Torenzeit, als Sonett 117

weghenkel

Mitglied
Torheit?

Ist es also eine Torheit gewesen, am Johannistag den gerade beendeten Text 117 aus dem in Arbeit befindlichen Band Sonette aus dem Sumpf ins Netz zu stellen - unter die Leselupe, die offenbar niemand so recht benutzt? Mit einer Lupe wird das genaue Hinsehen befördert, dazu kommt es in diesen Foren kaum. Es ist eher ein Chatbetrieb, literarische Versuche dienen mehr oder weniger als Aufhänger. Das könnte ein erstes Resumé sein.
Aber nur so stimmt es nicht. Diese Leselupe macht Sinn, ich finde jede einzelne Korrespondenz gut. Beteilige mich (so schwierig das für mich bei meiner arg beanspruchten Zeit und meinem extrem lahmen Computer ist) gern an jeglichem Gedankenaustausch. Und will auch gar nicht, daß sich da jemand unter ästhetisch-künstlerischen Gesichtspunkten mit meinen Arbeiten auseinandersetzt. Wenn das im normalen literarischen Betrieb nicht möglich ist, warum sollte es virtuell funktionieren? Also Dankbarkeit, für jede tiefergehende Äußerung - das entsteht.
Und alle anderen Äußerungen haben genauso ihre Berechtigung.
Also verabschiede ich mich hiermit von der Torenzeit als Sonett - irgendwie wird sich 2004 dann der engagierte und kunstsinnige Verleger finden, jenseits gängiger Marktstrategien, der mutig die dann 154 Sumpftexte auf Druckpapier bringt.
Sicherlich werde ich etwas leichtere Kost auswählen für die Leselupe. Trial and Error. So funktioniert das Lebenslernen. Aber von den Sonetten aus dem Sumpf wird es immer noch Kostproben geben, auch. Seelenwelten und Narrenkleider, so will ich es weiter halten. Und Wolfram von Eschenbach hat die entscheidenden Kapitel des Parzival auf der Brandenburg geschrieben, meiner Ruine unweit von Lauchröden im Werraland. Dabei bleibt es.
Auch wenn das große Symbol des Grals für die menschliche Suche nach einer lebbaren Utopie außerhalb des Blickfeldes einer Lupe bleiben muß, die für Briefmarken- und Textsammlungen hinreicht: und damit gut.
Mein Mittun hier ist keine Torheit. Und ich gespannt auf alle möglichen Korrespondenzen und Bezugnahmen. Und will gerne viel Faden geben für das Gewebe der anderen. In diesem Sinne:
Harry W.
 
V

vivien

Gast
Hallo weghenkel,

es ist so gut dein Sonett,
daß ich erst einmal
deine anderen Werke lesen will.

Der Leser bemerkt nicht nur
dein Belesensein,
sondern deine perfekten,
technischen Kenntnisse.

Wer schon ist in der Lage,
ein Sonett technisch so perfekt
zu schreiben?

Hochachhtung und sommerliche Grüße
von viv.
 
H

HerZPiraT

Gast
weghenkel,
nicht so weinerlich.
wer kommentiert schon seinen eigenen text?
also:
warum stellst du einen text ein?
weil es dir so gefällt?
weil du gerne anderen gefallen willst?
hab also geduld mit den geneigten lesern.

sie sind nur schüchtern, weil du ein "profi" bist, im gegensatz zu den meisten anderen.
die sich deswegen aber nicht weniger scheuen ihre texte einzustellen.

dein sonette gefällt mir, auch wenn ich nicht alle anspielungen verstehe....

gruss

der
PiraT
 



 
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