Trauern verboten (gelöscht)

Haremsdame

Mitglied
Liebes Nachtvögelein,

nachdem ich schon lange nicht mehr hier war, suchte ich mir Deine Geschichte als erstes heraus. Ich muss sagen, die Idee gefällt mir! Die Ausführung leider noch nicht so sehr, aber was nicht ist, kann ja noch werden...

Wie an vielen Freitagen saß ich auch an diesem in einem der bummeligen Züge, die von Örtchen zu Örtchen rollen, um dann irgendwann an einem der grauen, kleinen Bahnhöfe auszusteigen und mal wieder meine Eltern für ein Wochenende zu besuchen.
Dieser Einstieg wirkt recht holpering. Zumindest mir gefällt er nicht besonders. Was hältst Du davon: "Wieder einmal saß ich im Bummelzug in Richtung Heimat." Damit wären die - in meinen Augen - zu vielen Adjektive entsorgt. "Örtchen" und "kleiner Bahnhof" drückt zwar was aus, gehört aber nicht wirklich zu der Geschichte.

In Gedanken war ich noch an meinem Studienort, als ein Geräusch meine Aufmerksamkeit in den Zugwagen zurückholte.
Vielleicht so: "Ich dachte noch über die letzten Studientage nach, als ...

Ich lauschte am Lärm des fahrenden Zuges vorbei in die Stille des Abteils hinein: Da, war das nicht ein Schluchzen, ein mühsam unterdrücktes, aber dennoch hörbares? Eine Frau weinte in der Sitzgruppe vor mir. Spontan wollte ich nach der Weinenden sehen, da fiel mir der gute Ratschlag eines Freundes ein: „Misch dich nicht ewig ein! Lass mal die Leute in Ruhe! Du belästigst nur …!“ Das war starker Tobacc!
Um einen erneuten Satzbeginn mit "Ich" zu vermeiden, könntest Du auch schreiben: Am Lärm des fahrenden Zuges vorbei hörte ich in das Wageninnere hinein.

Diese Mahnungen stellten das von meinen Eltern erlernte „Sich-um- Andere-kümmern“ in Frage und verunsicherten mich als damals Zwanzigjährige so, dass ich sitzen blieb.
"Als damals Zwanzigjährige" hört sich wieder sehr holperig an. Warum schreibst du nicht "mit meinen zwanzig Jahren"? Es spielt doch keine Rolle, wie lange das her ist...

IN diesem Sinne solltest Du den Mantel der Geschichte noch einmal überarbeiten. An der Geschichte selbst habe ich erst mal nichts zu meckern :).
 

nachtvogel

Mitglied
Deine Anmerkungen

Liebe Haremsdame, Du bist die zweite Person, die bereit ist, mal eine "Meiner wahren und nur manchmal etwas unwahren Geschichten" - wie ich sie nenne - zu kommentieren und sogar! Änderungsvorschläge zu machen. Ich danke Dir sehr. Nur so, durch konstruktive Kritik habe ich die Chance, besser zu werden.

Deine Vorschläge werde ich überdenken und die Geschichte noch einmal anders fassen. Nochmals herzlichen Dank.

Einen lieben Gruß an Dich von Nachtvogel
 

HelenaSofie

Mitglied
Hallo Nachtvogel,

ich habe deine Geschichte sehr gerne gelesen. Der Abschnitt mit dem Hut ist dabei für mich das Interessanteste. Du beschreibst drei Schauplätze: Bahnfahrt, Schicksal der Fremden und die Hut- Geschichte. Ich könnte mir das Erlebnis der Frau mit ihrem Hut auch gut als alleiniges Thema vorstellen mit dem Schlusssatz ...lächelte ihr aufmunternd zu.
Dann gehörte die Geschichte aber zu Märchen.

Ich grüße dich herzlich
HelenaSofie
 



 
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