Träum süß

Träum süß

Ich schrecke auf. Hatte da nicht gerade etwas gepoltert? Mir fällt ein, dass ich das Fenster im Wohnzimmer offen gelassen hatte. Es war Sommer, die Luft war schwül und ich hoffte, dass es in dem Zimmer, durch eine kühle Nacht, wenigstens halbwegs erträglich werden würde. Mit Hilfe einer Leiter konnte man ganz leicht in das Zimmer einsteigen, man musste nur noch das Fliegengitter zerscheiden. Also ein Einbrecher? Oder hatte mir mein Gehör einen Streich gespielt? Oder war es vielleicht doch nur ein Vogel der gegen das Gitter geprallt war und nun tot auf dem Teppichboden lag?
Moment. Hatte die Treppe nicht gerade geknarrt? Da, wieder ein leises rascheln. Mein Körper ist aufs äußerste angespannt.
„Werd jetzt bloß nicht hysterisch!“, sage ich zu mir selbst und blicke wie erstarrt auf die Schlafzimmertür, doch nach einiger Zeit falle ich wieder in einen unruhigen Schlaf…
Schweißgebadet wache ich auf. Nebenan knirscht der Parkettboden. Ich weiß nicht wie lange ich geschlafen habe, aber die Illusion, dass in meinem Wohnzimmer gerade ein Einbrecher wütet, lässt einfach nicht von mir.
Ich schlage die dünne Bettdecke zur Seite und husche aus dem Bett. Licht wage ich nicht an zu schalten. Ich taste nach meiner kleinen Hantel, die neben dem Bett liegt und schraube die Gewichte ab. Mit dieser Keule bin ich nun bereit in die Schlacht zu ziehen und würde notfalls zuschlagen. Ich taste mich nun vorsichtig zur Tür vor und horche noch einmal. Nebenan ist alles ruhig. Langsam öffne ich die Tür und mache Licht. In dem Raum sieht alles normal aus, doch erst jetzt bemerke ich, dass sich die Tür nicht vollständig öffnen lässt. Ich gehe fünf Schritte zurück und will mich gerade gegen die Tür werfen, als diese zugeschlagen wird. Mit voller Wucht pralle ich gegen die robuste Holzfläche. Ein Schmerz zieht sich durch meine rechte Schulter.
Verdammt was soll ich jetzt tun?
Da steht gerade jemand hinter der Tür und räumt meine Bude aus, freut sich über den neuen LCD-Flatscreen Fernseher und meinen DVD-Recorder und ich stehe hier wie erstarrt und bin nicht fähig zu handeln. Sollte ich vielleicht klopfen und unverbindlich erklären: „Hallo Herr Einbrecher. Schön, dass Sie mich besuchen kommen, aber könnten Sie jetzt bitte gehen. Ach ja, und Ihre Beute legen Sie bitte wieder dorthin, wo Sie sie hergenommen haben. Danke!“
Ich denke noch fieberhaft nach, als die Tür aufgerissen wird. Im Türrahmen steht eine große Gestalt, die von oben bis unten schwarz gekleidet ist. Sturmhaube, Tarnanzug, Springerstiefel. Sogar die riesige Reisetasche ist schwarz. Ich will gerade anfangen zu schreien als mich seine Faust im Gesicht trifft. Ich falle zu Boden und bemerke wie der Fuß der Gestalt meinen Kopf anvisiert. Vier, fünfmal tritt er zu. Bis ich tot bin…

Ich liege immer noch im Bett. Was für ein Albtraum! Sollte ich vielleicht doch mal nachsehen? Ich zittere. Irgendwie habe ich Schiss ab morgen, den Rest meines Lebens in einer luftdichten Holzkiste zu verbringen. Schließlich packt mich aber doch der Mut und ich beschließe nachzusehen. Vielleicht ist danach ja wieder alles gut, denke ich. Ein paar weitere Stunden Tiefschlaf sind einfach zu verlockend. Ich schlage also die Bettdecke zur Seite, mache jedoch Licht und ignoriere diesmal auch die Hantel. Ich atme tief durch und schreite rasch auf die Tür zu (Augen zu und durch). Ich reiße die Tür auf, mache Licht und erkenne, dass es in dem Raum unverändert aussieht.
Auch das Fliegengitter ist nicht beschädigt. Ich atme erleichtert auf und drehe mich um. Meine Atmung versagt. Vor mir steht eine maskierte Gestalt mit einer Reisetasche in der Hand.
 
obwohl man das ende ahnt, finde ich den ansatz nicht schlecht.
hier und da verstecken sich für mich allerdings kleine unstimmigkeiten.
Oder war es vielleicht doch nur ein Vogel der gegen das Gitter geprallt war und nun tot auf dem Teppichboden lag?
die meisten fliegengitter sind doch eigentlich nicht so "hart", dass ein vögelchen sich gleich das genick bricht. wenn aber doch, müsste der vogel ein recht großer sein, um bis auf den heimischen teppich durchzustoßen. ein schwan? ;)
Mit dieser Keule bin ich nun bereit in die Schlacht zu ziehen und würde notfalls zuschlagen.
das bild mit der schlacht passt meines erachtens nicht gut, da bisher ja immer davon ausgegangen wurde, ein einbrecher befände sich im haus - eine person also, die heimlich sein möchte und konfontation eher scheut. wahrscheinlich wird es also zu keinem gefecht kommen, da der schurke einfach nur die beine in die hand nimmt.
Da steht gerade jemand hinter der Tür [blue]und räumt meine Bude aus, freut sich über den neuen LCD-Flatscreen Fernseher und meinen DVD-Recorder[/blue] und ich stehe hier wie erstarrt und bin nicht fähig zu handeln. [blue]Sollte ich vielleicht klopfen und unverbindlich erklären: „Hallo Herr Einbrecher. Schön, dass Sie mich besuchen kommen, aber könnten Sie jetzt bitte gehen. Ach ja, und Ihre Beute legen Sie bitte wieder dorthin, wo Sie sie hergenommen haben. Danke!“[/blue]
die blau hervorgehobenen passagen sind meiner meinung nach unnötig. lass das ganze doch lieber noch ein wenig gruseliger werden.
Ich zittere. Irgendwie habe ich Schiss ab morgen, den Rest meines Lebens in einer luftdichten Holzkiste zu verbringen.
das wäre dann wohl kaum der rest des lebens...
(und das komma wird schon nach "schiss" fällig.)
(Augen zu und durch).
die klammern würde ich streichen.

das wär´s erstmal von meiner seite.

lg C.
 
Hi eenemenetekel,

schön das dir wenigstens mein Ansatz gefallen hat ;-)

die meisten fliegengitter sind doch eigentlich nicht so "hart", dass ein vögelchen sich gleich das genick bricht. wenn aber doch, müsste der vogel ein recht großer sein, um bis auf den heimischen teppich durchzustoßen. ein schwan?
Ein Schwan nicht, aber vielleicht eine Taube.
Die Geschichte ist Fiktion, der Handlungsort aber nicht. In der Nähe des Fensters steht jedenfalls ein Schreibtisch. Möglich das ich im Unterbewusstsein daran dachte, dass der Vogel gegen den Tisch prallt.


quote:
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Da steht gerade jemand hinter der Tür und räumt meine Bude aus, freut sich über den neuen LCD-Flatscreen Fernseher und meinen DVD-Recorder und ich stehe hier wie erstarrt und bin nicht fähig zu handeln. Sollte ich vielleicht klopfen und unverbindlich erklären: „Hallo Herr Einbrecher. Schön, dass Sie mich besuchen kommen, aber könnten Sie jetzt bitte gehen. Ach ja, und Ihre Beute legen Sie bitte wieder dorthin, wo Sie sie hergenommen haben. Danke!“
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die blau hervorgehobenen passagen sind meiner meinung nach unnötig. lass das ganze doch lieber noch ein wenig gruseliger werden.
Die Geschichte war nicht als Gruselkrimi gedacht, sondern eher als Hommage an absurde und überzogene Träume.
Deshalb auch der total bescheuerte Satz "Hallo Herr Einbrecher [...] Danke!"


quote:
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Ich zittere. Irgendwie habe ich Schiss ab morgen, den Rest meines Lebens in einer luftdichten Holzkiste zu verbringen.
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das wäre dann wohl kaum der rest des lebens...
(und das komma wird schon nach "schiss" fällig.)
Ja, ja die Kommasetzung...


Danke für deine Kritik und deine Verbesserungsvorschläge.
Sobald ich mehr Zeit habe, werde ich die Geschichte nocheinmal überarbeiten.

Grüße
Kautschukallee
 
S

suzah

Gast
hallo kautschukallee,
typischer albtraum, obwohl fast vorhersehbar, ist der schluß gelungen. die geschichte könntest du noch etwas verbessern. vieles ist schon im kommentar von eenemenetekel gesagt, womit ich übereinstimme. Guck dir mal an, was mir noch aufgefallen ist (in Klammern gesetzt weglassen oder ändern). vielleicht kannst du davon etwas gebrauchen.

liebe grüße suzah

Es war Sommer, die Luft (war) schwül und ich hoffte, dass es in dem Zimmer, durch eine kühle Nacht, wenigstens halbwegs erträglich werden würde. Mit (Hilfe) einer Leiter (konnte) könnte man ganz leicht in das Zimmer einsteigen, man müsste nur noch das Fliegengitter zersch[blue][/blue]neiden. Also ein Einbrecher? Oder hatte mir mein Gehör einen Streich gespielt? Oder war es vielleicht doch nur ein Vogel der gegen das Gitter geprallt war (und nun tot auf dem Teppichboden lag)?
Moment.
Mit dieser Keule (bin ich nun bereit in die Schlacht zu ziehen und) würde ich notfalls zuschlagen.

Ich will gerade (anfangen zu) schreien als mich seine Faust im Gesicht trifft.
Irgendwie habe ich Schiss, schon (ab) morgen(, den Rest) mein(es) Leben(s) in einer luftdichten Holzkiste zu (verbringen) beenden. Schließlich (packt mich) fasse ich aber doch (der) Mut und ich beschließe nachzusehen. ...schreite rasch auf die Tür zu (Augen zu und durch)(. Ich) reiße (die Tür)sie auf, mache Licht und erkenne, dass es (in dem Raum ) im Wohnzimmer unverändert aussieht.
 
Träum süß

Ich schrecke auf. Hatte da nicht gerade etwas gepoltert? Mir fällt ein, dass ich das Fenster im Wohnzimmer offen gelassen hatte. Es war Sommer, die Luft war schwül und ich hoffte, dass es in dem Zimmer, durch eine kühle Nacht, wenigstens halbwegs erträglich werden würde. Mit Hilfe einer Leiter konnte man ganz leicht in das Zimmer einsteigen, man musste nur noch das Fliegengitter zerschneiden. Also ein Einbrecher? Oder hatte mir mein Gehör einen Streich gespielt? Oder war es vielleicht doch nur ein Vogel der gegen das Gitter geprallt war und nun tot auf dem Teppichboden lag?
Moment. Hatte die Treppe nicht gerade geknarrt? Da, wieder ein leises rascheln. Mein Körper ist aufs äußerste angespannt.
„Werd jetzt bloß nicht hysterisch!“, sage ich zu mir selbst und blicke wie erstarrt auf die Schlafzimmertür, doch nach einiger Zeit falle ich wieder in einen unruhigen Schlaf…
Schweißgebadet wache ich auf. Nebenan knirscht der Parkettboden. Ich weiß nicht wie lange ich geschlafen habe, aber die Illusion, dass in meinem Wohnzimmer gerade ein Einbrecher wütet, lässt einfach nicht von mir.
Ich schlage die dünne Bettdecke zur Seite und husche aus dem Bett. Licht wage ich nicht an zu schalten. Ich taste nach meiner kleinen Hantel, die neben dem Bett liegt und schraube die Gewichte ab. Mit dieser Keule bin ich nun bereit in die Schlacht zu ziehen und würde notfalls zuschlagen. Ich taste mich nun vorsichtig zur Tür vor und horche noch einmal. Nebenan ist alles ruhig. Langsam öffne ich die Tür und mache Licht. In dem Raum sieht alles normal aus, doch erst jetzt bemerke ich, dass sich die Tür nicht vollständig öffnen lässt. Ich gehe fünf Schritte zurück und will mich gerade gegen die Tür werfen, als diese zugeschlagen wird. Mit voller Wucht pralle ich gegen die robuste Holzfläche. Ein Schmerz zieht sich durch meine rechte Schulter.
Verdammt was soll ich jetzt tun?
Da steht gerade jemand hinter der Tür und räumt meine Bude aus, freut sich über den neuen LCD-Flatscreen Fernseher und meinen DVD-Recorder und ich stehe hier wie erstarrt und bin nicht fähig zu handeln. Sollte ich vielleicht klopfen und unverbindlich erklären: „Hallo Herr Einbrecher. Schön, dass Sie mich besuchen kommen, aber könnten Sie jetzt bitte gehen. Ach ja, und Ihre Beute legen Sie bitte wieder dorthin, wo Sie sie hergenommen haben. Danke!“
Ich denke noch fieberhaft nach, als die Tür aufgerissen wird. Im Türrahmen steht eine große Gestalt, die von oben bis unten schwarz gekleidet ist. Sturmhaube, Tarnanzug, Springerstiefel. Sogar die riesige Reisetasche ist schwarz. Ich will gerade anfangen zu schreien als mich seine Faust im Gesicht trifft. Ich falle zu Boden und bemerke wie der Fuß der Gestalt meinen Kopf anvisiert. Vier, fünfmal tritt er zu. Bis ich tot bin…

Ich liege immer noch im Bett. Was für ein Albtraum! Sollte ich vielleicht doch mal nachsehen? Ich zittere. Irgendwie habe ich Schiss ab morgen, den Rest meines Lebens in einer luftdichten Holzkiste zu verbringen. Schließlich packt mich aber doch der Mut und ich beschließe nachzusehen. Vielleicht ist danach ja wieder alles gut, denke ich. Ein paar weitere Stunden Tiefschlaf sind einfach zu verlockend. Ich schlage also die Bettdecke zur Seite, mache jedoch Licht und ignoriere diesmal auch die Hantel. Ich atme tief durch und schreite rasch auf die Tür zu (Augen zu und durch). Ich reiße die Tür auf, mache Licht und erkenne, dass es in dem Raum unverändert aussieht.
Auch das Fliegengitter ist nicht beschädigt. Ich atme erleichtert auf und drehe mich um. Meine Atmung versagt. Vor mir steht eine maskierte Gestalt mit einer Reisetasche in der Hand.
 
Träum süß

Ich schrecke auf. Hatte da nicht gerade etwas gepoltert? Mir fällt ein, dass ich das Fenster im Wohnzimmer offen gelassen hatte. Es ist Sommer. Die Luft ist schwül und stickig. Durch eine kühle Nacht also, konnte es in dem Raum halbwegs erträglich werden. Und mit einer Leiter könnte man ganz leicht in das Zimmer einsteigen. Also ein Einbrecher? Oder hatte mir mein Gehör einen Streich gespielt? Oder war ein Vogel im Blindflug mit dem Mobiliar kollidiert und lag nun tot auf dem Boden.
Moment. Hatte die Treppe nicht gerade geknarrt? Da, wieder ein leises rascheln. Mein Körper ist aufs äußerste angespannt.
„Werd jetzt bloß nicht hysterisch.“, sage ich zu mir selbst und blicke wie erstarrt auf die Schlafzimmertür, doch nach einiger Zeit falle ich wieder in einen unruhigen Schlaf…
Schweißgebadet wache ich auf. Nebenan knirscht der Parkettboden. Ich weiss nicht wie lange ich geschlafen habe, aber die Illusion von einem unerwünschten Gast in meinem Wohnzimmer, lässt einfach nicht von mir.
Ich schlage die dünne Bettdecke zur Seite und husche aus dem Bett. Licht wage ich nicht an zu schalten. Ich taste nach meiner kleinen Hantel, die neben dem Bett liegt und schraube die Gewichte ab. Notfalls würde ich zuschlagen. Ich taste mich nun vorsichtig zur Tür vor und horche noch einmal. Nebenan ist alles ruhig. Langsam öffne ich die Tür und mache Licht. In dem Raum sieht alles normal aus, doch erst jetzt bemerke ich, dass sich die Tür nicht vollständig öffnen lässt. Ich gehe fünf Schritte zurück und will mich gerade gegen die Tür werfen, als diese zugeschlagen wird. Mit voller Wucht pralle ich gegen die robuste Holzfläche. Ein Schmerz zieht sich durch meine rechte Schulter.
Verdammt was soll ich jetzt tun?
Ich bin völlig perplex, kann meine Angst schließlich überwinden, klopfe an die Tür und rufe:
„Hallo Herr Einbrecher. Schön, dass Sie mich besuchen kommen, aber könnten Sie jetzt bitte gehen. Ach ja, und Ihre Beute legen Sie bitte wieder dorthin, wo Sie sie hergenommen haben. Danke!“
Es dauert einige Sekunden, dann wird die Tür aufgerissen. Im Türrahmen steht eine große Gestalt, die von oben bis unten schwarz gekleidet ist. Sturmhaube. Tarnanzug. Springerstiefel. Sogar die riesige Reisetasche ist schwarz. Ich will gerade anfangen zu schreien als mich seine Faust im Gesicht trifft. Ich falle zu Boden und bemerke wie der Fuß der Gestalt meinen Kopf anvisiert. Vier, fünfmal tritt er zu. Bis ich tot bin…

Ich liege immer noch im Bett. Was für ein absurder Traum! Aber, sollte ich vielleicht nicht doch nachsehen? Es war zwar nur ein Traum, aber realistisch war er schon irgendwie, denke ich und bemerke, dass ich am ganzen Körper zittere. Schließlich packt mich aber doch der Mut und ich beschließe nachzusehen. Vielleicht ist danach wieder alles gut, denke ich. Ein paar weitere Stunden Tiefschlaf sind einfach zu verlockend. Ich schlage die Bettdecke zur Seite, mache jedoch Licht und ignoriere diesmal die Hantel. Ich atme tief durch und schreite rasch auf die Tür zu. Ich reiße sie auf, mache Licht und erkenne, dass in dem Raum alles unverändert ist.
Ich atme erleichtert auf und drehe mich um. Meine Atmung versagt. Vor mir steht eine maskierte Gestalt mit einer Reisetasche in der Hand.
 



 
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