immer voller Andacht in Deine schönen Gedichte versinke, freut mich Dein Lob natürlich sehr. Danke!!!

Liebe Grüße Vera-Lena
 
H

Holger

Gast
Spitzentanz

Liebe Vera-Lena,
es hinterlässt auch bei mir ein gewisses Schweben.
Es spricht mich in einer Art und Weise an,
die mich in eine Art Trance versetzen will.
Lass mich Dir hier und da einen Hinweis geben,
denn da stottert die Hypnose:

Taugeperltes Sonnenfunkeln
malst du lächelnd in den Sand.
Sterne löst du aus dem Dunkeln, …

Der Reim verschafft uns oft Zwänge.
Und hier schleudere ich:
Ist es jetzt hier (eingedenk der Sonne)
das Dämmern, das Dunkeln oder das Dunkel.

…Zärtlich schmiegt sich
einer Flöte süßes Tönen…
Deinen Grammatikaufbau der anderen Verse stößt Du
zu Gunsten der Metrik um und legst mir ein Genitiv-Objekt quer in den Lesefluss.
Das muss hier gar nicht sein, da dies die einzige Zeile, die keinen Reim bindet.
Hier findet sich bestimmt eine bessere Lösung.
Etwas anderes wäre es sicherlich, zöge sich diese Art der Satzstellung durch den gesamten
Text. Das empfände ich aber als lyrische „Vergewaltigung“.

… den der Hauch der Rose tut….
Wieder eine sprachliche Unausgewogenheit um des Reimes Willen.

…. Wind versteht dich,
er verweht dich,
lässt zurück dich wieder gleiten
in dein Spiel aus Licht und Glut…

Auch wieder die Sprache verdreht.
Lässt sich aber leicht beheben, in dem man den Wind weiter bedient:

…. Wind versteht dich,
er verweht dich,
und er lässt dich wieder gleiten
in dein Spiel aus Licht und Glut…

bebend auf dich eingestimmt,
will ich schwebend dich begleiten….
Das ist mir nun ein Partizip zu viel.

…. und entfacht den Feuerreigen,
den du längst für mich bestimmt.
Das ist die einzige Stelle, wo Du das Prädikat des Satzes
abschneidest: …bestimmt hast
Weil wieder sonst der reim nicht passt,
da Du Dein lyrisches Pendant mit „Du“ ansprichst.

Besser wäre vielleicht:
…. und entfacht den Feuerreigen,
der so unsren Tanz bestimmt.

Es sind technische Kleinigkeiten, die Du sicher in den
Griff bekommst. Es würde die tolle Stimmung, den ausgeglichenen Leserhythmus und die
Bildhaftigkeit untermalen. :)

Liebe Grüße
Holger
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Holger,

danke für Dein Lob und die viele Mühe, die Du Dir gemacht hast. Es lohnt sich, über Deine Anmerkungen nachzudenken.
einer Flöte süßes Tönen fällt mir nichts Besseres zu ein.

den der Hauch der Rose tut sehr altmodisches Deutsch kommt eigentlich von jemandem etwas antun. Sollte man wirklich nur im Notfall benutzen.

läßt zurück dich wieder gleiten Dein Vorschlag ist gut, aber auf das "zurück" kann ich nicht verzichten, weil ich sonst denken müßte, daß er ab jetzt woanders ist.

und entfacht den Feuerreigen, der so unsern Tanz bestimmt ist für mich inhaltlich nicht mehr dasselbe. Ich wollte schon andeuten, daß er mich schon lange erwartet hat.

bebend und schwebend finde ich auch scheußlich, aber bei meinem Gehirn ist bis jetzt nichts Besseres angekommen.

Schön, daß es nicht noch mehr Mängel gegeben hat!

Ich kann ja immer nur hoffen, daß sich der große Wurf noch einmal einstellt, jedenfalls durch eure Unterstützung, und damit meine ich alle Lupianer, ist diese Hoffnung nicht ganz ungerechtfertigt.

Lieber Holger, möge uns beiden die Muse weiterhin hold bleiben, wobei ich ihre Küsse allerdings Dir überlasse.

Ich wünsche Dir einen wunderschönen Tag.

Liebe Grüße Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Martin,

danke für Deine Antwort auf diesen länger zurückliegenden Text. Vielleicht schaue ich ihn mir doch noch einmal genauer an.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 



 
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