Tanz mit dem Wind...?!

Nihrys

Mitglied
Schon viele Geburten hatte die Priesterin der nördlichen Amazonen hinter sich, doch jedes Mal gebar sie einen Jungen und jedes Mal wurde dieser mit der selben Zeremonie getötet. Es war schwer für die Priesterin, aber so waren die Regeln ihres Stammes und so würden sie bleiben.

Doch in dieser Nacht war vieles anders.
Der Schrei eines Säuglings ertönte durch die Wälder und brach sich an den Bäumen. Dieses Mal war es ein Mädchen, das so laut schrie.
Diesmal würde sie ihr eigen Fleisch und Blut groß ziehen können und musste es nicht, wie alle die anderen töten...
Sie war überaus glücklich über diese Wendung des Schicksals hatten es die Götter doch einmal gut mit ihr gemeint und ihr ein Mädchen geschenkt.
Die kleine Hand des Mädchens legte sich um ihre Finger und ein Lächeln huschte über das Gesicht der seligen Mutter, die den Namen Pashewa trug.
Ihr fielen von Anfang an die merkwürdig dunkeln Augen auf, die ihre Tochter hatte. Sie wirkten fast pupillenlos und schwarz. Schon jetzt zeigte sich ein rötlicher Haaransatz auf dem fast noch kahlen Kopfe.
Doch es jagte der Mutter immer wieder einen Schauer über den Rücken:

Dieses Kind würde einmal ihren Posten als Hohepriesterin übernehmen und Kämpfen wie ein Mann.
Oh ja. Shannyira , dunkle Schlange wollte sie sie nennen .
Das war ein guter Name für eine solch hohe Aufgabe.
Ja, das war es.
Shannyira.Shannyira. Du Dunkle Schlange .
Du Schönheit der Wildnis.
Meine Tochter.
Sie ließ den Namen auf der Zunge zerfließen immer wieder. So Glücklich war sie.

Noch ahnte die so selige Priesterin nicht, dass Shannyira nie ihre Aufgabe übernehmen würde .
Nie!

Der Regen lag noch über dem Tal der vergessenen Sterne , doch die Nacht verblasste , so als ob der Regen ihren Saum ausgewaschen hätte ...

Die Hohepriesterin der Amazonen, die den Namen Pashewa trug , trat aus dem hölzernen Haus , welches in der Mitte der kleinen Siedlung stand .
Es roch immer noch nach dem frischen Regen und hin und wieder fielen ein paar Tropfen von den Bäumen , doch Pashewa war erfreut , denn in der letzten , gewitterschweren Nacht hatte das Schicksal ihr eine Tochter geschenkt .
Nun hielt sie den Säugling hoch und erhob die Stimme :
„Die Nacht war stürmisch und gewitterig . Doch dem Kind , dass ich hier in meinen Armen halte , soll das nicht schaden.
Denn sie , meine Tochter , ist nun für alle Zeiten ein Gewitterkind !
Ich will sie Shannyira , die dunkele Schlange nennen !“

Pashewa hielt den Säugling noch eine Ganze Zeitlang hoch , dann küsste sie ihn auf die Stirn und drehte sich zum Gehen um . Ihr langes , schwarzes Haar wehte im Wind , als sie wieder ins Haus eintrat und sich auf einen alten Schemel fallen lies .
Sie war eine Frau mittleren Alters , groß und schlank gewachsen , in deren schwarzen Haar man schon einige graue Strähnen erkennen konnte , mit einer dieser Strähnen spielte nun das Kind .
Das Kleine hat nicht viel ähnlichkeit mit sein Mutter , zu aller erst waren da die spitzen Ohren , die so sehr an den elbischen Vater des Kindes erinnerten .
Und die großen dunkelblauen Augen , die kühl wirkten .
Eben diese Augen sahen sie jetzt groß und traurig an , ob das Kleine etwas vermisste ?
Pashewa ´s Blick ruhte auf ihrer Tochter , nie würde sie sie gehen lassen .
Nie im Leben würde sie ihre Tochter gehen lassen , nach alle den Jahren der Hoffnung .
Aber es war auch nicht zu verleugnen , dass der elbische Anteil in ihrem noch pausbäckigem Gesicht hoch war .
Die spitzen Ohren , die harten Gesichtszüge ...
Pashewa wusste , dass sie sich nie mit diesem Elben hätte einlassen dürfen , es war ganz einfach ein Fehler gewesen .....
Aber sie hatte jetzt eine Tochter , was wollte sie mehr ?
Ihr standen Tränen in den Augen , während sie auf das nun friedliche Schlafende Mädchen .
Bis sie auf das Gesicht eben dieses fielen .
Die Gedanken der Hohenpriesterin huschten hin und her , sie konnte sich kaum noch freuen .
Wusste sie doch , dass es gegen die Gesetze ihre Volkes war , etwas mit einem Elben anzufangen und das auch noch in reiner Liebe.
Wahrlich Shannyira war ein Kind der Liebe , dass wusste sie tief in ihrem Innern doch .
Aber gerade diese Liebe war ja das schlimme .
Nochmals sah sie auf ihre Tochter herunter , strich ihr über das Haar , was schon in Ansätzen vorhanden war , und legte sie in das hölzerne Bett , deckte sie mit dem Leder zu und setzte sich neben das Bett .
Immer noch liefen ihr Tränen über die Wangen, doch dann besann sie sich und ging hinaus in den Wald um Holz zu suchen , für die Taufe mit der Asche ....
Als sie wieder aus dem Wald herausgestürmt kam , bedeckte die Nacht das Tal sanft mit ihrer Decke .
Auf Zehenspitzen betrat die Hohepriesterin das Zimmer , um ihre Tochter nicht zu wecken .
Die Schale in der sie das Holz zu Asche bereitete stand auf dem Boden auf einem Teppich . Pashewa kniete neben der Schale nieder und goss ein wohlriechendes Öl darüber , dann zündete die Hohepriesterin das Häufchen Holz in der Schale an und der Rauch stieg empor an die Decke der kleinen Holzhütte .
Das Holz wurde zu Asche , wie auch die Menschen es irgendwann werden .
Dann hob sie die Schale mit dem Aschehaufen darin vom Boden auf und ging an das Lager ihres Kindes .
Sie drehte den Kopf des Kindes zu ihr und biss sich auf die Zunge .
Ihre Finger tauchten in die Asche , um dann zur Stirn des Kindes zu wandern .
Der verbrannte Staub blieb an der Stirn des Kindes hängen und bildete so das Bild des Halbmondes , wie bei jeder Neugeborenen Amazone ......

Mit den geschwärzten Finger strich sie noch einmal über das rosige Gesicht des Säuglings , dann drehte sie sich um und verließ die Hütte , nur um draußen mit der Nacht zu verschmelzen .



Shannyira wuchs in dem Dorf der Amazonen sehr geborgen auf , bis zu ihrem 8 Lebensjahr sehr geborgen auf .
Die meisten der Kriegerinnen und Priesterinnen liebten die Kleine und das zeigten sie ihr auch , war sie doch das einzige Kind , was im Dorf der Amazonen des Tals Machtnabay , zu sehen war .
Die Einzige , die ihr Hass entgegenbrachte , war die Mutter , die doch noch nach ihrer Geburt so fürsorglich mit der Kleinen umgegangen war , jedoch merkte die Hohepriesterin , dass die Gene des Elben bei ihrer Tochter immer mehr durch kamen .
Pashewa fiel es von Tag zu Tag schwerer ihre Tochter , über die sie sich so gefreut hatte , anzusehen geschweige denn mit ihr zu reden ....
Sie erinnerte sie sosehr an ihren Elb .... Immer mehr wurden die Erinnerungen geschürt , wenn sie die Tochter sah .
Und so wurde ein Dämon in ihr geborener , sie begann die Tochter zu hassen , ohne dass diese verstand warum .
Aber das konnte sie vermutlich auch gar nicht mit ihren noch so jungen Jahren ....
Dieser Hass ging soweit , dass sie die Tochter als Fehler bezeichnet , so laut schrie sie es durchs Dorf , dass alle der Anwesenden Kriegerinnen und Priesterinnen es hörten .
Meistens flüchtete Shannyira dann zu einer alten Priesterin .


Dies ging bis zu ihrem 8 Geburtstag so , genau vier Jahre vor ihrer Reife .....
Denn an eben diesem bereits erwähnten Tag , schickte die Hohepriesterin Shannyira in die Stadt , damit sie in eben dieser die vier Jahre währende Ausbildung zur Feuerschwester absolvierte .
Shannyira geriet an eine Harte, aber auch gütige Lehrerin , die sich ihr mit dem Namen Feuerauge vorstellte .
Sie stand noch am Anfang ihrer Ausbildung , als ihre Lehrerin eine besondere Gabe an ihr bemerkte .
Shannyira die dunkele Schlange , besaß die Macht das Feuer zu bändigen , in ihrer Nähe wurden selbst die wildesten Flammen zu schnurrenden Flämmchen .
Doch ihre Schülerin schien das wenig zu stören , den Shan war es gewohnt , dass sie das Feuer bändigen konnte .....


So fuhr die Alte Meisterin fort ihr die regeln des Kampfes beizubringen , denn es ist das wichtigste , dass eine Feuerschwester Im Kampfe mit Schwert immer die Ehre bewahrte .
Doch bald merkte sie , dass Shannyira an ihrem Schwert keinen sonderlich großen Gefallen fand und so brachte die Meisterin ihr einen Langstock mit ,
von einem ihrer vielen Ausflüge in das Fremden Land .....
Die junge Schülerin strahlte als sie den Langstock erblickte und begann noch am selben Tage unaufhörlich damit zu üben .
War ihr Ziel doch groß , wenn sie die Prüfung zur Feuerschwester bestanden hatte , wollte sie zur Mutter zurück kehren und ihr beweisen , dass sie kein Fehler gewesen war und eine ehrenvolle Kämpferin so wie auch Priesterin werden .
Einmal hatte sie ihrer Lehrmeisterin davon erzählt , doch diese hatte zu diesen Plänen nur traurig genickt , wahrscheinlich wusste sie bereits zu dem Zeitpunkt , dass ihr Schützling zwar eine Große Kriegerin sein würde und einmal in aller Munde sein würde , aber nie von der Mutter akzeptiert und nie Eine Hohepriesterin.
Mit ein wenigen Trockenübungen und viel Theorie ging das erste Jahr zu ende , das Feuerauge hätte sie schon jetzt zur Prüfung zu lassen können , ließ es aber doch bleiben , weil sie wusste , dass Shan zwar soweit war , aber noch viel zu jung war .
Drei Jahre musste sie noch warten , bis sie wieder ihrer Mutter gegenüber treten konnte .

Im zweiten Jahr ging es genauso zu , wie im ersten und es stellte sich eine gewisse Routine bei Shannyira und ihrer Meisterin ein ,
aber nie eine solche Rountine , dass es langweilig wäre .
Oh nein , mit Shannyira , der dunkeln Schlange konnte einem selten langweilig werden.


Es war an einem Tag , als die Sonne wie eine Münze am Himmel aufging , als hätte sie dort jemand verloren .
Shannyira hatte von ihrer Lehrerin die Erlaubnis bekommen in die Stadt zu gehen und sich dort zu vergnügen .
So ging die Junge Frau mit dem Langstock in der rechten Hand hinaus in die Stadt , um sich dort ein wenig umzusehen und das Leben kennen zu lernen , so wie alle anderen es sahen und lebten .
Hin und wieder sprang Shan in die Höhe wie ein junges Reh, das voller Vorfreude auf das Neue in dieser welt war , doch diese Freude würde dem jungen Mädchen bald vergehen . Mittlerweile war die kleine Zwölf Jahre und nur noch zwei Jahre davon entfährt , ihrer Mutter zu beweisen , dass sie eine gute Kriegerin war .


Shan gelang auf ihrem Weg an ein Wirtshaus , das Wirtshaus <>.
Da sie gerade etwas Durst hatte , trat sie ein und bat um einen Schluck Wasser , den man ihr auf sofortige Bezahlung dann auch brachte .
Mit dem Becher in der Hand setzte sich Shannyira in eine Ecke des Schankraumes und starrte die Wand eine ganze Zeitlang an .
Sie wollte gerade auf stehen und gehen , als ein schwere Hand auf ihre Schulter niedersank und sie wieder mit sanfter Gewalt auf den Stuhl drückte und sich dann ihr gegenüber hin setzte.
Ein Lächeln lag auf dem bleichen Gesicht des Fremden und er nahm Shans kleine hand in die Seine , als er sie ansah und sanft über ihre Finger strich .
„Was bist du , wenn du keine Elbe bist , Kleines ?“
Shan sah den Fremden verwirrt an , warum Elbe ? sie war doch eine Amazone !
„ Ich verstehe nicht , wovon ihr Sprecht , Mein Herr.
Ich bin hier um zur Feuerschwester ausgebildet zu werden !“
Der Elb, mit den weißscheinenden Haaren lachte laut auf und sah sie gutmütig an .
„ So dann bist du wohl zu einem Teil ein Elb , zum anderen Eine Amazone “
Er schob ihr einen Teller mit wasser hin , der wie ein Spiegel wirkte und als Shannyira sich darüber beugte und der Fremde ihr vorsichtig die Haare fort strich , fuhr sie erschrocken zusammen , und strich sich fast ungläubig über die schönen spitzen Ohren , dann Sah sie den Elben an , es war kaum zu leugnen , dass sie dem Mann ähnlich sah .
„ Interessant nicht wahr ? “
Mit diesen Worten stand der Fremde auf und verließ den Schankraum .
„Halten warten sie doch ! Woher ...?“
Doch der Fremde war schon außer Reichweite und Shan sank zurück auf ihren Stuhl und starrte noch einmal in die ruhige Wasseroberfläche.
Sie sah wie Tränen über ihre Wange liefen .

Doch dann hielt sie hier nichts mehr , nichts mehr an diesem Ort , der für sie plötzlich wie die Hölle selbst wirkte.
Sie sprang auf , wobei ducrh die Wucht des Aufsprungs die Schale umgekippt wurde und sich das Wasser auf der Oberfläche des Tisches verteilte .

Shannyira lief und lief so schnell sie konnte , die Langstock in der rechten Hand mit eben der selben , wischte sie sich die Tränen fort .
Hasste die Mutter sie deswegen , weil in ihr ein Elb schlummerte ?
Weil sie anders war als die Mutter ?

Immer mehr tränen rannen dem Mädchen über die Wange und langsam begann sie zu verstehen , sie wollte nicht mehr nach Hause , am liebsten wäre sie immer bei ihrer Lehrmeisterin geblieben , wenn sie doch bloß nicht zurück zur Mutter musste ...
Davor hatte sie eine solch große Angst bekommen , seit der Fremde sie darauf angesprochen hatte .
Langsam legte sich die Nacht auf die Stadt , doch Shan wollte nicht zurück , aber bald würden sie die Tore schließen und wenn jemand sie erwischte , musste sie bis zum morgigen Tage in den Hungerturm und das wollte sie noch weniger .
Hatte die Meisterin das alles gewusst ?
Hatte sie ihr es verschwiegen , weil sie Angst um sie hatte ?

Als Shannyira durch die Tür des Hauses ihrer Meisterin trat , war es schon längst dunkel und in keinem der Zimmer brannte mehr nicht ,
so schlich sich das Mädchen hinauf in das ihrige ohne bemerkt zu werden und wenn sie ehrlich gewesen wäre ,hätte sie sich gewünscht , dass sie mit jemanden hätte reden können , aber sie konnte die Meisterin nicht auf wecken , dass verstieß gegen die Regeln .
So schmiss sie sich mit voller Wucht auf das alte Holzbett in ihrer kleinen Dachkammer und schluchzte in das Kissen , was mit Stroh gefüllt war .
Es war weit nach Mitternacht als Shan sich in den Schlaf geweint hatte und in einen sehr unruhigen Schlaf verfiel ...


Am nächsten Morgen wachte Shannyira auf und die Meisterin stand neben ihrem Bett , auf ihrem Gesicht lag Güte und dennoch etwas wie trauer . Sie sah die junge Frau mitleidig an und setzte sich neben sie auf das Bett , was unter dem Gewicht der beiden mitleiderregend zu Knarren begann .
„Nun weißt du es also . “
Sie sah ihre Schülerin mit einem Blick an , der Güte und Mitleid vereinte .
„Ich konnte es dir nicht sagen , du weißt vermutlich , was es bedeutet , wenn rauskommt wessen Nachfahre du bist. Du wirst ausgestoßen werden und man wird dich nie wieder in einen Stamm der Amazonen auf nehmen , auch für das Volk der Elben bist du nicht rein genug , auch sie werden dich von sich stoßen , aber ich denke , du wirst dein Glück finden .“

Mit diesen Worten stand sie auf und sah noch einmal über die Schulter . „Du wirst es schaffen , da bin ich sicher !“

Shan starrte ihr nach und ihre Augen weiteten sich , sie wusste , dass die Meisterin recht hatte.


Die Jahre vergingen schneller und es würde nicht mehr lange dauern , bis Shan die Prüfung zur Feuerschwester machen würde .
Die Prüfung war für die Junge frau nicht sonderlich schwer , aber dennoch hatte sie es schwer sich zu konzentrieren und die Aufgabe zu erfüllen .
Shannyira sah mit Angst und Schrecken dem Tag entgegen , an dem sie zurück zu der Mutter musste .
Und eben dieser Moment war nun gekommen , sie musste sich von ihrer Lehrmeisterin Feuerauge verabschieden .
Diese schenkte ihr zum Abschied den Langstock, mit dem sie so gut hatte umgehen können .


Sie hatte zwei Tage Zeit um zum Tal von Machtnabay zu kommen und sich auf die Reifeprüfung vorzubereiten , auf ihrer Reise passierte nicht allzu viel und immer wenn Shann an ein Gewässer kam, setzte sie sich an eben dieses und starrte ihre Gesichtszüge und die spitzen elbischen Ohren an .

Es war schon die Nacht des zweiten Tages als Shannyira an ihrer Heimatstätte ankam.
Sie blieb an den beiden Steinen , die den Eingang zum Tal makierten, stehen- Ihre Blicke glitten über das Tal und Shannyira vermochte nicht mehr zu Atmen .
So sehr schnürrte die Angst ihr die Kehle zu . Ihre Gedanken flogen zurück an die Vergangenheit , an die Meisterin , die sie zur Feuerschwester ausgebildet hatte und an den Fremden , der ihr das gesagt hatte , was sie nie im Leben vergessen würde ......

Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und sie spürte einen leisen Windhauch an ihrem Ohr und eine Stimme , die ihr etwas zuflüsterte . \"Willkommen zu hause , mein Kind \"

Es war ihre Mutter und Shannyira zuckte so erschrocken zusammen , dass sie ihr fast den Langstock in den Bauch gerammt hätte, konnte sich aber gerade noch rechtzeitig zurücknehmen .
Die Mutter setzte an um zu reden ,doch Shannyira schnitt ihr das Wort ab .
\" Wie konntest du es mir all die Jahre verheimlichen ? Wie konntest du es wagen mir nicht davon zu erzählen , dass mein Vater ein Elb war ?\"
Pashewa sah die Tochter mit einem Blick , der mehr von Hass als von Liebe zeugte .

\" Du warst nie eine von uns . Nie eine der Amazonen , du warst nie das Mädchen , was ich lieben wollte , aber ich musste es . Du, dunkele Schlange , schönheit der Wildnis , bist deinem Vater so ähnlich , dass es mich an Wut und Hass überkommt , wenn ich dich sehe.\"

Bei diesen Worten packte die Mutter , die Tochter , die sie einmal so geliebt hatte , grob beim Arm und zog sie fort in die Mitte des Tales Machnabay. Shannyira stieg ein Beißender Geruch in die Nase und sie rümpfte sie ganz verwirrt die Nase .
Ihre schwarzen Haare hingen ihr in Strähnen ins Gesicht als die Mutter ihren Kopf grob auf den Opferstein legte und ihr etwas kaum hörbares ins Ohr flüsterte \" Keine Angst mein Kind , der Tod ist dir noch nicht vergönnt \"
Ein Feuer brennt neben dem Opferstein warm, doch war es keine Schöne wärme .... , Die Mutter taucht einen glühenden spitzen Nagel in das Feuer , rot verfärbt sich das Eisen und langsam hebt sie den Nagel und drückt der Tochter den ersten Strich auf das wunderschöne , bleiche Gesicht ....
Die rechte Wange würde diese Tättowierung verzieren und dennoch war es eine Strafe ,
die Tättowierung der Ausgestoßenen wollte niemand tragen , auch Shannyira nicht , aber dennoch war sie wenige jahre später stolz darauf .
Es war schmerzhaft und doch entrann kein Ton ihrer Kehle .
Sie lag da auf dem Opferstein ohne etwas zu sagen ......
Nur die Zähne hatte sie aufeinander gebissen .
Aber sie schwieg wie ein Grab .
Dann ließen die Frauen von ihr ab und ließen sie dort auf ihrem Steine liegen , Shannyira traute sich nicht zu bewegen , das Blut rann in dünnen Strichen über die Wange .
Als die Junge Frau aufstand schwankte sie , wie vom Wind ageschubst , dennoch wankte sie weiter zu dem Ausgang des Tales , Shan war bewusst , dass sie sich nie wieder in irgendeinem Amazonen Dorf blicken lassen könnte.
Und dennoch empfand sie keine Trauer , es war ihr eher wie eine Erlösung :
Sie konnte frei leben , wie ein Mann , wenn auch vogelfrei .
Dort wo sie hinkam würde man sie achten , vielleicht nicht ganz freiwillig , aber dennoch
und noch ein paar andere Gedanken gingen der jungen Frau durch den Kopf ...

Langsam ging am Ostende des Tales die Sonne auf und tauchte alles in ihr schimmerndes Rot .
Wunderschön sah das Tal aus , wie es so da lag im gleißenden Sonnenlicht .....

Erst jetzt kamen ihr die Tränen , alles wofür sie gekämpft hatte , war verloren .
Das war von Anfang an bestimmt gewesen .
War es Schicksal oder von der Mutter bestimmt ?
Shannyira sah noch ein Weile auf das Schöne Bild , was sich ihr bot herab , nur um sich dann mit tränen in den Augen umzudrehen und so schnell sie konnte fortzulaufen .
so schnell und so weit sie ihre Füße trugen ......
 

ViktorS

Mitglied
Hi,

leider bin ich bei deinem Text immer wieder über fehlende Buchstaben und Rechtschreibfehler gestolpert. Hast du die Möglichkeit diesen Text noch einmal in einem Textprogramm, mit Rechtschreibprüfung, zu überarbeiten? Wenn nicht, kann ich dir auch einiges so sagen, würde halt nur ein wenig mehr Mühe kosten. Hast du dies erledigt, kann ich dir auch noch mehr zu diesem, nicht uninteressanten Text, sagen.

Gruß Viktor
 

Nihrys

Mitglied
Schon viele Geburten hatte die Priesterin der nördlichen Amazonen hinter sich, doch jedes Mal gebar sie einen Jungen und jedes Mal wurde dieser mit der selben Zeremonie getötet. Es war schwer für die Priesterin, aber so waren die Regeln ihres Stammes und so würden sie bleiben.
Doch in dieser Nacht war vieles anders.
Der Schrei eines Säuglings ertönte durch die Wälder und brach sich an den Bäumen. Dieses Mal war es ein Mädchen, das so laut schrie.
Diesmal würde sie ihr eigen Fleisch und Blut groß ziehen können und musste es nicht, wie alle die anderen töten...
Sie war überaus glücklich über diese Wendung des Schicksals hatten es die Götter doch einmal gut mit ihr gemeint und ihr ein Mädchen geschenkt.
Die kleine Hand des Mädchens legte sich um ihre Finger und ein Lächeln huschte über das Gesicht der seligen Mutter, die den Namen Pashewa trug.
Ihr fielen von Anfang an die merkwürdig dunkeln Augen auf, die ihre Tochter hatte. Sie wirkten fast pupillenlos und schwarz. Schon jetzt zeigte sich ein rötlicher Haaransatz auf dem fast noch kahlen Kopfe.
Doch es jagte der Mutter immer wieder einen Schauer über den Rücken:

Dieses Kind würde einmal ihren Posten als Hohepriesterin übernehmen und Kämpfen wie ein Mann.
Oh ja. Shanghai , dunkle Schlange wollte sie sie nennen .
Das war ein guter Name für eine solch hohe Aufgabe.
Ja, das war es.
Shannyira.Shannyira. Du Dunkle Schlange .
Du Schönheit der Wildnis.
Meine Tochter.
Sie ließ den Namen auf der Zunge zerfließen immer wieder. So Glücklich war sie.

Noch ahnte die so selige Priesterin nicht, dass Shanghai nie ihre Aufgabe übernehmen würde .
Nie!
Der Regen lag noch über dem Tal der vergessenen Sterne , doch die Nacht verblasste , so als ob der Regen ihren Saum ausgewaschen hätte ...

Pashewa trat aus dem hölzernen Haus , welches in der Mitte der kleinen Siedlung stand .
Es roch noch immer nach dem frischen Regen und hin und wieder fielen ein paar Tropfen von den Bäumen , doch Pashewa war erfreut , denn in der letzten , gewitterschweren Nacht hatte das Schicksal ihr eine Tochter geschenkt .
Nun hielt sie den Säugling hoch und erhob die Stimme :
„Die Nacht war stürmisch und gewitterig . Doch dem Kind , dass ich hier in meinen Armen halte , soll das nicht schaden.
Denn sie , meine Tochter , ist nun für alle Zeiten ein Gewitterkind !
Ich will sie Shanghai , die dunkele Schlange nennen !“

Pashewa hielt den Säugling noch eine Ganze zeitlang hoch , dann küsste sie ihn auf die Stirn und drehte sich zum Gehen um . Ihr langes , schwarzes Haar wehte im Wind , als sie wieder ins Haus eintrat und sich auf einen alten Schemel fallen lies .
Sie war eine Frau mittleren Alters , groß und schlank gewachsen , in deren schwarzen Haar man schon einige graue Strähnen erkennen konnte , mit einer dieser Strähnen spielte nun das Kind .
Das Kleine hatte nicht viel Ähnlichkeit mit sein Mutter , zu aller erst waren da die spitzen Ohren , die so sehr an den elbischen Vater des Kindes erinnerten .
Und die großen dunkelblauen Augen , die kühl wirkten .
Eben diese Augen sahen sie jetzt groß und traurig an , ob das Kleine etwas vermisste ?
Pashewa ´s Blick ruhte auf ihrer Tochter , nie würde sie sie gehen lassen .
Nie im Leben würde sie ihre Tochter gehen lassen , nach alle den Jahren der Hoffnung .
Aber es war auch nicht zu verleugnen , dass der elbische Anteil in ihrem noch pausbäckigem Gesicht hoch war .
Die spitzen Ohren , die harten Gesichtszüge ...
Pashewa wusste , dass sie sich nicht mit diesem Elfen hätte einlassen dürfen , es war schlicht ein Fehler gewesen.
Aber sie hatte jetzt eine Tochter , was wollte sie mehr ?
Ihr standen Tränen in den Augen , während sie auf das nun friedlich Schlafende Mädchen .
Bis sie auf das Gesicht eben dieses fielen .
Die Gedanken der Hohenpriesterin huschten hin und her , sie konnte sich kaum noch freuen .
Wusste sie doch , dass es gegen die Gesetze ihre Volkes war , etwas mit einem Elfen anzufangen und das auch noch in reiner Liebe.
Wahrlich Shannyira war ein Kind der Liebe , dass wusste sie tief in ihrem Innern doch .
Aber gerade diese Liebe war ja das schlimme .
Nochmals sah sie auf ihre Tochter herunter , strich ihr über das Haar , was schon in Ansätzen vorhanden war , und legte sie in das hölzerne Bett , deckte sie mit dem Leder zu und setzte sich neben das Bett .
Immer noch liefen ihr Tränen über die Wangen, doch dann besann sie sich und ging hinaus in den Wald um Holz zu suchen , für die Taufe mit der Asche ....
Als sie wieder aus dem Wald herausgestürmt kam , bedeckte die Nacht das Tal der vergessenen Sterne sanft mit ihrer Decke .
Auf Zehenspitzen betrat die Hohepriesterin das Zimmer , um ihre Tochter nicht zu wecken .
Die Schale in der sie das Holz zu Asche bereitete stand auf dem Boden auf einem Teppich . Pashewa kniete neben der Schale nieder und goss ein wohlriechendes Öl darüber , dann zündete sie das Häufchen Holz in der Schale an und der Rauch stieg empor an die Decke der kleinen Holzhütte .
Das Holz wurde zu Asche , wie auch die Menschen es irgendwann werden .
Dann hob sie die Schale mit dem Aschehaufen darin vom Boden auf und ging an das Lager ihres Kindes .
Sie drehte den Kopf des Kindes zu ihr und biss sich auf die Zunge .
Ihre Finger tauchten in die Asche , um dann zur Stirn des Kindes zu wandern .
Der verbrannte Staub blieb an der Stirn des Kindes hängen und bildete so das Bild des Halbmondes , wie bei jeder Neugeborenen Amazone .

Mit den geschwärzten Finger strich sie noch einmal über das rosige Gesicht des Säuglings , dann drehte sie sich um und verließ die Hütte , nur um draußen mit der Nacht zu verschmelzen .



Shannyira wuchs in dem Dorf der Amazonen sehr geborgen auf , bis zu ihrem 8 Lebensjahr sehr geborgen auf .
Die meisten der Kriegerinnen und Priesterinnen liebten die Kleine und das zeigten sie ihr auch , war sie doch das einzige Kind , was im Dorf der Amazonen des Tals Machtnabay , zu sehen war .
Die Einzige , die ihr Hass entgegenbrachte , war die Mutter , die doch noch nach ihrer Geburt so fürsorglich mit der Kleinen umgegangen war , jedoch merkte die Hohepriesterin , dass die Gene des Elfen bei ihrer Tochter immer mehr durch kamen .
Pashewa fiel es von Tag zu Tag schwerer ihre Tochter , über die sie sich so gefreut hatte , anzusehen geschweige denn mit ihr zu reden. Wobei der Hass gegen ihrer Tochter ihr selbst so unverständlich war, konnte sie ihn nicht unterdrücken.
Sie erinnerte sie sosehr an ihren Elf .... Immer mehr wurden die Erinnerungen geschürt , wenn sie die Tochter sah .
Und so wurde ein Dämon in ihr geborener , sie begann die Tochter zu hassen , ohne dass diese verstand warum .
Aber das konnte sie vermutlich auch gar nicht mit ihren noch so jungen Jahren ....
Dieser Hass ging soweit , dass sie die Tochter als Fehler bezeichnet , so laut schrie sie es durchs Dorf , dass alle der Anwesenden Kriegerinnen und Priesterinnen es hörten .
Meistens flüchtete Shannyira dann zu einer alten Priesterin .


Dies ging bis zu ihrem 8 Geburtstag so , genau vier Jahre vor ihrer Reife .....
Denn an eben diesem bereits erwähnten Tag , schickte die Hohepriesterin Shanghai in die Stadt , damit sie in eben dieser die vier Jahre währende Ausbildung zur Feuerschwester absolvierte .
Shannyira geriet an eine Harte, aber auch gütige Lehrerin , die sich ihr mit dem Namen Feuerauge vorstellte .
Sie stand noch am Anfang ihrer Ausbildung , als ihre Lehrerin eine besondere Gabe an ihr bemerkte .
Shanghai die dunkele Schlange , besaß die Macht das Feuer zu bändigen , in ihrer Nähe wurden selbst die wildesten Flammen zu schnurrenden Flämmchen .
Doch ihre Schülerin schien das wenig zu stören , den Shan war es gewohnt , dass sie das Feuer bändigen konnte .....


So fuhr die Alte Meisterin fort ihr die regeln des Kampfes beizubringen , denn es ist das wichtigste , dass eine Feuerschwester Im Kampfe mit Schwert immer die Ehre bewahrte .
Doch bald merkte sie , dass Shannyira an ihrem Schwert keinen sonderlich großen Gefallen fand und so brachte die Meisterin ihr einen Langstock mit ,
von einem ihrer vielen Ausflüge in das Fremden Land .....
Die junge Schülerin strahlte als sie den Langstock erblickte und begann noch am selben Tage unaufhörlich damit zu üben .
War ihr Ziel doch groß , wenn sie die Prüfung zur Feuerschwester bestanden hatte , wollte sie zur Mutter zurück kehren und ihr beweisen , dass sie kein Fehler gewesen war und eine ehrenvolle Kämpferin so wie auch Priesterin werden .
Einmal hatte sie ihrer Lehrmeisterin davon erzählt , doch diese hatte zu diesen Plänen nur traurig genickt , wahrscheinlich wusste sie bereits zu dem Zeitpunkt , dass ihr Schützling zwar eine Große Kriegerin sein würde und einmal in aller Munde sein würde , aber nie von der Mutter akzeptiert und nie Eine Hohepriesterin.
Mit ein wenigen Trockenübungen und viel Theorie ging das erste Jahr zu ende , das Feuerauge hätte sie schon jetzt zur Prüfung zu lassen können , ließ es aber doch bleiben , weil sie wusste , dass Shan zwar soweit war , aber noch viel zu jung war .
Drei Jahre musste sie noch warten , bis sie wieder ihrer Mutter gegenüber treten konnte .

Im zweiten Jahr ging es genauso zu , wie im ersten und es stellte sich eine gewisse Routine bei Shanghai und ihrer Meisterin ein ,
aber nie eine solche Routine , dass es langweilig wäre .
Oh nein , mit Shannyira , der dunkeln Schlange konnte einem selten langweilig werden.


Es war an einem Tag , als die Sonne wie eine Münze am Himmel aufging , als hätte sie dort jemand verloren .
Shannyira hatte von ihrer Lehrerin die Erlaubnis bekommen in die Stadt zu gehen und sich dort zu vergnügen .
So ging die Junge Frau mit dem Langstock in der rechten Hand hinaus in die Stadt , um sich dort ein wenig umzusehen und das Leben kennen zu lernen , so wie alle anderen es sahen und lebten .
Hin und wieder sprang Shan in die Höhe wie ein junges Reh, das voller Vorfreude auf das Neue in dieser Welt war , doch diese Freude würde dem jungen Mädchen bald vergehen . Mittlerweile war die kleine Zwölf Jahre und nur noch zwei Jahre davon entfährt , ihrer Mutter zu beweisen , dass sie eine gute Kriegerin war .


Shan gelang auf ihrem Weg an ein Wirtshaus , das Wirtshaus <zum See>.
Da sie gerade etwas Durst hatte , trat sie ein und bat um einen Schluck Wasser , den man ihr auf sofortige Bezahlung dann auch brachte .
Mit dem Becher in der Hand setzte sich Shannyira in eine Ecke des Schankraumes und starrte die Wand eine ganze Zeitlang an .
Sie wollte gerade auf stehen und gehen , als ein schwere Hand auf ihre Schulter niedersank und sie wieder mit sanfter Gewalt auf den Stuhl drückte und sich dann ihr gegenüber hin setzte.
Ein Lächeln lag auf dem bleichen Gesicht des Fremden und er nahm Shans kleine Hand in die Seine , als er sie ansah und sanft über ihre Finger strich .
„Was bist du , wenn du keine Elbe bist , Kleines ?“
Shan sah den Fremden verwirrt an , warum Elbe ? sie war doch eine Amazone !
„ Ich verstehe nicht , wovon ihr Sprecht , Mein Herr.
Ich bin hier um zur Feuerschwester ausgebildet zu werden !“
Der Elf, mit den weißscheinenden Haaren lachte laut auf und sah sie gutmütig an .
„ So dann bist du wohl zu einem Teil ein Elf , zum anderen Eine Amazone “
Er schob ihr einen Teller mit Wasser hin , der wie ein Spiegel wirkte und als Shannyira sich darüber beugte und der Fremde ihr vorsichtig die Haare fort strich , fuhr sie erschrocken zusammen , und strich sich fast ungläubig über die schönen spitzen Ohren , dann sah sie den Elfen an , es war kaum zu leugnen , dass sie dem Mann ähnlich sah .
„ Interessant nicht wahr ? “
Mit diesen Worten stand der Fremde auf und verließ den Schankraum .
„Halten warten sie doch ! Woher ...?“
Doch der Fremde war schon außer Reichweite und Shan sank zurück auf ihren Stuhl und starrte noch einmal in die ruhige Wasseroberfläche.
Sie sah wie Tränen über ihre Wange liefen .

Doch dann hielt sie hier nichts mehr , nichts mehr an diesem Ort , der für sie plötzlich wie die Hölle selbst wirkte.
Sie sprang auf , wobei durch die Wucht des Aufsprungs die Schale umgekippt wurde und sich das Wasser auf der Oberfläche des Tisches verteilte .

Shannyira lief und lief so schnell sie konnte , die Langstock in der rechten Hand mit eben der selben , wischte sie sich die Tränen fort .
Hasste die Mutter sie deswegen , weil in ihr ein Elf schlummerte ?
Weil sie anders war als die Mutter ?

Immer mehr Tränen rannen dem Mädchen über die Wange und langsam begann sie zu verstehen , sie wollte nicht mehr nach Hause , am liebsten wäre sie immer bei ihrer Lehrmeisterin geblieben , wenn sie doch bloß nicht zurück zur Mutter musste ...
Davor hatte sie eine solch große Angst bekommen , seit der Fremde sie darauf angesprochen hatte .
Langsam legte sich die Nacht auf die Stadt , doch Shan wollte nicht zurück , aber bald würden sich die Tore schließen und wenn jemand sie erwischte , musste sie bis zum morgigen Tage in den Hungerturm und das wollte sie noch weniger .
Hatte die Meisterin das alles gewusst ?
Hatte sie ihr es verschwiegen , weil sie Angst um sie hatte ?

Als Shannyira durch die Tür des Hauses ihrer Meisterin trat , war es schon längst dunkel und in keinem der Zimmer brannte mehr nicht ,
so schlich sich das Mädchen hinauf in das ihrige ohne bemerkt zu werden und wenn sie ehrlich gewesen wäre ,hätte sie sich gewünscht , dass sie mit jemanden hätte reden können , aber sie konnte die Meisterin nicht aufwecken , dass verstieß gegen die Regeln .
So schmiss sie sich mit voller Wucht auf das alte Holzbett in ihrer kleinen Dachkammer und schluchzte in das Kissen , was mit Stroh gefüllt war .
Es war weit nach Mitternacht als Shan sich in den Schlaf geweint hatte und in einen sehr unruhigen Schlaf verfiel ...


Am nächsten Morgen wachte Shannyira auf und die Meisterin stand neben ihrem Bett , auf ihrem Gesicht lag Güte und dennoch etwas wie Trauer . Sie sah die junge Frau mitleidig an und setzte sich neben sie auf das Bett , was unter dem Gewicht der beiden mitleiderregend zu Knarren begann .
„Nun weißt du es also . “
Sie sah ihre Schülerin mit einem Blick an , der Güte und Mitleid vereinte .
„Ich konnte es dir nicht sagen , du weißt vermutlich , was es bedeutet , wenn rauskommt wessen Nachfahre du bist. Du wirst ausgestoßen werden und man wird dich nie wieder in einen Stamm der Amazonen auf nehmen , auch für das Volk der Elfen bist du nicht rein genug , auch sie werden dich von sich stoßen , aber ich denke , du wirst dein Glück finden .“

Mit diesen Worten stand sie auf und sah noch einmal über die Schulter . „Du wirst es schaffen , da bin ich sicher !“

Shan starrte ihr nach und ihre Augen weiteten sich , sie wusste , dass die Meisterin recht hatte.


Die Jahre vergingen schneller und es würde nicht mehr lange dauern , bis Shan die Prüfung zur Feuerschwester machen würde .
Die Prüfung war für die Junge frau nicht sonderlich schwer , aber dennoch hatte sie es schwer sich zu konzentrieren und die Aufgabe zu erfüllen .
Shannyira sah mit Angst und Schrecken dem Tag entgegen , an dem sie zurück zu der Mutter musste .
Und eben dieser Moment war nun gekommen , sie musste sich von ihrer Lehrmeisterin Feuerauge verabschieden .
Diese schenkte ihr zum Abschied den Langstock, mit dem sie so gut hatte umgehen können .


Sie hatte zwei Tage Zeit um zum Tal von Machtnabay zu kommen und sich auf die Reifeprüfung vorzubereiten , auf ihrer Reise passierte nicht allzu viel und immer wenn Shan an ein Gewässer kam, setzte sie sich an eben dieses und starrte ihre Gesichtszüge und die spitzen elbischen Ohren an .

Es war schon die Nacht des zweiten Tages als Shanniyra an ihrer Heimatstätte ankam.
Sie blieb an den beiden Steinen , die den Eingang zum Tal makierten, stehen- Ihre Blicke glitten über das Tal und Shanghai vermochte nicht mehr zu Atmen .
So sehr schnürte die Angst ihr die Kehle zu . Ihre Gedanken flogen zurück an die Vergangenheit , an die Meisterin , die sie zur Feuerschwester ausgebildet hatte und an den Fremden , der ihr das gesagt hatte , was sie nie im Leben vergessen würde ......

Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und sie spürte einen leisen Windhauch an ihrem Ohr und eine Stimme , die ihr etwas zuflüsterte . "Willkommen zu hause , mein Kind "

Es war ihre Mutter und Shannyira zuckte so erschrocken zusammen , dass sie ihr fast den Langstock in den Bauch gerammt hätte, konnte sich aber gerade noch rechtzeitig zurücknehmen .
Die Mutter setzte an um zu reden ,doch Shanghai schnitt ihr das Wort ab .
" Wie konntest du es mir all die Jahre verheimlichen ? Wie konntest du es wagen mir nicht davon zu erzählen , dass mein Vater ein Elf war ?"
Pauschale sah die Tochter mit einem Blick , der mehr von Hass als von Liebe zeugte .

" Du warst nie eine von uns . Nie eine der Amazonen , du warst nie das Mädchen , was ich lieben wollte , aber ich musste es . Du, dunkele Schlange , Schönheit der Wildnis , bist deinem Vater so ähnlich , dass es mich an Wut und Hass überkommt , wenn ich dich sehe."

Bei diesen Worten packte die Mutter , die Tochter , die sie einmal so geliebt hatte , grob beim Arm und zog sie fort in die Mitte des Tales Machtnabay. Shannyira stieg ein Beißender Geruch in die Nase und sie rümpfte ganz verwirrt die Nase .
Ihre schwarzen Haare hingen ihr in Strähnen ins Gesicht als die Mutter ihren Kopf hart auf den Opferstein stieß und ihr etwas kaum hörbares ins Ohr flüsterte " Keine Angst mein Kind , der Tod ist dir noch nicht vergönnt "
Ein Feuer brannte neben dem Opferstein warm, doch war es keine Schöne wärme .... , Die Mutter tauchte einen glühenden spitzen Nagel in das Feuer , rot verfärbt sich das Eisen und langsam hebt sie den Nagel und drückte der Tochter den ersten Strich auf das wunderschöne , bleiche Gesicht ....
Die rechte Wange würde diese Tätowierung verzieren und dennoch war es eine Strafe ,
die Tätowierung der Ausgestoßenen wollte niemand tragen , auch Shanghai nicht , aber dennoch war sie wenige Jahre später stolz darauf .
Es war schmerzhaft und doch entrann kein Ton ihrer Kehle .
Sie lag da auf dem Opferstein ohne etwas zu sagen ......
Nur die Zähne hatte sie aufeinander gebissen .
Aber sie schwieg wie ein Grab .
Dann ließen die Frauen von ihr ab und ließen sie dort auf ihrem Steine liegen , Shanghai traute sich nicht zu bewegen , das Blut rann in dünnen Strichen über die Wange .
Als die Junge Frau aufstand schwankte sie , wie vom Wind ageschubst , dennoch wankte sie weiter zu dem Ausgang des Tales , Shan war bewusst , dass sie sich nie wieder in irgendeinem Amazonen Dorf blicken lassen könnte.
Und dennoch empfand sie keine Trauer , es war ihr eher wie eine Erlösung :
Sie konnte frei leben , wie ein Mann , wenn auch vogelfrei .
Dort wo sie hinkam würde man sie achten , vielleicht nicht ganz freiwillig , aber dennoch
und noch ein paar andere Gedanken gingen der jungen Frau durch den Kopf ...

Langsam ging am Ostende des Tales die Sonne auf und tauchte alles in ihr schimmerndes Rot .
Wunderschön sah das Tal aus , wie es so da lag im gleißenden Sonnenlicht .....

Erst jetzt kamen ihr die Tränen , alles wofür sie gekämpft hatte , war verloren .
Das war von Anfang an bestimmt gewesen .
War es Schicksal oder von der Mutter bestimmt ?
Shannyira sah noch ein Weile auf das Schöne Bild , was sich ihr bot herab , nur um sich dann mit tränen in den Augen umzudrehen und so schnell sie konnte fortzulaufen .
so schnell und so weit sie ihre Füße trugen ......
 

ViktorS

Mitglied
Wow du hast es echt überarbeitet. Ok ich mache dir einen Vorschlag, es sind noch einige Fehler drin. Ich mache mir die Mühe und korrigiere sie, dafür schaust du dir noch mal meine Kurzgeschichte an. Habe kein Erbarmen mit mir. Wie findest du das?
 

FrankK

Mitglied
Hallo Nihrys
Zunächst ein herzliches „Willkommen auf der Leselupe“
Deine Geschichte „hat was“, nur läuft das Kopfkino leider überhaupt nicht rund.

Du musst dringend noch einmal alles überarbeiten.
Schau Dir mal alleine die Namensgebung an:

Shanghai / Shannyira / Shan sind ein und dieselbe Person? Die Tochter der Hohepriesterin? Es scheint, als hättest Du die Namen durcheinander gebracht („Shanghai“ ist nicht sehr glücklich gewählt).
Die Hohepriesterin nennst Du zu Anfang „Pashewa“, später „Pauschale“.

Das sieht (im Vergleich zur Vorgängerversion) stark nach einer „übereifrigen Rechtschreib-Korrektur-Automatik“ aus. Nimm es als gegeben hin:
Gerade mit „erfundenen Namen“ kommt kein Korrekturprogramm klar. Keine „Automatik“ kann erkennen, was Du uns sagen willst.
Leider ist auch die Zeichensetzung ein wenig durcheinander. Normalerweise stören mich Rechtschreibfehler relativ wenig, hier solltest Du aber doch noch einmal Hand anlegen.

Es gibt auch noch jede Menge verwirrende/holprige Sätze, die es unbedingt zu bereinigen gilt:
Ihr fielen von Anfang an die merkwürdig dunkeln Augen auf, die ihre Tochter hatte. Sie wirkten fast pupillenlos und schwarz. Schon jetzt zeigte sich ein rötlicher Haaransatz auf dem fast noch kahlen Kopfe.
Später beziehst Du Dich nur noch auf die Form der Ohren, welche hier nicht erwähnt werden.

Noch ahnte die so selige Priesterin nicht, dass Shanghai nie ihre Aufgabe übernehmen würde .
Nie!
Zu früh verrätst Du hier, dass nicht alles so laufen wird, wie es sich die Hohepriesterin vorstellt. Überflüssigerweise nimmst Du bereits hier einen Großteil der mögliche Spannung weg. Das zweite „Nie!“ ist eine überflüssige Wiederholung.

Der Regen lag noch über dem Tal der vergessenen Sterne , doch die Nacht verblasste , so als ob der Regen ihren Saum ausgewaschen hätte ...
Das ist ja fast pure Poesie. Dieser Satz hat eine bessere Positionierung verdient, als hinter dem „überflüssigen“ Spannungseinbruch.

„Halten warten sie doch ! Woher ...?“
„Halt, warten sie doch! Woher ...?“

Shannyira lief und lief so schnell sie konnte , die Langstock in der rechten Hand mit eben der selben , wischte sie sich die Tränen fort .
Umformulierung nötig.

Als Shannyira durch die Tür des Hauses ihrer Meisterin trat , war es schon längst dunkel und in keinem der Zimmer brannte mehr nicht ,
so schlich sich das Mädchen hinauf in das ihrige ohne bemerkt zu werden und wenn sie ehrlich gewesen wäre ,hätte sie sich gewünscht , dass sie mit jemanden hätte reden können , aber sie konnte die Meisterin nicht aufwecken , dass verstieß gegen die Regeln .
Bandwurmsatz, entflechten und umformulieren.

Shan starrte ihr nach und ihre Augen weiteten sich , sie wusste , dass die Meisterin recht hatte.
„Ihre Augen weiteten sich“ wird durch das „nachstarren“ schon indirekt gezeichnet.

Es war schon die Nacht des zweiten Tages als Shanniyra an ihrer Heimatstätte ankam.
Besser:
„Bereits die zweite Nacht brach an …“ oder ähnlich

Sie blieb an den beiden Steinen , die den Eingang zum Tal makierten, stehen- Ihre Blicke glitten über das Tal und Shanghai vermochte nicht mehr zu Atmen .
Auch mal die Zeichensetzung korrigiert:
Sie blieb an den beiden Steinen, die den Eingang zum Tal markierten, stehen. Ihre Blicke glitten über das Tal und Shanghai vermochte nicht mehr zu Atmen.

Pauschale sah die Tochter mit einem Blick , der mehr von Hass als von Liebe zeugte .
Die Hohepriesterin verändert ihre Einstellung unmotiviert, 8 Jahre Liebe und Geborgenheit, mit Vollendung der Ausbildung ist das Kind plötzlich unerwünscht?
Merkwürdig:
Wenn das Kind in dieser Form (Halb Elb, halb Amazone) unerwünscht ist, wieso darf es überhaupt die Ausbildung beenden?

Shannyira stieg ein Beißender Geruch in die Nase und sie rümpfte ganz verwirrt die Nase .
Zuviele Nasen.
Wie rümpft man verwirrt die Nase?

Es war schmerzhaft und doch entrann kein Ton ihrer Kehle .
Sie lag da auf dem Opferstein ohne etwas zu sagen ......
Nur die Zähne hatte sie aufeinander gebissen .
Aber sie schwieg wie ein Grab .
Mit vier Sätzen drückst Du viermal das gleiche aus: Schweigen.

Die rechte Wange würde diese Tätowierung verzieren und dennoch war es eine Strafe ,
die Tätowierung der Ausgestoßenen wollte niemand tragen , auch Shanghai nicht , aber dennoch war sie wenige Jahre später stolz darauf .
1.: Entweder ist es eine „Zierde“ oder eine Strafe.
2.: Hier wird der Leser mit einer Art „Aussicht auf eine Fortsetzung“ geködert.
Sollte diese Geschichte als Einleitung zu einer ganzen Reihe über „Die Tochter der Hohepriesterin“ gelten, fände ich es in Ordnung.

Dann ließen die Frauen von ihr ab und ließen sie dort auf ihrem Steine liegen , Shanghai traute sich nicht zu bewegen , das Blut rann in dünnen Strichen über die Wange
Welche Frauen?

Noch weitere Details habe ich erst mal nicht ausgearbeitet, es ist so schon genug. Ich hoffe, dass ich Dich damit jetzt nicht vereschreckt habe, wie gesagt, Deine Geschichte „hat was“.


Ganz Lieb Grüßt

Frank
 

Nihrys

Mitglied
Ich bedanke mich wirklich für die Hilfe...

Ich bin gerade dabei den Text zu überarbeiten und mir sind auch selbst einige Fehler aufgefallen, aber ich muss gestehen, wenn ich schreibe, dann schreibe ich wie mir die Finger gewachsen sind und achte nicht auf Rechtschreibung.

Vielleicht wird meine Geschichte durch Ihre Hilfe wirklich besser, ich würde es mir wünschen, denn ich habe mittlerweile vor sie weiterzuschreiben..

Das sollte nur die Einleitung sein, allerdings wurde das Projekt Amazone auf Eis gelegt, weil ich die Idee für völlig bescheiden hielt...

Ich würde mich freuen, wenn Sie mir bei der überarbeiteten Fassung noch einmal helfen würde.


Allerdings verstehe ich nicht, wo bei dem Hass der Mutter ein Problem liegt.
Ich schreibe
Sie wuchs acht Jahre in Liebe und Geborgenheit auf, die einzige die ihr Hass entgegenbrachte, war die Mutter.

Liebe Grüße und Danke

Nihrys
 

Nihrys

Mitglied
Tanz mit dem Wind



Schon viele Geburten hatte die Priesterin der nördlichen Amazonen hinter sich, doch jedes Mal gebar sie einen Jungen und jedes Mal wurde dieser mit der selben Zeremonie getötet. Es war schwer für die Priesterin, aber so waren die Regeln ihres Stammes und so würden sie bleiben.
Doch in dieser Nacht war vieles anders.
Der Schrei eines Säuglings ertönte durch die Wälder und brach sich an den Bäumen. Dieses Mal war es ein Mädchen,welches laut schrie.
Diesmal würde sie ihr eigen Fleisch und Blut groß ziehen können und musste es nicht wie alle die anderen töten...
Sie war überaus glücklich über diese Wendung des Schicksals, hatten es die Götter doch einmal gut mit ihr gemeint und ihr ein Mädchen geschenkt.
Die kleine Hand des Mädchens legte sich um ihre Finger und ein Lächeln huschte über das Gesicht der seligen Mutter, die den Namen Pashewa trug.
Ihr fielen von Anfang an die merkwürdig dunkeln Augen un die spitzen, elbischen Langohren auf, die ihre Tochter hatte. Die fast schwarzen Augen ließen sie mystisch und geheimnisvoll wirken, die Ohren taten ihren übrigen Teil dazu. Überraschenderweise zeigte sich schon ein rötlicher Haaransatz auf dem Kindeshaupt.
Doch es jagte der Mutter immer wieder einen Schauer über den Rücken:

Dieses Kind würde einmal ihren Posten als Hohepriesterin übernehmen und kämpfen wie ein Mann.
Oh ja. Shannyira, dunkle Schlange, so wollte sie sie nennen .
Das war ein guter Name für eine solch hohe Aufgabe.
Ja, das war es.
Shannyira.Shannyira. Du Dunkle Schlange .
Du Schönheit der Wildnis.
Meine Tochter.
Sie ließ den Namen auf der Zunge zerfließen immer wieder.
So Glücklich war sie.
Das Glück durchströmte jede Pore ihres Körpers und die dunklen Augen strahlten, wie Sterne am Himmel mit dem Mond um die Wette.

Der Regen lag noch über dem Tal der vergessenen Sterne , doch die Nacht verblasste , so als ob der Regen ihren Saum ausgewaschen hätte ...

Pashewa trat aus dem hölzernen Haus, welches in der Mitte der kleinen Siedlung stand .
Es roch noch immer nach dem frischen Regen und hin und wieder fielen ein paar Tropfen von den Bäume , doch Pashewa war erfreut , denn in der letzten gewitterschweren Nacht hatte das Schicksal ihr eine Tochter geschenkt .
Nun hielt sie den Säugling hoch und erhob die Stimme :
„Die Nacht war stürmisch und gewitterig . Doch dem Kind , das ich hier in meinen Armen halte , soll das nicht schaden.
Denn sie , meine Tochter, ist nun für alle Zeiten ein Gewitterkind!
Ich will sie Shannyira, die dunkle Schlange nennen !“

Pashewa hielt den Säugling noch eine Ganze Zeitlang hoch , dann küsste sie ihn auf die Stirn und drehte sich zum Gehen um . Ihr langes , schwarzes Haar wehte im Wind , als sie wieder ins Haus eintrat und sich auf einen alten Schemel fallen lies .
Sie war eine Frau mittleren Alters , groß und schlank gewachsen , in deren schwarzen Haar man schon einige graue Strähnen erkennen konnte , mit einer dieser Strähnen spielte nun das Kind .
Das Kleine hatte nicht viel Ähnlichkeit mit sein Mutter , zu aller erst waren da die spitzen Ohren , die so sehr an den elbischen Vater des Kindes erinnerten .
Und die großen dunkelblauen Augen , die kühl wirkten .
Eben diese Augen sahen sie jetzt groß und traurig an , ob das Kleine etwas vermisste ?
Pashewa ´s Blick ruhte auf ihrer Tochter , nie würde sie sie gehen lassen .
Nie im Leben würde sie ihre Tochter gehen lassen , nach alle den Jahren der Hoffnung .
Aber es war auch nicht zu verleugnen , dass der elbische Anteil in ihrem noch pausbäckigem Gesicht hoch war .
Die spitzen Ohren , die harten Gesichtszüge ...
Pashewa wusste , dass sie sich nicht mit diesem Elfen hätte einlassen dürfen , es war schlicht ein Fehler gewesen.
Aber sie hatte jetzt eine Tochter , was wollte sie mehr ?
Ihr standen Tränen in den Augen , während sie auf das nun friedlich Schlafende Mädchen .
Bis sie auf das Gesicht eben dieses fielen .
Die Gedanken der Hohenpriesterin huschten hin und her , sie konnte sich kaum noch freuen . Nein, es stieg blinder Hass in ihr empor auf sich selbst und auf das Kleine.
So schnell wie möglich wollte sie sich von dem Mädchen losreißen, in ihr schlugen Wellen der Verzweifelung hoch.
Wusste sie doch , dass es gegen die Gesetze ihre Volkes war , etwas mit einem Elfen anzufangen und das auch noch in reiner Liebe.
Wahrlich Shannyira war ein Kind der Liebe , dass wusste sie tief in ihrem Innern doch .
Aber gerade diese Liebe war ja das Schlimme .
Nochmals sah sie auf ihre Tochter herunter , strich ihr über das Haar , was schon in Ansätzen vorhanden war , und legte sie in das hölzerne Bett , deckte sie mit dem Leder zu und setzte sich neben das Bett .
Immer noch liefen ihr Tränen über die Wangen, doch dann besann sie sich und ging hinaus in den Wald um Holz zu suchen , für die Taufe mit der Asche ....
Als sie wieder aus dem Wald herausgestürmt kam , bedeckte die Nacht das Tal der vergessenen Sterne sanft mit ihrer Decke .
Auf Zehenspitzen betrat die Hohepriesterin das Zimmer , um ihre Tochter nicht zu wecken .
Die Schale in der sie das Holz zu Asche bereitete stand auf dem Boden auf einem Teppich .
Pashewa kniete neben der Schale nieder und goss ein wohlriechendes Öl darüber , dann zündete sie das Häufchen Holz in der Schale an und der Rauch stieg empor an die Decke der kleinen Holzhütte .
Das Holz wurde zu Asche , wie auch die Menschen es irgendwann werden .
Dann hob sie die Schale mit dem Aschehaufen darin vom Boden auf und ging an das Lager ihres Kindes .
Sie drehte den Kopf des Kindes zu ihr und biss sich auf die Zunge .
Ihre Finger tauchten in die Asche , um dann zur Stirn des Kindes zu wandern .
Der verbrannte Staub blieb an der Stirn des Kindes hängen und bildete so das Bild des Halbmondes , wie bei jeder Neugeborenen Amazone .

Mit den geschwärzten Finger strich sie noch einmal über das rosige Gesicht des Säuglings , dann drehte sie sich um und verließ die Hütte , nur um draußen mit der Nacht zu verschmelzen .



Shannyira wuchs in dem Dorf der Amazonen sehr geborgen auf , bis zu ihrem 8 Lebensjahr sehr geborgen auf .
Die meisten der Kriegerinnen und Priesterinnen liebten die Kleine und das zeigten sie ihr auch , war sie doch das einzige Kind , was im Dorf der Amazonen des Tals Machtnabay , zu sehen war .
Die Einzige , die ihr Hass entgegenbrachte , war die Mutter , die doch noch nach ihrer Geburt so fürsorglich mit der Kleinen umgegangen war , jedoch merkte die Hohepriesterin , dass die Gene des Elfen bei ihrer Tochter immer mehr durch kamen .
Pashewa fiel es von Tag zu Tag schwerer ihre Tochter , über die sie sich so gefreut hatte , anzusehen geschweige denn mit ihr zu reden. Wobei der Hass gegen ihrer Tochter ihr selbst so unverständlich war, konnte sie ihn nicht unterdrücken.
Sie erinnerte sie sosehr an ihren Elf .... Immer mehr wurden die Erinnerungen geschürt , wenn sie die Tochter sah .
Und so wurde ein Dämon in ihr geborener , sie begann die Tochter zu hassen , ohne dass diese verstand warum .
Aber das konnte sie vermutlich auch gar nicht mit ihren noch so jungen Jahren ....
Dieser Hass ging soweit , dass sie die Tochter als Fehler bezeichnet , so laut schrie sie es durchs Dorf , dass alle der Anwesenden Kriegerinnen und Priesterinnen es hörten .
Meistens flüchtete Shannyira dann zu einer alten Priesterin .


Dies ging bis zu ihrem 8 Geburtstag so , genau vier Jahre vor ihrer Reife .....
Denn an eben diesem bereits erwähnten Tag , schickte die Hohepriesterin Shannyira in die Stadt , damit sie in eben dieser die vier Jahre währende Ausbildung zur Feuerschwester absolvierte .
1.Bei all dem Hass, den sie für die Tochter empfand, sie wollte sie nicht in der Welt untergehen lassen. Und außerdem war sie das Kind dann für 4 Jahre los. Danach würde sie schon wissen, was zutun war.
Shannyira geriet an eine harte, jedoch auch gütige Lehrerin , die sich ihr mit dem Namen Feuerauge vorstellte .
Sie stand noch am Anfang ihrer Ausbildung , als ihre Lehrerin eine besondere Gabe an ihr bemerkte .
Shanghai die dunkle Schlange , besaß die Macht das Feuer zu bändigen , in ihrer Nähe wurden selbst die wildesten Flammen zu schnurrenden Flämmchen .
Doch ihre Schülerin schien das wenig zu stören , denn Shan, so war das Kürzel von Shannyira, war es gewohnt , dass sie das Feuer bändigen konnte .


So fuhr die Alte Meisterin fort ihr die Regeln des Kampfes beizubringen , denn es ist das wichtigste , dass eine Feuerschwester im Kampfe mit dem Schwert immer die Ehre bewahrte oder gar jemanden unehrlich besiegte.
Doch bald merkte sie , dass Shannyira an ihrem Schwert keinen sonderlich großen Gefallen fand und so brachte die Meisterin ihr einen Langstock mit ,
von einem ihrer vielen Ausflüge in ein fremdes Land.
Die junge Schülerin strahlte als sie den Langstock erblickte und begann noch am selben Tage unaufhörlich damit zu üben .
War ihr Ziel doch groß , wenn sie die Prüfung zur Feuerschwester bestanden hatte, wollte sie zur Mutter zurück kehren und ihr beweisen , dass sie kein Fehler gewesen war und eine ehrenvolle Kämpferin ,so wie auch Priesterin werden .
Einmal hatte sie ihrer Lehrmeisterin davon erzählt , doch diese hatte zu diesen Plänen nur traurig genickt , wahrscheinlich wusste sie bereits zu dem Zeitpunkt , dass ihr Schützling zwar eine Große Kriegerin werden würde und einmal in aller Munde wäre , aber nie von der Mutter akzeptiert würde.
Mit ein wenigen Trockenübungen und viel Theorie ging das erste Jahr zu Ende , das Feuerauge hätte sie schon jetzt zur Prüfung zu lassen können , ließ es aber doch bleiben , weil sie wusste , dass Shan zwar soweit war, aber noch viel zu jung war .
Drei Jahre musste sie noch warten , bis sie wieder ihrer Mutter gegenüber treten konnte und es schrie förmlich in ihr..

Im zweiten Jahr ging es genauso zu , wie im ersten und es stellte sich eine gewisse Routine bei Shannyira und ihrer Meisterin ein ,
aber nie eine solche Routine , dass es langweilig wäre .
Oh nein , mit Shannyira , der dunkeln Schlange konnte einem selten langweilig werden.


Es war an einem Tag , als die Sonne wie eine Münze, die dort jemand vergessen hatte, am Himmel aufging. Als Shannyira die Erlaubnis von ihrer Lehrmeisterin bekommen hatte in die Stadt gehen zu dürfen.
So ging die junge Frau, mit dem Langstock in der rechten Hand hinaus ,in die Stadt , um sich dort ein wenig umzusehen und das Leben kennen zu lernen , so wie alle anderen es sahen und lebten .
Hin und wieder sprang Shan in die Höhe wie ein junges Reh, das voller Vorfreude auf das Neue in dieser Welt war , doch diese Freude würde dem jungen Mädchen bald vergehen . Mittlerweile war die kleine Zwölf Jahre und nur noch zwei Jahre davon entfährt , ihrer Mutter zu beweisen , dass sie eine gute Kriegerin war .


Shan gelangte auf ihrem Weg an ein Wirtshaus , das Wirtshaus <zum See>.
Da sie gerade etwas Durst hatte , trat sie ein und bat um einen Schluck Wasser , den man ihr auf sofortige Bezahlung brachte .
Mit dem Becher in der Hand setzte sich Shannyira in eine Ecke des Schankraumes und starrte die Wand an.
Sie wollte gerade aufstehen und gehen , als ein schwere Hand auf ihre Schulter niedersank und sie mit sanfter Gewalt zurück auf den Stuhl drückte und sich dann ihr gegenüber hin setzte.
Ein Lächeln lag auf dem bleichen Gesicht des Fremden und er nahm Shans kleine Hand in die Seine , als er sie ansah und sanft über ihre Finger strich .
„Was bist du , wenn du keine Elbe bist , Kleines ?“
Shan sah den Fremden verwirrt an , warum Elbe ? sie war doch eine Amazone !
„ Ich verstehe nicht , wovon ihr sprecht , Mein Herr.
Ich bin hier um zur Feuerschwester ausgebildet zu werden !“
Der Elf, mit den weißscheinenden Haaren lachte laut auf und sah sie gutmütig an .
„ So dann bist du wohl zu einem Teil ein Elf , zum anderen Eine Amazone “
Er schob ihr einen Teller mit Wasser hin , der wie ein Spiegel wirkte und als Shannyira sich darüber beugte und der Fremde ihr vorsichtig die Haare fortstrich , fuhr sie erschrocken zusammen , und strich sich fast ungläubig über die schönen spitzen Ohren , dann sah sie den Elfen an , es war kaum zu leugnen , dass sie dem Mann ähnlich sah .
„ Interessant nicht wahr ? “
Mit diesen Worten stand der Fremde auf und verließ den Schankraum .
„Halt, warten sie doch! Woher ...?“
Doch der Fremde war schon außer Reichweite und Shan sank zurück auf ihren Stuhl und starrte noch einmal in die ruhige Wasseroberfläche.
Sie sah wie Tränen über ihre Wange liefen .

Doch dann hielt sie hier nichts mehr , nichts mehr an diesem Ort , der für sie plötzlich wie die Hölle selbst wirkte.
Sie sprang auf , wobei durch die Wucht des Aufsprungs die Schale umgekippt wurde und sich das Wasser auf der Oberfläche des Tisches verteilte .

Shannyira lief so schnell ihre kleinen Füße sie tragen konnten. In der einen Hand den Langstock, mit der sie sich auch die Tränen vom Gesicht wischte. Die andere war leer, aber zur Faust geballt.
Hasste die Mutter sie deswegen , weil in ihr ein Elf schlummerte ?
Weil sie anders war als die Mutter ?

Träne um Träne rann dem Mädchen über die Wange und langsam begann sie zu verstehen , sie wollte nicht mehr nach Hause , am Liebsten wäre sie immer bei ihrer Lehrmeisterin geblieben , wenn sie doch bloß nicht zurück zur Mutter musste ...
Davor hatte sie eine solch große Angst bekommen , seit der Fremde sie darauf angesprochen hatte .
Langsam legte sich die Nacht auf die Stadt , doch Shan wollte nicht zurück , aber bald würden sich die Tore schließen und wenn jemand sie erwischte , musste sie bis zum morgigen Tage in den Hungerturm und das wollte sie noch weniger .
Hatte die Meisterin das alles gewusst ?
Hatte sie ihr es verschwiegen , weil sie Angst um sie hatte ?

Es brannte kein Licht mehr als Shannyira an dem Haus der Lehrmeisterin ankam. Auf Zehenspitzen schlich sie zu ihrer Dachkammer mit dem Wunsch, dass die gute Lehrmeisterin sie doch erwischen möge. Aber ihr stilles Flehen darum blieb unerhört.
So schmiss sie sich mit voller Wucht auf das alte Holzbett in ihrer kleinen Dachkammer und schluchzte in das Kissen , was mit Stroh gefüllt war .
Es war weit nach Mitternacht als Shan sich in den Schlaf geweint hatte und in einen sehr unruhigen Schlaf gefallen war.


Am nächsten Morgen wachte Shannyira auf und die Meisterin stand neben ihrem Bett , auf ihrem Gesicht lag Güte und dennoch etwas wie Trauer . Sie sah die junge Frau mitleidig an und setzte sich neben sie auf das Bett , was unter dem Gewicht der beiden mitleiderregend zu Knarren begann .
„Nun weißt du es also . “
Sie sah ihre Schülerin mit einem Blick an , der Güte und Mitleid vereinte .
„Ich konnte es dir nicht sagen , du weißt vermutlich , was es bedeutet , wenn rauskommt wessen Nachfahre du bist. Du wirst ausgestoßen werden und man wird dich nie wieder in einen Stamm der Amazonen auf nehmen , auch für das Volk der Elfen bist du nicht rein genug , auch sie werden dich von sich stoßen , aber ich denke , du wirst dein Glück finden .“

Mit diesen Worten stand sie auf und sah noch einmal über die Schulter . „Du wirst es schaffen , da bin ich sicher !“
Shans Blick folgte der Alten, ganz starr wie als wären ihre Augen Glaskugeln .


Die Jahre vergingen schneller und es würde nicht mehr lange dauern , bis Shan die Prüfung zur Feuerschwester machen würde .
Die Prüfung war für die junge Frau nicht sonderlich schwer , aber dennoch hatte sie es schwer sich zu konzentrieren um die Aufgabe zu erfüllen .
Shannyira sah mit Angst und Schrecken dem Tag entgegen , an dem sie zurück zu der Mutter musste .
Und eben dieser Moment war nun gekommen , sie musste sich von ihrer Lehrmeisterin Feuerauge verabschieden .
Diese schenkte ihr zum Abschied den Langstock, mit dem sie so gut hatte umgehen können .


Sie hatte zwei Tage Zeit, um zum Tal von Machtnabay zu kommen und sich auf die Reifeprüfung vorzubereiten , auf ihrer Reise passierte nicht allzu viel und immer wenn Shan an ein Gewässer kam, setzte sie sich an das Ufer des Flusses oder an den See und starrte ihr Spiegelbild an.
Oh, was hätte sie dafür gegeben diese Ohren loszuwerden!


Sie blieb an den beiden Steinen, die den Eingang zum Tal markierten, stehen. Ihre Blicke glitten über das Tal und Shanghai vermochte nicht mehr zu Atmen.
So sehr schnürte die Angst ihr die Kehle zu . Ihre Gedanken flogen zurück in die Vergangenheit , zur Meisterin , die sie zur Feuerschwester ausgebildet hatte und an den Fremden , der ihr das gesagt hatte , was sie nie im Leben vergessen würde. Immer und immer wieder hallten die Worte in ihrem Kopf wieder.

Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und sie spürte einen leisen Windhauch an ihrem Ohr und eine Stimme , die ihr etwas zuflüsterte . "Willkommen zu Hause , mein Kind "

Es war ihre Mutter und Shannyira zuckte so erschrocken zusammen , dass sie ihr fast den Langstock in den Bauch gerammt hätte, konnte sich aber gerade noch rechtzeitig zurücknehmen .
Die Mutter setzte an zu reden ,doch Shannyira schnitt ihr das Wort ab .
" Wie konntest du es mir all die Jahre verheimlichen ? Wie konntest du es wagen mir nicht davon zu erzählen , dass mein Vater ein Elf war ?"
Pashewa sah die Tochter mit einem Blick , der mehr von Hass als von Liebe zeugte . Hass, weil ihre Tochter sich die Frechheit herrausnahm eine Erklärung zu fordern. Und Hass auf sich selbst, dass sie es mit diesem Elf getan hatte.
Das war nicht ihre Tochter, so eine Tochter hatte sie sich nie gewünscht. Nur noch hassen wollte, damit ihr Herz leichter wurde. Fast hätte sie das Kind vergessen, aber so etwas vergaß man nicht. Den größten Fehler seines Lebens zu vergessen, dass wäre ja noch schöner gewesen. Zu Einfach.
Endlich gelang es ihr, trotz des Hasses ihre Sprache wiederzufinden. Die Ausbildung war nur dafür da gewesen, Zeit zu schinden, zu wissen, was sie mit der Tochter machen sollte.

" Du warst nie eine von uns . Nie eine der Amazonen , du warst nie das Mädchen , was ich lieben wollte , aber ich musste es . Du, dunkle Schlange , Schönheit der Wildnis , bist deinem Vater so ähnlich , dass es mich an Wut und Hass überkommt , wenn ich dich sehe."

Bei diesen Worten packte die Mutter , die Tochter , die sie einmal so geliebt hatte , grob beim Arm und zog sie fort in die Mitte des Tales Machtnabay. Shan stieg ein beißender Geruch in die Nase, eine Verwirrung überkam ihr Herz, die sie so noch nie gefühlt hatte.
Ihre schwarzen Haare hingen ihr in Strähnen ins Gesicht als die Mutter ihren Kopf hart auf den Opferstein stieß und ihr etwas kaum hörbares ins Ohr flüsterte " Keine Angst mein Kind , der Tod ist dir noch nicht vergönnt "
Ein Feuer brannte neben dem Opferstein warm, doch war es keine Schöne wärme .... , Die Mutter tauchte einen glühenden spitzen Nagel in das Feuer , rot verfärbt sich das Eisen und langsam hob sie den Nagel und drückte der Tochter den ersten Strich auf das wunderschöne , bleiche Gesicht ....
Pashewa hatte erwartet, dass Shan schrie, aber nichts dergleichen passiert. Sie lag vor ihr und ließ das Alles über sich ergehen ohne, dass auch nur ein Ton ihrer Kehle entrann.
In der Zwischenzeit hatten sich einige Amazonen um die Mutter der Ausgestoßenen herumgescharrt. Einige wenige hatten versucht Pashewa zur Vernunft zu bringen, doch die Hohepriesterin ward so vom hass getrieben, dass sie jeden wegschubste, der ihr zu nahe kam.
Und so blieb den anderen nichts übrig als Maulaffenfeil zu halten. Mochten sie sich dabei auch noch so schäbig vorkommen.

Dann ließ die Hohepriesterin von ihr ab und würdigte die Tochter keines Blickes mehr und verschwand. Die übrigen Amazonen taten es ihr gleich, aus Angst auch verstoßen zu werden, wenn dem Mädchen helfen würde.
Shanniyra traute sich zu anfang nicht sich zu bewegen, das Blut rann in dünnen Strichen über ihre Wange .
Als die junge Frau aufstand ,schwankte sie , wie vom Wind angeschubst ,so wankte sie dem Ausgang des Tals von Machtnaby entgegen.
1.Shan war bewusst , dass sie sich nie wieder in irgendeinem Amazonen Dorf blicken lassen könnte.
Und dennoch empfand sie keine Trauer , es war ihr wie eine Erlösung :
Sie konnte frei leben , wie ein Mann , wenn auch vogelfrei .
Dort wo sie hinkam würde man sie achten , vielleicht nicht ganz freiwillig , aber dennoch sie konnte die Menschen dazu zwingen.
Es schossen dem Mädchen viele Gedanken durch den Kopf, die so oder ähnlich waren.

Langsam ging am Ostende des Tales die Sonne auf und tauchte alles in ihr schimmerndes Rot .
Wunderschön sah das Tal aus , wie es so da lag im gleißenden Sonnenlicht .....

Erst jetzt kamen ihr die Tränen , alles wofür sie gekämpft hatte , war verloren .
Das war von Anfang an bestimmt gewesen .
War es Schicksal oder von der Mutter bestimmt ?
Shannyira sah noch ein Weile auf das Schöne Bild , was sich ihr bot herab , nur um sich dann mit Tränen in den Augen umzudrehen und so schnell sie konnte fortzulaufen .
so schnell und so weit sie ihre Füße trugen ......
 

FrankK

Mitglied
Hallo Nihrys

Zunächst einmal brauchst Du nicht so förmlich sein, ein einfaches "Du" reicht völlig. :)
Eine Einleitung, ja, das hatte ich mir fast gedacht, Du kannst Dein "Projekt Amazone" ruhig auftauen. Wenn Du bereits genügend Ideen für eine Story im Kopf hast.


Allerdings verstehe ich nicht, wo bei dem Hass der Mutter ein Problem liegt.
Ich schreibe
Sie wuchs acht Jahre in Liebe und Geborgenheit auf, die einzige die ihr Hass entgegenbrachte, war die Mutter.
Stimmt, da muss ich mich entschuldigen, die Stelle habe ich wohl überlesen.

Bin gespannt auf die überarbeitete Fassung.

Viele Grüße

Frank
 

Nihrys

Mitglied
Tanz mit dem Wind (überarbeitete Version...)



Schon viele Geburten hatte die Priesterin der nördlichen Amazonen hinter sich, doch jedes Mal gebar sie einen Jungen und jedes Mal wurde dieser mit der selben Zeremonie getötet. Es war schwer für die Priesterin, aber so waren die Regeln ihres Stammes und so würden sie bleiben.
Doch in dieser Nacht war vieles anders.
Der Schrei eines Säuglings ertönte durch die Wälder und brach sich an den Bäumen. Dieses Mal war es ein Mädchen,welches laut schrie.
Diesmal würde sie ihr eigen Fleisch und Blut groß ziehen können und musste es nicht wie alle die anderen töten...
Sie war überaus glücklich über diese Wendung des Schicksals, hatten es die Götter doch einmal gut mit ihr gemeint und ihr ein Mädchen geschenkt.
Die kleine Hand des Mädchens legte sich um ihre Finger und ein Lächeln huschte über das Gesicht der seligen Mutter, die den Namen Pashewa trug.
Ihr fielen von Anfang an die merkwürdig dunkeln Augen un die spitzen, elbischen Langohren auf, die ihre Tochter hatte. Die fast schwarzen Augen ließen sie mystisch und geheimnisvoll wirken, die Ohren taten ihren übrigen Teil dazu. Überraschenderweise zeigte sich schon ein rötlicher Haaransatz auf dem Kindeshaupt.
Doch es jagte der Mutter immer wieder einen Schauer über den Rücken:

Dieses Kind würde einmal ihren Posten als Hohepriesterin übernehmen und kämpfen wie ein Mann.
Oh ja. Shannyira, dunkle Schlange, so wollte sie sie nennen .
Das war ein guter Name für eine solch hohe Aufgabe.
Ja, das war es.
Shannyira.Shannyira. Du Dunkle Schlange .
Du Schönheit der Wildnis.
Meine Tochter.
Sie ließ den Namen auf der Zunge zerfließen immer wieder.
So Glücklich war sie.
Das Glück durchströmte jede Pore ihres Körpers und die dunklen Augen strahlten, wie Sterne am Himmel mit dem Mond um die Wette.

Der Regen lag noch über dem Tal der vergessenen Sterne , doch die Nacht verblasste , so als ob der Regen ihren Saum ausgewaschen hätte ...

Pashewa trat aus dem hölzernen Haus, welches in der Mitte der kleinen Siedlung stand .
Es roch noch immer nach dem frischen Regen und hin und wieder fielen ein paar Tropfen von den Bäume , doch Pashewa war erfreut , denn in der letzten gewitterschweren Nacht hatte das Schicksal ihr eine Tochter geschenkt .
Nun hielt sie den Säugling hoch und erhob die Stimme :
„Die Nacht war stürmisch und gewitterig . Doch dem Kind , das ich hier in meinen Armen halte , soll das nicht schaden.
Denn sie , meine Tochter, ist nun für alle Zeiten ein Gewitterkind!
Ich will sie Shannyira, die dunkle Schlange nennen !“

Pashewa hielt den Säugling noch eine Ganze Zeitlang hoch , dann küsste sie ihn auf die Stirn und drehte sich zum Gehen um . Ihr langes , schwarzes Haar wehte im Wind , als sie wieder ins Haus eintrat und sich auf einen alten Schemel fallen lies .
Sie war eine Frau mittleren Alters , groß und schlank gewachsen , in deren schwarzen Haar man schon einige graue Strähnen erkennen konnte , mit einer dieser Strähnen spielte nun das Kind .
Das Kleine hatte nicht viel Ähnlichkeit mit sein Mutter , zu aller erst waren da die spitzen Ohren , die so sehr an den elbischen Vater des Kindes erinnerten .
Und die großen dunkelblauen Augen , die kühl wirkten .
Eben diese Augen sahen sie jetzt groß und traurig an , ob das Kleine etwas vermisste ?
Pashewa ´s Blick ruhte auf ihrer Tochter , nie würde sie sie gehen lassen .
Nie im Leben würde sie ihre Tochter gehen lassen , nach alle den Jahren der Hoffnung .
Aber es war auch nicht zu verleugnen , dass der elbische Anteil in ihrem noch pausbäckigem Gesicht hoch war .
Die spitzen Ohren , die harten Gesichtszüge ...
Pashewa wusste , dass sie sich nicht mit diesem Elfen hätte einlassen dürfen , es war schlicht ein Fehler gewesen.
Aber sie hatte jetzt eine Tochter , was wollte sie mehr ?
Ihr standen Tränen in den Augen , während sie auf das nun friedlich Schlafende Mädchen .
Bis sie auf das Gesicht eben dieses fielen .
Die Gedanken der Hohenpriesterin huschten hin und her , sie konnte sich kaum noch freuen . Nein, es stieg blinder Hass in ihr empor auf sich selbst und auf das Kleine.
So schnell wie möglich wollte sie sich von dem Mädchen losreißen, in ihr schlugen Wellen der Verzweifelung hoch.
Wusste sie doch , dass es gegen die Gesetze ihre Volkes war , etwas mit einem Elfen anzufangen und das auch noch in reiner Liebe.
Wahrlich Shannyira war ein Kind der Liebe , dass wusste sie tief in ihrem Innern doch .
Aber gerade diese Liebe war ja das Schlimme .
Nochmals sah sie auf ihre Tochter herunter , strich ihr über das Haar , was schon in Ansätzen vorhanden war , und legte sie in das hölzerne Bett , deckte sie mit dem Leder zu und setzte sich neben das Bett .
Immer noch liefen ihr Tränen über die Wangen, doch dann besann sie sich und ging hinaus in den Wald um Holz zu suchen , für die Taufe mit der Asche ....
Als sie wieder aus dem Wald herausgestürmt kam , bedeckte die Nacht das Tal der vergessenen Sterne sanft mit ihrer Decke .
Auf Zehenspitzen betrat die Hohepriesterin das Zimmer , um ihre Tochter nicht zu wecken .
Die Schale in der sie das Holz zu Asche bereitete stand auf dem Boden auf einem Teppich .
Pashewa kniete neben der Schale nieder und goss ein wohlriechendes Öl darüber , dann zündete sie das Häufchen Holz in der Schale an und der Rauch stieg empor an die Decke der kleinen Holzhütte .
Das Holz wurde zu Asche , wie auch die Menschen es irgendwann werden .
Dann hob sie die Schale mit dem Aschehaufen darin vom Boden auf und ging an das Lager ihres Kindes .
Sie drehte den Kopf des Kindes zu ihr und biss sich auf die Zunge .
Ihre Finger tauchten in die Asche , um dann zur Stirn des Kindes zu wandern .
Der verbrannte Staub blieb an der Stirn des Kindes hängen und bildete so das Bild des Halbmondes , wie bei jeder Neugeborenen Amazone .

Mit den geschwärzten Finger strich sie noch einmal über das rosige Gesicht des Säuglings , dann drehte sie sich um und verließ die Hütte , nur um draußen mit der Nacht zu verschmelzen .



Shannyira wuchs in dem Dorf der Amazonen sehr geborgen auf , bis zu ihrem 8 Lebensjahr sehr geborgen auf .
Die meisten der Kriegerinnen und Priesterinnen liebten die Kleine und das zeigten sie ihr auch , war sie doch das einzige Kind , was im Dorf der Amazonen des Tals Machtnabay , zu sehen war .
Die Einzige , die ihr Hass entgegenbrachte , war die Mutter , die doch noch nach ihrer Geburt so fürsorglich mit der Kleinen umgegangen war , jedoch merkte die Hohepriesterin , dass die Gene des Elfen bei ihrer Tochter immer mehr durch kamen .
Pashewa fiel es von Tag zu Tag schwerer ihre Tochter , über die sie sich so gefreut hatte , anzusehen geschweige denn mit ihr zu reden. Wobei der Hass gegen ihrer Tochter ihr selbst so unverständlich war, konnte sie ihn nicht unterdrücken.
Sie erinnerte sie sosehr an ihren Elf .... Immer mehr wurden die Erinnerungen geschürt , wenn sie die Tochter sah .
Und so wurde ein Dämon in ihr geborener , sie begann die Tochter zu hassen , ohne dass diese verstand warum .
Aber das konnte sie vermutlich auch gar nicht mit ihren noch so jungen Jahren ....
Dieser Hass ging soweit , dass sie die Tochter als Fehler bezeichnet , so laut schrie sie es durchs Dorf , dass alle der Anwesenden Kriegerinnen und Priesterinnen es hörten .
Meistens flüchtete Shannyira dann zu einer alten Priesterin .


Dies ging bis zu ihrem 8 Geburtstag so , genau vier Jahre vor ihrer Reife .....
Denn an eben diesem bereits erwähnten Tag , schickte die Hohepriesterin Shannyira in die Stadt , damit sie in eben dieser die vier Jahre währende Ausbildung zur Feuerschwester absolvierte .
1.Bei all dem Hass, den sie für die Tochter empfand, sie wollte sie nicht in der Welt untergehen lassen. Und außerdem war sie das Kind dann für 4 Jahre los. Danach würde sie schon wissen, was zutun war.
Shannyira geriet an eine harte, jedoch auch gütige Lehrerin , die sich ihr mit dem Namen Feuerauge vorstellte .
Sie stand noch am Anfang ihrer Ausbildung , als ihre Lehrerin eine besondere Gabe an ihr bemerkte .
Shanghai die dunkle Schlange , besaß die Macht das Feuer zu bändigen , in ihrer Nähe wurden selbst die wildesten Flammen zu schnurrenden Flämmchen .
Doch ihre Schülerin schien das wenig zu stören , denn Shan, so war das Kürzel von Shannyira, war es gewohnt , dass sie das Feuer bändigen konnte .


So fuhr die Alte Meisterin fort ihr die Regeln des Kampfes beizubringen , denn es ist das wichtigste , dass eine Feuerschwester im Kampfe mit dem Schwert immer die Ehre bewahrte oder gar jemanden unehrlich besiegte.
Doch bald merkte sie , dass Shannyira an ihrem Schwert keinen sonderlich großen Gefallen fand und so brachte die Meisterin ihr einen Langstock mit ,
von einem ihrer vielen Ausflüge in ein fremdes Land.
Die junge Schülerin strahlte als sie den Langstock erblickte und begann noch am selben Tage unaufhörlich damit zu üben .
War ihr Ziel doch groß , wenn sie die Prüfung zur Feuerschwester bestanden hatte, wollte sie zur Mutter zurück kehren und ihr beweisen , dass sie kein Fehler gewesen war und eine ehrenvolle Kämpferin ,so wie auch Priesterin werden .
Einmal hatte sie ihrer Lehrmeisterin davon erzählt , doch diese hatte zu diesen Plänen nur traurig genickt , wahrscheinlich wusste sie bereits zu dem Zeitpunkt , dass ihr Schützling zwar eine Große Kriegerin werden würde und einmal in aller Munde wäre , aber nie von der Mutter akzeptiert würde.
Mit ein wenigen Trockenübungen und viel Theorie ging das erste Jahr zu Ende , das Feuerauge hätte sie schon jetzt zur Prüfung zu lassen können , ließ es aber doch bleiben , weil sie wusste , dass Shan zwar soweit war, aber noch viel zu jung war .
Drei Jahre musste sie noch warten , bis sie wieder ihrer Mutter gegenüber treten konnte und es schrie förmlich in ihr..

Im zweiten Jahr ging es genauso zu , wie im ersten und es stellte sich eine gewisse Routine bei Shannyira und ihrer Meisterin ein ,
aber nie eine solche Routine , dass es langweilig wäre .
Oh nein , mit Shannyira , der dunkeln Schlange konnte einem selten langweilig werden.


Es war an einem Tag , als die Sonne wie eine Münze, die dort jemand vergessen hatte, am Himmel aufging. Als Shannyira die Erlaubnis von ihrer Lehrmeisterin bekommen hatte in die Stadt gehen zu dürfen.
So ging die junge Frau, mit dem Langstock in der rechten Hand hinaus ,in die Stadt , um sich dort ein wenig umzusehen und das Leben kennen zu lernen , so wie alle anderen es sahen und lebten .
Hin und wieder sprang Shan in die Höhe wie ein junges Reh, das voller Vorfreude auf das Neue in dieser Welt war , doch diese Freude würde dem jungen Mädchen bald vergehen . Mittlerweile war die kleine Zwölf Jahre und nur noch zwei Jahre davon entfährt , ihrer Mutter zu beweisen , dass sie eine gute Kriegerin war .


Shan gelangte auf ihrem Weg an ein Wirtshaus , das Wirtshaus <zum See>.
Da sie gerade etwas Durst hatte , trat sie ein und bat um einen Schluck Wasser , den man ihr auf sofortige Bezahlung brachte .
Mit dem Becher in der Hand setzte sich Shannyira in eine Ecke des Schankraumes und starrte die Wand an.
Sie wollte gerade aufstehen und gehen , als ein schwere Hand auf ihre Schulter niedersank und sie mit sanfter Gewalt zurück auf den Stuhl drückte und sich dann ihr gegenüber hin setzte.
Ein Lächeln lag auf dem bleichen Gesicht des Fremden und er nahm Shans kleine Hand in die Seine , als er sie ansah und sanft über ihre Finger strich .
„Was bist du , wenn du keine Elbe bist , Kleines ?“
Shan sah den Fremden verwirrt an , warum Elbe ? sie war doch eine Amazone !
„ Ich verstehe nicht , wovon ihr sprecht , Mein Herr.
Ich bin hier um zur Feuerschwester ausgebildet zu werden !“
Der Elf, mit den weißscheinenden Haaren lachte laut auf und sah sie gutmütig an .
„ So dann bist du wohl zu einem Teil ein Elf , zum anderen Eine Amazone “
Er schob ihr einen Teller mit Wasser hin , der wie ein Spiegel wirkte und als Shannyira sich darüber beugte und der Fremde ihr vorsichtig die Haare fortstrich , fuhr sie erschrocken zusammen , und strich sich fast ungläubig über die schönen spitzen Ohren , dann sah sie den Elfen an , es war kaum zu leugnen , dass sie dem Mann ähnlich sah .
„ Interessant nicht wahr ? “
Mit diesen Worten stand der Fremde auf und verließ den Schankraum .
„Halt, warten sie doch! Woher ...?“
Doch der Fremde war schon außer Reichweite und Shan sank zurück auf ihren Stuhl und starrte noch einmal in die ruhige Wasseroberfläche.
Sie sah wie Tränen über ihre Wange liefen .

Doch dann hielt sie hier nichts mehr , nichts mehr an diesem Ort , der für sie plötzlich wie die Hölle selbst wirkte.
Sie sprang auf , wobei durch die Wucht des Aufsprungs die Schale umgekippt wurde und sich das Wasser auf der Oberfläche des Tisches verteilte .

Shannyira lief so schnell ihre kleinen Füße sie tragen konnten. In der einen Hand den Langstock, mit der sie sich auch die Tränen vom Gesicht wischte. Die andere war leer, aber zur Faust geballt.
Hasste die Mutter sie deswegen , weil in ihr ein Elf schlummerte ?
Weil sie anders war als die Mutter ?

Träne um Träne rann dem Mädchen über die Wange und langsam begann sie zu verstehen , sie wollte nicht mehr nach Hause , am Liebsten wäre sie immer bei ihrer Lehrmeisterin geblieben , wenn sie doch bloß nicht zurück zur Mutter musste ...
Davor hatte sie eine solch große Angst bekommen , seit der Fremde sie darauf angesprochen hatte .
Langsam legte sich die Nacht auf die Stadt , doch Shan wollte nicht zurück , aber bald würden sich die Tore schließen und wenn jemand sie erwischte , musste sie bis zum morgigen Tage in den Hungerturm und das wollte sie noch weniger .
Hatte die Meisterin das alles gewusst ?
Hatte sie ihr es verschwiegen , weil sie Angst um sie hatte ?

Es brannte kein Licht mehr als Shannyira an dem Haus der Lehrmeisterin ankam. Auf Zehenspitzen schlich sie zu ihrer Dachkammer mit dem Wunsch, dass die gute Lehrmeisterin sie doch erwischen möge. Aber ihr stilles Flehen darum blieb unerhört.
So schmiss sie sich mit voller Wucht auf das alte Holzbett in ihrer kleinen Dachkammer und schluchzte in das Kissen , was mit Stroh gefüllt war .
Es war weit nach Mitternacht als Shan sich in den Schlaf geweint hatte und in einen sehr unruhigen Schlaf gefallen war.


Am nächsten Morgen wachte Shannyira auf und die Meisterin stand neben ihrem Bett , auf ihrem Gesicht lag Güte und dennoch etwas wie Trauer . Sie sah die junge Frau mitleidig an und setzte sich neben sie auf das Bett , was unter dem Gewicht der beiden mitleiderregend zu Knarren begann .
„Nun weißt du es also . “
Sie sah ihre Schülerin mit einem Blick an , der Güte und Mitleid vereinte .
„Ich konnte es dir nicht sagen , du weißt vermutlich , was es bedeutet , wenn rauskommt wessen Nachfahre du bist. Du wirst ausgestoßen werden und man wird dich nie wieder in einen Stamm der Amazonen auf nehmen , auch für das Volk der Elfen bist du nicht rein genug , auch sie werden dich von sich stoßen , aber ich denke , du wirst dein Glück finden .“

Mit diesen Worten stand sie auf und sah noch einmal über die Schulter . „Du wirst es schaffen , da bin ich sicher !“
Shans Blick folgte der Alten, ganz starr wie als wären ihre Augen Glaskugeln .


Die Jahre vergingen schneller und es würde nicht mehr lange dauern , bis Shan die Prüfung zur Feuerschwester machen würde .
Die Prüfung war für die junge Frau nicht sonderlich schwer , aber dennoch hatte sie es schwer sich zu konzentrieren um die Aufgabe zu erfüllen .
Shannyira sah mit Angst und Schrecken dem Tag entgegen , an dem sie zurück zu der Mutter musste .
Und eben dieser Moment war nun gekommen , sie musste sich von ihrer Lehrmeisterin Feuerauge verabschieden .
Diese schenkte ihr zum Abschied den Langstock, mit dem sie so gut hatte umgehen können .


Sie hatte zwei Tage Zeit, um zum Tal von Machtnabay zu kommen und sich auf die Reifeprüfung vorzubereiten , auf ihrer Reise passierte nicht allzu viel und immer wenn Shan an ein Gewässer kam, setzte sie sich an das Ufer des Flusses oder an den See und starrte ihr Spiegelbild an.
Oh, was hätte sie dafür gegeben diese Ohren loszuwerden!


Sie blieb an den beiden Steinen, die den Eingang zum Tal markierten, stehen. Ihre Blicke glitten über das Tal und Shanghai vermochte nicht mehr zu Atmen.
So sehr schnürte die Angst ihr die Kehle zu . Ihre Gedanken flogen zurück in die Vergangenheit , zur Meisterin , die sie zur Feuerschwester ausgebildet hatte und an den Fremden , der ihr das gesagt hatte , was sie nie im Leben vergessen würde. Immer und immer wieder hallten die Worte in ihrem Kopf wieder.

Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und sie spürte einen leisen Windhauch an ihrem Ohr und eine Stimme , die ihr etwas zuflüsterte . "Willkommen zu Hause , mein Kind "

Es war ihre Mutter und Shannyira zuckte so erschrocken zusammen , dass sie ihr fast den Langstock in den Bauch gerammt hätte, konnte sich aber gerade noch rechtzeitig zurücknehmen .
Die Mutter setzte an zu reden ,doch Shannyira schnitt ihr das Wort ab .
" Wie konntest du es mir all die Jahre verheimlichen ? Wie konntest du es wagen mir nicht davon zu erzählen , dass mein Vater ein Elf war ?"
Pashewa sah die Tochter mit einem Blick , der mehr von Hass als von Liebe zeugte . Hass, weil ihre Tochter sich die Frechheit herrausnahm eine Erklärung zu fordern. Und Hass auf sich selbst, dass sie es mit diesem Elf getan hatte.
Das war nicht ihre Tochter, so eine Tochter hatte sie sich nie gewünscht. Nur noch hassen wollte, damit ihr Herz leichter wurde. Fast hätte sie das Kind vergessen, aber so etwas vergaß man nicht. Den größten Fehler seines Lebens zu vergessen, dass wäre ja noch schöner gewesen. Zu Einfach.
Endlich gelang es ihr, trotz des Hasses ihre Sprache wiederzufinden. Die Ausbildung war nur dafür da gewesen, Zeit zu schinden, zu wissen, was sie mit der Tochter machen sollte.

" Du warst nie eine von uns . Nie eine der Amazonen , du warst nie das Mädchen , was ich lieben wollte , aber ich musste es . Du, dunkle Schlange , Schönheit der Wildnis , bist deinem Vater so ähnlich , dass es mich an Wut und Hass überkommt , wenn ich dich sehe."

Bei diesen Worten packte die Mutter , die Tochter , die sie einmal so geliebt hatte , grob beim Arm und zog sie fort in die Mitte des Tales Machtnabay. Shan stieg ein beißender Geruch in die Nase, eine Verwirrung überkam ihr Herz, die sie so noch nie gefühlt hatte.
Ihre schwarzen Haare hingen ihr in Strähnen ins Gesicht als die Mutter ihren Kopf hart auf den Opferstein stieß und ihr etwas kaum hörbares ins Ohr flüsterte " Keine Angst mein Kind , der Tod ist dir noch nicht vergönnt "
Ein Feuer brannte neben dem Opferstein warm, doch war es keine Schöne wärme .... , Die Mutter tauchte einen glühenden spitzen Nagel in das Feuer , rot verfärbt sich das Eisen und langsam hob sie den Nagel und drückte der Tochter den ersten Strich auf das wunderschöne , bleiche Gesicht ....
Pashewa hatte erwartet, dass Shan schrie, aber nichts dergleichen passiert. Sie lag vor ihr und ließ das Alles über sich ergehen ohne, dass auch nur ein Ton ihrer Kehle entrann.
In der Zwischenzeit hatten sich einige Amazonen um die Mutter der Ausgestoßenen herumgescharrt. Einige wenige hatten versucht Pashewa zur Vernunft zu bringen, doch die Hohepriesterin ward so vom hass getrieben, dass sie jeden wegschubste, der ihr zu nahe kam.
Und so blieb den anderen nichts übrig als Maulaffenfeil zu halten. Mochten sie sich dabei auch noch so schäbig vorkommen.

Dann ließ die Hohepriesterin von ihr ab und würdigte die Tochter keines Blickes mehr und verschwand. Die übrigen Amazonen taten es ihr gleich, aus Angst auch verstoßen zu werden, wenn dem Mädchen helfen würde.
Shanniyra traute sich zu anfang nicht sich zu bewegen, das Blut rann in dünnen Strichen über ihre Wange .
Als die junge Frau aufstand ,schwankte sie , wie vom Wind angeschubst ,so wankte sie dem Ausgang des Tals von Machtnaby entgegen.
1.Shan war bewusst , dass sie sich nie wieder in irgendeinem Amazonen Dorf blicken lassen könnte.
Und dennoch empfand sie keine Trauer , es war ihr wie eine Erlösung :
Sie konnte frei leben , wie ein Mann , wenn auch vogelfrei .
Dort wo sie hinkam würde man sie achten , vielleicht nicht ganz freiwillig , aber dennoch sie konnte die Menschen dazu zwingen.
Es schossen dem Mädchen viele Gedanken durch den Kopf, die so oder ähnlich waren.

Langsam ging am Ostende des Tales die Sonne auf und tauchte alles in ihr schimmerndes Rot .
Wunderschön sah das Tal aus , wie es so da lag im gleißenden Sonnenlicht .....

Erst jetzt kamen ihr die Tränen , alles wofür sie gekämpft hatte , war verloren .
Das war von Anfang an bestimmt gewesen .
War es Schicksal oder von der Mutter bestimmt ?
Shannyira sah noch ein Weile auf das Schöne Bild , was sich ihr bot herab , nur um sich dann mit Tränen in den Augen umzudrehen und so schnell sie konnte fortzulaufen .
so schnell und so weit sie ihre Füße trugen ......
 

ViktorS

Mitglied
Ich habe endlich Zeit gefunden und habe dir eine überarbeitete Version geschickt. An der Zeichensetzung arbeite ich noch wenn du magst. Was mir aufgefallen ist, du lässt ab und an einen Buchstaben weg. Mir hilft es, wenn ich mir den Text laut vorlese. Damit finde ich auch solche und andere holprige Sachen.
 

Nihrys

Mitglied
Der Tanz mit dem Wind...?!

Schon viele Geburten hatte die Priesterin der nördlichen Amazonen hinter sich, doch jedes Mal gebar sie einen Jungen und jedes Mal wurde dieser mit der selben Zeremonie getötet. Es war schwer für die Priesterin, aber so waren die Regeln ihres Stammes und so würden sie bleiben.
Doch in dieser Nacht war vieles anders.
Der Schrei eines Säuglings ertönte durch die Wälder und brach sich an den Bäumen. Dieses Mal war es ein Mädchen,welches laut schrie.
Diesmal würde sie ihr eigen Fleisch und Blut groß ziehen können und musste es nicht wie alle die anderen töten...
Sie war überaus glücklich über diese Wendung des Schicksals, hatten es die Götter doch einmal gut mit ihr gemeint und ihr ein Mädchen geschenkt.
Die kleine Hand des Mädchens legte sich um ihre Finger und ein Lächeln huschte über das Gesicht der seligen Mutter, die den Namen Pashewa trug.
Ihr fielen von Anfang an die merkwürdig dunkeln Augen un die spitzen, elbischen Langohren auf, die ihre Tochter hatte. Die fast schwarzen Augen ließen sie mystisch und geheimnisvoll wirken, die Ohren taten ihren übrigen Teil dazu. Überraschenderweise zeigte sich schon ein rötlicher Haaransatz auf dem Kindeshaupt.
Doch es jagte der Mutter immer wieder einen Schauer über den Rücken:

Dieses Kind würde einmal ihren Posten als Hohepriesterin übernehmen und kämpfen wie ein Mann.
Oh ja. Shannyira, dunkle Schlange, so wollte sie sie nennen .
Das war ein guter Name für eine solch hohe Aufgabe.
Ja, das war es.
Shannyira.Shannyira. Du Dunkle Schlange .
Du Schönheit der Wildnis.
Meine Tochter.
Sie ließ den Namen auf der Zunge zerfließen immer wieder.
So Glücklich war sie.
Das Glück durchströmte jede Pore ihres Körpers und die dunklen Augen strahlten, wie Sterne am Himmel mit dem Mond um die Wette.

Der Regen lag noch über dem Tal der vergessenen Sterne , doch die Nacht verblasste , so als ob der Regen ihren Saum ausgewaschen hätte ...

Pashewa trat aus dem hölzernen Haus, welches in der Mitte der kleinen Siedlung stand .
Es roch noch immer nach dem frischen Regen und hin und wieder fielen ein paar Tropfen von den Bäume , doch Pashewa war erfreut , denn in der letzten gewitterschweren Nacht hatte das Schicksal ihr eine Tochter geschenkt .
Nun hielt sie den Säugling hoch und erhob die Stimme :
„Die Nacht war stürmisch und gewitterig . Doch dem Kind , das ich hier in meinen Armen halte , soll das nicht schaden.
Denn sie , meine Tochter, ist nun für alle Zeiten ein Gewitterkind!
Ich will sie Shannyira, die dunkle Schlange nennen !“

Pashewa hielt den Säugling noch eine Ganze Zeitlang hoch , dann küsste sie ihn auf die Stirn und drehte sich zum Gehen um . Ihr langes , schwarzes Haar wehte im Wind , als sie wieder ins Haus eintrat und sich auf einen alten Schemel fallen lies .
Sie war eine Frau mittleren Alters , groß und schlank gewachsen , in deren schwarzen Haar man schon einige graue Strähnen erkennen konnte , mit einer dieser Strähnen spielte nun das Kind .
Das Kleine hatte nicht viel Ähnlichkeit mit sein Mutter , zu aller erst waren da die spitzen Ohren , die so sehr an den elbischen Vater des Kindes erinnerten .
Und die großen dunkelblauen Augen , die kühl wirkten .
Eben diese Augen sahen sie jetzt groß und traurig an , ob das Kleine etwas vermisste ?
Pashewa ´s Blick ruhte auf ihrer Tochter , nie würde sie sie gehen lassen .
Nie im Leben würde sie ihre Tochter gehen lassen , nach all den Jahren der Hoffnung .
Aber es war auch nicht zu verleugnen , dass der elbische Anteil in ihrem noch pausbäckigem Gesicht hoch war .
Die spitzen Ohren , die harten Gesichtszüge ...
Pashewa wusste , dass sie sich nicht mit diesem Elfen hätte einlassen dürfen , es war schlicht ein Fehler gewesen.
Aber sie hatte jetzt eine Tochter , was wollte sie mehr ?
Ihr standen Tränen in den Augen , während sie auf das, nun friedlich schlafende, Mädchen sah
Bis die Tränen auf das Gesicht eben dieses fielen .
Die Gedanken der Hohenpriesterin huschten hin und her , sie konnte sich kaum noch freuen . Nein, es stieg blinder Hass in ihr empor auf sich selbst und auf das Kleine.
So schnell wie möglich wollte sie sich von dem Mädchen losreißen, in ihr schlugen Wellen der Verzweifelung hoch.
Wusste sie doch , dass es gegen die Gesetze ihre Volkes war , etwas mit einem Elfen anzufangen und das auch noch in reiner Liebe.
Wahrlich Shannyira war ein Kind der Liebe , dass wusste sie tief in ihrem Innern doch .
Aber gerade diese Liebe war ja das Schlimme .
Nochmals sah sie auf ihre Tochter herunter , strich ihr über das Haar , was schon in Ansätzen vorhanden war , und legte sie in das hölzerne Bett , deckte sie mit dem Leder zu und setzte sich neben das Bett .
Immer noch liefen ihr Tränen über die Wangen, doch dann besann sie sich und ging hinaus in den Wald um Holz zu suchen , für die Taufe mit der Asche ....
Als sie wieder aus dem Wald herausgestürmt kam , bedeckte die Nacht das Tal der vergessenen Sterne sanft mit ihrer Decke .
Auf Zehenspitzen betrat die Hohepriesterin das Zimmer , um ihre Tochter nicht zu wecken .
Die Schale in der sie das Holz zu Asche bereitete stand auf dem Boden auf einem Teppich .
Pashewa kniete neben der Schale nieder und goss ein wohlriechendes Öl darüber , dann zündete sie das Häufchen Holz in der Schale an und der Rauch stieg empor an die Decke der kleinen Holzhütte .
Das Holz wurde zu Asche , wie auch die Menschen es irgendwann werden .
Dann hob sie die Schale mit dem Aschehaufen darin vom Boden auf und ging an das Lager ihres Kindes .
Sie drehte den Kopf des Kindes zu ihr und biss sich auf die Zunge .
Ihre Finger tauchten in die Asche , um dann zur Stirn des Kindes zu wandern .
Der verbrannte Staub blieb an der Stirn des Kindes hängen und bildete so das Bild des Halbmondes , wie bei jeder Neugeborenen Amazone .

Mit den geschwärzten Finger strich sie noch einmal über das rosige Gesicht des Säuglings , dann drehte sie sich um und verließ die Hütte , nur um draußen mit der Nacht zu verschmelzen .



Shannyira wuchs in dem Dorf der Amazonen sehr geborgen auf , bis zu ihrem 8 Lebensjahr sehr geborgen auf .
Die meisten der Kriegerinnen und Priesterinnen liebten die Kleine und das zeigten sie ihr auch , war sie doch das einzige Kind , was im Dorf der Amazonen des Tals Machtnabay , zu sehen war .
Die Einzige , die ihr Hass entgegenbrachte , war die Mutter , die doch noch nach ihrer Geburt so fürsorglich mit der Kleinen umgegangen war , jedoch merkte die Hohepriesterin , dass die Gene des Elfen bei ihrer Tochter immer mehr durch kamen .
Pashewa fiel es von Tag zu Tag schwerer ihre Tochter , über die sie sich so gefreut hatte , anzusehen geschweige denn mit ihr zu reden. Wobei der Hass gegen ihrer Tochter ihr selbst so unverständlich war, konnte sie ihn nicht unterdrücken.
Sie erinnerte sie sosehr an ihren Elf .... Immer mehr wurden die Erinnerungen geschürt , wenn sie die Tochter sah .
Und so wurde ein Dämon in ihr geborener , sie begann die Tochter zu hassen , ohne dass diese verstand warum .
Aber das konnte sie vermutlich auch gar nicht mit ihren noch so jungen Jahren ....
Dieser Hass ging soweit , dass sie die Tochter als Fehler bezeichnet , so laut schrie sie es durchs Dorf , dass alle der Anwesenden Kriegerinnen und Priesterinnen es hörten .
Meistens flüchtete Shannyira dann zu einer alten Priesterin .


Dies ging bis zu ihrem 8 Geburtstag so , genau vier Jahre vor ihrer Reife .....
Denn an eben diesem bereits erwähnten Tag , schickte die Hohepriesterin Shannyira in die Stadt , damit sie in eben dieser die vier Jahre währende Ausbildung zur Feuerschwester absolvierte .
1.Bei all dem Hass, den sie für die Tochter empfand, sie wollte sie nicht in der Welt untergehen lassen. Und außerdem war sie das Kind dann für 4 Jahre los. Danach würde sie schon wissen, was zutun war.
Shannyira geriet an eine harte, jedoch auch gütige Lehrerin , die sich ihr mit dem Namen Feuerauge vorstellte .
Sie stand noch am Anfang ihrer Ausbildung , als ihre Lehrerin eine besondere Gabe an ihr bemerkte .
Shanghai die dunkle Schlange , besaß die Macht das Feuer zu bändigen , in ihrer Nähe wurden selbst die wildesten Flammen zu schnurrenden Flämmchen .
Doch ihre Schülerin schien das wenig zu stören , denn Shan, so war das Kürzel von Shannyira, war es gewohnt , dass sie das Feuer bändigen konnte .


So fuhr die Alte Meisterin fort ihr die Regeln des Kampfes beizubringen , denn es ist das wichtigste , dass eine Feuerschwester im Kampfe mit dem Schwert immer die Ehre bewahrte oder gar jemanden unehrlich besiegte.
Doch bald merkte sie , dass Shannyira an ihrem Schwert keinen sonderlich großen Gefallen fand und so brachte die Meisterin ihr einen Langstock mit ,
von einem ihrer vielen Ausflüge in ein fremdes Land.
Die junge Schülerin strahlte als sie den Langstock erblickte und begann noch am selben Tage unaufhörlich damit zu üben .
War ihr Ziel doch groß , wenn sie die Prüfung zur Feuerschwester bestanden hatte, wollte sie zur Mutter zurück kehren und ihr beweisen , dass sie kein Fehler gewesen war und eine ehrenvolle Kämpferin ,so wie auch Priesterin werden .
Einmal hatte sie ihrer Lehrmeisterin davon erzählt , doch diese hatte zu diesen Plänen nur traurig genickt , wahrscheinlich wusste sie bereits zu dem Zeitpunkt , dass ihr Schützling zwar eine Große Kriegerin werden würde und einmal in aller Munde wäre , aber nie von der Mutter akzeptiert würde.
Mit ein wenigen Trockenübungen und viel Theorie ging das erste Jahr zu Ende , das Feuerauge hätte sie schon jetzt zur Prüfung zu lassen können , ließ es aber doch bleiben , weil sie wusste , dass Shan zwar soweit war, aber noch viel zu jung war .
Drei Jahre musste sie noch warten , bis sie wieder ihrer Mutter gegenüber treten konnte und es schrie förmlich in ihr..

Im zweiten Jahr ging es genauso zu , wie im ersten und es stellte sich eine gewisse Routine bei Shannyira und ihrer Meisterin ein ,
aber nie eine solche Routine , dass es langweilig wäre .
Oh nein , mit Shannyira , der dunkeln Schlange konnte einem selten langweilig werden.


Es war an einem Tag , als die Sonne wie eine Münze, die dort jemand vergessen hatte, am Himmel aufging. Als Shannyira die Erlaubnis von ihrer Lehrmeisterin bekommen hatte in die Stadt gehen zu dürfen.
So ging die junge Frau, mit dem Langstock in der rechten Hand hinaus ,in die Stadt , um sich dort ein wenig umzusehen und das Leben kennen zu lernen , so wie alle anderen es sahen und lebten .
Hin und wieder sprang Shan in die Höhe wie ein junges Reh, das voller Vorfreude auf das Neue in dieser Welt war , doch diese Freude würde dem jungen Mädchen bald vergehen . Mittlerweile war die kleine Zwölf Jahre und nur noch zwei Jahre davon entfährt , ihrer Mutter zu beweisen , dass sie eine gute Kriegerin war .


Shan gelangte auf ihrem Weg an ein Wirtshaus , das Wirtshaus <zum See>.
Da sie gerade etwas Durst hatte , trat sie ein und bat um einen Schluck Wasser , den man ihr auf sofortige Bezahlung brachte .
Mit dem Becher in der Hand setzte sich Shannyira in eine Ecke des Schankraumes und starrte die Wand an.
Sie wollte gerade aufstehen und gehen , als ein schwere Hand auf ihre Schulter niedersank und sie mit sanfter Gewalt zurück auf den Stuhl drückte und sich dann ihr gegenüber hin setzte.
Ein Lächeln lag auf dem bleichen Gesicht des Fremden und er nahm Shans kleine Hand in die Seine , als er sie ansah und sanft über ihre Finger strich .
„Was bist du , wenn du keine Elbe bist , Kleines ?“
Shan sah den Fremden verwirrt an , warum Elbe ? sie war doch eine Amazone !
„ Ich verstehe nicht , wovon ihr sprecht , Mein Herr.
Ich bin hier um zur Feuerschwester ausgebildet zu werden !“
Der Elf, mit den weißscheinenden Haaren lachte laut auf und sah sie gutmütig an .
„ So dann bist du wohl zu einem Teil ein Elf , zum anderen Eine Amazone “
Er schob ihr einen Teller mit Wasser hin , der wie ein Spiegel wirkte und als Shannyira sich darüber beugte und der Fremde ihr vorsichtig die Haare fortstrich , fuhr sie erschrocken zusammen , und strich sich fast ungläubig über die schönen spitzen Ohren , dann sah sie den Elfen an , es war kaum zu leugnen , dass sie dem Mann ähnlich sah .
„ Interessant nicht wahr ? “
Mit diesen Worten stand der Fremde auf und verließ den Schankraum .
„Halt, warten sie doch! Woher ...?“
Doch der Fremde war schon außer Reichweite und Shan sank zurück auf ihren Stuhl und starrte noch einmal in die ruhige Wasseroberfläche.
Sie sah wie Tränen über ihre Wange liefen .

Doch dann hielt sie hier nichts mehr , nichts mehr an diesem Ort , der für sie plötzlich wie die Hölle selbst wirkte.
Sie sprang auf , wobei durch die Wucht des Aufsprungs die Schale umgekippt wurde und sich das Wasser auf der Oberfläche des Tisches verteilte .

Shannyira lief so schnell ihre kleinen Füße sie tragen konnten. In der einen Hand den Langstock, mit der sie sich auch die Tränen vom Gesicht wischte. Die andere war leer, aber zur Faust geballt.
Hasste die Mutter sie deswegen , weil in ihr ein Elf schlummerte ?
Weil sie anders war als die Mutter ?

Träne um Träne rann dem Mädchen über die Wange und langsam begann sie zu verstehen , sie wollte nicht mehr nach Hause , am Liebsten wäre sie immer bei ihrer Lehrmeisterin geblieben , wenn sie doch bloß nicht zurück zur Mutter musste ...
Davor hatte sie eine solch große Angst bekommen , seit der Fremde sie darauf angesprochen hatte .
Langsam legte sich die Nacht auf die Stadt , doch Shan wollte nicht zurück , aber bald würden sich die Tore schließen und wenn jemand sie erwischte , musste sie bis zum morgigen Tage in den Hungerturm und das wollte sie noch weniger .
Hatte die Meisterin das alles gewusst ?
Hatte sie ihr es verschwiegen , weil sie Angst um sie hatte ?

Es brannte kein Licht mehr als Shannyira an dem Haus der Lehrmeisterin ankam. Auf Zehenspitzen schlich sie zu ihrer Dachkammer mit dem Wunsch, dass die gute Lehrmeisterin sie doch erwischen möge. Aber ihr stilles Flehen darum blieb unerhört.
So schmiss sie sich mit voller Wucht auf das alte Holzbett in ihrer kleinen Dachkammer und schluchzte in das Kissen , was mit Stroh gefüllt war .
Es war weit nach Mitternacht als Shan sich in den Schlaf geweint hatte und in einen sehr unruhigen Schlaf gefallen war.


Am nächsten Morgen wachte Shannyira auf und die Meisterin stand neben ihrem Bett , auf ihrem Gesicht lag Güte und dennoch etwas wie Trauer . Sie sah die junge Frau mitleidig an und setzte sich neben sie auf das Bett , was unter dem Gewicht der beiden mitleiderregend zu Knarren begann .
„Nun weißt du es also . “
Sie sah ihre Schülerin mit einem Blick an , der Güte und Mitleid vereinte .
„Ich konnte es dir nicht sagen , du weißt vermutlich , was es bedeutet , wenn rauskommt wessen Nachfahre du bist. Du wirst ausgestoßen werden und man wird dich nie wieder in einen Stamm der Amazonen auf nehmen , auch für das Volk der Elfen bist du nicht rein genug , auch sie werden dich von sich stoßen , aber ich denke , du wirst dein Glück finden .“

Mit diesen Worten stand sie auf und sah noch einmal über die Schulter . „Du wirst es schaffen , da bin ich sicher !“
Shans Blick folgte der Alten, ganz starr wie als wären ihre Augen Glaskugeln .


Die Jahre vergingen schneller und es würde nicht mehr lange dauern , bis Shan die Prüfung zur Feuerschwester machen würde .
Die Prüfung war für die junge Frau nicht sonderlich schwer , aber dennoch hatte sie es schwer sich zu konzentrieren um die Aufgabe zu erfüllen .
Shannyira sah mit Angst und Schrecken dem Tag entgegen , an dem sie zurück zu der Mutter musste .
Und eben dieser Moment war nun gekommen , sie musste sich von ihrer Lehrmeisterin Feuerauge verabschieden .
Diese schenkte ihr zum Abschied den Langstock, mit dem sie so gut hatte umgehen können .


Sie hatte zwei Tage Zeit, um zum Tal von Machtnabay zu kommen und sich auf die Reifeprüfung vorzubereiten , auf ihrer Reise passierte nicht allzu viel und immer wenn Shan an ein Gewässer kam, setzte sie sich an das Ufer des Flusses oder an den See und starrte ihr Spiegelbild an.
Oh, was hätte sie dafür gegeben diese Ohren loszuwerden!


Sie blieb an den beiden Steinen, die den Eingang zum Tal markierten, stehen. Ihre Blicke glitten über das Tal und Shanghai vermochte nicht mehr zu Atmen.
So sehr schnürte die Angst ihr die Kehle zu . Ihre Gedanken flogen zurück in die Vergangenheit , zur Meisterin , die sie zur Feuerschwester ausgebildet hatte und an den Fremden , der ihr das gesagt hatte , was sie nie im Leben vergessen würde. Immer und immer wieder hallten die Worte in ihrem Kopf wieder.

Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und sie spürte einen leisen Windhauch an ihrem Ohr und eine Stimme , die ihr etwas zuflüsterte . "Willkommen zu Hause , mein Kind "

Es war ihre Mutter und Shannyira zuckte so erschrocken zusammen , dass sie ihr fast den Langstock in den Bauch gerammt hätte, konnte sich aber gerade noch rechtzeitig zurücknehmen .
Die Mutter setzte an zu reden ,doch Shannyira schnitt ihr das Wort ab .
" Wie konntest du es mir all die Jahre verheimlichen ? Wie konntest du es wagen mir nicht davon zu erzählen , dass mein Vater ein Elf war ?"
Pashewa sah die Tochter mit einem Blick , der mehr von Hass als von Liebe zeugte . Hass, weil ihre Tochter sich die Frechheit herrausnahm eine Erklärung zu fordern. Und Hass auf sich selbst, dass sie es mit diesem Elf getan hatte.
Das war nicht ihre Tochter, so eine Tochter hatte sie sich nie gewünscht. Nur noch hassen wollte, damit ihr Herz leichter wurde. Fast hätte sie das Kind vergessen, aber so etwas vergaß man nicht. Den größten Fehler seines Lebens zu vergessen, dass wäre ja noch schöner gewesen. Zu Einfach.
Endlich gelang es ihr, trotz des Hasses ihre Sprache wiederzufinden. Die Ausbildung war nur dafür da gewesen, Zeit zu schinden, zu wissen, was sie mit der Tochter machen sollte.

" Du warst nie eine von uns . Nie eine der Amazonen , du warst nie das Mädchen , was ich lieben wollte , aber ich musste es . Du, dunkle Schlange , Schönheit der Wildnis , bist deinem Vater so ähnlich , dass es mich an Wut und Hass überkommt , wenn ich dich sehe."

Bei diesen Worten packte die Mutter , die Tochter , die sie einmal so geliebt hatte , grob beim Arm und zog sie fort in die Mitte des Tales Machtnabay. Shan stieg ein beißender Geruch in die Nase, eine Verwirrung überkam ihr Herz, die sie so noch nie gefühlt hatte.
Ihre schwarzen Haare hingen ihr in Strähnen ins Gesicht als die Mutter ihren Kopf hart auf den Opferstein stieß und ihr etwas kaum hörbares ins Ohr flüsterte " Keine Angst mein Kind , der Tod ist dir noch nicht vergönnt "
Ein Feuer brannte neben dem Opferstein warm, doch war es keine Schöne wärme .... , Die Mutter tauchte einen glühenden spitzen Nagel in das Feuer , rot verfärbt sich das Eisen und langsam hob sie den Nagel und drückte der Tochter den ersten Strich auf das wunderschöne , bleiche Gesicht ....
Pashewa hatte erwartet, dass Shan schrie, aber nichts dergleichen passiert. Sie lag vor ihr und ließ das Alles über sich ergehen ohne, dass auch nur ein Ton ihrer Kehle entrann.
In der Zwischenzeit hatten sich einige Amazonen um die Mutter der Ausgestoßenen herumgescharrt. Einige wenige hatten versucht Pashewa zur Vernunft zu bringen, doch die Hohepriesterin ward so vom hass getrieben, dass sie jeden wegschubste, der ihr zu nahe kam.
Und so blieb den anderen nichts übrig als Maulaffenfeil zu halten. Mochten sie sich dabei auch noch so schäbig vorkommen.

Dann ließ die Hohepriesterin von ihr ab und würdigte die Tochter keines Blickes mehr und verschwand. Die übrigen Amazonen taten es ihr gleich, aus Angst auch verstoßen zu werden, wenn dem Mädchen helfen würde.
Shanniyra traute sich zu anfang nicht sich zu bewegen, das Blut rann in dünnen Strichen über ihre Wange .
Als die junge Frau aufstand ,schwankte sie , wie vom Wind angeschubst ,so wankte sie dem Ausgang des Tals von Machtnaby entgegen.
1.Shan war bewusst , dass sie sich nie wieder in irgendeinem Amazonen Dorf blicken lassen könnte.
Und dennoch empfand sie keine Trauer , es war ihr wie eine Erlösung :
Sie konnte frei leben , wie ein Mann , wenn auch vogelfrei .
Dort wo sie hinkam würde man sie achten , vielleicht nicht ganz freiwillig , aber dennoch sie konnte die Menschen dazu zwingen.
Es schossen dem Mädchen viele Gedanken durch den Kopf, die so oder ähnlich waren.

Langsam ging am Ostende des Tales die Sonne auf und tauchte alles in ihr schimmerndes Rot .
Wunderschön sah das Tal aus , wie es so da lag im gleißenden Sonnenlicht .....

Erst jetzt kamen ihr die Tränen , alles wofür sie gekämpft hatte , war verloren .
Das war von Anfang an bestimmt gewesen .
War es Schicksal oder von der Mutter bestimmt ?
Shannyira sah noch ein Weile auf das Schöne Bild , was sich ihr bot herab , nur um sich dann mit Tränen in den Augen umzudrehen und so schnell sie konnte fortzulaufen .
so schnell und so weit sie ihre Füße trugen ......
 

FrankK

Mitglied
Hallo Nihrys

Schon viele Geburten hatte die Priesterin der nördlichen Amazonen hinter sich, doch jedes Mal gebar sie einen Jungen und jedes Mal wurde dieser mit der selben Zeremonie getötet.
Wortwiederholung: „jedes Mal“
Korrektur: „derselben“ (zusammengeschrieben)

Der Schrei eines Säuglings ertönte durch die Wälder und brach sich an den Bäumen.

Pashewa trat aus dem hölzernen Haus, welches in der Mitte der kleinen Siedlung stand .
Wenn die Geburt in dieser „Hütte“ stattfand, passt das nicht zu den Wäldern.
Vielleicht besser: „Der Schrei eines Säuglings klang durch die Nacht.“

Dieses Mal war es ein Mädchen,welches laut schrie.
Diesmal würde sie ihr eigen Fleisch und Blut groß ziehen können und musste es nicht wie alle die anderen töten...
Sie war überaus glücklich über diese Wendung des Schicksals, hatten es die Götter doch einmal gut mit ihr gemeint und ihr ein Mädchen geschenkt.
Wiederholung: „Dieses / Diesmal / diese“, durch Umformulierung etwas ausgleichen.
Die erneute Aussage zur Kindestötung ist nicht notwendig.
Beispiel:
„Der laute Schrei eines Säuglings, eines kleinen Mädchens, klang durch die Nacht.
Diesmal würde sie ihr Kind groß ziehen können.
Sie war überaus glücklich, hatten es die Götter doch endlich einmal gut mit ihr gemeint.“

Die kleine Hand des Mädchens legte sich um ihre Finger und ein Lächeln huschte über das Gesicht der seligen Mutter, die den Namen Pashewa trug.
Die kleine Hand des Mädchens kann sich doch bestenfalls um „einen ihrer Finger“ legen.

Ihr fielen von Anfang an die merkwürdig dunkeln Augen un die spitzen, elbischen Langohren auf, die ihre Tochter hatte. Die fast schwarzen Augen ließen sie mystisch und geheimnisvoll wirken, die Ohren taten ihren übrigen Teil dazu.
„Ihr fielen von Anfang an die merkwürdig dunklen Augen und die spitzen, elbischen Langohren auf, die ihre Tochter hatte.“
Später schreibst du von der Mutter, dass sie ebenfalls dunkle Augen hat, wieso fallen ihr diese bei dem Kind dann „merkwürdig auf“?
Wieder etwas später schreibst Du von „großen, dunkelblauen Augen“ des Kindes.

Übrigens:
Die meißten hellhäutigen Kinder kommen mit hellen, blauen Augen zur Welt, Farbpigmentierungen entwickeln sich erst etwas später.
Bei dunkelhäutigen Kindern sind die Augen fast nie blau, hier gibt es schon ausgeprägte Farbpigmentierungen.
Allerdings müssen wir auch das „elbische Erbgut“ berücksichtigen. ;)

Überraschenderweise zeigte sich schon ein rötlicher Haaransatz auf dem Kindeshaupt.
Auch daran ist nichts Überraschendes, viele Kinder kommen schon mit Haaren auf die Welt. Auch die Farbe ist in den ersten Monaten noch völlig unbestimmt.
Schließlich hat Deine Heldin später auch schwarze Haare.

Doch es jagte der Mutter immer wieder einen Schauer über den Rücken.
Es wird nicht verständlich, was es sein soll, das der Mutter einen Schauer über den Rücken jagt.

Dieses Kind würde einmal ihren Posten als Hohepriesterin übernehmen und kämpfen wie ein Mann.
Anstelle von Posten (klingt zu sehr nach einem Job) vielleicht „Position“.
Warum sollte eine Hohepriesterin wie „ein Mann kämpfen“ müssen? Sind die Amazonen denn immer in irgendeinen Krieg verwickelt? Hat eine „Priesterin“ nicht andere Aufgaben?

Oh ja. Shannyira, dunkle Schlange, so wollte sie sie nennen .
Das war ein guter Name für eine solch hohe Aufgabe.
Ja, das war es.
Shannyira.Shannyira. Du Dunkle Schlange .
Du Schönheit der Wildnis.
Meine Tochter.
Sie ließ den Namen auf der Zunge zerfließen immer wieder.
So Glücklich war sie.
Der Bezug zwischen Name (des Kindes) und Aufgabe (als Hohepriesterin? Oder als Kriegerin?) erschließt sich mir nicht.
Nur bei einem dunkelhäutigen Kind (das wurde noch nie erwähnt) würde das „Dunkle Schlange“ einen Sinn ergeben, ich gehe mal davon aus.
Insgesamt ist der Abschnitt zu lang, es wirkt zu „selbstverliebt in den Namen“. Man könnte die Zeilen etwas zusammenfassen und straffen.

Übrigens:
Im Sinne von Eigennamen ist es zulässig „Dunkle Schlange“ zu schreiben, du solltest aber darauf achten, im ganzen Text die gleiche Schreibweise beizubehalten.

Das Glück durchströmte jede Pore ihres Körpers und die dunklen Augen strahlten, wie Sterne am Himmel mit dem Mond um die Wette.
Es würde sich besser lesen, wenn das Glück jede „Faser“ ihres Körpers durchströmt. Der Vergleich mit Sternen und Mond wirkt etwas zu pathetisch, etwas „to much“.
Vorschlag:
„Das Glück duchströmte jede Faser ihres Körpers und ließ ihre dunklen Augen erstrahlen.“

Der Regen lag noch über dem Tal der vergessenen Sterne , doch die Nacht verblasste , so als ob der Regen ihren Saum ausgewaschen hätte ...
Drei Punkte ... Abbruch von Wörtern und Gedanken, Auslassungszeichen.
Ergibt hier keinen Sinn, einfach nur ein Satzende. Du machst das öfters in Deinem Text.

Es roch noch immer nach dem frischen Regen und hin und wieder fielen ein paar Tropfen von den Bäume , doch Pashewa war erfreut , denn in der letzten gewitterschweren Nacht hatte das Schicksal ihr eine Tochter geschenkt .
Wenn Du schreibst „Der Regen lag noch über dem Tal …“, klingt es, als würde es noch regnen, dies widerspricht sich aber mit dieser Aussage.
Korrektur: „Bäumen“
Der Satz ist zu lang und verschachtelt.

Nun hielt sie den Säugling hoch und erhob die Stimme :
„Die Nacht war stürmisch und gewitterig . Doch dem Kind , das ich hier in meinen Armen halte , soll das nicht schaden.
Denn sie , meine Tochter, ist nun für alle Zeiten ein Gewitterkind!
Ich will sie Shannyira, die dunkle Schlange nennen !“
Wenn es keine besondere stilistische Darstellung sein soll, wird üblicherweise innerhalb einer wörtlichen Rede auf Absätze verzichtet. Auch ein Zeilenwechsel zwischen Einleitung und Beginn der wörtlichen Rede ist nicht notwendig.

Nun hielt sie den Säugling hoch und erhob die Stimme: „Die Nacht war stürmisch und gewitterig. Doch dem Kind, das ich hier in meinen Armen halte, soll das nicht schaden. Denn sie, meine Tochter, ist nun für alle Zeiten ein Gewitterkind! Ich will sie Shannyira, die dunkle Schlange nennen!“

Ich habe mal exemplarisch die Zeichensetzung korrigiert.
Vor Satzzeichen wie Punkt, Komma, Strichpunkt, Doppelpunkt, Ausrufezeichen und Fragezeichen wird kein Leerzeichen gesetzt.
Dies solltest Du noch einmal in Deinem ganzen Text überarbeiten.

Einen Bezug auf „Gewitterkind“ gibt es nur hier. Für den späteren Verlauf der Geschichte hat dieses Ereignis keine weitere Bedeutung. Du solltest es vielleicht besser weglassen.


Ich breche eine detaillierte Betrachtung deines Textes an dieser Stelle ab. Nur noch ein paar kurze Bemerkungen:

Der Name „Shanghai“ ist noch zweimal enthalten.

Du verwendest die Begriffe „Elben“ und „Elfen“.
So hat das Kind „elbische Langohren“ weil sich ihre Mutter mit „diesem Elfen“ eingelassen hatte.
Einige Dich auf eine Art: Entweder „Elbisch“ oder „Elfisch“.

Aus Deinem Kommentar:
wenn ich schreibe, dann schreibe ich wie mir die Finger gewachsen sind und achte nicht auf Rechtschreibung.
Es ist durchaus in Ordnung, bei der ersten Niederschrift (ich nenne es mal Skizze), einfach „drauflos zu schreiben“. Damit daraus aber eine durchgängige, funktionierende Geschichte (die Skizze wird zu einem Bild) wird, ist noch einiges an Textarbeit nötig.
Sollte es sogar zu einem umfangreichen Roman werden, musst Du Dir selber eine ungeheure Disziplin auferlegen. Je mehr es zu Lesen gilt, umso mehr fallen Fehler unangenehm auf. Fehler, die den Lesefluss stören und sogar unterbrechen können.

ViktorS schrieb:
Mir hilft es, wenn ich mir den Text laut vorlese. Damit finde ich auch solche und andere holprige Sachen.
Ein Hilfsmittel, um sich selbst zu zwingen, die eigene Geschichte wirklich Wort für Wort erneut zu lesen. Als Schreiber kennt man sie schließlich fast auswendig, hat sie vollständig im Kopf. Man „überliest“ eigene Fehler, das ist ein Problem, mit dem sich alle herumschlagen.

Ich will Dir jetzt nicht den Mut rauben, aber es ist wohl noch so einiges zu tun. Ich bin gerne bereit, Dir, soweit es mir möglich ist, zu helfen.

Mal abwarten, welche Korrekturen ViktorS Dir hat zukommen lassen.
Übrigens:
Du brauchst dich nicht beeilen, den Text zu überarbeiten und neu einzustellen. Lass Dir ruhig Zeit, überarbeite ruhig und gründlich. Hier hetzt Dich niemand.

Viele Grüße und viel Erfolg

Frank
 

Nihrys

Mitglied
Das Gewitterkind wird aber später noch eine Rolle spielen :eek:

Ich finde Posten passt hier ganz gut, da sie ja noch gar nicht weiß ob Shan das selbst wirklich will und deswegen wäre es für Shan ein Job.
 

FrankK

Mitglied
Hallo Nihrys

Das Gewitterkind wird aber später noch eine Rolle spielen
Gut, dann ist das in Ordnung. Ich hoffe nur, dass wir davon auch mal zu lesen bekommen. :)

Dieses Kind würde einmal ihren Posten als Hohepriesterin übernehmen und kämpfen wie ein Mann.
Ich finde Posten passt hier ganz gut, da sie ja noch gar nicht weiß ob Shan das selbst wirklich will und deswegen wäre es für Shan ein Job.
Für Shan mag es zu einem "Job" werden, aber Du schreibst den Satz aus Sicht von Pashewa, und für die sollte es doch wohl nicht nur ein Job sein.
Den Begriff "Hohepriesterin" verknüpft man in der Regel auch mit einer "angesehenen Stellung", mit einem "Amt". Es gehört auch ein gewisser Ehrgeiz dazu, sich bis in eine solche Position "hochzuarbeiten". Oder wird eine solche "Stellung" in dem von Dir beschriebenen Kulturkreis "vererbt"?
Dann könnte man sogar bei einem König von einem "Job" sprechen.

Viele Grüße

Frank
 

ViktorS

Mitglied
Hi sorry wenn die Antwort immer ein wenig dauert, aber auf Arbeit ist die Hölle los. Einiges hat FrankK ja schon erwähnt und echt gute Tipps gegeben.

Ok ich wollte mich erst einmal den ersten Teil, deines Textes widmen. Das was FrankK gefunden hat lasse ich mit Absicht drin. Ich hoffe dadurch wirkt es besser.
Wie bereits gesagt wurde, lass dich nicht entmutigen.

Ich finde, du verwendest ziemlich viele Wurmsätze. Die stören irgendwie meinen Lesefluß. Wenn du magst, kannst du ja ein paar Teilen. Allerdings solltest du dich wohl fühlen dabei. Ich will dir nicht meinen Schreibstil aufzwingen.

"[red]Dieses Mal[/red] war es ein Mädchen,welches laut schrie.
[red]Diesmal[/red] würde sie" Ist eine komische Wiederholung.

ihr eigen Fleisch und Blut groß ziehen können und musste es nicht[red],[/red]wie alle die anderen[red],[/red] töten...

"der seligen Mutter" hört sich an, als ob sie tot ist. Ich würde eher ein anderes Wort nehmen.

"un[red]d[/red] die spitzen, elbischen Langohren" Warum eigentlich Elben?

"Das war ein guter Name für eine solch hohe Aufgabe.
Ja, das war es." Finde ich auch eine unnötige Wiederholung.

"So Glücklich war sie.
Das Glück durchströmte" Ebenfalls eine Wiederholung.

,wie Sterne am Himmel[red],[/red]

"Es roch noch immer nach dem frischen Regen und hin und wieder fielen ein paar Tropfen von den Bäume[red]n[/red]"

"Das Kleine hatte nicht viel Ähnlichkeit mit sein[red]er[/red] Mutter" Ich lasse auch öfters Buchstaben weg und dies fällt mir persönlich erst beim lauten Lesen auf.

"großen dunkelblauen Augen" weiter oben sprichst du von "Die fast schwarzen Augen" ist das ein Versehen?

"Pashewa ´s Blick ruhte auf ihrer Tochter , nie würde sie sie gehen lassen .
Nie im Leben würde sie ihre Tochter gehen lassen , nach all den Jahren der Hoffnung ." Könnte man nicht auch hier auf die Wiederholung verzichten?

"Pashewa wusste , dass sie sich nicht mit diesem [red]Elfen [/red]" Ich glaube zwischen Elfen und Elben gibt es nen kleinen Unterschied. Stört irgendwie die Kontinuität.

"Als sie wieder aus dem Wald herausgestürmt kam" Warum kommt sie aus den Wald gestürmt?

"Die Schale[red],[/red] in der sie das Holz zu Asche bereitete[red],[/red] stand auf dem Boden[red],[/red] auf einem Teppich" Glaub so ist es richtig. Ich mag Kommas irgendwie nicht.

"Sie drehte den Kopf des Kindes zu ihr/[red]sich[/red] und biss auf [red]ihre[/red] Zunge ." Ich finde so hört es sich besser an.

"jeder [red]n[/red]eugeborenen Amazone"

So das wäre es erstmal von meiner Seite. Mir ist aufgefallen, das du gerne Wiederholungen verwendest und öfters Buchstaben einfach weg lässt. Wurmsätze sind wohl genauso Geschmackssache, wie kurze Sätze.
 



 
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