Trugbildwinter - Sonett

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Walther

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Trugbildwinter


Die weißen Felder liegen leerer da
Als das Papier, auf dem sich Worte formen,
Beschreiben und zerbrechen unter Normen,
Die – weit entfernt und doch erschütternd nah –

Das Leben hart umfassend fast verbogen:
Sie fesseln. Sie erdrosseln. Immerdar.
Die Luft ist eisig und der Blick glasklar.
Noch selten wurde so gekonnt gelogen:

Der blaue Himmel! Und die Sonne scheint!
Es müsste alles gut sein, voller Frieden,
Zusammen fest gefügt und tief vereint.

Die Wirklichkeit ist oft total verschieden
Von dem, was man von ihr zu sehen meint:
Man hätte die Entdeckung gern vermieden.
 



 
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