Todessehnsucht

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Andrea1694

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Todessehnsucht

Umgeben von einer leeren Packung Schlaftabletten und Bierflaschen, liegt sie regungslos da. Jegliche Farbe scheint aus ihrem Gesicht gewichen zu sein, als sie Uwe auffindet und unvermittelt den Krankenwagen ruft.

Wieder einmal wird ihr der Magen ausgepumpt und wieder einmal schafft sie es dem Teufel von der Schippe zu springen. Wie schon so oft zuvor.

All die Therapien, die sie über sich ergehen ließ und die Versuche der Ärzte, ihr zu helfen, schlugen fehl. Sie konnte einfach nicht über den tiefen, unendlichen Schmerz in ihrem Herzen reden, den ihr einst ihr Vater angetan hatte.

Sie war verheiratet und hatte mit dem Mann, der versuchte ihr all seine Liebe zu schenken, zwei wundervolle Kinder in die Welt gesetzt. Und doch schien sie verloren und ließ sich sogar scheiden. Sie konnte einfach nicht mehr seine Nähe und die Berührung seiner Hände ertragen, weil sie dadurch stets an ihren Vater erinnert wurde.

Ihr Vater, der all ihre Kindheitsträume zunichte machte, der sie hatte nie Kind sein lassen.
Wie sehr hasste sie ihn doch.

Nun gehörte sie zu den Suizid-Patienten, die von einer Langzeittherapie in die nächste geschoben wurden ohne jemals den gewünschten Erfolg zu erzielen.

Immer wenn sie der Meinung war, sie hätte es endlich geschafft, ihrer Vergangenheit und diesen steten Albträumen zu entfliehen, brach sie wieder und wieder gänzlich in sich zusammen. Sie kannte die Intensiv-Stationen der Krankenhäuser und die Psychiatrien schon in und auswendig.

Als alles damals begann war sie gerade mal 5 Jahre alt und es endete erst, als sie mit 25 aus dem Elternhaus auszog und jeglichen Kontakt zu ihren Eltern abbrach.

Doch die Demütigungen, die ihr Vater ihr all die Jahre angetan hatte, verfolgten sie bis zum heutigen Tage.

...

Die Badezimmertür viel scheppernd hinter ihr ins Schloss, als sie in ihr eigenes Spiegelbild sah und Tränen aus ihren Augen rannen, bevor sie sich mit einem Küchenmesser beide Pulsadern aufschnitt.

Ihr Freund Uwe fand sie einen Tag später, umgeben von einer Blutlache, doch mit einem sanften lächeln auf ihrem Gesicht.

Sie war ihrem Schmerz auf ihre Weise entflohen.

Andrea
06.07.2005
 

herb

Mitglied
zu oft, viel zu oft

liebe Andrea,

liest man immer wieder diese Geschichten von Kindesmissbrauch und Selbstmord.
Deine kommt nun dazu, entschuldige bitte, in einem Schreibstil, als wolltest du einer Modeströmung folgen.
Das Ganze liest sich wie ein Exposé zu einem Roman, den jeder Verleger ablehnen würde.
Wenn, dann müsstest du doch den Leser richtig lebendig mitleiden lassen; die Zweifel, die Kämpfe, die Trauer, die Verachtung lebendig machen, das alles gelang dir nach meiner Ansicht in einer Kurzfassung nicht.
So entschließe ich mich, dir eine 5 als Bewertung zu geben. Das aber auch nur, weil für mich die 5 die schlechtmöglichste Wertung überhaupt ist. Als Tipp kann ich dir nur empfehlen, wenn du am Thema dran bleiben möchtest, einen Zeitraum von vielleicht einer Stunde in ungefähr zwanzig Seiten zu schreiben.
Vielleicht entgehst du damit dem Telegrammstil.

Liebe Grüße

herb
 

Andrea1694

Mitglied
Lieber Herb,

danke Dir für Deinen ausführlichen Kommentar und ein big sorry, dass ich Dir erst jetzt antworten kann.

Denke gerade darüber nach, ob es Leser gibt, die wirklich mehrere Seiten lesen würden, welche eigentlich nur eine Minute bzw. einen Bruchteil des Prot. darstellen sollen?

Würdest Du es tun?

LG
Andrea
 

Andrea1694

Mitglied
Lieber Herb,

OK ... Deine Antwort regt mich nun doch an in ausführlicher Weise darüber zu schreiben. Könnte jedoch noch ein wenig dauern, da ich mir erst einmal Stichpunktartig einen sogenannten Spickzettel dazu machen möchte und meinen Job überdies nicht gänzlich vergessen darf :)

Sobald es eine überarbeitete Version aus meiner Sicht gibt, setze ich Dich gerne davon in Kenntnis und hoffe dann wieder auf einen Kommentar von Dir.

Wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende.

LG
Andrea
 



 
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