Turbulenzen

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T u r b u l e n z e n


Unser Raumschiff „Mutter Erde“
Rast durch die Unendlichkeit,
Startet’ vor Millionen Jahren
Aus dem Reich der ew’gen Zeit.

Allen Wesen ward gegeben
Eine vorbestimmte Frist,
Die selbst von den höchsten Weisen
Nicht manipulierbar ist.

Doch vermeintlich scheint gelungen
Der „verehrten Wissenschaft“
Homo Sapiens zu erhalten,
Daß der Tod ihn nicht hinrafft.

Darum gilt ihr ganzes Streben,
- Dem Geheimnis auf der Spur –
Ew’ges Leben zu erlangen,
Ohne Stillstand ihrer Uhr.

Das jedoch gilt nur für jene,
Die von Haus aus gut betucht;
Um Unsterblichkeit zu finden
Wurde „Kälteschlaf“ gebucht.

Ungewiß sind noch die Folgen,
Die solch’ Vorgehn haben kann,
Denn der schöne blaue Riese
Wird vergehen – irgendwann.

Manchmal stieß er an die Grenzen
Seiner Höchstbelastbarkeit,
Kam schon oft in Turbulenzen,
Weil der Mensch Gefahr nicht scheut.

Einmal durch das Weltall sausen
Ist ein alter Menschheitstraum,
Galaxien zu erforschen,
Lichtschnell eil’n durch Zeit und Raum.

Dabei hat Mensch übersehen,
Daß sein Raumschiff ist defekt,
Weil er damit immer wieder
An die eignen Räume eckt.

Ganz vom Forscherdrang besessen,
- Fern von jeder Wirklichkeit -
Möcht’ er neue Welten finden
Für die nächste „Sternenzeit“.

Doch sein Mühen und Bestreben
Führn ihn nicht zum edlen Ziel,
Weil er bisher nicht erkannte,
Wie so töricht war sein „Spiel“!

Denn das Raumschiff „Mutter Erde“
Rast durch die Unendlichkeit
Mit uns „blinden Passagieren“,
In das Reich der ew’gen Zeit..


Brigitte Pulley-Grein

0 4. J a n. 2 0 0 2
 



 
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