Trauerblume

Pseudorinym

Mitglied
Trauerblume


Trauerblume, alt an Jahren
Tränenreich mit schwarz bestickt
Durfte niemals Glück erfahren
Ist am Gram der Welt erstickt

Ja, ein mancher hat getrunken
Aus des Kelches Agonie
Ist in Trauer tief versunken
Müde rutschten wunde Knie

Klare Tränen sind geflossen
In die Schluchten tiefer See
Jemand hat sich selbst erschossen
Ringsherum blüht weißer Schnee

Als der Freudenquell versiegte
Rasch verdörrte über Nacht
Und der Seelenschmerz schwer wiegte
Hat die Angst ganz still gelacht

Und es flossen rote Tränen
Sickerten ins nackte Land
Wo sich alle glücklos wähnen
Trauerblume einst entstand
 

Haget

Mitglied
MoinMoin,
Dein Gedicht klingt mir gut.
Bei >>In die Schluchten tiefer See<< wäre nach meiner Auslegung "DER Schluchten" richtiger.
WIEGTE? OK als "Dichterische Freiheit".

LG
 

Pseudorinym

Mitglied
Hallo Haget,
find ich sehr nett daß du dich mit meinem gedicht beschäftigt hast.
Also,ich habe mir deinen Vorschlag durch den kopf gehen lassem,aber ich kann mich noch nicht so richtig entscheiden.
"In der Schluchten"....klingt auch gut,
aber die Tränen fliessen ja in DIE Schluchten,auf die Frage wen oder was,also Akkusativ.

bei deiner Version wäre die Frage:wo sind sie geflossen

ich werde mir das noch mal durch den Kopf gehen lassen.

und das mit dem:wiegte
ich hab es mal bei einem Liedertext gelesen,da wiegte die Stunde viele Tausend Jahre schwer

xxx
 

Haget

Mitglied
MoinMoin Pseudorinym,
ich hatte die Zeile so verstanden, dass (wo!) die Träne im tiefen See der Schluchten fließt.
Du meinst, sie fließt in den See der Schluchten: Dann wäre natürlich wohin korrekt.

LG
 

Pseudorinym

Mitglied
Hallo Haget,
also ich habe mich jetzt doch für das wohin entschlossen,
aber ich war nah dran deine Version zu nehmen,weil die ebenfalls schön klingt.
Danke nochmals für die Anregung.

Hallo Tine,
das hat mich beinahe vom Stuhl gehauen,daß dir mein Gedicht so gut gefällt,vor allem weil ich selbst nie richtig zufrieden bin.
Also vielen Dank für deine Reaktion und das Lob,
ich werde mir auf jeden Fall Mühe geben auf dem Teppich zu bleiben und versuchen nicht sofort wieder abzuheben ;-)

@--;---
xxx

Ach ja, der Versuch das Metrum nicht zu brechen kann aber auch ganz schön mörderisch sein :)
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
hallo

pseudonym, ich möchte mich den worten von columbia anschließen. ganz dickes lob haste verdient.
die vergangenheit von wiegen wäre wiegte oder wog. das letzte von dir angeführte beispiel sträubt mir die haare. in deinem gedicht geht es echt nur als dichterische freiheit durch. ganz lieb grüßt
 

Haget

Mitglied
MoinMoin,
absolut korrekt: Die Vergangenheit von WIEGEN ist WIEGTE!
...aber nur wenn es um das Wiegen=Schaukeln von Kindern geht oder das Zerkleinern von Petersilie (schwäbisch: Peterling) mit dem Wiegemesser.
 

Pseudorinym

Mitglied
Hallo flammarion,
auch dir ein herzliches Dankeschön für deine Antwort.
Hach ja,zum Glück gibt es da noch die Ausrede mit der dichterischen Freiheit,sonst müsste ich ja echte Gewissensbisse kriegen :)
Aber wenn man das mit dem Petersiliengeschnibbele im Zusammenhang mit dem Wort wiegt nicht erwähnt, dann fällt das sicher niemandem auf ;)

*fröhliches Haaresträuben wünschend*
xxx
 



 
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