Traumzeit [Haiku]

3,80 Stern(e) 6 Bewertungen

MH

Mitglied
der schnee verbirgt das eigentliche - solange bis man draufkommt, dass er eigentlich nichts verbirgt: das vage, als solches per definition nicht weiter ergründbar, bleibt jedenfalls erhalten. irgendwie steckt in deinem haiku ein in den tiefen der sprachbilder verborgener widerspruch.

"ins vage hinein" ist überhaupt ein wunderbar seltsamer einstieg in das haiku, eine echte einladung zum weiterlesen.

für mich wirklich ein gelungener, schöner text.


mfgMH
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Hallo Vera-Lena

Deine Worte könnten zum Leitspruch aller Extremschneesportler werden. Sie könnten lauthals gen Tal gerufen werden, von jenen, die sich todesmutig an Bergspitzen mit ihren Snowboards aus Helikoptern stürzen, sorglos den Gefahren der Lawinen trotzend die unberührte Pracht mit ihren Brettern durchpflügen und um, ungewiss des Ausgangs ihrer Talfahrt, die Geister abseits der erlaubten Pisten milde und gnädig zu stimmen.

Dieses Stimmungsbild erschloss sich mir beim lesen Deines Werkes.

Viele Grüße und ein gutes neues Jahr wünscht Thomas
 
S

Stoffel

Gast
Liebe Vera,

*schmunzel*

Wir haben ja nun Familienzuwachs, nen kleinen Hund...daran musste ich grad denken..
die Biester machen ihr Geschäft, dann neuer Schnee drüber und WER tappt da dann rein??
*lach*
Jo,Snowboardn, da weiß ich auch noch, wie ich so vage rein stürzte..es war NICHT traumhaft.*g*

Leider empfinde ich die dritte Zeile nicht passend. Finde wohl nicht den Zugang. Aber die ersten beiden großartig;)

lG
Guten Rutsch
Sanne
 

Sonnenkreis

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

erst durch den Kommentar von Sanne komme ich
Deinem Text nahe. Seltsam.

Vielleicht kann man es so deuten:

Ins Ungewisse zu gehen ist nicht einfach.
Dabei wird einem schnell kalt (Erschöpfung,
Angst als weitere Symbole?). Aber dann, wenn
man es wagt, erst dann kann es sehr schön sein.
(Das Symbol Glanz deute ich als wertvoll)

Ein Hinweis zu Sanne: Freud beschreibt "Sch...e"
und Gold als Synonym; erstere wird aber nur im
frühkindlichen als Genuß (das eigene Produkt!)
erlebt.

Hier also wirklich wieder ein sehr schöne Werk
das der Rubrik Kurzlyrik alle Ehre macht.

Ich wünsche Dir

Alles Liebe
Sonnenkreis
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo MH,

danke für Deine Antwort!

Mir ging es darum, deutlich zu machen, dass die Dinge, in die wir fest eingezwängt sind mit unserem Denken manchmal in den Konturen ein wenig verschwimmen müssen, damit neue Ideen am Horizont auftauchen können.

Wenn wir als Kinder durch den tief verschneiten Wald gingen, dann war manch eine schwer gegeugte kleine Fichte gar kein Baum mehr, sondern ein altes Mütterchen und manch ein Strauch ein kleiner Hund. Daran musste ich denken.

Es ist einfach gut, die Dinge, die Bestand haben, für eine halbe Stunde beiseite zu lassen und ganz gelöst zu der Frage zu kommen, was wäre wenn.....
In dieses Vage hinein können plötzlich neue Einsichten hereinspaziert kommen; und man gewinnt ein neues Verständnis für das was bis dahin so festgezimmert erschien.

Ja, ich denke Du hast meinen Text auch in dieser Weise verstanden.

Dir einen guten Jahreswechsel und ein wunderbabres neues Jahr! :)

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Thomas,

so wie Du es beschreibst, gehört eine ziemliche Portion Wagemut dazu, sich derart ins Vage zu stürzen. Aber es freut mich, dass man diesen Text auch ins rein Physische "übersetzen" kann, obgleich ich ihn im Bereich des Denkens angesiedelt hatte.
Ja, es ist immer gut, sich einen guten Ausgang einer schwierigen Sache zunächst auszumalen, zu erträumen, bevor man sich in ein Wagnis stürzt..also dass man "die Geister gnädig stimmt." ;)

Auch Dir ein wunderbares Neues Jahr! :)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Sanne,

danke für Deine witzige Antwort!:D

ja, was unter dem Schnee verborgen ist, das bleibt vage, und es muss nicht immer etwas Angenehmes sein. Deshalb die letzte Zeile: Dass man sich nämlich am besten etwas Schönes erträumt, wenn die Dinge ungewiss sind.

Danke für deinen guten Wunsch!:)

Auch Dir einen guten Rutsch ins Neue Jahr und ein wunderbares 2006!

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Sonnenkreis,

danke für Deine Antwort!

Ich sehe das Neue, das sich noch nicht in klaren Umrissen zeigt immer als etwas Positives, weil ich ja in diese Vagheit hinein, vielleicht an seiner eigentlichen Gestalt mitwirken kann. Diese Möglickeit besteht nicht immer, aber sie mit zu bedenken, wenn die Dinge plötzlich verschwimmen, scheint mir sehr wichtig zu sein. Wenn ich meine eigenen Träume da hinein glänzen lassen darf, dann schon ist es mir ja nicht mehr ganz fremd.

Du bist meinem Text wieder sehr nahe gekommen, finde ich.

Gerne stelle ich mir für Dich ein wunderbares Neues Jahr vor und grüße Dich ganz herzlich.:)
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Ulrich,

danke für die "9"! :) Sie bereichert abermals mein virtuelles Kästchen. Ein ganzer Schatz hat sich allmählich darin angesammelt.

Möge Dir das Jahr 2006 die ganz guten Dinge bringen! Ein neuer Anfang - eine neue Chance.

Wohlergehen, Gesundheit und Lebensfreude wünsche ich Dir.:)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 



 
Oben Unten