Testleser? Lektorat?

Kida

Mitglied
Hallo! :)

Seit etlichen Wochen durchsuche ich das Internet nach meinen gefühlten tausend Fragen.

(Bin ich jetzt in dieser Rubrik überhaupt richtig? Wenn nicht, bitte ich um Entschuldigung.)

Ich schreibe gerade an einer Fantasygeschichte, die geschätzte 250-300 Taschenbuchseiten haben wird.
Nun hab ich mir überlegt, ich könnte es ja vielleicht per selfpublishing veröffentlichen. Oh mein Gott! Es war ein Fehler anzufangen zu googlen, was dabei zu beachten ist. Die Informationen sind geradezu auf mich eingeprasselt. Mir raucht die Birne so sehr, dass ich jetzt einfach hier mal fragen will/muss.

Ein Lektorat ist Pflicht - soweit klar und verständlich.

Aber wird mir ein Lektor auch ehrlich sagen können ob es für die "Öffentlichkeit taugt"?
Lektoren bekommen viel zu sehen, nicht wahr?

Oder wäre es besser sich einen unabhängigen Testleser zu suchen? Wenn ja wo? Wie erkennt man einen guten Testleser? Wie sieht es mit den Copyrights aus?

Für ein paar hilfreiche Antworten wäre ich wirklich dankbar. :)
 
A

aligaga

Gast
Nun hab ich mir überlegt, ich könnte es ja vielleicht per selfpublishing veröffentlichen.
Dazu brauchst du keinen Lektor. Du kannst dein Werk, ganz gleich, ob es gut oder grottenschlecht ist, mitsamt allen Rechtschreib- und Syntaxfehlern auf eine CD brennen und an eine Druckerei schicken. Wenn du hundert bis zweihundert Paperbacks orderst, kriegst du die, je nach Ausstattung des Umschlages, für zwischen 200.- und 500.- € (die einschlägigen Druckereien kannst du googlen).

Dann musst du deine Bücherln "nur" noch an den Mann oder die Frau bringen. Verkaufen werden sie sich nicht lassen, selbst wenn sie so gut sind, dass du selber immer wieder in Tränen ausbrichst, wenn du darin liest. Also an die Bekannten und Verwandten verschenken. Achtung: Das sind keine Testleser, sondern entweder Schleimer oder Miesmacher.
Oder wäre es besser sich einen unabhängigen Testleser zu suchen? Wenn ja wo? Wie erkennt man einen guten Testleser? Wie sieht es mit den Copyrights aus?
Gute "Testleser" kosten Geld. Denn es ist ja nicht damit getan, sich durch das "Werk" zu ackern - es muss eine Expertise erstellt werden, die für den Auftraggeber nachvollziehbar ist. Je schlechter das Werk, desto teurer das Gutachten! Um dein Urheberrecht musst du dir keine Sorge machen - es steht gewiss kaum zu befürchten, dass jemand dein Zeug abschreibt, um damit Kasse zu machen - und wenn doch, dann nichts wie hin zum Kadi und Tantiemen kassieren, dass es nur so raucht!

Ich drück dir die Daumen!

Gruß

aligaga
 

Kida

Mitglied
Danke, für die Antwort zu den Testlesern, aligaga.

Mir ist bewusst, dass ich Bücher auch ohne vorheriges Lektorat drucken lassten könnte. Auch habe ich schon HP's gefunden, auf denen das angeboten wird. Allerdings möchte ich kein unüberarbeitetes Werk drucken lassen. Auch wenn es evtl. "nur" für Familie etc. ist.
Etwas Stil darfs dann schon sein. :)

Denn wer weiß, vielleicht wirds ja doch irgendwann veröffentlicht.

Ich gebe Dir Recht, dass Freunde und Familie als Testleser nicht geeignet sind.
Was mich wieder zu meiner Frage bringt:

Wo/wie finde ich einen guten Testleser?
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Lektorat empfehle ich auch immer, wenigstens aber ein Korrektorat.

Ein Lektor wird dir auch sagen, was er von den Chancen des Buches auf dem Markt hält. Du musst ihn aber erstens konkret danach fragen, weil das eine sehr heikle Sache ist (niemand will Kunden verprellen). Und zweitens ist das dann auch nur eine (wenn auch oft fundierte) Meinung – ich sehe im SP-Bereich Bücher bei Big A, deren Leseprobe nicht erklärt, warum so viele das Buch kaufen und sogar noch gut finden.
(So viel übrigens auch zu aligagas Behauptung, SP-Bücher würden sich generell "nicht verkaufen" lassen. Es gibt SPler, die leben sogar davon – nicht in Saus und Braus, aber immerhin.)

Gute Testleser (Mehrzahl! Einer ist nur eine Notlösung.) kosten nicht zwangsläufig Geld. Du kannst in Schreibforen (mit einem Niveau, das dir angenehm ist) nachfragen – es gibt immer wieder Leute, die gern helfen und deren Meinung durchaus auch hilfreich ist.
Ich könnte mir denken, dass du in der LL fragen kannst; es gibt inzwischen die Autorenwelt (http://www.autorenwelt.de / im Forum fragen oder in "Literaturbetrieb" wühlen); sogar eine Beta-Leser-Plattform (www.test-lesen.de) ist mir neulich begegnet … Das wären so meine spontanen Ideen.

Kostenlose Testleser können sehr hilfreich sein, ein fachkundiges Lektorat, das ins Detail geht, ersetzen sie in der Regel nicht. Und einen Korrektor erst recht nicht.
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Nachtrag: Was meinst du mit "Wie sieht es mit den Copyrights aus?"?

Schonmal vorab: "Copyright" ist ein zwar oft verwendeter, hierzulande aber "leerer" Begriff. Er stammt aus dem amerikanischen Recht, in Deutschland sind Urheberrecht und Verwertungsrechte relevant.
 

Kida

Mitglied
Hallo jon,

danke für deine Antwort. :)

Die Frage habe ich ja vor einem Jahr gestellt. Inzwischen kann ich verkünden, dass ich mein erstes Manuskript fertig habe. Die Testleser haben mir sehr viel Input gegeben und mich teilweise echt ins Schwitzen gebracht.
Jetzt ist meine Geschichte im Lektorat und ein Cover ist in der Mache.

Mit Copyright meinte ich, wie ich mich absichern kann, dass Testleser meine Geschichte nicht für ihre ausgeben.
Das Problem habe ich umgangen in dem sie nicht an wildfremde Leute rausgeben haben. Eine Autorin z.B. hat mir ihre Testleser empfohlen und meine Geschichte selbst testgelesen. Da war ich schon ein wenig stolz drauf. :D

Liebe Grüße
Kida
 



 
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