Tote Helden

Haget

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Tote Helden

Es rief der Befehl zu den Fahnen,
denn es galt den Feind zu bekriegen;
wie’s geschah schon Vätern und Ahnen
- natürlich würden wir siegen!

Es standen als Helden zur Seite
tapf’re Männer und Freunde noch mir,
zu bestehn in mannhaftem Streite
- Mut und Sieg war unser Panier!

Doch statt böse Feinde bekriegen,
im angeblichen Mann gegen Mann,
galt’s die eig’nen Ängste besiegen
- die keiner sich vorstellen kann!

Im grausigen Hagel aus Eisen,
lagen alle im Felde wir frei,
ohn’ Chanc’, sich als Held zu beweisen
- und fragten, was mutig dran sei!

Zerfetzt viele einst stolzen Mannen,
es flogen Glieder einzeln herum;
Bombenguss aus fliegenden Kannen
- Granatenwucht - Geschosse-Gebrumm.

Es wurde im Gleichschritt zur Schlachtbank geführt
- ohn’ Nutzen die Leiden und Toten -
mit Hurra direkt in den Kampfbrei gerührt
- alles Denken war uns verboten!

Auf ehernen Tafeln, gehauen in Stein,
für die Ewigkeit steht jetzt geschrieben,
für wen sie gestorben, welch’ Helden sie sei’n
- die beweint, weil im Felde geblieben.

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ALLEN KRIEGSTOTEN ZUM GEDENKEN
Geschrieben in Australien nach Besichtigung
einer Stätte,die auf uns den Eindruck der Kriegs-Verehrung machte.​
 



 
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