Tolpi - Kapitel 4 "Brummi und Maja"

Andrea1694

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T O L P I
Kapitel 4 „Brummi und Maja“

Tolpi schlief im hohen Gras, als sich eine Fliege auf seiner Nasenspitze niederließ und ihn, durch ihre zarten Beinchen, weckte.

„Gääääääähn …!“ Tolpi öffnete seine Augen und blinzelte. „Was war denn dort, unmittelbar vor seinen Augen?“ Er musste regelrecht schielen, um den ungebetenen Gast auf seiner Nase richtig sehen zu können.

„Aha, guten morgen, guten morgen, junger Mann, auch schon wach geworden?“

Ein tiefer Seufzer, als wäre Tolpi aus den schönsten Träumen erweckt worden, entwich ihm, als er sein Mäulchen weit aufriss und noch einmal gefühlvoll gähnte.

„So, so, schöne Beißerchen und vor allen Dingen so gepflegt und weiß, hast Du auch noch.“ Der kleine Besucher auf Tolpi`s Nase lächelte ihn an.

„Wer, wer bist Du?“ Tolpi war noch gar nicht hellwach und brachte diese Worte nur stammelnd hervor.

„Ich bin die Fliege Brummi und Du?“ „Tolpi.“ Er schielte immer noch, um die kleine Fliege vor ihm besser erkennen zu können.

Monsieur Fliege war gerade damit beschäftigt, sich nach Leibeskräften zu putzen, als Tolpi ihn mit Hilfe seiner Zunge von seiner Nasenspitze vertrieb.

„Duuuuuuu, Brummi, bist Du etwa auch einer meiner Freunde oder willst Du mir etwas tun?“

„Ach, i`wo, Tolpi, Deine Mama kannst Du fragen, daß ich wirklich ein Freund bin. Hin und wieder necke ich Euch und die Kühe auf der Wiese ein wenig, manchmal auch die Menschen, wenn ich Lust dazu habe. Ansonsten bin ich eigentlich ein friedvoller Zeitgenosse.“

Tolpi lächelte Monsieur Fliege an. Er schaute einfach zu süß aus, wenn er seine weißen Zähnchen zeigte, indem er die Lefzen etwas anhob, um zu lächeln. Seine Mutter, die mittlerweile auch wieder da war, stuppste ihn liebevoll an und blickte voller Stolz auf ihn herab.

Schwanzwedelnd lief Tolpi in Richtung Garten davon. Der Bauer hatte für seine Familie einen kleinen Teil seines Hofes als Gemüsegarten angelegt. Das ganze Anwesen wurde zudem von einem wunderschönen Blumengarten umgeben, um den sich die Bäuerin liebevoll kümmerte.

„Hallo und Guten Morgen, liebe Biene, darf ich fragen, wie Du heißt?“ Tolpi schaute der emsigen Biene interessiert zu, die damit beschäftigt war, die Blütenpollen zu sammeln.

„Klar doch, mein kleiner Freund, ich heiße Maja,“ entgegnete sie.

„Hi, hi, ist das jetzt Dein Ernst?“ fragte Tolpi.

„Sicher, wieso zweifelst Du daran?“

„Nun ja,“ meinte Tolpi, „meine Mama hat mir die Kindergeschichte von der Biene Maja und ihrem Freund Willi vorgelesen,“ Tolpi musste schlucken „und Du bist doch real und wirklich da und nicht nur eine Geschichte.“ Er grinste.

„Ja, mein Kleiner und heiße wirklich Maja!“ Beide lächelten sich an und Maja zwinkerte Tolpi zu, bevor sie sich mit den Blütenpollen auf den Weg zu ihrem Bienenstock machte.
 



 
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