Todesmarsch der Engel

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Herr Müller

Mitglied
Hallo Luzifer

da sich hier niemand auf Dein Gedicht meldet, möchte ich meine Bedenken anmelden, dass es in der richtigen Abteilung gelandet ist?

Herr Müller
 

Herr Müller

Mitglied
Hallo Luzifer

nun ja, ich finde die Ironie des Roten Herings nicht, oder die Stelle zum Schmunzeln. Was mache ich falsch beim Lesen?

Herr Müller
 
ähm

lass mich dir ein kleines wortbild malen.

stell dir vor: die grausamsten geschöpfe, wesen, denen man die grausamsten qualen zutraut, mit dornen und reißzähnen gespickt und bis an die zähne bewaffnet. sitzen in stiller eintracht, ruhig und ganz gesittet beisammen und schlürfen lieb und artig tee. spreizen dabei den kleinen finger akuat zur seite. (für gewöhnlich reißen sie köpfe ab und brennen dörfer und menschen nieder)

ich persönlich finde es schon recht konträr amysant, sich vorzustellen, wie die vernichtung in person der apokalyptischen reiter beim tee einträchtig und friedlich beisammensitzt. mit einem fisch.


meinst du nicht, es gibt menschen, die diese art von humor verstehen?



Luzifer
 

Herr Müller

Mitglied
Humor

Hallo Luzifer,

dann hätte ich in der letzten Zeile geschrieben:
"Und lassen ein Grete zurück" oder so ähnlich, dann ist es eine wirklich bitterböse Ironie des Schicksals.

Herr Müller
 
also bitte

nein, das wäre wieder zu banal gewesen.

dann hätten die reiter ja ihrer bestimmung entsprochen. aber genau darin liegt eigentlich die pointe, dass sie eben nicht grausam waren und keinen tod und kein unheil gesäht haben in diesem haus.

stells dir comichaft vor. eine horde barbaren reitet wüst duch die prärie und hällt plötzlich an, um einer oma die vorfahrt zu lassen.

das gange etwas ander verpackt, einen hering statt oma und keine straße sondern tee...


ist letztlich also das gleiche, zumindest war das mein ansatz.

sollte der nun nicht ersichtlich sein...kenn ich es nicht ändern.

ich bin der meinung, es gehört hier her. die gründe habe ich, hoffendlich, nun zur genüge ausgeführt.

trotzallem, danke für die gedanken darüber. du bist sicher nicht der einzige, der diese frage gestellt hätte, nur der erste.


Luzifer
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Hallo Luzifer Kyrill,

und wieder stehen wir vor der gleichen Diskussion wie bereits in der Textklinik ausführlich nachlesbar: Was denkt sich ein Autor vor der Veröffentlichung seines Textes?

Hieraus schließe ich,
dann hätten die reiter ja ihrer bestimmung entsprochen. aber genau darin liegt eigentlich die pointe,
(...)
das gange etwas ander verpackt, einen hering statt oma und keine straße sondern tee...
dass Du einen Slapstick nachzeichnen wolltest, nur mit anderen Vorgaben.


Die Kommentare von Herrn Müller sind Kommentare eines LESERS, der versucht, Deinen Text zu verstehen und nachzuvollziehen. Dies gelingt ihm offensichtlich nicht, was er Dir auch mitteilt.
Die Chance der Veröffentlichung auf diesem Forum liegt darin, Texte einem Leser dadurch nahe zu bringen, dass sich eine fruchtbare Diskussion zwischen Leser und Autor ergibt, an deren Ende unter Umständen ein veränderter Text stehen kann. Auf jeden Fall sollte die Diskussion dazu führen, dass sich beide, Leser und Autor, gemeinsam Gedanken über den Text machen.
Du hast jetzt in zwei Kommentaren versucht, die Gedanken, die Du VOR der Veröffentlichung Deines Textes hattest, mitzuteilen.
Herr Müller als Leser hat Deine Gedanken aber nicht in diesem Text nachvollziehen können - ich schließe mich trotz Deiner langen Erklärung Herrn Müllers Nicht-Verständnis an.

Und hier
ist letztlich also das gleiche, zumindest war das mein ansatz.
sollte der nun nicht ersichtlich sein...kenn ich es nicht ändern.
sagst Du: "Versteht meinen Text oder lasst es bleiben".

Dein Fazit lässt den Leser unbefriedigt zurück, da er der Meinung ist, DASS Du es ändern kannst.
Da Du (siehe Textklinik) bereits mit einem anderen Text vor GENAU dieser Problematik stehst, würde dies mir persönlich zu denken geben...

Viele Grüße, Zeder
 
das ist wahr

es gibt mir persönlich auch zu denken. verzeih aber, wenn ich nicht den starrsinn sofort überwinde, meinen text so weit umzuschreiben, dass es ersichtlich ist.

da ich meine idee kenne, ist er vfür mich verständlich. das wiederum ist keine rechtfertigung, ich weiß.

ich würde euch unrecht tun, wenn ich verlange, dass ihr diese idee mit einmaligem, oder vielleicht auch mehrmaligem lesen erfasst.

im gegensatz zu längst verstorbenen autoren habe ich aber die möglichkeit, meine idee zu erläutern.

mit der anmerkun, dass ich es nicht ändern könne, meinte ich lediglich, dass ich nicht noch größere texte verfassen möchte, mein gedicht zu erklären.

die idee mit der gräte und meine meinung dazu hatte ich bereits verlauten lassen.

trotz allem bin ich gern für vorschläge offen, wie ich das gedicht derartig ändern kann, dass es verstanden wird, ohne dass ich es zu sehr ins klischee fallen lasse.

die gräte war meines erachtens klischee, zumindest was die verheerung der reiter angeht.

möglicherweise ist der kontrast nicht ausgeprägt genug. vielleicht liegt es auch in meiner unfähigkeit, meine ideen transparent genug zu gestalten, dass es die pauschale masse (das ist ausschließlich objektiv im mir möglichem sinne gemeint) versteht und nachvollziehen kann.

es sollte schließlich auch nicht zu flach sein. (möglicherweise ist das gedicht auch einfach flach)

ich verstehe nur nicht, warum man grundsätzlich alles so ändern sollte, dass es ALLE leser verstehen.

nicht jeder versteht kafka, ich für meinen teil gehöre dazu. und nicht jeder mag benn.

leider kann ich selbst nicht beurteilen, ob meine werke grundsätzlich schwer verdaulich sind, oder einfach nur zu banal und ihr seht dinge darin, die es garnicht gibt.

sagt ihr es mir.



Luzifer
 
F

Franktireur

Gast
Hi Luzifer

Tja, ich wieder ;).

Nun, wir hatten uns ja schon mal an "die Köppe" gekriegt, aber das ist Schnee von gestern.
Ich persönlich habe mit Deinem Text keine Probleme. Ich habe auch die Pointe verstanden.
Meines Erachtens ist sie nicht schwer zu verstehen - auch wenn dies wohl suggeriert wird (durch Nachfragen oder Nicht-Reaktionen). Ich denke eher, hier geht es um grundsätzliche Geschmacksfragen - und über die ist es müßig, zu streiten.

Manch ein Humor ist ein Humor, der eben nur wenige Menschen erreicht. Manchmal liegt Komik in der tragik, auch da haben viele keinen Sinn für.

Wie Du es nun besser rüberbringen könntest? Ich weiß es nicht, die Frage stellt sich für mich ja nicht, da ich den Gag ja kapiere. Für mich war er also gut genug.

Von daher kann ich Deine Argumentation sogar nachvollziehen in diesem Fall. Es ist Humor (wenn auch eine spezielle Art von Humor), gehört hierher, und Du wirst damit leben müssen, wenn nur wenige Leute damit etwas anzufangen wissen. Na ja, um auch mal was Gutes zu tun, setze ich nun mal ein Signal und verabreiche Dir eine 8. Mehr ist nicht drin, weils halt eine nette Idee ist - aber wie Du selbst schon sagst: vielleicht ein wenig vordergründig.

Kopf hoch.
Frank
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
http://www.bender-verlag.de/lexikon/suche2.php

Hallo Luzifer,

nachdem ich spät am Samstag das Quiz mit Hugo Egon Balder gesehen habe, kann ich jetzt auch mehr zum roten Hering sagen...

Wie wäre es denn, wenn Du anstelle des Herings einfach irgendeine Person nehmen würdest, vielleicht nur "sie tranken bei mir Tee" ohne näher zu erklären, wer diese Person ist?

Der Absurdität der Situation ist durch das Tee-Trinken ohnehin Genüge getan, dazu bedarf es keines Fisches, ganz bestimmt aber keines "roten Herings" mehr.

Viele Grüße, Zeder
 
der rote hering

eigentlich ist der rote hering nur ein unnützer fadedn, der sich durch viele meiner gedichte von vor einem jahr zieht.

er ist in meinen geschichten genau so zu behandeln, wie seine eigentliche funktion: garnicht.

ich fand es nur amysant, stadt eines kumpanen einfavch einen roten hering zu nehmen, einen nutzlosen spießgesellen.


Luzifer
 



 
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