serge gurkski
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Fängt schon gut an: Eine Woche Urlaub abgeknappst, im August. Lasse Arbeit zurück für die ich den ganzen September gebraucht hätte, und, komme ich zurück, bin ich allein im Büro.
Fliege also nach einem Vierzehnstunden-Tag nach Oslo - über Berlin.
Ach Berlin! Steige dort um und rauche eine Zigarette im sonnigen Tegel. Möchte gleich da bleiben.
Weiter über die Ostsee und hinein in den Regen, in die Düsternis,
Schlechtwetterfront, so wie wahrscheinlich 1942, als sein Vater hier stationiert war.
Frostiger Empfang. Sie haben wohl wieder gestritten. Trotzdem hätte ich etwas mehr Herzlichkeit erwartet. Ich opfere mich schließlich, wenn auch gerne.
Vergiss Oslo! Keine Zeit, straffer Terminplan: ist ja Urlaub.
Regenjacke? Vergessen. Dort, wo ich arbeite, schwitzen die Alpen.
Wir zuckeln gleich weiter Richtung Norden. In Lillehammer zwei Einkäufe: teuere, dunkelblaue Regenhaut (für genau einen Tag) und eine Schachtel Zigaretten für 14 Euro.
Schönes Nachtlager von Granada im Bahnhof. Bringt uns uns näher. Nächster Abend: Campingfeeling.
Elchjagden (Fotosafaris) werden angeboten. Wir aber werden von einem Lehrer-Ehepaar überrumpelt.
Sie quasselt und er knippst – ohne Ende. Kein Wunder.
Mikrofotografie: Hälmchen und Heimchen. Sie schwafelt; nur sie selbst hört sich zu. Immerhin taut L. zum ersten Mal auf: “Wir besuchen das Grab meines Vaters in Trondheim. Ohne meinen Sohn” – er deutet auf mich –“ hätte ich diese Reise nie gemacht. “Warum bloß nicht?, denke ich mir.
Dein Vater, mein Vater! liegt hier!
Der kleine Soldatenfriedhof in Trondheim blickt über den ganzen Fjord. Wem nützt diese Aussicht?
Der Grabstein ist zugewachsen.
Um Rührung zu vermeiden, rührt sich L., säubert das Grab.
Ich bin betroffen. Er kann nicht offen trauern. Seine Frau ist hier und sein Sohn. Er kann es nicht.
Erst viel später begreife ich, warum nicht.
Ich lande, von Kopenhagen anfliegend, gegen 18 Uhr in München. Eine Freundin holt mich ab.
Back to business: Am nächsten Morgen ruft mich der Chef meiner Chefin an und wift mal so eben meine komplette August-Planung über den Haufen.
Passt mir ausgezeichnet: hätte sowieso nicht funktioniert.
Fliege also nach einem Vierzehnstunden-Tag nach Oslo - über Berlin.
Ach Berlin! Steige dort um und rauche eine Zigarette im sonnigen Tegel. Möchte gleich da bleiben.
Weiter über die Ostsee und hinein in den Regen, in die Düsternis,
Schlechtwetterfront, so wie wahrscheinlich 1942, als sein Vater hier stationiert war.
Frostiger Empfang. Sie haben wohl wieder gestritten. Trotzdem hätte ich etwas mehr Herzlichkeit erwartet. Ich opfere mich schließlich, wenn auch gerne.
Vergiss Oslo! Keine Zeit, straffer Terminplan: ist ja Urlaub.
Regenjacke? Vergessen. Dort, wo ich arbeite, schwitzen die Alpen.
Wir zuckeln gleich weiter Richtung Norden. In Lillehammer zwei Einkäufe: teuere, dunkelblaue Regenhaut (für genau einen Tag) und eine Schachtel Zigaretten für 14 Euro.
Schönes Nachtlager von Granada im Bahnhof. Bringt uns uns näher. Nächster Abend: Campingfeeling.
Elchjagden (Fotosafaris) werden angeboten. Wir aber werden von einem Lehrer-Ehepaar überrumpelt.
Sie quasselt und er knippst – ohne Ende. Kein Wunder.
Mikrofotografie: Hälmchen und Heimchen. Sie schwafelt; nur sie selbst hört sich zu. Immerhin taut L. zum ersten Mal auf: “Wir besuchen das Grab meines Vaters in Trondheim. Ohne meinen Sohn” – er deutet auf mich –“ hätte ich diese Reise nie gemacht. “Warum bloß nicht?, denke ich mir.
Dein Vater, mein Vater! liegt hier!
Der kleine Soldatenfriedhof in Trondheim blickt über den ganzen Fjord. Wem nützt diese Aussicht?
Der Grabstein ist zugewachsen.
Um Rührung zu vermeiden, rührt sich L., säubert das Grab.
Ich bin betroffen. Er kann nicht offen trauern. Seine Frau ist hier und sein Sohn. Er kann es nicht.
Erst viel später begreife ich, warum nicht.
Ich lande, von Kopenhagen anfliegend, gegen 18 Uhr in München. Eine Freundin holt mich ab.
Back to business: Am nächsten Morgen ruft mich der Chef meiner Chefin an und wift mal so eben meine komplette August-Planung über den Haufen.
Passt mir ausgezeichnet: hätte sowieso nicht funktioniert.